Inhalt: Enthält Hilbigs bekanntesten und vielleicht wichtigsten Roman "Ich", der die zerstörerischen Folgen der Stasi-Mitarbeit von Schriftstellern zum Thema macht, erstmals veröffentlicht 1993.
Inhalt: Der überzeugte Kommunist Witte muss feststellen, dass seine Mitstreiter von einst jetzt alle Probleme mit Wörtern wie Parteibeschluss und Klassenfeind aus der Welt reden wollen und längst seine Ideale verraten haben. Die Geschehnisse um den 17. Juni 1953, unter Beifügung authentischer Dokumente, erzählt aus der Perspektive derer, die das Geschehen mitgetragen und mitverantwortet haben. "Ein Lehrstück über die fortdauernden Widersprüche im sozialistischen System und über die daraus resultierenden Schwierigkeiten eines echten Sozialisten, sich als solcher zu behaupten. Ein aufregendes, wichtiges und unbequemes Buch." Süddeutsche Zeitung "Heym war die bekannteste Unperson der DDR." BZ "Stefan Heym ist neben Franz Fühmann so etwas wie ein Maßstab für unsere vater- und vaterlandslose Generation geworden." Klaus Schlesinger Stefan Heym (1913 -2001) floh vor der Nazidiktatur nach Amerika, verließ das Land in der McCarthy-Ära und lebte seit 1952 in der DDR. Seine trotzig-kompromisslose Kritik an Selbstherrlichkeit, Unterdrückung und Zensur machte ihn zur herausragenden Figur, die geliebt und geachtet wurde. Zeitlebens blieb Heym ein Schriftsteller, der "seine Kunst an keine Ideologie verriet" (Die Zeit). 1994 eröffnete Heym als Alterspräsident mit einem engagierten Plädoyer für Toleranz den deutschen Bundestag. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 382 S. Standort: $L Hey / Historisches ISBN: 978-3-570-02974-9
Inhalt: Am Anfang hängt in einem abgetakelten Bahnhofsviertel ein Mann kopfüber von einem Klettergerüst. Sein Name ist Abel Nema, und man sagt ihm nach, ein Genie zu sein. Doch was nützt das, wenn sich einmal ein Leben derart verändert hat, dass sich nichts und niemand mehr am richtigen Ort befindet - am allerwenigsten man selbst. Zuerst verschwindet der Vater spurlos, dann, nachdem Abel ihm seine Liebe erklärt hat, der Jugendfreund, und schließlich bricht in seinem Heimatland auch noch ein Bürgerkrieg aus - seitdem sitzt er im Westen fest. Immer wieder nimmt er Anlauf, Herr über sein Schicksal zu werden, versucht sich als Lehrer und als Landstreicher, und am Schluss sogar als Ehemann. Er wird, und nicht nur einmal, geliebt, dennoch: "Eines Tages ist der talentierte Mensch, der ich bin, einfach verzweifelt." Aber zum Glück gibt es immer noch Wunder, und Transsylvanien ist dafür ein besonders geeignetes Terrain. Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren. Sie lebt seit 1990 in Berlin, ist Übersetzerin aus dem Ungarischen. Für ihre Erzählungen erhielt sie 1997 den Open-Mike-Literaturpreis, 1999 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2000 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. 1999 erschien der Erzählungsband "Seltsame Materie". "Alle Tage" ist ihr erster Roman. »Man braucht Zeit, Verstand, Geduld und Einfühlungsvermögen - es ist kein Schmöker, aber eine Kostbarkeit! « Elke Heidenreich
Preis der Leipziger Buchmesse Belletristik 2005 Preisträger // Georg-Büchner-Preis 2018 Systematik: $L-G Umfang: 429 S. Standort: $L Mora ISBN: 978-3-630-87185-1
Inhalt: Der Autor schildert das Schicksal der deutschen Vertriebenen am Beispiel einer ostpreußischen Familie, die erst in letzter Minute ihren Gutshof preisgibt und sich dem langen Treck gen Westen anschließt. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Flucht, Geschichte 1944-1945, Ostpreußen, Vertreibung Systematik: $L-G Umfang: 380 S. Standort: $L Kemp ISBN: 978-3-8135-0264-0
Inhalt: Der 1930 erstmals erschienene Roman Faulkners (1897-1962) gilt als eines der besten Werke des Nobelpreisträgers. Die Neuübersetzung von Maria Carlsson erscheint zum 50. Todestag Faulkners und erzählt die Geschichte von Addie Bundren, einer einfachen Farmersfrau. Ihr Sterben und ihr Begräbnis wird begleitet von immer neuen Schwierigkeiten. Angehörige, Freunde, Nachbarn und der Pastor legen ein Bild der Verstorbenen und ihrer Familienzusammenhänge offen.
Ein Roman, erschienen 1930 in den USA: Eddie Bundren, eine arme Farmersfrau stirbt und soll in ihrer Heimatstadt begraben werden. 40 Meilen mit dem Mauleselgespann. 40 Meilen und jedes Kapitel wird von den unterschiedlichen Familienmitgliedern und Nachbarn und Freunden erzählt. Nicht leicht zu lesen, aber unglaublich poetisch und seelenvoll. Und irgendwie auch mystisch und unglaublich intensiv.
Inhalt: T. C. Boyles Romane sind spannend, bitterböse, satirisch und legen den Finger oft auf sehr schmerzhafte Punkte unseres Lebens. Hier: auf die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. Da lassen sich reiche Kalifornier von armen Mexikanern Schießanlagen gegen eben diese Armen bauen, und Versöhnung ist irgendwann nicht mehr möglich - nur noch in einem großen, fast biblischen Schlussbild. Ein Buch wie ein rasanter Film, in dem Erste und Dritte Welt aufeinander krachen. Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Chicanos, Illegaler Einwanderer, Kalifornien, Oberschicht Systematik: $L-G Umfang: 388 Seiten Standort: $L-G Boyle / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-20935-9
Inhalt: Nach 25 Jahren aus dem militärischen Geheimdienst entlassen, wird für Keith die Heimatstadt im ländlichen Ohio zum letzten Schlachtfeld, um die noch immer geliebte Jugendfreundin aus der Gewalt ihres psychopathischen Ehemannes zu befreien. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Familie, Geschichte 1970, New Jersey, Oststaaten, Terror, Terrorismus, Tochter, USA Systematik: $L-G Umfang: 462 S. Standort: $L Roth
Inhalt: Schonungsloses Zeitbild der McCarthy-Ära nach dem 2. Weltkrieg, in der es nur des Neides oder einer Verleumdung bedurfte, um in Amerika auf die berüchtigte "Schwarze Liste" zu kommen, die eine wahre Hexenjagd mit beruflichen und privaten Tragödien auslöste. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Ehemann, Geschichte 1955, Kommunist, Politische Verfolgung, USA, Vereinigte Staaten von Amerika Systematik: $L-G Umfang: 370 S. Standort: $L-G Roth ISBN: 978-3-446-19785-5
Inhalt: Der angesehene Altphilologe und Dekan eines noblen Ostküsten-College in Athena, Colman Silk, wird des Rassismus bezichtigt und sogar von Freunden verfolgt. Systematik: $L-G Umfang: 398 Seiten Standort: $L Roth ISBN: 978-3-446-20058-6
Inhalt: Karl von Kahn, ein erfolgreicher Finanzberater jenseits der 70, gerät in die sinnlichen Fallstricke einer 40 Jahre jüngeren Filmschauspielerin und ruiniert dabei seine Ehe.
Inhalt: Der zwischen 1873 und 1877 entstandene Roman Anna Karenina war nach Krieg und Frieden das zweite Werk, mit dem Lew N. Tolstoi seinen Weltruhm als Schriftsteller begründete. Der psychologische Feinsinn, mit dem Tolstoi die inneren Konflikte seiner Protagonisten schilderte, gehört zu den literarischen Glanzleistungen eines Autors, dessen eigenes Leben von der Suche nach einer moralisch vertretbaren Denk- und Handlungsweise bestimmt war. Inhalt: Die Chronik dreier Familien bildet den Handlungsrahmen des Romans, in dessen Mittelpunkt die tragische Liebesbeziehung der Titelheldin Anna Karenina steht. Annas Bruder Stepan (Stiwa) Oblonskij, charmant und äußerst sinnenfroh, gibt sich in seiner kinderreichen Ehe mit Darja (Dolly) wiederholt Liebesaffären hin, kehrt jedoch stets reumütig zu seiner leidgeprüften Frau zurück. Sein Freund Konstantin Lewin, der sich von der Künstlichkeit des städtischen Lebens auf sein Landgut zurückgezogen hat, liebt Dollys jüngere Schwester Katerina (Kitty). Während eines Besuchs in Moskau muss Lewin erfahren, dass er in seinem Werben um Kitty einen Rivalen hat - den jungen Petersburger Offizier Graf Wronskij, dessen Mittelmäßigkeit zunächst hinter seinem glanzvollen und weltgewandten Auftreten verborgen bleibt. Beeinflusst durch ihre Mutter, die für die naturverbundene Lebensweise Lewins kein Verständnis aufbringt, entscheidet sich die geblendete Kitty trotz ihrer Zuneigung zu Lewin für Wronskij. Wenig später kommt es zu einer ersten Begegnung zwischen Wronskij und Kittys Tante Anna, die sich augenblicklich zu ihm hingezogen fühlt. Fasziniert von ihrer Schönheit und ihrem warmherzigen Wesen beginnt Wronskij, ihr den Hof zu machen. Anna kehrt überstürzt nach Petersburg zurück, wo sie in dem alltäglichen Leben an der Seite ihres Mannes Alexej zur Ruhe zu kommen hofft. Wronskij, der weiterhin in ihren Kreisen verkehrt, erkennt jedoch, dass sie in ihrer Ehe unglücklich ist und unter der Gefühlskälte ihres vornehm-distanzierten Mannes leidet. So entwickelt sich zwischen Anna und Wronskij eine leidenschaftliche Liebesbeziehung, die Anna weder vor ihrem Mann noch vor der Gesellschaft zu verheimlichen sucht. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als Alexej, der stets um die Wahrung des äußeren Scheins bemüht ist, ihr nach dem Ehebruch die Scheidung verweigert. Während Wronskij sich mit der Aussichtslosigkeit ihrer Beziehung abzufinden beginnt, kämpft Anna immer verzweifelter um seine Zuneigung. Von der Gesellschaft geächtet und in der Integrität und Unbedingtheit ihrer Liebe von Wronskij allein gelassen, begeht sie schließlich Selbstmord. Parallel zur Geschichte Annas erzählt Tolstoi jene Konstantin Lewins, der nach Kittys Abweisung wieder aufs Land zurückkehrt und sich dort als überaus tüchtiger Gutsherr um das Wohl seiner Bauern verdient macht. Er erfährt, dass Wronskij sich von Kitty getrennt hat, unternimmt jedoch in seinem enttäuschten Stolz nichts, um sie für sich zu gewinnen. Erst als er ihr nach langer Zeit erneut begegnet, erkennt er, dass sie seine Liebe erwidert. Anders als Stepan und Darja Oblonskij oder Anna und Alexej Karenin finden Konstantin und Kitty in ihrer Ehe zu gemeinsamem Glück. Wie Pierre Besuchow in Krieg und Frieden, so erscheint auch Konstantin Lewin als ein Alter Ego Tolstois. Und wie Besuchow, so erhält auch Lewin die entscheidenden Antworten auf seiner Suche nach Lebenssinn von einem Mann aus dem einfachen Volk. Wirkung: Anna Karenina wurde neben Madame Bovary (1856) von Gustave R Flaubert und Effi Briest (1895) von Theodor R Fontane zu einer der berühmtesten Ehebrecherinnen der Weltliteratur. Fjodor R Dostojewski schrieb in seinem Tagebuch eines Schriftstellers (1877) eine enthusiastische Würdigung des Romans und schloss mit der Aussage, dass »nichts in der europäischen Literatur damit verglichen werden könne.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 1019 S. Standort: $L Tols / Historisches ISBN: 978-3-938484-10-4
Inhalt: Biografisch-fiktive, der Form des Epos folgende Annäherung an die heute 96-jährige, französische Résistance-Heldin Anne Beaumanoir, die 1944 jüdische Kinder vor den Nationalsozialisten rettete. Verschiedene Perspektiven beleuchten lyrisch-spielerisch einen so mutigen wie abenteuerlichen Lebensweg.
Inhalt: Die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2018 ist Inger-Maria Mahlke. Sie erhält die Auszeichnung für ihren Roman "Archipel" (Rowohlt). Die Begründung der Jury: "Der Archipel liegt am äußersten Rand Europas, Schauplatz ist die Insel Teneriffa. Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert. Inger-Maria Mahlke erzählt auf genaue und stimmige Weise von der Gegenwart bis zurück ins Jahr 1919. Im Zentrum stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt. Vor allem aber sind es die schillernden Details, die diesen Roman zu einem eindrücklichen Ereignis machen. Das Alltagsleben, eine beschädigte Landschaft, aber auch das Licht werden in der Sprache sinnlich erfahrbar. Faszinierend ist der Blick der Autorin für die feinen Verästelungen in familiären und sozialen Beziehungen."
Inhalt: In dem Erinnerungsroman wird von der Deportation eines rumäniendeutschen Burschen 1945 in ein sowjetisches Arbeitslager und von Hungerqualen, Terror und Schufterei erzählt und den schlimmen Folgen für sein ganzes Leben. Nach Gesprächen mit Rumäniendeutschen, allen voran Lyriker O. Pastior, 1927-2006, die 1945 in sowjetische Zwangsarbeitslager deportiert worden waren, entstand die bewegende Geschichte um den 17-jährigen Leo und ein Dutzend Dorfbewohner aus Siebenbürgen - aufgeschrieben nicht im Solschenizyn-Stil, sondern als berührender Monolog voller surrealer Traum- und Poesiesequenzen mit altersphilosophischen Weisheiten eines nach jahrelanger Haft Freigekommenen. Er bleibt bis ins hohe Alter vom entsetzlichen Leiden im Gulag geprägt - von Hunger, Schufterei, Kälte, Gewalt, von Krankheiten und Sterben, Misstrauen und Hass, von Heimweh und opportunem "Buckeln". Und fühlt sich jetzt unter den "Heimatsatten" fremd und gemieden, wegen der traumatischen Erinnerungen und auch seiner Homosexualität. "Wir waren alle anders als wir sind." Ein fast unfassbar großer Roman. Weltliteratur.
Inhalt: Maggie - eine Frau aus dem amerikanischen Mittelstand, Ende 40 - mischt sich in bester Absicht ungefragt in jede Familienangelegenheit, was in der Regel zur Katastrophe führt. Psychologisch interessanter Roman, ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis. Systematik: $L-G Umfang: 343 S. Standort: $L-Tb Tyler / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-10-080009-1
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit In Swanns Welt 2 (Band Bd. 2) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Im Schatten junger Mädchenblüte 1 (Band Bd. 3) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Im Schatten junger Mädchenblüte 2 (Band Bd. 4) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die Welt der Guermantes 1 (Band Bd. 5) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die Welt der Guermantes 2 (Band Bd. 6) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Sodom und Gomorra 1 (Band Bd. 7) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Sodom und Gomorra 2 (Band Bd. 8) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1967)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die Gefangene 1 (Band Bd. 9) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1964)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die Gefangene 2 (Band Bd. 10) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1964)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die Entflohene (Band Bd. 11) Roman Suhrkamp, Frankfurt (1964)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die wiedergefundene Zeit 1 (Band Bd. 12) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1964)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Die wiedergefundene Zeit 2 (Band Bd. 13) Erzählung Suhrkamp, Frankfurt (1964)
Standort: $L Pro / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b
Inhalt: Eine Sammlung witziger Miniaturen aus dem Alltagsleben, Kolumnen für die "Süddeutsche Zeitung", die auch von Hackes treffsicherem Umgang mit der Sprache zeugen. Systematik: $L-G Umfang: 153 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-222-5
Ausgewählte Werke in drei Bänden Erzählungen (Band Band 2) das dreißigste Jahr ; Simultan ; Erzählungen und Fragmente 1944-1965 Aufbau Verlag, Berlin (1987)
Standort: $L-G Bach
Inhalt: "'Die Asche meiner Mutter' ist so gut - sie verdient eine Fortsetzung." So schrieb die New York Times über Frank McCourts Bestseller. Mit dem vorliegenden Buch erfüllte der Autor nicht nur den Wunsch seines Rezensenten, sondern auch die Hoffnungen der Millionen von begeisterten Lesern und schrieb seine Geschichte fort. "Ein rundherum tolles Land" beginnt dort, wo der erste Teil endet: als Frank McCourt mit 19 Jahren an Bord eines irischen Schiffes nach Amerika kommt und nichts hat als die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Arm, mit schlechten Zähnen und entzündeten Augen, ohne jede nennenswerte Ausbildung, erreicht er das Land seiner Träume - und muss feststellen, dass er mit seinem Aussehen und seinem irischen Akzent ein Nichts ist. Wie er sich trotz aller Widrigkeiten einen Platz im Leben erkämpft, einen Platz "auf dem Bindestrich von Irisch-Amerika", berichtet der große Erzähler McCourt in seiner unnachahmlichen Mischung aus Traurigkeit und Witz. Seine unglaublichen Geschichten über Priester und Jungfrauen, über irische Kneipen, bayrische Bierkeller und die merkwürdigen Sitten der Amerikaner im Allgemeinen verbinden sich zu einer augenzwinkernden Hommage an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in der "toll" nicht nur "großartig" bedeutet. Schlagworte:Autobiographie, MacCourt, Frank Systematik: $L-G Umfang: 537 Seiten Standort: $L-Tb McCou ISBN: 978-3-442-72545-8
Inhalt: Sammelband mit früher einzeln und aus dem Nachlaß veröffentlichten Erzählungen der Autorin (1923-1986) Schlagworte:Anthologie, Berlin Systematik: $L-G Umfang: 157 S. Standort: $L Drew ISBN: 978-3-546-00021-5
Enthalten sind 18 Geschichten über die Liebe, in denen der 1936 in Hamburg geborene Liedermacher und Lyriker an außergewöhnliche Menschen erinnert, wie z.B. Miriam Makeba, Ruth Berlau, Brechts Geliebte, oder Manfred Krug. Schlagworte:Erzählungen Systematik: $L-G Umfang: 284 Seiten Standort: $L Bier ISBN: 978-3-550-20025-0
Inhalt: Kaiser Friedrich Barbarossa wird vor einer Schlacht auf den kleinen Bauernbengel Baudolino aufmerksam, der ihm mit einer Prophezeiung zum Sieg verhilft. Vom Kaiser adoptiert, lernt dieser Lesen und Schreiben, eine ganz entscheidende Kenntnis für sein zukünftiges Leben als begnadeter Fälscher. Schlagworte:Baudolino, Belletristische Darstellung, Byzantinisches Reich, Friedrich Barbarossa, Historisches, Konstantinopel, Kreuzzüge Systematik: $L-G Umfang: 597 S. Standort: $L-G Eco / Historisches ISBN: 978-3-446-20048-7
Inhalt: In seinem zweiten Hauptwerk, dem Roman Ditte Menschenkind (1917-21) hat Andersen Nexø den opferreichen Weg einer proletarischen Frau und ihre moralische Größe gestaltet. Ditte, das Menschenkind, ein Mädchen aus armem Haus, geht seinen Weg durch die Düsternis des frühen Industriezeitalters. Ergreifend wird ihr Schicksal, ihre unermüdliche Fürsorge und die nie versagende Opferbereitschaft geschildert. Ihr, der "Mutter der Menschheit", wollte Andersen Nexø ein Denkmal setzen: "Die Erde wurde bereichert durch sie ... Sie war bloß eine von den vielen Namenlosen - das Menschenkind, dessen Kennzeichen die stets rauen Hände sind." Schlagworte:Arbeiterin, Belletristische Darstellung, Historisches, Industrialisierung Systematik: $L-G Umfang: 759 S. Standort: $L Nexö / Historisches
Inhalt: Mit seinem 1726 erschienenen Roman Gullivers Reisen schuf Jonathan Swift einen Klassiker der englischen Literatur und eines der meistgelesenen Bücher der Welt. Dass Gullivers Reisen in einer gekürzten und redigierten Fassung auch zu einem Kinderbuch-Klassiker wurde, ist auf die Märchenhaftigkeit der mit großer Fantasie entwickelten Geschichten zurückzuführen, täuscht jedoch über den abgründig satirischen Charakter des Werkes hinweg. Inhalt: Der Roman erzählt in vier Büchern von den abenteuerlichen Reisen des englischen Schiffsarztes Lemuel Gulliver. Im ersten Buch bricht Gulliver 1699 zu einer Schifffahrt in die Südsee auf. Als die Mannschaft Schiffbruch erleidet, kann er sich an den Strand der Insel Liliput retten. Während er schläft, wird er von den Bewohnern Liliputs, die um ein Vielfaches kleiner sind als er, gefesselt. Gullivers Aufgeschlossenheit für die Gepflogenheiten seiner Gastgeber und seine Bereitschaft, ihnen in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit der verfeindeten Monarchie Blefuscu zu helfen, lassen ihn bald zu einem Helden werden. Durch eine Intrige verliert Gulliver schließlich das Vertrauen des Kaisers und sieht sich gezwungen, nach England zurückzukehren. Bald tritt er seine nächste Reise an, von der im zweiten Buch berichtet wird. In der Nähe von Madagaskar gerät sein Schiff in einen Sturm. Als die Mannschaft eine Insel entdeckt, machen sich Gulliver und einige Matrosen auf, um dort Wasser zu besorgen. Zu spät erkennen sie, dass die Insel, Brobdingnag genannt, von Riesen bewohnt wird. Allein zurückgelassen, gerät Gulliver in die Hände eines Bauern, der ihn auf einer Reise durch Brobdingnag als Attraktion zur Schau stellt und an den Königshof verkauft. Er gewinnt die Gunst des Königs, mit dem er Gespräche über England führt. Nach einigen Abenteuern wird er von einem Adler in die Lüfte entführt und über dem Meer fallen gelassen. Die Besatzung eines Schiffs rettet ihn und bringt ihn im Juni 1706 zurück in die Heimat. Trotz der erlittenen Gefahren beschließt Gulliver erneut auf Reisen zu gehen. Im dritten Buch wird er von Piraten gefangen genommen und landet auf der fliegenden Insel Laputa. Deren Bewohner befassen sich fast ausschließlich mit Mathematik, Musik und Astronomie, pflegen jedoch kaum mehr zwischenmenschliche Beziehungen. Er verlässt die Insel, um auch das zur laputischen Monarchie gehörende Festland Balnibarbi und seine Hauptstadt Lagado kennen zu lernen. Dort besucht er eine Akademie, in der an absurden Projekten wie etwa der Gewinnung von Schießpulver aus Eis oder der Mischung von Farben durch Blinde gearbeitet wird. Später gelangt Gulliver nach Japan und von dort aus zurück nach England. Im vierten Buch des Romans sticht Gulliver als Kapitän eines Schiffes in See. Nachdem seine Leute sich gegen ihn verschworen und ihn über längere Zeit in seiner Kajüte festgehalten haben, setzen sie ihn am Ufer eines unbekannten Landes aus. Auf seinem Weg ins Landesinnere begegnet er den ersten Houyhnhnms und Yahoos. Während die affenartigen Yahoos als Sinnbilder des Irrationalen von äußerster Hässlichkeit sind, erscheinen die tugendhaften Houyhnhnms in ihrer schönen Pferdegestalt als Inkarnationen des rein Rationalen. Von den Yahoos als Houyhnhnm und von den Houyhnhnms als Yahoo betrachtet, bemüht sich Gulliver um die Gunst der Houyhnhnms, die ihn jedoch des Landes verweisen. Nach seiner Rückkehr flieht Gulliver seine Mitmenschen, wird zum Menschenfeind und verbringt fortan seine Zeit in der Gesellschaft von Pferden. Struktur: Zahlreiche Passagen in dem Bericht Gullivers enthalten mehr oder weniger verhohlene, bissig-humorvolle Anspielungen auf die sozialen und politischen Zustände in England. Durch den satirischen Charakter der Erlebnisschilderungen wird die eher von Zweifeln überwiegende Haltung des Autors gegenüber der Utopie deutlich. Gleichzeitig beleuchtet der Roman die Relativität aller menschlichen Werte. Wirkung: Obwohl das satirische Werk zu den meistgelesenen der abendländischen Literatur zählt, stieß es auch auf Kritik: Schriftstellerkollegen wie Sir Walter R Scott oder William Makepeace R Thackeray sahen in der Figur des Gulliver den Verfasser Swift und warfen diesem pathologische Misanthropie vor; noch George R Orwell wollte in dem Werk Swifts politisch unfortschrittliche Gesinnung aufgrund seines konservativen Republikanismus erkennen. B. S.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 407 S. : Ill. Standort: $L Swift / Historisches ISBN: 978-3-406-45465-3
Inhalt: Eine Tätowiererin aus Leith sucht mit ihrem 4-jährigen Sohn den Vater, der jedoch unauffindbar bleibt. Jack verbringt seine weitere Kindheit in Kanada und wird durch Beziehungen zu älteren Frauen geprägt. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Hollywoodstar macht sich Jack abermals auf die Suche und reist allein nach Europa. Systematik: $L-G Umfang: 1139 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-257-06522-0
Inhalt: »Freispruch mangels Beweis. Wie lebt einer damit? Ich bin vierundfünfzig«, heißt es zu Beginn der Erzählung. Dr. med. Felix Schaad stand in Verdacht, mit seiner Krawatte seine ehemalige Frau Rosalinde Zogg erdrosselt zu haben. Für den Staatsanwalt steht das Motiv fest: Eifersucht. Der Staatsanwalt will Schaad für zehn Jahre ins Zuchthaus schicken, doch das Gericht erkennt auf Freispruch. »Was meinen Blaubart betrifft: Schaad weiß nicht, was er unter Schuld versteht, und er ist nicht der einzige, der das heute nicht weiß, glaube ich. Schaad hat ein latentes Schuldgefühl. Vor Gericht wird ihm ein Delikt unterstellt, das er nicht begangen hat. Er weiß, daß er nicht der Täter gewesen ist, aber er kann nicht sagen: Ich bin unschuldig. ... Für mich geht es in diesem etwas schauerlichen Buch zentral um die Frage von Schuld - Unschuld in einem Fall, wo die Schuld nicht belegbar ist durch die Tat. ... Ich habe den Kriminalfall so durchschnittlich wie möglich gewählt, damit er nicht das Interesse abzieht, denn nicht dieser Kriminalfall hat mich interessiert, sondern die Technik der Wahrheitsfindung, das Gericht als Beispiel...« (Aus einem Gespräch zwischen Max Frisch und Günter Kunert)
Inhalt: Die junge Tschechin Adina will einen Sprachkurs in Berlin machen. Doch als sie vergewaltigt wird, flieht sie nach Helsinki. Dort verliebt sie sich in einen EU-Abgeordneten. Bei einem Empfang trifft sie auf ihren Peiniger - ausgerechnet dieser Mann soll für sein Engagement einen Preis bekommen ...
Deutscher Buchpreis 2021 Preisträger Schlagworte:Missbrauch, Mißbrauch, Roman Systematik: $L-G Umfang: 428 Seiten Standort: $L Stru ISBN: 978-3-10-397101-9
Inhalt: Eines Tages liegt im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg ein Löwe, den außer ihm selbst niemand zu sehen scheint. Als das Tier auch im Hörsaal auftaucht, beeinflusst es, obwohl von ihnen nicht gesichtet, unmerklich die Lebensläufe einiger Studenten.
Brigitte-Edition - erlesen von Elke Heidenreich Kein Ort - Nirgends. Der Schatten eines Traumes - ein Entwurf (Band 21) 2 Romane Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main (1981)
Standort: $L Wolf
Inhalt: »Christa Wolf stellt sich vor: Die kluge, unglückliche Dichterin Karoline von Günderrode und der so verzweifelte Heinrich von Kleist hätten sich getroffen, damals, 1804, am Rhein, im Kreis um Bettina von Brentano. Wäre ihnen zu helfen gewesen, hätten sie sich, als Künstler an der Gesellschaft verzweifelt, vielleicht nicht umbringen müssen - sie 26, er 34 Jahre alt? Für mich eines der schönsten Bücher in deutscher Sprache, das von der Sehnsucht erzählt, von der Traurigkeit und davon, dass es die Berührung, nach der uns so unendlich verlangt, eben nie gibt.« Elke Heidenreich
Inhalt: »Interessiert uns denn wirklich ein Roman über einen Mann, der Seidenraupen züchtet? Ja, wenn er so geschrieben ist wie hier von Alessandro Baricco, wenn es beim Lesen fließt wie reine Seide, wenn es um das große Thema der Literatur geht: um die Leidenschaft, die uns oft so umtreibt, dass wir die Liebe darüber vergessen oder übersehen. Es geht ums Betrügen, um verzweifelte Sehnsucht nach dem, was uns endlich im Innersten anrührt, und es geht um Rituale, Gewohnheiten, die uns retten, wenn alles verloren ist. Eine intensive, schöne Liebesgeschichte über einen doch so glücklich verheirateten Mann, der sich im Blick eines japanischen Mädchens fast verliert. Alessandro Baricco ist Musikwissenschaftler, seine Sprache ist hoch musikalisch, das Buch lässt uns wie eine schöne Musik für einige Zeit alles andere vergessen.« Elke Heidenreich Schlagworte:Alliierte, Alpenländer, Belletristische Darstellung, Europäische Union, Frankreich, Geschichte 1861-1875, Kaufmann, Normandie, Provence, Seidenraupe, Vichy-Frankreich, Weltkrieg <1939-1945> Systematik: $L-G Umfang: 131 S. Standort: $L Bari ISBN: 978-3-492-03944-4
Inhalt: »Eine Frau macht mit Freunden einen Ausflug in den Wald, die Freunde verschwinden, zwischen ihr und der Welt ist plötzlich eine undurchdringliche Wand. Was für eine Geschichte! Ein Mensch findet wieder zu sich selbst, zu den Tieren, zur Natur, zur Einfachheit. Zu dem, wonach wir uns alle sehnen. Eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Ein Buch, das unser Denken und Fühlen so verändern kann, wie es eine Wand könnte, hinter der wir plötzlich allein leben müssten.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 313 Seiten Standort: $L Haus ISBN: 978-3-570-19510-9
Inhalt: Hajime betreibt in Tokio zwei Jazzkneipen. Er führt ein geordnetes bürgerliches Leben, bis er eine nie vergessene Freundin aus Kindertagen wiedersieht. "Haruki Murakami, in New York lebender Japaner, ist ein Kultautor - kaum ein anderer Schriftsteller erzählt so intensiv wie er von den Themen, die uns alle bewegen: das Verschwinden der Leidenschaft, die Angst vor Verlust, auch vor zu viel Nähe, Angst vor dem Sterben, Sehnsucht nach Geborgenheit. So auch in Gefährliche Geliebte, seinem für mich schönsten Roman: Das ist die Liebesgeschichte von Hajime, der glücklich verheiratet ist und plötzlich seine Jugendliebe Shimamoto wiedertrifft. Es gibt kein Happy-End, und im Streit über dieses Buch fiel letztlich damals auch das Literarische Quartett auseinander." Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 230 S. Standort: $L Mura ISBN: 978-3-7701-4781-6
Inhalt: »Ist dies ein Buch über Heldentum? Jacob Hansen, Sheriff, Leichenbestatter und Prediger in einer amerikanischen Kleinstadt, will, als gleichzeitig eine Epidemie und ein Feuer ausbrechen, alles richtig machen und macht alles falsch. Er zögert zu lange mit der Quarantäne, er trifft verkehrte Entscheidungen, und am Ende ist die Stadt Friendship so zerstört wie Jacob Hansens Leben, und wer ist nun eigentlich schuld an allem? Dies ist ein spannender Roman über existenzielle Grundfragen unseres Lebens: Ist mein Glück auch das Glück der anderen? Und gelten in Ausnahmesituationen auch Ausnahmen von allen Regeln der Zivilisation? Das Wunder an diesem Buch ist, dass es bei aller Düsternis der Geschichte ein so zartes und poetisches Seelenporträt zeichnet.« Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Diphtherie, Epidemie, Geschichte 1880, Kleinstadt, Seuche, Sozialverhalten, USA, Vereinigte Staaten von Amerika Systematik: $L-G Umfang: 220 S. Standort: $L O'Nan ISBN: 978-3-498-05028-3
Inhalt: »Dies ist ein autobiografisches Buch: Der niederländische Autor Maarten 't Hart erzählt vom Sterben seines Vaters, dem der Tod nichts Neues ist, war er doch Totengräber. Ein ruppiger, eigensinniger Vater, der jedem seine Meinung an den Kopf wirft, auch dem Sohn - nur seinem Gott gegenüber ist er friedlich und demütig. Der Sohn setzt dem Vater dennoch ein liebevolles Denkmal und erinnert sich daran, dass er sich als kleiner Junge vorn auf der Fahrradstange beim Vater beschützter gefühlt hat als jemals beim lieben Gott. Fährt Gott überhaupt Fahrrad?« Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Calvinismus, Erwachsener Sohn, Geschichte 1960-1973, Holland, Niederlande, Sohn, Sterbebegleitung, Unheilbar Kranker, Unwissenheit, Vater Systematik: $L-G Umfang: 267 S. Standort: $L Hart ISBN: 978-3-570-19534-5
Inhalt: Sommer 1938: Ein in seinen Erinnerungen lebender 50-jähriger Journalist in Lissabon, verantwortlich für die Kulturseite seines Blattes, lernt, die politische Realität in Europa (Diktatur in Portugal, Bürgerkrieg in Spanien, Kriegsvorbereitung in Deutschland) durch eine bedeutsame Begegnung mit einem jungen Wiederstandskämpfer zur Kenntnis zu nehmen und Widerstand zu leisten. Der Roman von Tabucchi führte bei seinem Erscheinen 1995 in Italien monatelang die Bestsellerlisten an und wurde dort mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle verfilmt. "Ein großartiger Roman über die alte Frage, ob man sich anpassen oder auflehnen soll, wie weit die Angst reicht und wo die Scham beginnt" (Elke Heidenreich). Schlagworte:Belletristische Darstellung, Diktatur, Europäische Union, Historisches, Lissabon, Politischer Widerstand, Portugal, Widerstand Systematik: $L-G Umfang: 202 Seiten Standort: $L-G Tabu / Historisches ISBN: 978-3-570-19527-7
Inhalt: Der Engländer Nigel Hinton hat ein Buch geschrieben, in dem ein kleines Vögelchen die Hauptrolle spielt: eine Heckenbraunelle. Es ist die dramatische Geschichte vom Kampf ums Überleben, vom täglichen Drama der Tiere, sich gegen Wetter, Frost, Hunger, Unfälle, gegen die Unvernunft des Menschen zu behaupten. Der kleine Vogel baut ein Nest, zieht Junge auf, darunter einen Kuckuck, dessen Aufzucht ihn völlig erschöpft. Hinton beschreibt dieses Leben eines Vogels poetisch, liebevoll, unsentimental und erinnert uns an den Zusammenhang von Mensch, Natur, Tier. Es ist eines der schönsten und liebevollsten Bücher, die ich je gelesen habe. Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Heckenbraunelle, Naturschutz Systematik: $L-G Umfang: 280 S. Standort: $L Hint ISBN: 978-3-570-19514-7
Inhalt: Am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, will Frank Bascombe alles richtig machen und macht alles falsch. Es ist 1988, Frank ist geschieden und holt seinen Sohn Paul am Feiertag ab, um ihm ein guter Vater zu sein. Das geht gründlich schief, und überhaupt ist in Franks Leben irgendwie der Wurm. Dieses Meisterwerk des amerikanischen Erzählers Ford durchzieht eine verzweifelte Traurigkeit, in der immer wieder Hoffnung und Humor aufblitzen: Es muss doch hinzukriegen sein, dieses verflixte Leben! Ein spannendes Buch über den Hochseilakt der Normalität. Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Immobilienmakler, New Jersey, Oststaaten, USA Systematik: $L-G Umfang: 794 S. Standort: $L Ford ISBN: 978-3-570-19513-0
Inhalt: "Dorothy Parker" war Schriftstellerin, Kritikerin, sie war gefürchtet wegen ihrer scharfzüngigen Bosheit und beliebt wegen ihres großen sozialen Engagements. Sie hat in den 30er Jahren eine Reihe geschliffener Kurzgeschichten über Leben und Liebe im damaligen New York geschrieben - leicht und tief zugleich, mit Verachtung für die Schickeria und einem großen Herzen für arme kleine Ladenmädchen und deren unerfüllte Träume. Und darüber, dass Männer und Frauen, was wir ja immer schon geahnt haben, nicht zusammenpassen. Elke Heidenreich Schlagworte:Anthologie, Geschichte 1928-1941, Kurzgeschichte, New York, Oststaaten, Sammlung, USA Systematik: $L-G Umfang: 422 S. Standort: $L Park ISBN: 978-3-570-19526-0
Inhalt: "In diesem Band finden Sie zwei Werke der niederländischen Autorin Carl Friedman: Vater und Zwei Koffer. Beide Geschichten sind stark autobiografisch und erzählen von Juden und ihrem Schicksal im 20. Jahrhundert. In Vater geht es um den eigenen Vater, der das Konzentrationslager überlebt hat und nie aufhört, davon zu reden - seine Kinder wachsen mit Geschichten aus dem Lager auf, und das kann mitunter sogar komisch sein. Zwei Koffer erzählt die Geschichte einer jungen Jüdin, die bei einer streng orthodoxen Familie arbeitet und jüdisches Leben zu begreifen versucht. Zwei kleine Kostbarkeiten zum Thema, was es heißt, ein Jude zu sein: nicht mehr und nicht weniger als Mensch zu sein." Elke Heidenreich Schlagworte:Antwerpen, Belletristische Darstellung, Freundschaft, Junge, Jüdin Systematik: $L-G Umfang: 263 S. Standort: $L Frie ISBN: 978-3-570-19522-2
Inhalt: »Das ist ein historischer Roman, aber mit heutigem Augenzwinkern geschrieben: Der große amerikanische Schriftsteller John Updike erzählt die Geschichte von Shakespeares Hamlet einmal anders. Was passierte eigentlich wirklich, ehe Hamlet zurück an den Hof kam und mit seiner Rache für den Mord am Vater alle in den Tod riss? Gertrude und Claudius ist vor allem eine Liebesgeschichte zweier schon älterer Menschen, die jahrelang aufeinander gewartet haben. Alles hätte nun so schön werden können, wäre Hamlet nicht so ein verbohrter Hitzkopf, der noch keine Ahnung von erotischen Leidenschaften hat ... Updike variiert hier sein großes Thema: Liebe, Lust und Leid in der Ehe, ob heute in Amerika oder damals am dänischen Hof.« Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Dänemark, Eheschließung, Europäische Union, Hamlet, Historisches, Königin, Königsmord, Mord, Mutter, Mörder, Skandinavien, Stiefvater Systematik: $L-G Umfang: 267 S. Standort: $L Updi / Historisches ISBN: 978-3-570-19528-4
Brigitte-Edition - erlesen von Elke Heidenreich Der Besuch des Leibarztes (Band 1) Roman Carl Hanser Verlag, München (2001)
Standort: $L Enqu / Historisches
Inhalt: Im Swimming-Pool eines Konferenzhotels bei Stockholm wird 1988 (!) ein toter Mann gefunden; wer war der Mörder? - Eine bitterböse Satire auf unsere durch die Mechanismen von Politik und Verwaltung geprägte und gefährdete Gesellschaft. Da kommt zwei Jahrzehnte vor der französischen Revolution der Arzt und Aufklärer Struensee an den dänischen Hof und bringt beinahe Glück, Reformen, Freiheit. Aber er verliebt sich in die junge Königin, die neben dem wirren König Christian einsam ist und Struensee erhört. Und so beginnt das Chaos - ein großer Roman über Liebe und Macht, Vernunft und Leidenschaft, Tradition und Fortschritt. Den Leser gibt es nicht, der dieses Buch gelangweilt aus der Hand legen könnte. Elke Heidenreich
Inhalt: »Wie lebt jemand weiter, der das Schlimmste erlebt hat? Indem er immer auf der Flucht ist und versucht, die Stücke seiner Vergangenheit zu einer Zukunft zusammenzusetzen: Fluchtstücke. Dieser Roman der kanadischen Autorin Anne Michaels erzählt von einem polnischen, jüdischen Jungen, den ein griechischer Archäologe durch die Zeit des Faschismus rettet. Nein: Sie retten sich gegenseitig, durch ihr Zusammenhalten, ihr Vertrauen, ihre Liebe zueinander. Ein großer Roman über die Liebe als einzige Kraft, die der Mensch dem Schrecken der Welt entgegensetzen kann.« Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Erste Liebe, Geschichte 1944-1945, Geschichte 1946-1950, Griechenland, Kanada, Peloponnes, Polnischer Jugendlicher, Polnisches Kind, Überleben Systematik: $L-G Umfang: 331 Seiten Standort: $L Mich ISBN: 978-3-570-19525-3
Inhalt: Dieser wiederentdeckte amerikanische Roman aus dem Jahre 1970 erzählt von der Brüchigkeit des Glücks: Eine Kleinigkeit geschieht, und nichts ist mehr wie zuvor. Nach Jahren bricht der Schmerz um eine alte Liebe in Sophie wieder auf, und ihre doch vermeintlich so gute Ehe mit Otto gerät ins Wanken. Und was am Ende bleibt, das ist die Frage, ob man nicht mit einem anderen Menschen ein ganz anderes Leben hätte führen und viel glücklicher werden können...? Ein leises, melancholisches Buch über die versteckten Sehnsüchte unter der Oberfläche. Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Ehe, Psychogramm Systematik: $L-G Umfang: 200 S. Standort: $L Fox ISBN: 978-3-570-19518-5
Inhalt: Der um die Jahrhundertwende entstandene Roman über den Verfall einer Lübecker Kaufmannsfamilie (die Handlung erstreckt sich über 40 Jahre) zählt zu den bedeutendsten Gestaltungen seiner Art (Thomas Mann erhielt dafür den Nobelpreis).
Bücher, die Geschichte machten / Wolfgang Herles Romeo und Julia = Romeo and Juliet zweisprachige Ausgabe Deutscher Taschenbuch-Verlag, München (1999)
Standort: $L III Shak
Inhalt: Der berühmte Londoner Uhrmacher Alister Cox wird an den Hof des Kaisers von China eingeladen. Er soll Uhren bauen, die das unterschiedlich schnelle Verstreichen der Zeit im Glück, in der Kindheit, in der Liebe, in Krankheit und Sterben anzeigen. Zuletzt fordert der Kaiser eine Uhr der Ewigkeit.
Inhalt: Ist das Leben ein ewiger Balanceakt? Darius Kopp drohte an seinem Unglück zu zerbrechen. Drei Jahre sind vergangen, seit seine Frau Flora, seine große Liebe, gestorben ist. Der IT-Experte ist mit Floras Asche durch Europa gereist und schließlich auf Sizilien gelandet. Dort taucht eines Tages unverhofft seine 17-jährige Nichte auf. Das Mädchen ist allein unterwegs und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Lorelei braucht Darius' Hilfe - und er die ihre. Mit ihr geht er zurück nach Berlin. Und lernt, sein Glück daran zu messen, was man durch eigenen Willen verändern kann - und was nicht. »Terézia Mora hat ein Talent dafür, unverwechselbare Figuren zu entwerfen, und sie ist eine Expertin für Zwischenzonen, für Identitäten jenseits aller Zuweisungen.« Helmut Böttiger / Süddeutsche Zeitung (09. September 2019)
Inhalt: Der IT-Spezialist Darius Kopp vertritt in seinem Büro am Potsdamer Platz eine bedeutende amerikanische Firma, die dem ewig verschwitzten und ungewöhnlich bequemen Business-Man, zusehends entgleitet: facettenreich erzählter Roman eines "Schweijks" unserer globalisierten Welt.
Inhalt: »Solche Geschichten gibt's, zu Hauf. Ingenieur gewesen, Job verloren, Frau verloren, auf der Straße gelandet«: Kein außergewöhnliches Schicksal vielleicht auf den ersten Blick, doch Terézia Moras Romanheld Darius Kopp droht daran zu zerbrechen. Denn Flora, seine Frau, die Liebe seines Lebens, ist nicht einfach nur gestorben, sie hat sich das Leben genommen, und seitdem weiß Darius Kopp nicht mehr, wie er weiter existieren soll. Schließlich setzt er sich in seinen Wagen, reist erst nach Ungarn, wo Flora aufgewachsen ist, und dann einfach immer weiter. Unterwegs liest er in ihrem Tagebuch, das er nach ihrem Tod gefunden hat, und erfährt, wie ungeheuer gefährdet Floras Leben immer war - und dass er von alldem nicht das Geringste mitbekommen hatte. Arbeit und Schlaf, Arbeit, Arbeitsweg und Schlaf. So sah das erfolgreiche Leben von Darius Kopp aus. Bis er eines Tages den Job verlor. Und bis sich bald darauf seine Frau das Leben nahm und ihm zum zweiten Mal in kürzester Zeit der Teppich unter den Füßen weggezogen wurde. Seitdem lebt er apathisch dahin, tötet die Zeit mit stumpfem Fernsehen und Fertigpizzen. Sein Freund Juri versucht Darius zwar wieder zurück in sein altes Leben als IT-Experte zurückzubefördern, doch dieser beschließt, eigene Wege zu gehen. Er wollte doch das geheime Tagebuch seiner Frau lesen, und er muss auch noch ihre Urne beisetzen. Aber wo? In ihrem ungarischen Heimatdorf oder in Budapest oder an den Hängen des Ararat? Und so begibt sich Darius Kopp auf eine lange Reise - auf der Suche nach der Wahrheit über seine Frau. Über sich selbst. Und über diese dunkle und ungeheuere Welt.
Deutscher Buchpreis 2013 Preisträger // Georg-Büchner-Preis 2018 Systematik: $L-G Umfang: 681 S. Standort: $L Mora ISBN: 978-3-630-87365-7
Inhalt: Sieben Erzählungen des seit 1975 im französischen Exil lebenden tschechischen Autors (Jg. 1929) von der süßen Bitternides Lebens, von Liebe und Tod: Variationen einer Reise ins Innere der Ereignisse und der eigenen Seele, die sich zu einem Roman verb
Aus dem Tschech. übers. Systematik: $L-G Umfang: 305 S. Standort: $L Kund ISBN: 978-3-446-14684-6
Inhalt: Mit seinem Hauptwerk, einem der bedeutendsten Schöpfungen der Literatur, schuf Giovanni Boccaccio das Ur- und Vorbild aller Novellensammlungen des Abendlands, aus dessen reicher Quelle Generationen von Dramatikern und Erzählern schöpften. Die besondere Leistung Boccaccios ist aber vor allem in der Legitimierung der sinnlichen Liebe und des erotischen Instinkts zu sehen, die Das Dekameron von der mittelalterlichen und von der antiken Tradition abgrenzt und lange Zeit unübertroffen blieb. Inhalt: Das Dekameron enthält »hundert Geschichten, Fabeln, Parabeln oder wirkliche Begebenheiten«, so Boccaccio, »die zur verderblichen Zeit der letzten Pest von sieben Damen und drei jungen Männern erzählt wurden«. Den Namen Dekameron bildete Boccaccio aus den griechischen Wörtern deka (zehn) und hemera (Tag). Zehn junge Adelige erzählen an zehn Tagen jeweils zehn Geschichten. Mit der alten heiligen Zahl Zehn war Boccaccio durch das ptolemäische Himmelssystem vertraut, in ihrem symbolischen Bezug kannte er sie aus R Dantes Göttlicher Komödie mit ihren 100 Gesängen. Jeden Tag wird einer der Teilnehmer zum König oder zur Königin gewählt und legt ein Leitthema fest, zu dem jeder eine Geschichte erzählen soll. Nur am ersten Tag, an dem das Reglement noch nicht befolgt wird, und am neunten Tag, an dem man von ihm ausruhen will, wird kein Leitthema bestimmt. Nach dem zehnten Tag wird einstimmig beschlossen, dass die Gesellschaft ins pestverseuchte Florenz heimkehrt. Die 100 ernsten und heiteren, erbaulichen und frivolen Geschichten sind in eine Rahmenerzählung - Florentiner Adelige fliehen vor der Pest auf ein Landgut - kunstvoll eingeflochten. Boccaccio verleiht dem Werk trotz seiner Mannigfaltigkeit eine Einheit. Ist die Gattung der Rahmenerzählung aus dem Orient seit Jahrhunderten bekannt, so brachte Boccaccio sie in Europa als Erster zu klassischer Vollkommenheit. Der Rahmen dient nicht rein ästhetischen und Kompositionsaspekten, sondern bildet den Hintergrund für treffende Gesellschafts- und Landschaftsschilderungen. Lebensprall sind seine amourösen Szenen, deren Sprache trotz ihrer schwankhaften, drastischen Derbheit nie lasziv, sondern in ihrer sinnlichen Direktheit bisweilen komisch wirkt. Neben frivolen Szenen wird auch das Bild aufopferungsvoller Liebe wie in der Geschichte von Griselda heraufbeschworen, die trotz Qualen dem Geliebten treu bleibt. Wirkung: Das Dekameron beeinflusste in seiner kunstvollen und doch lebensnahen Erscheinungsform nachhaltig die abendländische Literatur und blieb in seiner Form über zweieinhalb Jahrhunderte vorbildlich. Erst mit den Exemplarischen Novellen von Miguel de R Cervantes trat ein neues Leitbild auf den Plan. Doch wirkte Boccaccios Meisterwerk auch auf die weitere Entwicklung der Gattung.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 879 S. Standort: $L Bocc
Inhalt: Bei einem Festessen auf Schloss Bellevue begegnen sich die Blicke zweier Unbekannter. Wohl wissend, dass er dieser Frau körperlich nicht nahe kommen kann, beginnt der Mann einen Briefwechsel, der von Mal zu Mal drängender und leidenschaftlicher wird.
Das erzählerische Werk in zwölf Bänden Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull der Memoiren erster Teil S. Fischer, Frankfurt am Main (2002)
Standort: $L Mann
Das erzählerische Werk in zwölf Bänden Doktor Faustus : Roman. Die Entstehung des Doktor Faustus : Roman eines Romans S. Fischer, Frankfurt am Main (2002)
Standort: $L Mann
Inhalt: In Anlehnung an das alte Volksbuch vom Doktor Faustus erzählt der Roman Thomas Manns eine exemplarische Künstlerbiografie, in der anhand kunstphilosophischer, in erster Linie musiktheoretischer Betrachtungen eine Analyse Deutschlands und der Deutschen, ihrer inneren Befindlichkeit und ihres politischen Schicksals im 20. Jahrhundert vorgestellt wird. Entstehung: Im Frühjahr 1943 begann Thomas Mann im kalifornischen Exil mit dem Roman, dem ein umfangreiches Quellenstudium vorausging. Wie der Erzähler Zeitblom im Roman beginnt Mann mit den Arbeiten am 23. Mai des Jahres und lässt sie am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation Deutschlands, enden. Zeitgleich mit gesellschaftspolitischen Aufsätzen Manns, vor allem Deutschland und die Deutschen (1945), in dem die Gleichsetzung von Faust, Deutschtum und Musik den gedanklichen Ausgangspunkt darstellt, wird Doktor Faustus in den ersten Jahren nach seinem Erscheinen vor allem als Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Faschismus verstanden, wobei die zum Teil kritischen Reaktionen jener Jahre mit Manns Zögern, nach Deutschland zurückzukehren, in eingem Zusammenhang standen. Inhalt: Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde, so der Untertitel des Romans, wird vom pensionierten Lehrer Dr. phil. Serenus Zeitblom erzählt, der seinem Jugendfreund als Librettist und Verwahrer seiner Manuskripte zur Seite stand. Beide stammen aus einem altdeutsch gezeichneten Umfeld in Thüringen, besuchten gemeinsam das Gymnasium und studierten mehrere Semester an der selben Universität, Leverkühn Theologie, Zeitblom klassische Philologie. Auch spätere Lebensstationen führten beide wiederholt zusammen, bis Leverkühn 1930 - in deutlicher Anlehnung an die Biografie von Friedrich R Nietzsche - eine Geisteskrankheit befällt und er die letzten zehn Lebensjahre in geistiger Umnachtung bei seiner Mutter verbringt. Leverkühn, mit faustischen Zügen gezeichnet, ist im Gegensatz zu seinem katholischen, humanistischen Prinzipien folgendem Chronisten ein menschenscheuer, zwischen Schwermut und Lachzwang schwankender hochmütiger Intellektueller, dessen radikale musikalische Arbeiten als exzentrische, die Magie einbeziehende Werke qualifiziert sind, wobei die schönbergsche Zwölftonmusik eine herausgehobene Rolle spielt. In dem zentralen Teufelsgespräch (25. Kap.), einem fantastischen kunsttheoretischen Selbstgespräch Leverkühns in einem der Mephisto-Szene nachgebildeten Dialog, erfolgt die - vom Teufel in Aussicht gestellte - Beschreibung der Inspiration als dämonischer Quelle künstlerisch schöpferischer Genialität, die gesellschaftspolitisch als Auslieferung an den europäischen Faschismus in einem krankhaften Rausch gedeutet wird (»Der Künstler ist der Bruder des Verbrechers«). Zeitbloms Beschreibung des Werde- und Untergangs seines Freundes sind im Ton eines Anteil nehmenden Beobachters gehalten, der von seinem Gegenstand mit einer Mischung aus faszinierter Bewunderung und sorgenvollem Schrecken berichtet - analog dem Blick Manns aus dem Exil auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts. Wirkung: Interpretiert als Künstlerroman, als Bildungs-, Musik-, Gesellschafts- und Zeitroman sowie als ein Romankunstwerk, das aufgrund seiner Montagetechnik mit Zitaten das besondere Interesse der Fachinterpreten gefunden hat, ist Doktor Faustus vom Publikum überwiegend als Thomas Manns literarische Auseinandersetzung mit Deutschland und dem Nationalsozialismus verstanden worden. Die Geschichte des zeitgenössischen deutschen Verhängnisses, dargestellt als ein aus Verblendung erfolgtes Teufelsbündnis, vor dem Hintergrund einer besonderen kulturellen Geschichte war insbesondere in Deutschland selbst die dominierende Sicht, die in den Nachkriegsjahren mit der Frage der inneren und äußeren Emigration verbunden wurde. 1982 wurde der Roman von Franz Seitz verfilmt. Systematik: $L-G Umfang: 828 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-10-048505-2
Inhalt: Die reale Gestalt des dominikanischen Generals Trujillo, einem der blutigsten, bizarrsten und zugleich ambivalentesten Diktatoren Lateinamerikas in den 60er-Jahren, ist Mittelpunkt dieser Psychographie der Macht und ihrer Verheerungen. Viel Lobendes ist in den Feuilletons über das neueste Werk des berühmten spanisch-peruanischen Autors bereits geschrieben worden. Der Roman schildert die letzten Tage des dominikanischen Diktators Trujillo, genannt "der Ziegenbock", der 1961 nach über 30-jähriger Gewaltherrschaft ermordet wurde. Vargas Llosa entfaltet in mehreren kunstvoll komponierten Erzählsträngen die Bedingungen dieser speziellen, vom Machismo geprägten lateinamerikanischen Diktatur, er analysiert aber auch die Mechanismen der Macht im allgemeinen. Er entwirft die differenzierten Psychologien des machtbesessenen Despoten, seiner korrupten Helfer, seiner opportunistischen Mitläufer und seiner für immer traumatisierten Opfer. Eine faszinierende Lektüre in meisterlicher Sprache, trotz Exaktheit nie trocken oder theorielastig, sondern geradezu spannend zu lesen. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Diktatur, Santo Domingo Systematik: $L-G Umfang: 538 S. Standort: $L Varg ISBN: 978-3-518-41232-9
Inhalt: Die ebenso anspruchsvolle wie komplizierte Geschichte einer angeblichen "Weltverschwörung", die ihren Entdeckern zum Verhängnis wird. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Templerorden, Verschwörung Systematik: $L-G Umfang: 767 Seiten Standort: $L Eco ISBN: 978-3-446-15395-0
Inhalt: Das glückliche Familienleben einer englischen Familie wird jäh gestört durch die Geburt eines scheinbar psychisch behinerten Kindes. Ein Roman, der den genetischen Rückfall der Menschheit in die Steinzeit in einer bedrohlichen Vision darstellt.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 218 S. Standort: $L Less ISBN: 978-3-455-01907-0
Inhalt: Die erweiterte Neuausgabe versammelt jetzt tatsächlich das gesamte Werk - Geschichten, Gedichte und das Stück "Draussen vor der Tür" - des Schriftstellers (1921-1949). Über Wolfgang Borchert und das 1949 zum 1. Mal erschienene, 1959 besprochene "Gesamtwerk" schrieb J. Eyssen: "Über die Bedeutung dieses zu früh Gestorbenen, dessen Werk bereits zum Unverlierbaren der deutschen Dichtung gehört, braucht hier kein Wort mehr verloren zu werden" - das hat auch heute noch Bestand. Doch sowohl in dem Band von 1959 wie auch in der Sonderausgabe von 1980 fehlte ein etwa 150-seitiger, von Peter Rühmkorf herausgegebener Teil, der lange Zeit unter dem Titel "Die traurigen Geranien und andere Geschichten aus dem Nachlass" separat veröffentlicht wurde. Die vorliegende um diesen Teil erweiterte Neuausgabe versammelt jetzt tatsächlich das gesamte Oeuvre - Geschichten, Gedichte und das Stück "Draussen vor der Tür" - des Schriftstellers, der damals wie heute als "wichtigste Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur" gilt. Systematik: $L-G Umfang: 348 S. Standort: $L Borc ISBN: 978-3-498-00652-5
Inhalt: Alfred Polgar - der Verfasser von zeitkritischen Feuilletons, Skizzen, Erzählungen, Prosa zu Fragen der Literatur und des literarischen Lebens, Theaterrezensionen, dramatischen Szenen und Aphorismen - galt und gilt noch immer als kritischer Schriftsteller, unbeugsamer Pazifist, skeptischer Humanist, Stilist von Rang, und vor allem als Großer jener viel zitierten "kleinen Form", denn, so sagt er selbst: "Das Leben ist zu kurz für lange Literatur, zu flüchtig für verweilendes Schildern und Betrachten, zu psychopathisch für Psychologie, zu romanhaft für Romane, zu rasch verfallen der Gärung und Zersetzung, als dass es sich in langen und breiten Büchern lang und breit bewahren ließe." Unter seinem unbestechlichen Blick wurde viel so genannt "Großes" klein, umgekehrt bekam das Unscheinbare Würde und Bedeutung. Polgars Blick ist kühl und genau, er weiß jene kleinen Details ausfindig zu machen, in denen der Teufel steckt, entdeckt Kleinigkeiten, die Bände erzählen. Wie kaum ein Zweiter polierte Polgar seine Sätze, suchte allzeit den prägnantesten Ausdruck, die möglichst schwerelose Formulierung. Der Erzähler Polgar hatte viele Themen. Als leidenschaftlicher Besucher des Wiener Kaffeehauses - für Polgar der "Ort der Leidenschaften" - schrieb er über Städte und Landschaften, über Dinge und Tiere. Aber auch die von ihm erlebten konfliktträchtigen Jahre des Österreich nach 1918, Glanz und Elend im Berlin der untergehenden Weimarer Republik und das Leben des Emigranten sind in seine Texte eingeflossen. Doch vor allem schrieb er über die Menschen - und nicht zuletzt auch immer über sich selbst. »Ich bin ganz glücklich wenn ich ihn lese, weil er so gescheit ist. Er ist auch so anständig. Er geht auch mit seinen Themen so anständig um.« Senta Berger bei Elke Heidenreich Schlagworte:Literaturkritik, Polgar, Alfred, Theaterkritik Systematik: $L-G Umfang: 426 S. Standort: $L Polg ISBN: 978-3-0369-5116-4
Inhalt: Große Geschichte steht neben den kleinen privaten Geschichten im Mittelpunkt der Generationen überspannenden Chronik zweier Familien aus dem Rheinland. - Romandebüt des Autors (Jg. 1935). "Das Muster ist ein großartiger Bilderbogen über die Geschichte zweier Familien, die sich irgendwann in Düsseldorf begegnen und verbinden: die Fontanas, Seidenweber aus Italien, und die Lukacz', polnische Bergarbeiter. Hier trifft südliche Lebensfreude auf östliche Melancholie, und die Fäden des Schicksals verbinden sich wie die Fäden in der Seide, die die Fontanas weben. Viel mehr als nur ein hinreißender Familienroman - ein Buch über das private Glück und Unglück im rasanten Galopp der Geschichte." Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 345 Seiten Standort: $L Forte ISBN: 978-3-570-19523-9
Inhalt: Als Trilogie "Das Kaiserreich" wollte H. Mann seine Romane "Die Armen", "Der Untertan" und "Der Kopf" verstanden wissen. Auch in "Die Armen" stehen D. Heßling, seine Fabrik und die Arbeiter im Mittelpunkt der zwischen 1912 und 1914 ablaufenden Handlung. "Der Kopf" spielt zwischen 1891 und 1917, im Milieu der bestimmenden Führungsschicht, in der Mann schon faschistische Züge bemerkte. Als Trilogie u.d.T. "Das Kaiserreich" wollte H. Mann seine 3 Romane "Die Armen", "Der Untertan", "Der Kopf" verstanden wissen. Den größten Erfolg hatte "Der Untertan". Der Roman "Die Armen" (1917) schließt zeitlich an den erst 1918 erschienenen "Untertan" an, auch hier stehen D. Heßling, seine Fabrik und die Arbeiter im Mittelpunkt der zwischen 1912 und 1914 ablaufenden Handlung. "Der Kopf" (1925) spielt zwischen 1891 und 1917, wählt eine völlig andere Umwelt, die der bestimmenden Führungsschicht, in der Mann schon faschistische Züge bemerkte. Ausführliches Nachwort. Wichtiger Beitrag zum Gesamtwerk H. Manns. Systematik: $L-G Umfang: 691 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-546-46276-1
Inhalt: 15 Erzählungen, entstanden zwischen 1975 und 1986: Geschichten von der Bewährung und vom Scheitern des Menschen im Spanungsfeld von Geist und Macht. Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04245-0
Inhalt: In einer eigentümlichen Mischung aus Gegenwartsanalyse und Literarhistorie verarbeitet Günter Grass seine Erfahrungen bei Treffen der »Gruppe 47«, indem er sie auf ein fiktives Treffen von über 20 Dichtern, Verlegern und Kritikern aus der Barockzeit überträgt. Entstehung: Bereits 1966 stellt Grass in seiner Rede "Vom mangelnden Selbstvertrauen der schreibenden Hofnarren unter Berücksichtigung nicht vorhandener Höfe" in Princeton die Fragen, die sein Leben als Bürger und Künstler bestimmen: »"Soll sich der Schriftsteller engagieren?" - "Wie weit darf sich ein Schriftsteller engagieren?" - "Ist der Schriftsteller das Gewissen der Nation?"« Nach Jahren des Engagements im Wahlkampf der SPD gab Grass in "Das Treffen in Telgte" resignative Antworten. Anlass für die Erzählung bildete der 70. Geburtstag von Hans Werner Richter (* 1908), Gründer der »Gruppe 47«. Inhalt: Obwohl in poetologischen Fragen als auch konfessionell zerstritten, treffen sich im Jahr 1647 auf Einladung von Simon Dach (1605-59) zahlreiche Dichter und ihre Verleger in Oesede bei Osnabrück. Der Soldat Christoffel Gelnhausen (gemeint ist Hans Jacob Christoffel von R Grimmelshausen) bringt die Anwesenden 1670 auf dem Wirtshof der Courasche (der Protagonistin in Trutz Simplex) in Telgte unter, wo in der »Großen Diele« unter der Leitung von Simon Dach vornehmlich wirkungsästhetische Literaturdebatten stattfinden. Versammelt sind die größten Dichter der Zeit, u. a. Andreas Gryphius, Paul Gerhardt, Philipp von Zesen, Friedrich von Logau, Sigmund Birken und Johann Rist, sehr unterschiedliche und teilweise eitle Persönlichkeiten, die sich nur Dank Simon Dachs behut-samer Moderation als Gruppe empfinden. Am Anfang der Zusammenkünfte steht die Lesung zunächst poetologischer, dann literarischer Texte, die anschließend besprochen und kritisiert werden. Als die Treffen zunehmend orgiastische Züge annehmen, gekennzeichnet durch Völlerei und Ausschweifungen mit Mägden, und der ungeladene Komponist Heinrich Schütz die unrechte Requirierung von Schweinen und Gänsen durch Gelnhausen anprangert, wird den Anwesenden die Tragik ihres Tuns klar. Obwohl die Dichter schuldlos sein wollen an den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, verstricken sie sich in Schuld: »Derweil das Vaterland zerrissen« ist und die Mächtigen den Westfälischen Frieden vorbereiten, führen die Poeten als arglose Nutznießer des Krieges wirkungslose Debatten. Sie ringen sich zwar zu einer Friedensresolution an die Kriegsparteien durch, doch wird diese durch ein Feuer auf dem Wirtshof vernichtet: Sie war zwischen »den Gräten des Fischgerichtes« vergessen worden. Aufbau: In 23 Kapiteln, in der Taschenbuchausgabe 1981 um »dreiundvierzig Gedichte aus dem Barock« ergänzt, verschränkt Grass kunstvoll barocke Debatten um Literatur und Sprache (wobei er reichlich aus den Originalschriften zitiert) mit den zeitgenössischen Umständen um die »Gruppe 47« und oszilliert so zwischen zwei Zeitpunkten, die um drei Jahrhunderte versetzt liegen. Wie 1947 war Deutschland auch 1647 materiell wie moralisch ruiniert; in beiden Zeiten stellt sich die Frage nach Kunst und Macht, nach Literatur und Moral. Wirkung: Die Erzählung wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen, einige Kritiker sahen sie aufgrund der liebenswürdigen, meist detailverliebten, niemals denunzierenden Porträts der Dichter sogar als ein »Meisterwerk« des Autors an. M. F
Inhalt: Wie versprochen , setzt der Piper-Verlag die Veröffentlichung des wiederentdeckten ungarischen Autors (1900-1989) fort. Vorab sei gesagt, dass "Das Vermächtnis der Eszter" nach meinem Empfinden dem meisterhaften, von innerer Spannung getragenen Roman "Die Glut" in nichts nachsteht. War es dort der kunstvolle Monolog, der den Leser an der quälenden Wahrheitsfindung einer tragischen Dreiecksbeziehung teilhaben ließ, so ist es hier die letzte Niederschrift einer 45-jährigen Frau, die - wie sie formuliert - "vom Leben reich beschenkt und doch so vollkommen ausgeraubt" wurde. Eszters Bekenntnis macht den Leser zum Intimus einer zerstörerischen Beziehung zu einem Mann, der mit Menschen spielt, spielen muss, um seine illusionäre, aus ständigen Selbstinszenierungen bestehende Welt aufrecht erhalten zu können. Ein Roman, dessen Lektüre keine Unterbrechung duldet - so ging es jedenfalls mir. Und ich bin schon jetzt gespannt auf den nächsten Márai. (Helga Glaas) Systematik: $L-G Umfang: 164 Seiten Standort: $L Már ISBN: 978-3-492-04198-0
Inhalt: Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman David Copperfield, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur, der sich vor allem durch seine überzeugende Schilderung der Demütigungen und Ängste der Kindheit auszeichnet. Inhalt: Der Titelheld David verbringt nach dem frühen Tod des Vaters und dem der Mutter, die von seinem Stiefvater Murdstone und dessen herrschsüchtiger Schwester Jane allmählich zu Tode gequält wird, einige Zeit in der Schule des brutalen Mr. Creakle. Bereits mit zehn Jahren wird er zur Arbeit in die Fabrik Murdstones geschickt. Den unerträglichen Bedingungen entzieht er sich durch Flucht zu seiner Tante Betsey Trotwood nach Dover, die ihm den Besuch der reformpädagogischen Schule des Dr. Strong in Canterbury ermöglicht. Bei dem Londoner Advokaten Wickfield findet er schließlich herzliche Aufnahme. Nun beginnt Davids beruflicher Aufstieg vom Lehrling bei der Anwaltsfirma Spenlow und Jorkins hin zum Parlamentsreporter und Schriftsteller. Zahlreiche Nebenhandlungen sind in diese Handlung eingewoben. So entführt der adelige James Steerforth, die Verkörperung des Hochmuts höherer Klassen, die Adoptivtochter des Fischers Pegotty, Emilie. Der Verlobte Emilies, Ham, verfolgt die beiden und entdeckt die mittlerweile von dem Entführer Verlassene. Bei dem selbstlosen Versuch, Steerforth vor dem Ertrinken zu retten, ertrinkt Ham selbst. Eine weitere Nebenhandlung befasst sich mit dem Erzschurken Uriah Heep, Wickfields Angestelltem, der gegen seinen Arbeitgeber intrigiert und von Mr. Miccawber entlarvt wird, mit dem David eine enge Freundschaft verbindet. David verliebt sich in die kindliche Tochter seines Arbeitgebers Mr. Spenlow. Nach deren Tod findet David, inzwischen ein erfolgreicher Schriftsteller, die wirkliche Erfüllung in der Ehe mit seiner Jugendfreundin Agnes Wickfield. Wirkung: David Copperfield wird bis heute als einer der bedeutendsten Kindheits- und Ju-gendromane der Weltliteratur angesehen. In diesem Roman, der die deutlichsten autobiografischen Züge aufweist, in dem der Titelheld ähnliche Stationen wie Dickens in seiner Jugend durchläuft, zeigt sich Dickens' überragendes Talent für die Darstellung von Stimmungen, Erlebnissen und Gefühlen der Kindheit. Mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, appellierte er an das Gewissen und wollte den Weg für soziale Reformen ebnen. V. R. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 802 S. Standort: $L Dick / Historisches ISBN: 978-3-538-06929-9
Inhalt: Die Geschichte von Emil Sinclair, der von einem skrupellosen Volksschüler erpresst wird und sich mit Hilfe seines ungewöhnlichen Freundes aus seiner Verstrickung befreien kann. Systematik: $L-G Umfang: 162 S. Standort: $L Hesse / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-518-45852-5
Inhalt: Das Vermächtnis von Robert Gernhardt (1937-2006): Humorvolle Erzählungen, die Autobiografisches und Erdichtetes anekdotisch auf den Punkt bringen. Systematik: $L-G Umfang: 237 S. Standort: $L Gern ISBN: 978-3-10-025510-5
Inhalt: Der Besuch einer jungen Doktorandin weckt in dem verheirateten Privatgelehrten Gottlieb Zürn Hoffnung auf eine leidenschaftliche Affäre. Er folgt ihr zu einem Kongress nach Kalifornien.
Inhalt: Auf das Volksmärchen Vom Fischer und seiner Frau rekurrierend, schildert Günter Grass in seinem Roman Der Butt die 3000-jährige Geschichte des Geschlechterverhältnisses. Während der Butt aus dem Märchen die maßlosen Wünsche der Fischersfrau erfüllt, steht er bei Grass' antifeministischer Abwandlung in den Diensten des Fischers. Entstehung: Seine Periode starken politischen Engagements schloss Grass literarisch mit seinem Tagebuch einer Schnecke (1972) ab, womit auch die starke Konzentration auf den Themenkreis des Dritten Reichs ein Ende fand. Obwohl im Schauplatz mit den Werken der Danziger Trilogie übereinstimmend, erweitert Grass sein Interesse von spezifisch deutschen Fragestellungen auf die allgemeine Kulturgeschichte der Menschheit. Inhalt: Parallel zu der Schwangerschaft seiner Frau Ilsebill erzählt der reinkarnierte steinzeitliche Fischer Edek Anfang der 1970er Jahre in neun »Monats«-Abschnitten sein Leben als Wiedergeborener in verschiedenen kulturgeschichtlichen Epochen. In der Jungsteinzeit fängt der Erzähler an der Weichselmündung, an der später Danzig entstehen wird, einen allwissenden Butt, der ihm bei der Errichtung eines Patriarchats behilflich sein und auch den weiteren Wiederverkörperungen Edeks bei der Abwehr matriarchalischer Bestrebungen beratend zur Seite stehen wird. Im Zentrum der neun Epochen - Steinzeit, Eisenzeit, Früh-, Hoch- und Spätmittelalter, Barock, Absolutismus, 19. und 20. Jahrhundert - stehen die Biografien von neun Köchinnen, von der bronzezeitlichen Wigga bis zur Verfasserin eines proletarischen Kochbuchs. In den 1970er Jahren wird der Butt von drei Frauen geangelt, die ihm, gefangen in einer Zinkwanne, in einem Berliner Kino den Prozess machen. Das »Feminal«, wie sich das feministische Tribunal nennt, verurteilt den Butt dazu, fortan Vertreter der »Frauensache« zu sein. Aufbau: Auf der Gegenwartsebene sind zwei Handlungsstränge zu unterscheiden: einerseits die Eheproblematik des Erzählers und seiner schwangeren Frau, andererseits das »Feminal«, an dem der Erzähler als Zuhörer teilnimmt. Die neun historischen »Monats«-Kapitel gliedern sich wiederum in mehrere Episoden auf und sind durch 46 Gedichte sowie Kochrezepte aufgelockert. Die Handlungsstränge werden am Ende zwar zusammengeführt, dennoch gestaltet Grass einen offenen Schluss. Wirkung: Mit dem Butt gelang Grass die Anknüpfung an den Anfangserfolg der Danziger Trilogie, von den Verkaufszahlen her übertraf der Roman die früheren Werke sogar. Die Literaturkritik reagierte überwiegend milde bis positiv, als überstrapaziert galt einigen Rezen-senten die enorme Komplexität des Werks. Als sexistisch bewertete den Text die Frauenbewegung, die Zeitschrift Emma kürte Grass im Juli 1977 zum »Pascha des Monats«. M. F.
Inhalt: Kauzige Geschichten aus dem an der jütländischen Ostseeküste gelegenen Bollerup, das eine Schwesterstadt des masurischen Suleyken sein könnte. Systematik: $L-G Umfang: 125 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04206-1
Inhalt: Eine aus der Distanz erzählte Lebenstragödie: Die Geschichte einer unerwiderten Liebe der jungen Clara zu dem später berühmten Dirigenten Edwin, die in den 20er-Jahren ihren Anfang nimmt und ein Leben lang währt. Systematik: $L-G Umfang: 129 S. Standort: $L Widm ISBN: 978-3-257-06245-8
Inhalt: In Rückblenden und in einem spannungsreichen Geflecht historischer Ereignisse entwirft der kolumbianische Nobelpreisträger ein Porträt des glorreichen Libertadors Bolivar (1783-1830), der im Labyrinth seiner Leiden und verlorenen Träume vom vereinigten südamerikanischen Kontinent tragisch endete. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Bolívar, Simon, Historisches Systematik: $L-G Umfang: 359 S. Standort: $L Garc / Historisches
Inhalt: Der Roman Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo ist einer der letzten großen historischen Romane der Romantik in Frankreich. Entstehung: Das Mittelalter weckte bei Hugo wie auch bei anderen Romantikern eine Sehnsucht nach dem Unbekannten. Außerdem verstand der Autor das Spätmittelalter als Epoche des Übergangs sowie kulturell-gesellschaftlicher Veränderungen. Darin sah er einen Bezug zu den historischen Ereignissen der Julirevolution 1830. Hugo gestaltete etliche Passagen seines Manuskripts neu, indem er die Volksmassen ins Zentrum des Geschehens rückte. Inhalt: Im Mittelpunkt der Handlung stehen die junge Zigeunerin Esmeralda, eine Bettlerin und Tänzerin, sowie der verwachsene und taube Quasimodo, ein Findling, der - aufgrund der Initiative des Archidiakons von Notre-Dame, Claude Frollo - das Amt des Glöckners ausübt. Einst bekundete Esmeralda ihr Mitleid für Quasimodos Missbildung, Quasimodo ist ihr in Treue und versteckter Liebe zugetan. Am Tag des Narrenfestes wird Quasimodo zum Narrenpapst gewählt, nachdem das Publikum dem Dichter Pierre Gringoire und seinem Mysterienspiel die Anerkennung verweigert hat. Dieser wird in der Nacht Zeuge, als Quasimodo versucht, Esmeralda im Auftrag Frollos zu entführen. Das Unternehmen wird von einer Streife königlicher Bogenschützen unter ihrem Anführer Phoebus de Châteaupers entdeckt. Claude Frollo gelingt es nicht, Esmeralda für sich zu gewinnen, da diese sich in Châteaupers verliebt. Deshalb bringt Frollo seinen Widersacher um, bezichtigt Esmeralda der Hexerei und des Mordes, worauf sie in die Hände der Inquisition gerät. Als Frollo ihr die Flucht anbietet, lehnt sie ab. Esmeralda soll hingerichtet werden. Quasimodo rettet sie vor dem sicheren Tod und flüchtet mit ihr in die Kathedrale, wo sie sicher ist und Asyl genießen darf. Unter dem Vorwand, Esmeralda retten zu wollen, bringt Frollo sie aus der Kathedrale und liefert sie der Justiz aus. Esmeralda wird als Hexe gehängt. Den wahren Drahtzieher kennt niemand, bis sich Frollo, der den Vorgang vom Kirchturm aus verfolgt und dabei von Quasimodo beobachtet wird, durch seine Freude verrät. Quasimodo stürzt ihn von einer der Turmgalerien in die Tiefe. Sein Leid überwindet Quasimodo jedoch erst, als er am Grab Esmeraldas stirbt. Aufbau: Gemäß der eigenen Zielsetzung Hugos, Episches mit Dramatischem zu verbinden, weist der Roman Züge eines Dramas auf. In den zahlreichen episodenreichen Handlungssträngen deckt der Erzähler Zusammenhänge erst rückblickend auf, um, davon ausgehend, die Handlung weiterzuentwickeln. In epischen Ausschweifungen präsentiert der Erzähler Bilder mit teilweise visionärem Charakter. Die Verbindung von historischem, romantischem und realistischem Kolorit gelingt Hugo auf beeindruckende Weise, obwohl man ihm gerade dies oft zum Vorwurf gemacht hat. Wirkung: Der Glöckner von Notre-Dame wurde zum Inbegriff der Romantik, mit dem sich die Ideale einer neuen Epoche durchsetzten. Hugo paart in seinem Roman Figuren von hoher Durchschnittlichkeit mit auffallend bizarren Charakteren. Diese feine psychologische Darstellung bewegte Alphonse de Lamartine (1790-1869) dazu, in Hugo einen »Shakespeare des Romans« zu sehen. Von den Vertonungen wurde die Oper Notre Dame (1914) von Franz Schmidt (1874-1939) am bekanntesten. Zuvor hatten mehrere Komponisten, darunter Ambroise Thomas (1811-96), Bearbeitungen für das Musiktheater erstellt. Die Reihe von Verfilmungen des Buchs setzte bereits 1905 ein und reicht über die Quasimodo-Darstellung Anthony Quinns in den 1950er Jahren bis hin zu einer Disney-Zeichentrickversion (1996). Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 238 S. Standort: $L Hugo / Historisches ISBN: 978-3-7043-1283-9
Inhalt: Das vorangestellte Motto aus dem christlichen Vaterunser »Und führe uns nicht in Versuchung« umreißt das Thema des Romans. Ein Diktator spielt mit den Schwächen seiner Untertanen und führt die Stadt in Versuchungen, die nur ein Opfer aus christlichem Gemeinschaftssinn in eine höhere Ordnung zurückbindet. Inhalt: Der Mord an dem Mönch Fra Agostino versetzt die norditalienische Renaissance-Stadt Cassano in Aufregung. Der nach langen politischen Kämpfen unumschränkt herrschende Großtyrann verlangt die Aufklärung der Tötung seines Geheimkuriers. Sein langjähriger Polizeichef Nespoli muss den Schuldigen mit seinen bewährten menschlichen Spürhunden schnell finden, um nicht selbst hingerichtet zu werden. Verzweifelt konstruiert er mögliche Täterspuren, an die er selbst nicht glaubt. Seiner Geliebten Vittoria Confini gesteht er die Gefahr. Vittorias deutlich älterer Mann erkrankt, wird von seiner Schwester Mafalda zu Tode gepflegt und hinterlässt ein schriftliches Schuldgeständnis, dessen Echtheit bezweifelt wird. Nach vielen Verdächtigungen nimmt der Färber Sperone schließlich die Schuld auf sich, um durch das Opfer seines Lebens die erschütterte Ordnung wiederherzustellen. Bei der Gerichtsverhandlung unter Vorsitz des Großtyrannen gesteht er selbst den Mord. Der Priester Don Luca klagt ihn in einer flammenden Rede an, sich in einem »widergöttlichen Spiel« mit menschlichen Schicksalen ein nur Gott zustehendes Weltenrichteramt angemaßt zu haben. Erschüttert gibt der Herrscher seine Verfehlung zu. Die Versöhnung bleibt nach den bitteren Erfahrungen jedoch ein Probezustand. Aufbau: Die novellistische Handlung orientiert sich klassisch an einer »unerhörten Begebenheit«, deren Folgen mit der dramatischen Spannung eines Kriminalromans aufgezeigt werden. Gegliedert ist das Werk in fünf Bücher, die jeweils eine der Hauptfiguren ins Zentrum stellen, ohne perspektivisch die auktoriale, psychologisch zwischen Beobachtung von außen und Nachvollzug von innen wechselnde Erzählweise aufzugeben. Sprachlich komplex und streckenweise historisierend lebt der Roman vor allem von den politischen und philosophischen Gesprächen und den leitmotivischen symbolischen Orten und Stimmungen. Wirkung: Auch wenn der Roman die historische Ferne sucht und gegenüber neueren Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eher altmodisch wirkt, macht ihn die konzentrierte, hoch reflektierte Form zum Meisterwerk. Jenseits seiner allgemeinen staats- und religionstheoretischen Implikationen wurde er als Schlüsselwerk verstanden gegen die Hybris aller Diktaturen und die Versuchung der Macht, die mit Menschen spielt. E. E. K. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Diktatur, Macht, Nationalsozialismus, Schuld Systematik: $L-G Umfang: 318 S. Standort: $L Berg
Inhalt: Das Schicksal einer farbigen Arbeiterfamilie, die von Beginn des Baus des ersten U-Bahntunnels unter dem East River in Brooklyn im Jahre 1916 auf tragische Weise mit diesem technischen Labyrinth verbunden ist. Schlagworte:Belletristische Darstellung, New York , Obdachlosigkeit, Untergrundbahn, Zufluchtsort Systematik: $L-G Umfang: 351 S. Standort: $L McCan ISBN: 978-3-498-04394-0
Inhalt: "Er hat 2 Mütter. Zweimal geboren: von einer Frau geboren und von der Farm geboren. Zwei Mütter und keinen Vater." So distanziert beschreibt der 1940 geborene südafrikanische Literaturnobelpreisträger seine eigene Kindheit. Durch den beruflich glücklosen Vater, einen Rechtsanwalt, muß die Familie in den 1940er/50er Jahren häufig den Wohnort wechseln. Coetzee sieht sich als introvertierten, nachdenklichen Jungen, der zwar die Liebe seiner couragierten Mutter schätzt, sich gleichzeitig davon jedoch auch belastet fühlt. Den Vater lehnt er ab, von seinem jüngeren Bruder hält er sich ebenso fern wie von den Mitschülern. Nur auf der Farm, die der Familie des Vaters gehört, fühlt er sich wohl. Eindringliches, nüchtern und doch poetisch geschriebenes Porträt einer schwierigen Kindheit. Schlagworte:Außenseiter, Coetzee, Jean M., Dorf, Geschichte 1947-1955, Junge, Nobelpreis für Literatur <2003>, Südafrika Systematik: $L-G Umfang: 199 S. Standort: $L-G Coet / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-596-14837-0
Inhalt: Der Vater ein Mörder? Die Zwillinge Patrice und Patricia können es nicht fassen und kehren aus verschiedenen Ecken der Welt nach Berlin zurück. In Einnerungen und Erzählungen der Zwillinge und ihrer Eltern entfaltet sich nun nach und nach das Bild einer tragischen Familiengeschichte, die in einem Mord in der Berliner Oper kulminiert. An ihrem Beginn steht eine Kindheit in einem Waisenhaus, später spielen eine unglückliche Liebe, Missbrauch, Inzest, Betrug und Sucht eine Rolle. Unausgesprochenes führt zu Missverständnissen und zur Entfremdung zwischen den Familienmitgliedern, die sich zwar wieder annähern, ein tragisches Ende jedoch nicht verhindern können. Systematik: $L-G Umfang: 508 S. Standort: $L-G Merc ISBN: 978-3-8135-0066-0
Inhalt: Originelle Geschichten über einen skurrilen kleinen König, der an seinen Erlebnissen, Erfahrungen, Meinungen und Träumen teilhaben läßt. Der kleine König Dezember II lebt hinter der Wand und gehört zu jener Spezies, die zu Anfang des Lebens schon alles kann und mit zunehmendem Alter immer kleiner wird und alles verlernt. Systematik: $L-G Umfang: 58 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-076-4
Inhalt: Normalerweise gehen Kontrabässe unter im Orchester, es gibt keine Soloparts, höchstens Duos. Im Leben des Musikers ist der Kontrabaß Geliebte, Freund, Feind und Verhinderer des eigenbestimmten Weges. Soziale Analyse, Slapstick und Milieukomik und ein fest gespannter Bogen, der monologisch und entschlossen den Schwingungen des menschlichen Zusammenspiel(en)s nachstreicht. Systematik: $L-G Umfang: 95 S. Standort: $L Sues ISBN: 978-3-257-01658-1
Inhalt: Der leitende Ministerialrat Fink, Beamter aus Leidenschaft, soll "umgesetzt" werden. Der normale Vorgang gerät zum Eklat, als der Staatsrat einen Parteifreund mit Stellenanhebung auf die Stelle hieven will. Fink wehrt sich ... ID 23/96
Inhalt: Der in weiten Teilen autobiografische Entwicklungsroman Der Menschen Hörigkeit zählt zu den besten Werken von W. Somerset Maugham und zu den wichtigsten Entwicklungsromanen der englischen Literatur. Dem Roman kommt eine Schlüsselrolle im Werk des Autors zu, da er zum Verständnis seiner Künstlerpersönlichkeit und Lebensphilosophie beiträgt. Entstehung: Der Roman basiert auf einem Entwurf, den Maugham 23-jährig unter dem Titel The Artistic Temperament of Stephen Carey in Sevilla niederschrieb. Die endgültige Fassung ist laut eigener Aussage des Dichters von Der Weg allen Fleisches (1903) von Samuel R Butler d. J. beeinflusst und lässt Beziehungen zu Werken von Arnold Bennett (1867-1931; Die Familie Clayhanger, 1910), Charles R Dickens (David Copperfield, 1849 / 50), James R Joyce (Ein Porträt des Künstlers als junger Mann, 1916, Vorabdruck 1914/15 in der Zeitschrift The Egoist) sowie D. H. R Lawrence (Söhne und Liebhaber, 1913) erkennen. Inhalt: In traditioneller Erzählweise und chronologisch wird die Entwicklung und der schmerzhafte Bewusstwerdungsprozess von Philip Carey geschildert, der seelisch unter seinem Klumpfuß leidet. Früh verliert Philip seine Eltern und muss die Engstirnigkeit seines puritanischen Onkels William ertragen, eines selbstgerechten Dorfpfarrers, bei dem er fortan lebt. Im Internat wird er wegen seines körperlichen Gebrechens gehänselt. Durch seine brillanten Leistungen gewinnt er in der Schule an Achtung, verlässt diese aber ein Jahr vor seinem Abschluss. Seine weiterer Lebensweg verläuft planlos: Philipp studiert ein Jahr lang in Heidelberg, beginnt in London eine kaufmännische Lehre, die er nicht abschließt, und scheitert bei seinen Versuchen, in Paris Malerei und in London Medizin zu studieren. Er gerät in den Bannkreis der Kellnerin Mildred Rogers, die ihn rücksichtslos ausnutzt und betrügt, aus deren Bannkreis er sich aber schließlich zu befreien vermag. Er verzichtet auf eine weitere Sinndeutung des Lebens sowie hochfahrende Zukunftsträume. In der Beziehung mit Sally, der Tochter des Journalisten Athelyn, der ihm in manchen Krisenzeiten eine Stütze war, findet er seinen Frieden und lässt sich schließlich als Landarzt nieder. Wirkung: Das mehrfach verfilmte Buch zählt zu den stärksten Leistungen des Autors und ist noch heute eines der beliebtesten Werke der englischen Literatur. Nirgendwo sonst hat Maugham seinen eigenen, leidvoll-labyrinthischen Lebensweg so eindringlich reflektiert wie in diesem Roman. V. R. Systematik: $L-G Umfang: 705 S. Standort: $L Maug ISBN: 978-3-257-05008-0
Inhalt: Der Betteljunge Tom sieht dem Prinzen Edward so ähnlich, daß sie eines Tages die Kleider tauschen. Jeder muß sich nun im eigentlich fremden Leben des anderen zurechtfinden. Systematik: $L-G Umfang: 245 S. Standort: $L Twain / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21507-6
Inhalt: Grundlos wird Josef K. an seinem 30. Geburtstag verhaftet und verhört. Die Umstände sind grotesk, niemand kennt das Gesetz, und das Gericht bleibt anonym. Die "Schuld", erfährt Josef K., hafte ihm an, ohne dass er dagegen etwas tun könne. Verbissen, aber erfolglos versucht er, sich gegen die zunehmende Absurdität und Verstrickung zu wehren, schlägt jede Warnung vor weiterer Gegenwehr in den Wind und wird schließlich ein Jahr später vor den Toren der Stadt exekutiert. Systematik: $L-G Umfang: 284 S. Standort: $L Kafka / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-596-11413-9
Inhalt: Die Geschichte von der Liebe eines armen englischen Lehrers zu einer seiner Schülerinnen in einem Brüsseler Pensionat (m 1850). Bronte's frühester, 1857 posthum erschienener Roman.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 302 S. Standort: $L Bron ISBN: 978-3-927482-06-7
Inhalt: Ein paar unbedachte politische Zeilen, als Scherz gedacht, bringen einen überzeugten jungen Kommunisten um den Studienpatz. Die Erfahrungen in einem Strafbataillon in den Kohlengruben halten seinen Hass wach, und er wird selbst schuldig.
Aus d. Tschech. übers. Systematik: $L-G Umfang: 349 S. Standort: $L Kund ISBN: 978-3-87763-026-6
Inhalt: Ganz in der Nähe des mystischen Stechlinsees, der Erdbeben und "Große Dinge" anzeigt, lebt der gleichnamige Major a.D. Dubslav von Stechlin. In seinem Herrenhaus versammeln sich Vertreter aller Generationen und Stände zu ausladenden Gesprächen voller Witz und Brisanz. Systematik: $L-G Umfang: 436 Seiten Standort: $L Font
Inhalt: Der Streit um den Sergeanten Grischa, 1927 Der Pazifist und Zionist Arnold Zweig war einer der großen linksliberalen Autoren der späten Weimarer Republik. Der angesehene jüdische Schriftsteller wurde berühmt mit dem Antikriegs- und Justizroman Der Streit um den Sergeanten Grischa; in ihm zeichnet er das Gesamtbild einer unbarmherzigen Kriegsmaschinerie, in der Macht eindeutig vor Recht geht. Der Sohn eines Spediteurs studierte nach seiner Schulausbildung an verschiedenen Universitäten Germanistik, Anglistik, Romanistik, Philosophie, Kunstwissenschaft und Psychologie. Erste literarische Anerkennung erlangte er mit seinem Roman Die Novellen um Claudia (1912). Die Werke des Religionsphilosophen Martin R Buber machen ihn mit den Problemen des Ostjudentums bekannt. Mit Sigmund R Freud verband ihn ab 1929 eine enge Freundschaft. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg, unter anderem in Serbien und Frankreich (Verdun), lebte Zweig als freier Schriftsteller zunächst am Starnberger See, dann in Berlin. Mit dem Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa fand er das literarische Thema, das ihn sein ganzes Leben nicht mehr loslassen sollte: die möglichst konkrete Darstellung des Ersten Weltkriegs, die ihren Niederschlag unter anderem in den Romanen Junge Frau von 1914 (1931) und Erziehung vor Verdun (1935) fand. 1933 emigrierte Zweig nach Palästina, wo er jedoch schriftstellerisch nie richtig Fuß fassen konnte. 1948 kehrte er mit seiner Frau Beatrice nach Berlin (Ost) zurück. Zweig wurde Abgeordneter der Volkskammer und 1950 erster Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Berlin. Hier blieb der spätere Sozialist und Marxist, der in allen seinen Werken entschieden für eine humanistische Gesellschaftsordnung eintrat, bis zu seinem Tod. Biografie: J. Hermand, Arnold Zweig (rm 50381). Schlagworte:Belletristische Darstellung, Flucht, Geschichte 1917, Hinrichtung, Krieg, Rechtsstreit, Russischer Kriegsgefangener, Todesstrafe, Vertreibung Systematik: $L-G Umfang: 542 S. Standort: $L Zweig
Inhalt: Leipzig 1968. Aus politischer Haft entlassen, versucht ein junger Historiker weiterzuleben, als sei nichts gewesen: Bar, die alten Sprüche, Frauen. Für Spitzeldienste soll er in seinem Institut wieder arbeiten dürfen, andere Arbeit wird ihm verweiger
Lizenz d. Aufbau-Verl., Berlin (DDR) Systematik: $L-G Umfang: 216 S. Standort: $L Hein ISBN: 978-3-630-86695-6
Inhalt: Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der »süßen Krankheit Gestern« der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze - oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der »roten Aristokratie« im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk »Ostrom«, wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird. In epischer Sprache, in eingehend-liebevollen wie dramatischen Szenen entwirft Uwe Tellkamp ein monumentales Panorama der untergehenden DDR, in der Angehörige dreier Generationen teils gestaltend, teils ohnmächtig auf den Mahlstrom der Revolution von 1989 zutreiben, der den Turm mit sich reißen wird. Uwe Tellkamp, 1968 in Dresden geboren, studierte in Leipzig, New York und Dresden Medizin und arbeitete als Arzt an einer unfallchirurgischen Klinik. Für seine Lyrik bereits mehrfach ausgezeichnet, erhielt Uwe Tellkamp 2004 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Inhalt: Aufstieg und Triumph des international gefeierten Tänzers Rudolf Nurejew (1938-1991). Das Buch nähert sich einem berühmten Mann: dem Tänzer Rudolph Nurejew, Lichtgestalt des modernen Balletts, kaum sichtbar in all seinem Glanz. Die Lebensdaten sind bekannt, doch McCann interessieren sie nur am Rande. Er lässt den Menschen vor dem Hintergrund seiner Zeit erstehen: diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Kalter Krieg und Erstarrung auf der einen, rauschendes Kultur- und Partyleben auf der anderen Seite. Wie in einem Tanz nähert McCann sich Nurejew, entfernt sich wieder, um ihn erneut zu finden, zu berühren: bei heimlichen Momenten der Vertrautheit; bei der Rückkehr zu seinen Eltern nach jahrelangem Exil, im Größenwahn, in der Einsamkeit. McCann verweilt bei den privaten, den sprechenden Szenen und spart das Gleißen des Ruhms nicht aus. Es ist die Verwandlung einer Legende in eine greifbare Person durch die Mittel des Romans. »Es ist faszinierend, es ist spannend, es ist poetisch, es ist dicht und lebendig und bewegend. McCann ist ein Geschichtenerzähler, wie wir wirklich nur wenige haben.« Elke Heidenreich Schlagworte:Belletristische Darstellung, Nureev, Rudol'f G., Nurejew, Rudolf, Tänzer Systematik: $L-G Umfang: 473 S. Standort: $L McCan ISBN: 978-3-498-04476-3
Inhalt: Nach mehreren Büchern mit "kleiner Prosa" (zuletzt ID-B 18/18) legt der schon mit einer ganzen Reihe von Literaturpreisen bedachte Autor wieder einen Roman vor: ein respektvolles, kunstvoll ausgearbeitetes Porträt seines dement gewordenen Vaters. David Wagner beschreibt einzelne Stationen eines sich über viele Jahre erstreckenden Prozesses des Gedächtnisverlustes, der dem Vater erstaunlicherweise aber nicht seine individuelle Würde rauben kann. Das Buch setzt wenige Wochen nach dem Tod der zweiten Ehefrau des Vaters ein, ein Ereignis, das den Autor und seine Geschwister zwingt, sich stärker als bisher um den Vater zu kümmern - was die Familie nach Jahrzehnten der Entfremdung wieder näher zueinander bringt. Das Besondere dieses Demenz-Tagebuches ist der kühl registrierende Protokoll-Stil, der die Gefühle und die Lebensgeschichte des Sohnes weitgehend ausspart, und der versöhnliche Grundton im Blick auf die Lebensqualität, die dem Vater trotz allem noch bleibt. Als menschlich anrührender, literarisch überzeugender und in seiner Sicht eigenständiger Beitrag zur Demenz-Krankheit breit empfohlen.
Inhalt: Wenn man etwas falsch versteht, zeitigt das sehr oft seltsame Blüten. In diesem "kleinen Handbuch des Verhörens" sind Highlights dieser oft lange im Gedächtnis haftenden Irrtümer versammelt. Wie Axel Hacke ausführt, war der Anlass für dieses Büchlein ein Beitrag für seine Kolumne "Das Beste aus meinem Leben", in dem er sich über das Falschhören ausließ. Damit hat er eine Lawine losgetreten, denn ihn erreichten so viele Leserbriefe, dass er beschloss, aus dem Material ein "kleines Handbuch des Verhörens" zu machen. Das Ergebnis liegt hier vor, und es erschöpft sich nicht im Rekapitulieren bekannter Irrtümer wie die titelgebende, dem berühmten Mondgedicht von Matthias Claudius entsprungene Zeile, sondern Hacke präsentiert tatsächlich eine Sammlung von Highlights aus der "Verhörer-Szene". Doch er belässt es nicht bei einer bloßen Auflistung, sondern bettet diese Fundstücke in launige und sprachlich ausgefeilte Texte. Und nicht genug damit, Cartoon-Künstler Michael Sowa steuerte kongeniale Farbbilder bei. Meine Vorhersage: Noch bevor das kleine Buch im Regal landet, wird aus manchem Bibliotheks-Büro lautes Gelächter klingen, weil viele daran hängen bleiben - bis am Schluss heißt: "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grinsen deine Blätter". Köstlich und sehr empfohlen. "Seit ich das erste Mal darüber schrieb, wie sehr Menschen Liedtexte falsch verstehen - wie etwa in eines Lesers Ohren Matthias Claudius' Zeile 'der weiße Nebel wunderbar' zu 'der weiße Neger Wumbaba' wurde und so eine unvergessliche, radikal poetische Traumgestalt entstand, deren Schöpfung Claudius selbst wohl nicht möglich war - erreichte mich eine solche Flut von Leserbriefen, gefüllt mit Beispielen für falsch verstandene Liedtexte, dass ich nun der Meinung bin: Im Grunde versteht kaum ein Mensch je einen Liedtext richtig, ja Liedtexte sind überhaupt nur dazu da, falsch verstanden zu werden. Aufgabe eines Liedtexters ist es, den Menschen Material zu liefern, damit ihre Phantasie wirken kann ..." Systematik: $L-G Umfang: 62 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-367-3
Inhalt: Im Mittelpunkt des historischen Reise- und Abenteuerromanes steht ein englischer Kolonialoffizier, der in Indien, Arabien und Ostafrika zum Grenzgänger zwischen den Kulturen und Religionen wird. Der bisher mit dem Roman "Die Welt ist groß" und eindrucksvollen Reisereportagen "Zu den heiligen Quellen des Islam" bekannt gewordene bulgarisch-deutsche Autor nützt seine Kenntnisse der hinduistischen und islamischen Kultur für einen historischen Abenteuerroman. Im Mittelpunkt stehen die Reisen des britischen Kolonialoffiziers Sir Richard Burton (1821-1890) ins indische Hinterland, zu den heiligen Städten des Islam in Arabien sowie zu den geheimnisumwobenen Quellen des Nils in Ostafrika. Burton ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen und Religionen, dem sich das ganz Andere und Besondere fremder Kulturen erschließt. Darin ebenso wie in der Fülle charakteristischer Episoden liegt die Stärke des Romans.
Inhalt: Der Zauberberg ist einerseits ein Zeitroman, der die geistige Lage der europäischen Vorkriegszeit vor dem Ersten Weltkrieg in Form vor allem von Diskussionen zwischen den Protagonisten des Romans und Reflexionen des Erzählers seziert; er besitzt zugleich Elemente eines klassischen Bildungsromans, der seinen jungen Helden Hans Castorp in Auseinandersetzung mit geistigen Gehalten einen eigenen tragfähigen humanistischen Standpunkt suchen lässt, und er behandelt gewissermaßen philosophisch das Wesen der Zeit, das im Roman in der im Gegensatz zur bürgerlicher Arbeitswelt und ihren Zeiteinteilungen stehenden unwirklichen und zeitlosen Atmosphäre der Bergwelt des Davoser Sanatoriums verhandelt wird. Entstehung: Die ursprünglich als Satyrspiel und parodistisches Gegenstück zum Tod in Venedig konzipierte Erzählung, die biografisch auf einen Aufenthalt Thomas Manns in Davos 1912 zurückgeht, wurde im Laufe der langen Entstehungszeit von rund zehn Jahren zwischen 1913 und 1924 zum umfassenden philosophischen Roman erweitert und erfuhr im Verlauf durch äußere Ereignisse wie dem Ersten Weltkrieg und begleitende Arbeiten des Autors wie dem Essay Betrachtungen eines Unpolitischen (1918) mehrfach Veränderungen. Inhalt: Der 24-jährige Hamburger Patriziersohn Hans Castorp reist vor Antritt seiner Ingenieursausbildung zu Besuch seines lungenkranken Vetters in das Sanatorium Bergfried im schweizerischen Davos. Aus den geplanten drei Wochen Aufenthalt werden sieben Jahre. In der gewissermaßen zeitentrückten, atmosphärisch von Krankheit und Tod geprägten Berg- bzw. Sanatoriumswelt erweist sich der »einfache junge Mensch« als leicht empfänglich für die sinnlichen und geistigen Einflüsse und die von den einzelnen Romanpersonen vertretenen weltanschaulichen Positionen. Hierbei stehen die verführerische Russin Clawdia Chauchat, der »Zivilisationsliterat« Settembrini, der fanatische Jesuitenschüler Naphta sowie die später auftretende »große Persönlichkeit« des Mynheer Peeperkorn sich in wechselnden Konstellationen als aufeinander bezogene Antipoden gegenüber, die gewissermaßen um die Seele des Helden kämpfen. Während der Vetter Joachim nach seiner verfrühten Abreise zurückkehrt und an seiner Krankheit stirbt (»Als Soldat und brav«), findet Hans Castorps Aufenthalt und damit der Roman sein abruptes Ende in dem ausbrechenden Weltkrieg, in dem sich die Spur des Helden verliert. Aufbau: Der Roman ist in sieben Kapitel aufgeteilt, in Analogie zu den sieben Jahren, die Hans Castorp im Sanatorium verbringt, doch bleiben nur die ersten drei Kapitel zeitlich eng auf die ersten Tage und Wochen des Aufenthalts beschränkt, während die restlichen Kapitel in lockerem zeitlichem, episodenhaft erzähltem Verhältnis zur Handlungszeit stehen. Das Kapitel Walpurgisnacht, in dem die Liebesbegegnung zwischen Hans und Clawdia Chauchat stattfindet, steht etwa in der Mitte des Romans. Ihm folgt im Gegensatz zum rauschhaften Verführungsgeschehen eine als Aufwärtsentwicklung angedeutete geistig-menschliche Entwicklung Hans Castorps, die im folgenden Kapitel Schnee in einem zentralen Traumerlebnis Castorps ihren Orientierungspunkt besitzt. Dort findet sich, als Quintessenz der aus den Reflexionen und Unterhaltungen gewonnenen Erkenntnis, der einzige im Werk von Mann gesperrt gesetzte Satz: »Der Mensch soll um der Liebe und Güte willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.« Freilich ist diese humanistisch-positive Einsicht des Helden als ein Traum qualifiziert, der keine Konsequenzen nach sich zieht. Der Roman als Ganzes unterstreicht vielmehr die grundsätzliche Relativität sämtlicher geistiger Inhalte und Standpunkte gegenüber einer Faktizität des Willens zur Macht, die zeitgeschichtlich im Krieg zum Ausdruck kommt. Wirkung: Der Zauberberg gehört zu den am intensivsten rezipierten Romanwerken von Mann. Nach dem Erscheinen mischte sich große Bewunderung mit Kritik vor allem an der Intellektualität des Romans, der Philosophie, Theologie, Medizin, Psychoanalyse und anderes mehr ausgiebig verhandelt. Insgesamt wird der Roman als groß angelegtes geistiges Panorama der Vorkriegszeit und damit des Endes einer bürgerlichen Kultur verstanden. Für Mann bedeutet das Werk selbst vor allem eine klärende Auseinandersetzung über seinen ästhetischen Standpunkt im Verhältnis zur Politik und zum Ersten Weltkrieg. Ein großer Teil der Reflexionen und Überlegungen des Romans ist - bei nun veränderter Grundeinstellung - dem kurz zuvor verfassten politischen Essay Betrachtungen eines Unpolitischen entnommen. Der Zauberberg hat auch in späteren Jahren immer wieder das Interesse auf sich gezogen und wurde 1981 von Hans Werner Geissendörfer verfilmt. . Systematik: $L-G Umfang: 1001 Seiten Standort: $L Mann ISBN: 978-3-10-348128-0
Inhalt: In diesem 1. Band seiner Chronik des deutschen Bürgertums erzählt Kempowski aus ironischer Distanz zugleich die Geschicte seiner Jugend zwischen 1938 und 1945 in Rostock. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 476 S. Standort: $L Kemp / Historisches ISBN: 978-3-8135-8584-1
Inhalt: Walter Kempowski wurde 1929 in Rostock geboren, 1948 von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen er acht Jahre in Bautzen verbüßte. Er lebt und arbeitet in Nartum bei Bremen. Mit seiner neunbändigen Deutschen Chronik, zu der Romane wie "Tadellöser & Wolff" (1971), "Ein Kapitel für sich (1975), "Aus großer Zeit" (1978), "Herzlich willkommen" (1984) gehören, wurde Kempowski zum Bestsellerautor und Chronisten des deutschen Bürgertums. Schlagworte:BRD, Bundesrepublik Deutschland, Deutschland , Geschichte 1973, Historisches, Hitler, Adolf, Meinungsumfrage, Umfrage, Westdeutschland, Öffentliche Meinung Systematik: $L-G Umfang: 215 S. Standort: $L Kemp / Historisches ISBN: 978-3-442-72539-7
Inhalt: Fortsetzung von: "Tadellöser & Wolf". - Alltagsleben und Erfahrungen der Rostocker Kaufmannsfamilie in der Zeit des Zusmmenbruchs (1945) und mit der sowjetischen Besatzungsmacht. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 371 S. Standort: $L Kemp / Historisches ISBN: 978-3-8135-8585-8
Inhalt: Karl Kempowski und seine junge Frau Grethe haben in Rostock keinen leichten Start nach Ende des ersten Weltkriegs. Sie müssen auf bürgerliche Villenvornehmheit verzichten und sich im Arbeiterviertel einmieten; der kleinen väterlichen Reederei setzt die wirtschaftliche Depression schwer zu. Drei Kinder kommen, unter ihnen auch der Autor; ihre Schulzeit fällt in die Jahre, in denen Deutschlands Verhängnis seinen Anfang nimmt. Von dieser Familie und allen, die ihren Weg kreuzen, erzählt Walter Kempowski mit der Genauigkeit, dem Humor und der leichten Ironie, wie sie nur ihm eigen sind. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Familie, Geschichte 1922 - 1938, Historisches, Rostock Systematik: $L-G Umfang: 541 Seiten Standort: $L-G Kemp / Historisches ISBN: 978-3-442-72103-0
Inhalt: Der "Goldene Drache", das heiligste Besitztum eines kleinen Landes hoch oben im Himalaya, wurde geraubt. Welche Macht steckt hinter dieser Tat? Gibt es im Palast einen Verräter? Nichts ahnend geraten Nadia und Alex in ein atemberaubendes Abenteuer. Systematik: $L-G Umfang: 331 S. Standort: $L Alle ISBN: 978-3-518-41470-5
Inhalt: Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman "Die Blechtrommel". 1965 erhielt der Autor den Georg-Büchner-Preis. 1994 erhält er den Karel-Capek-Preis. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Grass lebt in der Nähe von Lübeck. Schlagworte:Druckfrisch Systematik: $L-G Umfang: 205 S. : Ill. Standort: $L Grass / Druckfrisch ISBN: 978-3-86521-790-5
Historisch-biografischer Roman über das Leben des englischen Nordpolforschers John Franklin (1786-1847) und sein Lebensprinzip der Bedächtigkeit, des Vertrauens und des geduldigen Miteinandersprechens. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Expedition, Franklin, John, Nordwestpassage Systematik: $L-G Umfang: 358 Seiten Standort: $L-Tb Nado ISBN: 978-3-492-20700-3
Inhalt: »Ein heiteres Spiel, ein ernster Scherz« nannte Harry Mulisch sein 1992 erschienenes Opus magnum Die Entdeckung des Himmels, einen breit angelegten psychologischen Gesellschaftsroman, der Zeitgeschichte der 1960er und 1970er Jahre, Ethik und Philosophie in einem komplexen Universum vereint. Inhalt: Gott beauftragt seine himmlischen Heerscharen, die in einem Geheimversteck in Rom lagernden mosaischen Gesetzestafeln von der Erde zu holen und in den Himmel zu bringen. Da kein Mensch von ihrer Existenz weiß, muss ein Wesen erschaffen werden, das den Plan ausführen kann. Deshalb planen die Engel die Zeugung der Hauptfigur, Quinten Quist. Seine zwei biologischen und befreundeten Väter sind der Sternenforscher Max Delius und der Sprachenforscher Onno Quist. Als Mutter wird die Musikerin Ada auserkoren, die erst die Geliebte des einen, später die Frau des anderen wird. Noch während der Schwangerschaft verliert sie durch einen Autounfall ihr Bewusstsein und vegetiert im Krankenhaus dahin. Im Mittelpunkt des Romans stehen Erziehung und Reifeprozess des von den Göttern erwählten Boten. Ein Kernstück spielt auf dem Schloss Groot Rechteren, von deren Bewohnern Quinten aufgezogen wird, darunter der Bildhauer Kern und der Übersetzer Proctor. Dank der unkonventionellen Ausbildung und der unterschiedlichen Anlagen seiner beiden biologischen Väter ist er befähigt, seine göttliche Mission zu erfüllen: In derselben Nacht, in der seine leibliche Mutter stirbt, stiehlt Quinten die steinernen Gesetzestafeln aus dem Sancta Sanctorum in Rom. Am Tag ihrer Einäscherung fährt Quinten in den Himmel auf, während die Buchstaben der inzwischen nach Israel zurückgekehrten Tafeln in den Himmel aufsteigen. Aufbau: Die Entdeckung des Himmels verbindet Mulischs pessimistische Weltsicht mit einer sprachgewaltigen Bilderflut. Durchwoben wird der labyrinthisch konstruierte Roman von Wort- und Zahlenspielen sowie zahlreichen literarischen Verweisen (u. a. Franz R Kafkas Brief an den Vater, 1919). Ebenso greift Mulisch bereits behandelte Themen früherer Werke auf (u. a. Auschwitz, das Motiv des Verrats und die Vorliebe für mystische Zahlensymbolik und allumfassende kosmologische Zusammenhänge). Wirkung: Von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert und allein in den Niederlanden mit einer Erstauflage von 250 000 Exemplaren gestartet, wurde Die Entdeckung des Himmels das bis heute erfolgreichste Werk von Mulisch. Allerdings wurden auch kritische Stimmen am zunehmend patriarchalischen Weltbild des Autors laut, dessen Kosmos keine andere Lesart als die von ihm festgelegte zulässt. W. Co. Schlagworte:Abgeordneter, Astronom, Belletristische Darstellung, Holland, Männerfreundschaft, Niederlande, Politiker Systematik: $L-G Umfang: 797 S. Standort: $L Muli ISBN: 978-3-446-17377-4
Inhalt: Sommer 1969. Teenager Timo reflektiert seinen Alltag, ohne die Erwachsenenwelt im Kontext des aufkommenden Linksterrorismus zu begreifen. Auf der parallel geführten Erzählebene blickt der Protagonist als todkranker Mann zurück ...
Inhalt: Alice Walker thematisiert in ihrem bekanntesten Roman die zweifache Unterdrückung schwarzer Frauen durch eine rassistische weiße Gesellschaft sowie durch die patriarchale Haltung schwarzer Männer innerhalb der afroamerikanischen Kultur. Die Farbe Lila wurde insbesondere durch die gleichnamige Verfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahr 1986 mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle einem breiten Publikum bekannt. Inhalt: Celie, die mit 13 Jahren erstmals von ihrem Vater vergewaltigt wurde, übernimmt mit dem Tod der Mutter nicht nur die Haushaltspflichten, sondern bleibt Objekt der sexuellen Begierde ihres Vaters. Um ihre Schwester Nettie zu schützen, wehrt sie sich nicht. Zweimal wird Celie schwanger, die beiden Kinder gibt der Vater weg. Als der Witwer Albert Nettie heiraten will, bekommt er stattdessen Celie. Diese muss sich nun um die Kinder und den Haushalt von Albert kümmern sowie die Feldarbeit erledigen. Albert schlägt sie regelmäßig und beutet sie sexuell ebenso aus wie ihr Vater. Eines Tages bringt Albert seine Geliebte, die glamouröse Sängerin Shug Avery, nach Hause. Celie pflegt die kranke Shug und die beiden gänzlich unterschiedlichen Frauen freunden sich an. Celie erfährt von Shug, dass ihr Mann eigentlich Albert heißt und dass körperliche Liebe schön sein kann. Celie verliebt sich in sie und lernt von ihr eine gewisse Selbstachtung. Als erster Schritt in die Emanzipation beginnt Celie, für sich und Shug Hosen zu nähen; hieraus entwickelt sich später ein florierendes Geschäft, mit dem Celie auch finanzielle Unabhängigkeit erlangt. Als Celie Briefe von Nettie entdeckt, die Albert ihr jahrelang vorenthalten hatte, erfährt sie, dass Nettie inzwischen zusammen mit Celies Kindern in Afrika lebt. Mit zunehmendem Selbstbewusstsein kann Celie die übermächtige Vaterfigur beiseite schieben; sie entdeckt, dass der Mann, der sie aufzog, nicht ihr leiblicher Vater war. Shug erklärt Celie, dass Freude am Leben und an der Schöpfung der Wille Gottes sei und dass es Gott ärgere, »wenn du irgendwo in einem Feld an der Farbe Lila vorbeigehst und sie nicht siehst.« Celie beschließt, ihren Mann zu verlassen und mit Shug nach Memphis zu gehen. Mit Celies Aufbruch aus ihrer Unterdrückung erfährt auch Albert eine Verwandlung: Er leidet unter seiner Einsamkeit sowie dem Verlust der beiden Frauen. Als Shug mit einem jugendlichen Liebhaber auf Reisen geht, verbindet der Liebeskummer die Verlassenen Celie und Albert; doch trotz der Annäherung lehnt Celie Alberts Antrag ab, zu ihm zurückzukehren. Ihr Herz gehört Shug, mit der sie eine geistige wie körperliche Liebe verbindet und die schließlich zu ihr zurückkehrt. Als ihre Schwester Nettie mit den Kindern in das eigene Haus, das der Vater ihnen vererbt hat, zurückkehrt, beginnt für Celie endlich ein glückliches Leben. Aufbau: Der Roman ist in Briefform geschrieben. Die Briefe richten sich zunächst an Gott; Wortstellung und Schreibweise sind umgangssprachlich. Im letzten Teil des Romans sind die Briefe an die Schwester Nettie gerichtet, als Antwort auf die Briefe, die Nettie über Jahre hinweg an Celie geschrieben hatte. Wirkung: Für ihren bedeutendsten Roman erntete Walker neben goßer Anerkennung auch die Kritik, dass sie mit den schwarzen Männern zu hart ins Gericht gegangen sei. Der Roman wurde mit dem Pulitzer-Preis und dem American Book Award ausgezeichnet. G. Wi. Systematik: $L-G Umfang: 222 Seiten Standort: $L Walk ISBN: 978-3-404-92133-1
Inhalt: Da ist der wütende, mit schräger Fantasie begabte Alexander, dort der schuldkomplexbeladene bisexuelle Architektensohn Walter. Es geht um Familie als Katastrophe; Lebensläufe am Rand, unbemerkt verbunden; Ohrgeräusche; sinnlose Gewalt. Erzählmethode ist die "Rube-Goldberg-Maschine".
Inhalt: Für diejenigen, die Siegfried Lenz lieben, ist diese Sammlung unbedingt empfehlenswert; sie besteht aus "Es waren Habichte in der Luft", "Der Mann im Strom", "Brot und Spiele" und "Stadtgespräch". Systematik: $L-G Umfang: 776 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04221-4
Inhalt: "Die Gabe", Nabokovs letzter russisch geschriebener Roman, liegt jetzt erstmals deutsch vor. Er entstand 1935-37 in Berlin und wurde vollständig erst 1952 russisch und 1963 englisch veröffentlicht. Statt des "guten dicken altmodischen" Romans, den Nabokov ironisch ankündigt, hat er ein äußerst diffiziles Buch geschrieben, einen im Berlin der 20er Jahre spielenden Künstlerroman, eine Liebesgeschichte, ein Werk über russische Literatur und über Emigration und Heimweh. In seinem Vorwort zur englischsprachigen Ausgabe ordnet der Autor die 5 Kapitel einzelnen Themen zu: Das 1. kreist um die Gedichte seines Protagonisten Fjodor, der vieles mit dem jungen Nabokov gemein hat. Kapitel 2 ist Puschkin und dem Vater gewidmet, 3 wendet sich Gogol zu. Das 4. nimmt Fjodors Buch über Tschernyschewski ein. Im 5. vereinigt er alle Themen. Der Band ist mit einem Nachwort des Herausgebers und umfangreichen Anmerkungen versehen. Systematik: $L-G Umfang: 794 S. Standort: $L-G Nabo ISBN: 978-3-498-04643-9
Inhalt: Giambaltista Bodoni hat sein Gedächtnis verloren und begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Nach und nach werden die Stationen seines sechzigjährigen Lebens lebendig, in denen sich gleichzeitig die Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Nach seinem Abstecher ins Mittelalter widmet sich Eco diesmal autobiografischen Erinnerungen. Als der Antiquar Giambattista Bodoni aus dem Koma erwacht, kann er sich zwar an alles erinnern, was er jemals gelesen hat, aber seine eigene Geschichte bleibt ihm verschlossen. Um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, stöbert er in dem Bauernhaus, in dem er aufgewachsen ist, in verstaubten Erinnerungsstücken aus seiner Jugendzeit. Das Sammelsurium, das von Schellackplatten bis zu Comicheften und faschistischen Propagandaschriften reicht, wird nicht nur ausgiebig zitiert, sondern auch abgebildet. Nicht zuletzt dadurch erhält das Buch einen wunderbaren nostalgischen Touch. Eco schreibt wie immer elegant, charmant, ausufernd und mit seinem enzyklopädischen Wissen kokettierend. Auch wenn manche Kritiker dem Altmeister Selbstverliebtheit vorwerfen und dem Roman Langeweile attestieren, kann man durchaus mit viel Vergnügen in eine aufregende Zeit eintauchen, deren Mythen langsam in Vergessenheit geraten. Schlagworte:Autobiographie, Belletristische Darstellung, Eco, Umberto, Italien, Italien , Kulturgeschichte Systematik: $L-G Umfang: 504 S. : Ill. Standort: $L Eco ISBN: 978-3-446-20527-7
Inhalt: Ernest Hemingway, 1899 als Sohn eines Arztes in Illinois (USA) geboren, ging 1921 als Journalist nach Europa und in den Nahen Osten. 1954 erhielt er für sein schriftstellerisches Werk den Nobelpreis für Literatur. Danach verbrachte er fünf Jahre in Paris. 1961 schied er nach schwerer Krankheit freiwillig aus dem Leben. Systematik: $L-G Umfang: 270 S. Standort: $L Hemi / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-22608-3
Inhalt: Dantes 'Komödie', die erst Boccaccio 'göttlich' genannt hat, schildert eine Reise durch die drei Reiche des Jenseits. Durch Hölle und Fegefeuer führt den Autor, der zugleich seine eigene Hauptfigur ist, der römische Dichter Vergil. Durch das Paradies führt ihn seine bezaubernde Jugendfreundin Beatrice. Ihr Ziel ist die Erkenntnis der Liebe und die Anschauung Gottes. Auf ihrem Weg begegnen sie den zahllosen Seelen der Verstorbenen, die von ihrem Schicksal auf Erden berichten, darunter berühmte historische Persönlichkeiten wie Barbarossa, Horaz und Ovid.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 768 Seiten Standort: $L Dante ISBN: 978-3-7306-0277-5
Jakob und Isabelle haben zwar keine materiellen Sorgen, leben aber in völliger geistiger Armut und sind unfähig, an ihrer Umwelt Anteil zu nehmen oder sie aktiv zu beeinflussen. Jakob, erfolgreicher Rechtsanwalt aus Berlin, kann in eine renommierte Londoner Anwaltskanzlei eintreten. Kurz zuvor hat er auf einer Szeneparty seine Jugendliebe Isabelle wiedergetroffen. Sie heiraten, Isabelle arbeitet von London aus weiter für ihre Grafikagentur. Tür an Tür neben diesem jungen Wohlstandspaar lebt eine englische Proletarierfamilie, deren Geschichte - nebst der des Drogendealers Jim - parallel erzählt wird. Jakob und Isabelle nehmen teil am angesagten gesellschaftlichen Leben, sind aber unfähig, mit sich allein etwas anzufangen. Völlig teilnahmslos und desinteressiert sind sie nicht einmal in der Lage, dem misshandelten Nachbarskind zu helfen. In "unerbittlicher Ziellosigkeit" lassen sie alles an sich vorübertreiben, handeln kaum. K.Hacker schreibt nüchtern und trocken beobachtend. Die geistigen Habenichtse werden neben die materiellen gestellt. Ihr Roman über gesellschaftliches Elend in unterschiedlichsten Ausprägungen hat eine erschreckende Normalität. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Berufserfolg, Deutsche, Ehekonflikt, Ehepaar, London Systematik: $L-G Umfang: 308 S. Standort: $L Hack ISBN: 978-3-518-41739-3
Inhalt: In Brüssel wird für ein Jubiläum der EU-Kommission eine zündende Idee gesucht. Eine ironisch-kritisch gesehene engstirnige Bürokratie und menschliche Unzulänglichkeit lassen das Projekt scheitern, in das zahlreiche Personen involviert waren, darunter als zentrale Gestalt ein Auschwitz-Überlebender.
Deutscher Buchpreis 2017 Preisträger Systematik: $L-G Umfang: 458 Seiten Standort: $L Mena ISBN: 978-3-518-42758-3
Inhalt: Im Fragment eines Heftchenromans über die Heimkehr eines deutschen Soldaten aus Sibirien entdeckt Peter Debauer Details aus seiner eigenen Wirklichkeit. Die Suche nach dem Ende der Geschichte und nach deren Autor wird zur Irrfahrt durch die deutsche Vergangenheit und offenbart auch Peter Debauers Geheimnisse. Seit seinem Überraschungs-Bestseller Der Vorleser ist der gelernte Jurist und Berliner Autor Bernhard Schlink der Spezialist für verschüttete Biographien, die sich nicht zuletzt, in einer Art Roman im Roman, immer erst in der Lektüre seiner Figuren entwickeln und entschlüsseln lassen. In Die Heimkehr ist das nicht anders. Und auch viel von Schlinks juristischem Fachwissen ist -- neben seiner Vorliebe für historische Stoffe -- wieder einmal in das Buch eingeflossen. Gerade diese Ansammlung eingestreuter, teils grotesker Rechtsfälle macht Die Heimkehr besonders lesenswert. Systematik: $L-G Umfang: 374 S. Standort: $L Schli ISBN: 978-3-257-06510-7
Inhalt: Margarete, Herzogin von Tirol, geboren im Jahr 1318, ist eine wichtige Figur auf dem Schachbrett der europäischen Geschichte. Sicher im Urteil und rasch im Handeln, zwingt sie selbst ihren Gegnern Achtung ab. Im Kampf gegen ihr abstoßendes Gesicht sucht Margarete auf grausame Weise zu erlangen, was der Schönheit von selbt zufällt: Anerkennung, Macht, Liebe.Lion Feuchtwanger wurde 1884 in München geboren. Nach vielseitigen Studien gab er die Kulturzeitschrift "Der Spiegel" heraus, schrieb Theaterkritiken und arbeitete an Siegfried Jacobsohns "Schaubühne" mit. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde Feuchtwanger in Tunis interniert, konnte jedoch fliehen. In München vom Wehrdienst suspendiert, nahm er die Übersetzung und Bearbeitung indischer, griechischer und spanischer Dramen wieder auf, zudem entstanden eigene Stücke und Antikriegsdichtung. 1925 siedelte er nach Berlin über. Als die Nazis die Macht übernahmen, befand er sich auf einer Vortragsreise in den USA. Seine Bücher wurden verboten, Haus und Vermögen konfisziert. Sanary-sur-mer, Feuchtwangers neuer Lebensort, war zeitweilig ein Zentrum deutscher Emigranten. 1940 internierten ihn die Franzosen. Ab 1941 lebte er in Kalifornien, wo weitere große historische Romane, Erzählungen, Stücke und Essays entstanden. Feuchtwanger starb 1958 in Pacific Palisades. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Historisches, Margareta , Margarete , Margarete Systematik: $L-G Umfang: 236 S. Standort: $L Feucht / Historisches ISBN: 978-3-7466-5026-5
Inhalt: Eine masurische Chronik und ein breit angelegtes Familiengemälde aus der ostpreußischen Heimat des Dichters.Ernst Wiechert, geboren am 18.05.1887 (Kreis Sensburg, Ostpreußen) und gestorben am 24.08.1950 (Rütihof am Zürichsee), studierte in Königsberg, war bis 1933 im höheren Schuldienst tätig und ließ sich danach als freier Schriftsteller in Bayern nieder. Sein dichterisches Werk ist geprägt durch die Schwermut seiner ostpreußischen Heimat und das Erlebnis des Ersten Weltkriegs, an dem er als Offizier teilnahm. Wegen Widerstands gegen den Nationalsozialismus wurde er 1938 verhaftet und für einige Monate ins KZ Buchenwald gebracht. Nach dem Krieg siedelte er in die Schweiz über und hielt Gastvorlesungen in den USA. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Historisches, Ostpreussen Systematik: $L-G Umfang: 825 S. Standort: $L Wiech / Historisches ISBN: 978-3-7844-2384-5
Inhalt: Während ihre Väter auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges kämpfen, entdecken Ábel, Béla und Tibor ihre Freiheit auf dem Weg in die Welt der Erwachsenen. Es ist der von Márai ebenso geliebte wie verhasste Heimatort, in dem dieser Roman zur Endphase des Ersten Weltkrieges spielt. 4 kurz vor dem Notabitur stehende Gymnasiasten bilden eine Clique, deren Rebellion sich gegen die Welt der Erwachsenen richtet. Ihre Regeln sind die, keine Regeln im Sinne der Erwachsenen zu haben; sie spielen, sie verkleiden sich, sie stehlen mit der Intention, das Gestohlene keinesfalls zu nutzen, Werte und Ideale bedeuten ihnen nichts; sie sind verstört und wollen verstören. Aber mit dem Ende ihrer Gymnasialzeit, das sich mit ihrer Einberufung verbinden wird, bricht die Scheinwelt der "Rebellen" in sich zusammen; sie erkennen sich als Individuen, deren Verschiedenheit durch das Cliquendasein überdeckt war. Systematik: $L-G Umfang: 277 S. Standort: $L Marai ISBN: 978-3-492-04286-4
Inhalt: Historischer Roman aus dem Spanien des 12. Jahrhunderts, in dem die Liebe zwischen der Jüdin Raquel und dem König Alfonso VIII. als Chance für das friedvolle Zusammenleben zweier Kulturen gesehen wird. Schlagworte:Alfonso , Belletristische Darstellung, Geschichte 1270-, Historisches, Judenverfolgung, Spanien, Toledo Systematik: $L-G Umfang: 467 S. Standort: $L-Tb Feucht / Historisches ISBN: 978-3-7466-5028-9
Inhalt: Der Erzähler - Sohn eines Hamburger Steinmetzen und arbeitsloser Lehrer - wird Warenhausdetektiv. Seine Beziehung zu eier jungen Frau endet durch einen tragischen Unfall. Systematik: $L-G Umfang: 383 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04248-1
Inhalt: Der Roman Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek, der nach Angaben der Autorin autobiografische Züge trägt, führt mit seiner Protagonistin eine Frau vor, die ihren Objektstatus so weit verinnerlicht hat, dass sie keinen Zugang zu ihrer Individualität finden kann. Damit verschließt sich ihr auch der Zugang zur eigenen Lust; sie wird zur Voyeurin. Jelinek entlarvt das bürgerliche Familienleben als Kampfplatz und zwischenmenschliche Beziehungen als zerstörerisches Ringen um Macht. Der Roman ist geprägt durch eine radikale satirische Darstellung. Durch mit Sprachfloskeln durchsetzte stakkatoartige Sprachlawinen bildet die Autorin ihren unverwechselbaren, zynisch brutalen Stil aus. Das Werk ist charakteristisch für die vorrangig feministische Schaffensphase von Jelinek. Inhalt: Hauptfigur des Romans ist Erika Kohut, Ende dreißig und Klavierprofessorin am Wiener Konservatorium. Sie lebt mit ihrer Mutter zusammen, die ihre Tochter als Besitz betrachtet und ein System totaler Überwachung aufgebaut hat. Ihre Frustration über die gescheiterte Pianistenkarriere Erikas fördert eine Atmosphäre des Terrors. Erika reagiert vordergründig mit Anpassung und gibt die erlittenen Demütigungen an ihre Klavierschüler weiter. Mit Rasierklingen und Nadeln fügt sie sich selbst Verletzungen zu. Als der junge Walter Klemmerer, einer ihrer Meisterschüler, das Abschirmsystem der Mutter durchbricht und Erika Avancen macht, reagiert sie zunächst mit abweisendem und erniedrigendem Verhalten. Nachdem sich Klemmerer dadurch nicht abschrecken lässt, fordert sie ihn in einem Brief detailliert zu einem sadistischen Sexualverhalten ihr gegenüber auf. Um die eigene Position zu sichern, will Erika ihre Unterwerfung, die ihr in einer sexuellen Beziehung zu einem Mann unumgänglich erscheint, selbst inszenieren. Durch die Vorgabe der Regeln würde sie so zum eigentlich dominanten Teil des Paares. Allerdings hofft Erika auch darauf, dass sich Klemmerer aus Liebe ihren Forderungen verweigern wird. Klemmerer reagiert mit Unverständnis und Abscheu und wendet sich angewidert von ihr ab. Als es dennoch zu einer sexuellen Begegnung kommt, versagt Klemmerer und sein Abscheu steigert sich zum Hass. Er schlägt Erika zusammen und lässt sie nach einer Vergewaltigung mit lapidaren guten Ratschlägen zurück. Zwischen Mord- und Versöhnungsabsichten schwankend, sucht Erika Klemmerer auf. Als sie aus der Ferne seine unbeschwerte Fröhlichkeit beobachtet, sticht sie sich selbst mit einem Messer in die Schulter und geht blutend nach Hause zurück. Wirkung: Wie alle Werke von Jelinek ist der Roman sehr kontrovers diskutiert worden. Das Spektrum der Kritik liegt zwischen Begeisterung und Verriss, bisweilen wurde auch eine Pathologisierung der Autorin vorgenommen. Literaturwissenschaftliche Arbeiten liegen bislang nur vereinzelt vor. Mit der Verfilmung durch Michael Haneke ist der Roman 2001 erneut ins Publikumsinteresse gerückt.
Georg-Büchner-Preis 1998 Systematik: $L-G Umfang: 351 S. Standort: $L Jeli
Die kleine Reihe Bericht eines Schiffbrüchigen der zehn Tage lang, ohne zu essen und zu trinken, auf einem Floß trieb, der zum Helden des Vaterlandes ausgerufen, von Schönheitsköniginnen geküßt, durch Werbung reich, gleich darauf durch die Regierung verwünscht und dann für immer vergessen wurde Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main (1986)
Standort: $L Garc
Inhalt: .Zehn Tage auf einem Floß in der Karibik, tagsüber von der tropischen Sonne versengt, nachts der unendlichen Dunkelheit ausgesetzt, ständig in Angst vor den Haien. Man hat ihn längst verloren gegeben. Doch er hat überlebt: Luis A. Velasco, der von Bord eines kolumbianischen Kriegsschiffs gespült worden ist. Als man ihn schließlich wider Erwarten findet, macht man den 20jährigen zum Helden der Nation. Kurz danach wird der ÜBericht eines Schiffbrüchigen" in der Tageszeitung ÜEl Espectador" in Bogotß veröffentlicht. Verfaßt hat ihn Gabriel Garcia Mßrquez, damals noch ein junger, unbedeutender Journalist. Und die Auflage des Blattes verdoppelt sich. Denn hier kommt die wahre Geschichte ans Tageslicht, wird zum Skandal für die Marine und den Diktator, General Rojas Pinilla. Die kolumbianische Regierung reagiert mit drastischen Repressalien. Der General tobt...Brillant geschrieben und gründlich recherchiert, offenbart diese wie ein Abenteuerroman anmutende Reportage die Wurzeln von Garcia Mßrquez' literarischem Werk: die Detailtreue des großen Erzählers. Systematik: $L-G Umfang: 162 S. Standort: $L Garc
Inhalt: In der Hochzeitsnacht schickt der Bräutigam die Braut zu ihren Eltern zurück: Sie ist nicht mehr unberührt. Ihre Brüder haben keine Wahl. Sie müssen die Ehre der Familie reinwaschen - mit dem Blut des mutmaßlichen Täters. Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez schrieb mit diesem Roman, der sich weit über eine Million Mal verkaufte, eine sehr persönliche Geschichte nieder. Es ist ein Buch über die Sehnsüchte der Menschen und die Traditionen, die sie gefangen halten. Gabriel García Márquez, geboren 1927 in Aracataca/Kolumbien, hat sich immer als Schriftsteller und als Journalist verstanden. 1947 beginnt er ein Jurastudium in Bogotá, das er 1949 abbricht. Im gleichen Jahr veröffentlicht er seine erste Erzählung in der Zeitung "El Espectador". Arbeit als Journalist ab 1948. Es folgen zahlreiche Filmarbeiten und Drehbücher. Sein Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" (1967) macht ihn über Nacht weltberühmt. 1982 erhält er den Nobelpreis für Literatur. Sein umfangreiches literarisches und journalistisches Werk ist in Millionenauflagen verbreitet. Für Lateinamerika und die Karibik setzt sich García Márquez intensiv politisch ein. Außerdem beteiligte er sich an diversen internationalen humanitäre Einsätzen, gründete die Stiftung "Habeas" (1978) für die Verteidigung der Menschenrechte und kämpft für die Befreiung politischer Gefangener. 1991 redigiert García Márquez die neue kolumbianische Verfassung, 1994 gründet er eine internationale Journalistenschule in Cartagena. García Márquez lebt mit seiner Frau Mercedes überwiegend in Mexiko. »In dem Roman von Márquez geht es um Männerehre und Frauenschuld, um Täter und Opfer und auch wieder darum: Was ist eigentlich Schicksal?« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 157 S. Standort: $L Garc
Inhalt: Ein französisches Landschloß ist Schauplatz zweier miteinander verknüpfter Geschichten: eine Verführung im 18. und eine mißlingende Liebe im 20. Jahrhundert, in denen sich Ausbrüche des Hasses, der Lächerlichkeit, der Zärtlichkeit bis hin zu grotesken Mißverständnissen vollziehen.
Aus dem Franz. übers. Systematik: $L-G Umfang: 150 S., 21 cm Standort: $L Kund ISBN: 978-3-446-18288-2
Inhalt: Im Mittelpunkt des Romans steht ein Mann in reiferen Jahren, der sich zwischen zwei Frauen und zwei parallel laufenden Liebesbeziehungen endlich entscheiden will - und es doch nicht kann. Wilhelm Genazino, Büchner-Preisträger des Jahres 2004, hat in seinen letzten Romanen eine Leichtigkeit und Prägnanz in der Charakterisierung menschlicher Widersprüche erreicht, die ihm so leicht keiner nachmacht. Auch sein jüngster Roman um einen Mann in reiferen Jahren, der sich zwischen 2 Frauen und 2 Liebesbeziehungen nicht entscheiden kann, glänzt mit satirischen Pointen, ironischen Demaskierungen und subtil boshaften Beobachtungen menschlichen Verhaltens. Genazino desillusioniert genüsslich die "monogame" Liebe ebenso wie das "beste Mannesalter", das in Wahrheit längst ein unaufhaltsamer Lebensabstieg ist. Auch wer sich mit dem hypochondrischen Helden, seinen ängstlichen Selbstbeobachtungen und seinen Entscheidungsneurosen nicht identifizieren kann, wird bei der Situationskomik, dem psychologischen Scharfblick und der lakonischen Ironie des Romans auf seine Kosten kommen.
Inhalt: Bitter, traurig und illusionslos erzählt J. Franck die Geschichte einer vom Leben betrogenen Frau in der unvorstellbar harten Zeit zweier Weltkriege.
Inhalt: Es ist die Nacht vor der Scheidung, in der der Budapester Arzt Greiner seinen Freund aus Schulzeiten um ein dringendes Gespräch bittet: Nur der Scheidungsrichter Kömüves - so sein Verdacht - kennt das Geheimnis um das Scheitern seiner Ehe. Schlagworte:Beziehung, Ehe, Ehescheidung, Priesterehe, Scheidung, Trennung Systematik: $L-G Umfang: 219 S. Standort: $L Marai ISBN: 978-3-492-04287-1
Inhalt: Preis der Leipziger Buchmesse Belletristik 2008 Preisträger
15 Kurzgeschichten in deren Mittelpunkt die verschiedensten Typen vom Rande der Gesellschaft stehen, die alle auf ihre Weise nach dem kleinen Quäntchen Glück suchen. Systematik: $L-G Umfang: 265 S. Standort: $L Meyer ISBN: 978-3-10-048601-1
Inhalt: Mit Die neuen Leiden des jungen W. gelang es Plenzdorf, die Ängste, Hoffnungen und das Lebensgefühl der Jugend in den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland auf ungewöhnliche Art und Weise auszudrücken. Entstehung: 1968/69 entstand die Urfassung von Die neuen Leiden des jungen W. als Drehbuch, das jedoch nicht verfilmt wurde. Erst nachdem in der Kulturpolitik der DDR Ende der 1960er Jahre Tauwetter einsetzte, gelangte die Geschichte in die Öffentlichkeit, zunächst 1972 als Prosafassung in Sinn und Form, schließlich in einer Bühnenfassung, die am 18. Mai 1973 im Landestheater in Halle uraufgeführt wurde. Ebenfalls 1973 erschien die sich von der ersten Prosafassung kaum unterscheidende Romanfassung in ganz Deutschland. Die Urfassung von 1968/69, in der Edgar den Stromschlag überlebt, wurde erst 1982 veröffentlicht. Inhalt: Der 17-jährige Edgar Wibeau nimmt einen Streit mit seinem Vorgesetzten zum Anlass, seine Lehre in einem Metall verarbeitenden Betrieb abzubrechen und geht nach Berlin. Dort richtet er sich in einer verlassenen Gartenkolonie ein und findet ein Reclamheft. Dass es sich dabei um R Goethes Roman Die Leiden des jungen Werther handelt, weiß er nicht, weil er Titelblatt und Nachwort als Toilettenpapier benutzt. Von der Lektüre beeindruckt, verwendet Edgar fortwährend Zitate aus dem Werk. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich bei einer Malerkolonne: Nachdem deren Projekt, die Entwicklung eines Farbspritzgeräts scheitert und Edgar beinahe aus der Kolonne fliegt, baut er in seiner Laube an einem eigenen Gerät. Bei dessen Inbetriebnahme erleidet er schließlich einen tödlichen Stromschlag. Aufbau: Der Roman beschreibt, wie Edgars Vater Nachforschungen über die Todesumstände seines Sohns anstellt. Dazu spricht er mit Personen aus dem ehemaligen Umfeld Edgars. Die Gespräche werden durch den Toten »jenseits des Jordans« kommentiert und ergänzt. Dabei zeigen sich zahlreiche Bezüge zu Goethes Die Leiden des jungen Werther, nicht nur durch den Titel und Parallelen in der Handlung (die Beziehung zwischen Edgar, Charlie und Dieter, bei Goethe zwischen Werther, Lotte und Albert), sondern auch durch die von Edgar immer wieder eingefügten Originalzitate. Dagegen setzt Plenzdorf die von Jerome D. R Salingers Roman Der Fänger im Roggen beeinflusste Haltung und Sprache Edgars. Wirkung: Bereits nach der Veröffentlichung in Sinn und Form löste der Text in der DDR zahlreiche Diskussionen über Jugend und Gesellschaft aus. Sowohl das Theaterstück, das in der Saison 1974/75 das meistgespielte Stück in beiden deutschen Staaten war, als auch die Prosafassung wurden zu einem ungewöhnlichem Erfolg. 1975 verfilmte Eberhard Itzenplitz in Westdeutschland Die neuen Leiden des jungen W. nach dem Drehbuch von Plenzdorf. St. N. Systematik: $L-G Umfang: 174 S. : Ill. Standort: $L Plen ISBN: 978-3-518-03860-4
Die New York-Trilogie Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Rowohlt, Reinbek bei Hamburg (1999)
Standort: $L Aust / Taschenbuchständer
Inhalt: STADT AUS GLAS. Daniel Quinn, ein Kriminalautor, erhält mitten in der Nacht den Anruf eines Fremden und wird auf Grund eines Mißverständnisses in eine Affäre hineingezogen, die komplizierter und undurchsichtiger ist als alles, was er bisher in seinen eigenen Büchern geschrieben hat: Quinn wird, ohne daß ihm Zeit zum Nachdenken bleibt, als Detektiv unter dem Namen Paul Auster eingesetzt. Wer ist dieser Peter Stillman, den er zu bewachen hat? Und warum versucht sein Vater ihn zu töten? Oder ist der Vater in Wirklichkeit jemand anderer? Und wenn, wer ist der Mann, der ermordet werden soll? Quinn verfolgt alle erdenklichen Spuren, um eine Antwort zu finden. Die Stadt New York wird für ihn zu einem unerschöpflich weiten Raum, zu einem Labyrinth nicht enden wollender Gänge. Naheliegende Schlußfolgerungen scheinen immer mehr ihre Eindeutigkeit zu verlieren. Aus der vordergründig einfachen Aufgabe, einen Mann aufzuspüren, wird schließlich eine aufreibende Suche nach sich selbst.
SCHLAGSCHATTEN. Blue bekommt von White den Auftrag, Black zu beobachten. Ohne über die Hintergründe aufgeklärt worden zu sein, läßt der junge Privatdetektiv sich auf den Fall ein und beschattet Black tagein und tagaus. Bald muß er feststellen, daß seine bewährten Methoden nicht greifen und daß sich Realität und Täuschung nicht mehr ohne weiteres voneinander unterscheiden lassen. Er verliert die Gelassenheit des routinierten Profis und ist besessen von dem Wunsch, Blacks Geheimnis zu ergründen. Sein Leben gerät aus den Fugen, die Konturen seiner Identität lösen sich auf.
HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN. Der Schriftsteller Fanshawe verschwindet eines Tages spurlos und läßt seine junge Frau Sophie mit dem gemeinsamen Kind zurück. Sein Freund aus frühester Kindheit, der Erzähler der Geschichte, übernimmt die Rolle des Nachlaßverwalters und setzt sich erfolgreich dafür ein, daß die vielen Romane und Gedichte veröffentlicht werden. Und er heiratet schließlich Sophie und dringt immer tiefer in das Leben Fanshawes ein. Die Welt bricht für ihn zusammen, als er eines Tages den Hinweis bekommt, daß Fanshawe noch lebt. Fieberhaft versucht er den Freund zu finden und durchlebt eine schwere Krise, in der er seine eigene Existenz in Frage stellt. Systematik: $L-G Umfang: 374 S. Standort: $L Aust / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-22662-5
Inhalt: Maudi, die Luftgängerin, ist ein Wesen, dessen unerklärliche Aura wie ein Naturereignis in den unterschiedlichsten Menschen Veränderungsprozesse auslöst. Systematik: $L-G Umfang: 350 S. Standort: $L Schne ISBN: 978-3-89667-055-7
Inhalt: Das Mädchen Antonia wird nach dem Bankrott ihres Vaters nach Amerika verschachert, wo sie sich nach grausamen Erfahrungen wie durch ein Wunder zu einer gefeierten Sängerin entwickelt. Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L Schne ISBN: 978-3-8135-0161-2
Inhalt: Das Schicksal eines musikalisch hochbegabten Dorfbewohners im Voralberg zu Anfang des 19. Jahrhunderts, der an seiner verständnislosen Umwelt zugrundegeht. Systematik: $L-G Umfang: 204 Seiten Standort: $L-Tb Schne / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-379-01518-9
Erstausgabe 1986 In diesem vielfach gebrochenen, mancherlei frühere Motive aufnehmenden Prosa-Werk überläßt Grass einer Rättin die (Straf-)Predigt über das Menschengeschlecht und dessen (selbst verschuldeten) drohenden Untergang. »Auf Weihnachten wünschte ich eine Ratte mir.« In den Träumen des Erzählers kann das Tier sprechen und zwingt ihm die Vision vom Untergang der Menschheit und der Übernahme der Herrschaft auf Erden durch Ratten auf. Sie allein haben in der von Neutronenbomben getroffenen Stadt Gdansk-Danzig überlebt und bauen dort auf eine Solidarität gegründete neue Zivilisation auf. Gegen diese apokalyptischen Visionen entwickelt der Erzähler seine eigenen Geschichten, teils als Filmskripte für den zum Medienzar avancierten Oskar Matzerath: vom Maler Malskat und der falschen Restauration der 50er Jahre, von den toten Wäldern und der sterbenden Kraft der Märchen und von fünf geliebten Frauen, die sich in der quallenverseuchten Ostsee auf die vergebliche Suche nach Vineta als Ort weiblicher Utopie machen. Systematik: $L-G Umfang: 493 S. Standort: $L-G Grass ISBN: 978-3-88243-492-7
Inhalt: Obwohl es sich um das literarisch anspruchsvolle Werk eines bereits bekannten und dekorierten Autors handelte, erwuchs die Bedeutung der Satanischen Verse vor allem aus ihrem Schicksal als einem verfemten Buch und aus dem Aufruf seitens der damaligen iranischen Führung, den Autor zu ermorden. Inhalt: Eine Flugzeugexplosion in großer Höhe überleben nur die zwei indischstämmigen Schauspieler Gibril Farishta und Saladin Chamcha. Nach dem freien Fall ihrer »Wiedergeburt« gehen merkwürdige Veränderungen an ihnen vor. Während Chamcha, der immer ein perfekter Engländer sein wollte, alle körperlichen Eigenschaften des Teufels entwickelt und sich so inmitten der apokalyptischen Exzesse des modernen, rassistischen Molochs London verbirgt, verwandelt Farishta sich entsprechend dem Wortsinn seines Namens in den Phänotyp eines Engels. Er wird als der Erzengel Gabriel willenloses Werkzeug der Menschen, denen er sich »offenbart«; nicht nur im gegenwärtigen London, sondern auch in der Gründungsphase des Islams als Offenbarer des Korans oder in einem indischen muslimischen Dorf, das von einer Charismatikerin namens Aischa zu einem Pilgerzug nach Mekka animiert wird, der mitten durchs Arabische Meer gehen soll. Der Titel Die Satanischen Verse bezieht sich auf die im zweiten Kapitel nacherzählte Episode, wonach dem Propheten Mahound (Mohammed) bei einer Gelegenheit nicht, wie üblich, der Erzengel Gabriel (Gibril) Offenbarungen Allahs eingab, sondern der Satan ihn überlistete. Diese Verse, bei denen es um einen Kompromiss des neuen islamischen Monotheismus mit der polytheistischen Umwelt im Wallfahrtsort Mekka ging, wurden später (infolge einer neuen Offenbarung) durch Mohammed aus der Überlieferung des Koran (vgl. 53. Sure, Vers 19ff.) ausgelöscht; so berichtet auch eine alte islamische Tradition. - Die Auseinandersetzung zwischen unbedingter Kompromisslosigkeit und pragmatischem Taktieren beim Konflikt kultureller Optionen ist eine der Leitfragen des Buchs von Rushdie. Aufbau: Das Buch hat eine symmetrische Struktur; es ist in neun Kapitel gegliedert, von denen das erste, dritte, fünfte, siebte und neunte den wichtigsten Handlungsstrang um die Protagonisten Gibril Farishta und Saladin Chamcha umfassen. Dazwischen sind im zweiten und sechsten Kapitel die Erzählung von Mahound, im vierten und achten Kapitel jene von Aischa eingespannt. Die Verbindung zwischen den drei Handlungssträngen geschieht nicht nur über die analogen Fragestellungen (zum Verlust des Glaubens oder zur Unterscheidbarkeit von Gut und Böse), sondern auch maßgeblich über die Gleichheit oder Ähnlichkeit der Namen und der Motive in den verschiedenen Handlungssträngen. Das Verhältnis von Traum, Halluzination, Vision, Wunder und Wirklichkeit bleibt mit Bezug auf diese Struktur wie auch in vielen Detailszenen unscharf. Wirkung: Bereits kurz nach Erscheinen der englischen Originalausgabe kam es in Bradford - einer englischen Stadt mit hohem islamischem Bevölkerungsanteil - zu Tumulten, bei denen Exemplare des Buches verbrannt wurden. Die Unruhen breiteten sich bald auf eine Reihe islamischer Länder und auf Indien aus; hier gab es Dutzende Tote. Die Satanischen Verse wurden in Indien und Ländern mit islamischer Bevölkerungsmehrheit verboten, während ihr Erscheinen in europäischen Ländern nach dem Fatwa Khomeinis behindert und verzögert wurde. In Deutschland wurde die Übersetzung von einem eigens gegründeten Kollektivverlag herausgegeben, der den Erscheinungstermin unmittelbar nach dem Ende der Frankfurter Buchmesse festlegte, während die führenden Tageszeitungen sich weigerten, Anzeigen für das Buch zu veröffentlichen. Bis heute wird anhand der Satanischen Verse diskutiert, inwieweit ein Autor für die in Zusammenhang mit seinem Buch ausgelösten Konflikte verantwortlich zu machen ist. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass die Unerbittlichkeit der hier aufeinander treffenden Positionen sich auf ein Werk bezieht, das nichts leidenschaftlicher beklagt als solche Unerbittlichkeit. R. H. Systematik: $L-G Umfang: 541 S. Standort: $L-G Rush ISBN: 978-3-9802315-0-3
Inhalt: Max hat aktiv in einer Widerstandsgruppe mitgearbeitet. Als er gefaßt wurde, ließ er sich "umdrehen" und arbeitete als Informant für den Staat, den er bisher bekämpft hatte. Ein frühes Meisterwerk der Nobelpreisträgerin (Orig.-Ausg.: 1966). Im Mittelpunkt eine junge weiße Südafrikanerin, die sich mit dem Schicksal ihres Mannes, eines "umgedrehten" Widerstandskämpfers auseinandersetzt.
Aus dem Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 165 S. Standort: $L Gord ISBN: 978-3-10-027016-0
Inhalt: Just an dem Tag, als Jonathan Noel - Wachmann einer PariserBank und nicht mehr ganz jung - glaubte, sein Lebensziel ereicht zu haben, wird von einer Taube alles wieder in Frage gestellt. Systematik: $L-G Umfang: 99 Seiten Standort: $L Sues ISBN: 978-3-257-01736-6
Inhalt: Die graziöse Bewegung, den rechten Arm zu Gruß und Abschied zu heben, ist auch Agnes zu eigen, die liebend das Glück ihres Partners will. Laura, ihre Schwester, ahmt die schöne Geste nach, doch sie liebt in der Liebe nur sich selbst. Einmal mehr schreibt Kundera in diesem wunderbaren Roman über Liebe, ihre Vergeblichkeit und das, was bleibt und über den Tod, mit dem das Vollendete nicht endet. Essayistisch flicht Kundera in seinen großen Liebesroman Geschichten der Weltliteratur, die zum Teil des Romans werden, zum verändernden Blick auch auf seine Gestalten und ihre Schicksale. Reflexionen und Handlung gehen in diesem großen Roman eine Symbiose ein, zum Schluß noch einmal in der wie abgekoppelten Geschichte des Verführers, der sich selbst als Verführten begreift. Systematik: $L-G Umfang: 415 S. Standort: $L Kund ISBN: 978-3-446-15926-6
Inhalt: Ein französisches Landschloß ist Schauplatz zweier miteinander verknüpfter Geschichten: eine Verführung im 18. und eine mißlingende Liebe im 20. Jahrhundert, in denen sich Ausbrüche des Hasses, der Lächerlichkeit, der Zärtlichkeit bis hin zu grotesken Mißverständnissen vollziehen. Systematik: $L-G Umfang: 179 S. Standort: $L Kund ISBN: 978-3-446-19977-4
Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann Erzählung Kiepenheuer & Witsch, Köln (2002)
Standort: $L Boel
Inhalt: Katharina verliebt sich in einen jungen Mann, der als Terrorist gesucht wird. Daraufhin gerät sie in die gnadenlosen Fänge eines Boulevardblattes, welches sie der Sensationslust preisgibt. Aus Rache erschießt sie einen der skrupellosen Journalisten. Bölls Roman, vor nahezu 30 Jahren erschienen und immer noch beeindruckend aktuell, deckt die bösen Mechanismen dieser Art von Journalismus auf, die Menschen rücksichtslos in die Schlagzeilen zerrt.
Inhalt: Die berühmteste Erzählung Franz Kafkas berichtet von Gregor Samsa, der eines Morgens nicht mehr als Mensch, sondern als häßliches 'Ungeziefer' erwacht. Kafkas 'Verwandlung' ist die groteske Parabel einer stillen Revolte gegen die Unmenschlichkeit. In Tiergestalt hält Gregor Samsa der Welt den Spiegel vor. Ein schweigender Protestschrei, der am Ende ohnmächtig bleibt, aber bis heute eines der aufregendsten Werke der Weltliteratur. Systematik: $L-G Umfang: 77 Seiten Standort: $L-G Kafka ISBN: 978-3-938484-13-5
Inhalt: Dies ist die Geschichte eines New Yorker Fernsehmoderators, dessen linke Hand vor laufender Kamera von einem Zirkuslöwen gefressen wird. Seither als "Löwenmann" zweifelhaft populär, wird ihm von einem skurrilen Chirurgen eine neue Hand transplantiert, worauf die Witwe des Spenders sich ein "Besuchsrecht" vorbehält. Das Experiment misslingt, aber der Journalist findet aus einer "Welt sexueller Anarchie" zu einer "ganz normalen" Liebesbeziehung. Irving erzählt amüsant, abschweifend und einfallsreich "Geschichten in der Geschichte", führt seinen Helden in groteske, heikle und komische Situationen, zeichnet ein wenig schmeichelhaftes Bild der Fernsehwelt und erfreut den Leser mit sprachlichen Pointen und lebendigen Charakteren. Systematik: $L-G Umfang: 438 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-257-06303-5
Inhalt: Fred, ewiger Student aus New York, gerät in heillose Irrungen und Verwirrungen u.a. durch bedrohliche Beschwerden mit seinem Urogenitaltrakt, die ihm das Leben und Lieben verleiden. Eine melancholische Komödie des menschenfreundlichen Zynikers. Systematik: $L-G Umfang: 486 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-257-22445-0
Inhalt: Als Dina nach langer Zeit aus Berlin in ihre norwegische Heimat kommt, um Ordnung in ihre Vergangenheit zu bringen, brechen alte Wunden wieder auf. Einzig ihre Enkelin Karna freut sich über die Rückkehr der Großmutter, die sie bislang noch nicht kannte. - Abschließender Band der Trilogie. Systematik: $L-G Umfang: 747 S. Standort: $L Wass ISBN: 978-3-426-61681-9
Inhalt: Forts. v.: "Das Buch Dina". - Das Schicksal von Dinas Sohn Benjamin, der 11jährig Zeuge des Mordes seiner Mutter an ihrem russischen Geleibten wird...
Aus dem Norweg. übers. Systematik: $L-G Umfang: 521 S. Standort: $L Wass ISBN: 978-3-471-79151-6
Inhalt: Norwegen im 19. Jahrhundert: Die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, die ihr Leben nach dem alttestamentarischen Prinzip von Schuld und Sühne führt. Schlagworte:Literarischer Text, Norwegen Systematik: $L-G Umfang: 537 S. Standort: $L Wass ISBN: 978-3-426-61426-6
Inhalt: Der um 1820 auf der Insel Guernsey spielende Roman schildert das tragische Schicksal eines einzelgängerischen Fischers im Kampf mit den Gewalten des Meeres und den Mächten der Natur.
Aus d. Franz. übers. - Ersch. 1945 erstmals in Dt. u.d.T.: Hugo, Victor: Die Arbeiter des Meeres Systematik: $L-G Umfang: 467 S. Standort: $L Hugo / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21549-6
Inhalt: Nach der Lektüre von Ritterromanen zieht Don Quijote mit seinem Knappen aus, um gegen Windmühlen zu kämpfen und andere tragikomische Abenteuer zu erleben.
Don Quichotte
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 444 S. : Ill. Standort: $L Cerv ISBN: 978-3-491-96083-1
Inhalt: Der englische Richter Daniel Savage, durch seinen Beruf der Wahrheitsfindung verpflichtet, ist ein notorischer Lügner und betrügt seine Ehefrau nach Strich und Faden. Und auch als er sein Doppelleben aufgibt, verstummen die Stimmen aus der Vergangenheit nicht, im Gegenteil, sie bedrohen sein Leben. »Es ist ein ernstes und zugleich auch oft sehr komisches Buch, wunderbar erzählt im Stil von Philip Roths "Der menschliche Makel". Ich finde, mit diesem Buch kann es durchaus Schritt halten.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 440 S. Standort: $L Parks ISBN: 978-3-88897-323-9
Inhalt: In seiner frühen Erzählung Dshamilja, die Louis R Aragon in seinem Vorwort zur französischen Ausgabe (1959) als »schönste Liebesgeschichte der Welt« bezeichnet, veranschaulicht Tschingis Aitmatow die Spannung zwischen mittelasiatischer Tradition und europäisch-kommunistischem Fortschritt. Zum Werk von dichterischem Rang wird die anekdotische Erzählung, die Aitmatow am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau als Diplomarbeit schrieb, durch lyrische Elemente. Die Naturschilderungen faszinieren ebenso wie die Darstellung von orientalisch-traditionellen und modernen Lebensformen. Inhalt: Dshamilja ist eine Liebesgeschichte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs in einem kleinen Aul (Dorfsiedlung) im Nordosten Kirgisiens. Der 15-jährige Said erzählt die Geschichte seiner jungen, verheirateten Schwägerin Dshamilja und des früheren Soldaten Danijar. Während der ungeliebte Ehemann Sadyk in der Sowjetarmee dient, lernt die selbstbewusste, lebensfrohe Dshamilja den scheuen, träumerischen Frontheimkehrer Danijar kennen und lieben. Der junge Said erzählt mit den Augen eines Kindes, das noch nichts von der Liebe weiß, das aber zu verstehen beginnt, was die beiden verbindet. Aus Liebe zu Danijar sagt Dshamilja sich von ihrem Heimatort und den alten Traditionen los und zieht mit ihm in die Ferne. Said versteht als Einziger das verfemte Paar. Dessen Liebe ist für ihn ein Gefühl, das er nur durch Zeichnen ausdrücken kann. Said fertigt am Tag des Abschieds ein Bild an, das ihn an die beiden und Danijars faszinierende Stimme erinnert. Auch er verlässt das Dorf, um die Kunstschule zu besuchen und findet seine Berufung in der Malerei. Wirkung: Dshamilja wurde von der in- und ausländischen Kritik begeistert aufgenommen und gehört zu den meistübersetzten Werken der Sowjetliteratur. Die anspruchsvolle Novelle ist mehrfach filmisch gelungen umgesetzt worden (UdSSR,1969, Regie: I. Poplavskaja; DDR 1975, Regie: K. Veth). V.R. Systematik: $L-G Umfang: 122 S. Standort: $L Aitm ISBN: 978-3-518-38735-1
Inhalt: Helene ist nach einem Hirnschlag nur knapp dem Tod entronnen. Langsam und begleitet von vielen Rückschlägen findet sie über die Stück für Stück wiederkehrenden Erinnerungen den Weg zurück ins Leben. Helene Wesendahl weiß nicht, wie ihr geschieht: Sie findet sich im Krankenhaus wieder, ohne Kontrolle über ihren Körper, sprachlos, mit Erinnerungslücken. Ihr Weg zurück ins Leben konfrontiert sie mit einer fremden Frau, die doch einmal sie selbst war. Kathrin Schmidt packt ihre Leser diesmal durch die Beschränkung, und zwar im wörtlichen Sinne. Mit den Augen ihrer erwachenden Heldin blicken wir in ein Krankenzimmer, auf andere Patienten, das Pflegepersonal und den eigenen Körper, der plötzlich ein Eigenleben zu führen scheint. Und wir erleben die mühsamen Reha-Maßnahmen mit, die Reaktionen der Familie, den aufopferungsvollen Einsatz ihres Mannes - und die bruchstückhafte Wiederkehr ihrer Erinnerung. Was da zutage tritt, konfrontiert Helene mit einem Leben, in dem sie sich kaum wiedererkennt, und das vieles in Frage stellt, was in der neuen Situation so selbstverständlich scheint. Sie entdeckt frühe Brüche in ihrer Biographie, verdrängte Leidenschaften und aus der Not geborene Verpflichtungen. Als ihr bewusst wird, dass ihr Herz sich bereits auf Abwege begeben hatte und sie den Mann, der sie jetzt so eifrig pflegt, eigentlich verlassen wollte, droht sie den Boden unter den Füßen zu verlieren. Kathrin Schmidt gelingt das Erstaunliche: Sie macht den Orientierungs- und Sprachverlust nach einer Hirnverletzung erfahrbar und zeigt einen Weg der Genesung, der in zwei Richtungen führt, zurück und nach vorn. Dabei entsteht ein Entwicklungsroman ganz eigener Art, der durch seine innere Dynamik fesselt und durch die Rückhaltlosigkeit, mit der seine Heldin sich mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart konfrontiert, fasziniert. Er überzeugt vor allem durch die bewegende Schilderung eines sprachlichen Neubeginns.
Inhalt: August 1989: Eine Kleinstadt in Österreich, nah der ungarischen Grenze wird von einem unbekannten Gast aufgesucht. Offenbar weiß er um ein gut gehütetes Geheimnis und die Dorfgemeinschaft muss sich nun ihrer dunklen Vergangenheit während der NS-Diktatur stellen ...
Inhalt: Twain schildert seine Erlebnisse im amerikanischen Westen, in Kalifornien und auf Hawaii, vergnüglich oft mit dem für ihn typischen Hang zur phantastischen Übertreibung. Mark Twain, eigentlich Samuel Clemens, wurde am 30.11.1835 in Florida (Missouri) geboren. Im Alter von 12 Jahren musste er die Schule abbrechen und begann eine Lehre als Schriftsetzer. Mit 17 Jahren ging er nach New York, dann nach Philadelphia, wo er die ersten Reiseskizzen schrieb. Von 1857 bis 1860 war er Lotse auf dem Mississippi, nahm am Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten teil und war 1861 Silbersucher in Nevada. 1864 lebte er in San Francisco, 1866 als Reporter auf Hawaii und 1867 als Reisender in Europa und Palästina. Er gründete einen Verlag, mußte aber 1894 Konkurs anmelden und ging auf Weltreise, um mit Vorträgen seine Schulden abzutragen. Mark Twain starb am 21.4.1910 in Redding (Conneticut). Systematik: $L-G Umfang: 546 S. Standort: $L Twain / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21877-0
Inhalt: Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort ist ein Roman des norwegischen Schriftstellers und Philosophen Jostein Gaarder. Der Titel stammt aus dem Hohelied der Liebe im 1. Korintherbrief 13,12 (Lutherbibel 1912)[1] des Paulus von Tarsus.
Das fünfzehnjährige norwegische Mädchen Cecilie Skotbu wird durch eine schwere Krankheit bettlägerig. Zu Beginn der Weihnachtszeit erscheint ihr ein Engel mit dem Namen Ariel, mit dem sie einen Pakt eingeht: Ariel will ihr die Geheimnisse des Kosmos enthüllen, wenn sie ihm dafür zeigt, wie es ist, als Mensch zu leben und Gefühle zu empfinden und ihm, der dies nur schwer nachempfinden kann, das menschliche Leben erklärt. In zahlreichen Gesprächen, in denen auch Cecilie mehr über ihr eigenes vergängliches Leben erfährt, versuchen Ariel und Cecilie sich gegenseitig zu verstehen, während es Cecilie immer schlechter geht und sie zu sterben droht. Zum letzten Mal in ihrem Leben denkt sie über ihre eigene Existenz nach, bis der Engel Cecilie schließlich auf ihre letzte Reise mitnimmt.
Edition Suhrkamp Das Badener Lehrstück vom Einverständnis. Die Rundköpfe und die Spitzköpfe. Die Ausnahme und die Regel (Band 817) drei Lehrstücke Suhrkamp, Frankfurt am Main (1997)
Standort: $L-G Brech
Inhalt: Beschrieben wird das Schicksal Effi Briests, die als siebzehnjähriges Mädchen auf Zureden ihrer Mutter den mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten heiratet. Dieser behandelt Effi nicht nur wie ein Kind, sondern vernachlässigt sie zugunsten seiner karrierefördernden Dienstreisen. Vereinsamt in dieser Ehe, geht Effi eine flüchtige Liebschaft mit einem Offizier ein. Als Innstetten Jahre später dessen Liebesbriefe entdeckt, ist er außerstande, Effi zu verzeihen. Zwanghaft einem überholten Ehrenkodex verhaftet, tötet er den verflossenen Liebhaber im Duell und lässt sich scheiden. Effi ist fortan gesellschaftlich geächtet und wird sogar von ihren Eltern verstoßen. Erst drei Jahre später sind diese bereit, die inzwischen todkranke Effi wieder aufzunehmen. (Wikipedia)
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 353 S. : Ill. Standort: $L-Tb Font / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21077-4
Inhalt: Mitsou, 24 Jahre alt, ist Revuestar am Pariser Montmartre: "...keine Nase - oder so gut wie keine -, sehr große Augen, so schwarz wie das Haar, runde Wangen und ein kleiner, trotziger, frischer Mund." Sie scheint sich besser auszukennen mit Verehrern als ihre allzu rasch und oft verliebte Freundin Petite Chose und weiß sie zu nehmen, ohne sich etwas zu vergeben: "Gott sei Dank habe ich in den drei Jahren, seit ich mit Pierre beisammen bin, vergessen, was Unannehmlichkeiten sind." Aber dann schleppt Petite Chose zwei Leutnants in die Theatergarderobe. Einer ist blau gekleidet. Mit seinem Auftauchen und seinem Brief an Mitsou wird alles anders. Sie antwortet, ein Briefwechsel entsteht zwischen Mitsou und dem Leutnant und zeigt eine zarte, allmählich zwischen ihnen wachsende Liebe. Es kommt zur ersehnten und entscheidenden Begegnung, in der sich Enttäuschung und Hoffnung gleichermaßen bittersüß mischen und die Verliebten soviel voneinander erfahren, was sie zuvor nicht erahnten und erst recht nicht wussten... Systematik: $L-G Umfang: 638 S. Standort: $L Cole ISBN: 978-3-552-03802-8
Inhalt: In seinem bis heute erfolgreichsten Werk "Ein fliehendes Pferd" (1978) entwirft Martin Walser eine anschauliche Analyse der aus dem Druck der Leistungsgesellschaft resultierenden Identitätsprobleme. Helmut Halm, ein 46-jähriger Studienrat aus Stuttgart, und seine Frau Sabine verbringen ihren Urlaub wie gewohnt am Bodensee. Dort läuft ihnen zufällig Klaus Buch, ein ehemaliger Schul- und Studienkollege Helmuts, mit seiner 18 Jahre jüngeren Frau Helene über den Weg. Die Männer haben sich seit 23 Jahren nicht gesehen. Während der folgenden vier Tage, die beide Paare gemeinsam verbringen, kommt es zwischen Helmut und Klaus immer häufiger zu Unstimmigkeiten. Helmut, der sich nach außen stets aufgeschlossen und fortschrittlich gibt, fühlt sich innerlich seit langem überfordert von den öffentlichen Vorgaben der Leistungsgesellschaft. Gern würde er seiner ausgeprägten Lethargie nachgeben, doch glaubt er, den gesellschaftlichen Anforderungen entsprechen zu müssen, um sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Der erfolgreiche Klaus in seinem jugendlichen Auftreten ist für Helmut der Inbegriff all jener öffentlichen Gebote. Er sieht ihn als Bedrohung, denn er glaubt sich vor diesem "Macher" nicht rechtfertigen zu können. Hinzu kommt, dass in Helmuts Ehe Probleme aufbrechen, weil sich Sabine von der aktiven Lebensweise Klaus' angezogen fühlt, während Helmut selbst der erotischen Anziehungskraft Helenes erliegt. Die Spannungen zwischen den Männern nehmen zu, bis die Situation auf einer Segeltour der beiden eskaliert; Helmut stößt Klaus in stürmischem Wetter über Bord. Dieser wird von seiner Frau und den Halms für tot gehalten. Helene entlavt seinen Lebensstil als reine Fassade - in Wirklichkeit ist er seelisch, beruflich und finanziell am Ende. In ihre Erklärungen platzt der totgeglaubte Klaus; wortlos verlässt er mit seiner Frau die Halms. Seit ihrem Erscheinen erhielt die Novelle eine positive Einschätzung. Als gelungen wurden vor allem die hohe Komplexität und ökonomische Struktur sowie die treffende Gesellschaftsanalyse hervorgehoben. In seinem 1985 erschienenen Roman "Brandung" machte Walser die Figur Helmut Halm erneut zum Protagonisten.
Inhalt: Anfang Mai 1945 findet auf einem deutschen Minensucher in der Ostsee eine Meuterei statt. Der exemplarische Fall beleucte das schwierige Verhältnis zwischen Gehorsam und Verantwortung, zwischen Kriegsrecht, das auch nach Kriegsende noch gilt, und hum Schlagworte:Krieg Systematik: $L-G Umfang: 62 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04212-2
In seinem 1. historischen Roman zeichnet Martin Walser die letzte Liebe Goethes nach: Die 18-jährige Ulrike von Levetzow, um deren Hand er - vergeblich - anhält.
Martin Walsers neuer Roman erzählt die Geschichte einer unmöglichen Liebe: bewegend, aufwühlend und zart. Die Glaubwürdigkeit, die Wucht der Empfindungen und ihres Ausdrucks - das alles zeugt von der Kraft und (Sprach-)Leidenschaft des berühmten Dichters vom Bodensee. Der 73-jährige Goethe - Witwer und so berühmt, dass sein Diener Stadelmann heimlich Haare von ihm verkauft - liebt die 19-jährige Ulrike von Levetzow. 1823 in Marienbad werden Blicke getauscht, Worte gewechselt, die beiden küssen einander auf die Goethesche Art. Er sagt: Beim Küssen kommt es nicht auf die Münder, die Lippen an, sondern auf die Seelen. "Das war sein Zustand: Ulrike oder nichts." Aber sein Alter holt ihn ein. Auf einem Kostümball stürzt er, und bei einem Tanztee will sie ein Jüngerer verführen. Der Heiratsantrag, den er Ulrike trotzdem macht, erreicht sie erst, als ihre Mutter mit ihr nach Karlsbad weiterreisen will. Goethe, mal hoffend, mal verzweifelnd, schreibt die "Marienbader Elegie". Zurück in Weimar, lässt ihn die eifersüchtige Schwiegertochter Ottilie nicht mehr aus den Augen. Martin Walser, geboren 1927 in Wasserburg, lebt in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Außerdem wurde er mit dem Orden "Pour le Mérite" ausgezeichnet und zum "Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres" ernannt. Zuletzt veröffentlichte er den Roman "Angstblüte" sowie "Leben und Schreiben. Tagebücher 1963 - 1973. "Walser hin, Walser her: "Ein liebender Mann" ist eine großartige Geschichte." Elke Heidenreich Schlagworte:Druckfrisch Systematik: $L-G Umfang: 284 S. Standort: $L Wals / Druckfrisch ISBN: 978-3-498-07363-3
Inhalt: Julie, Tochter aus wohlhabendem Hause in Johannesburg, lernt durch eine Autopanne einen hilfsbereiten Mechaniker kennen, der sich illegal in Südafrika aufhält. Die beiden verlieben sich ineinander. Als er ausgewiesen wird, folgt sie ihm in seine Heimat. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Illegaler, Südafrika, Wohlstandsgesellschaft Systematik: $L-G Umfang: 271 S. Standort: $L Gord ISBN: 978-3-8270-0005-7
Inhalt: Theo Schadt, 72, Firmenchef und auch als "Nebenherschreiber" erfolgreich, wird verraten. Verraten ausgerechnet von dem Menschen, der ihn nie hätte verraten dürfen: Carlos Kroll, seinem engsten und einzigen Freund seit 19 Jahren, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau, in der Schellingstraße in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizid-Forum angemeldet. Da schreibt man hin, was einem geschehen ist, und kriegt von Menschen Antwort, die Ähnliches erfahren haben. Das gemeinsame Thema: der Freitod. Eines Tages, er wieder an der Kasse, löst eine Kundin bei ihm eine Lichtexplosion aus. Seine Ehefrau glaubt, es sei ein Schlaganfall, aber es waren die Augen dieser Kundin, ihr Blick. Sobald er seine Augen schließt, starrt er in eine Lichtflut, darin sie. Ihre Adresse ist in der Kartei, also schreibt er ihr - jede E-Mail der Hauch einer Weiterlebensillusion. Und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er zu Hause aus. Sitte, Anstand, Moral, das gilt ihm nun nichts mehr. Doch dann muss er erfahren, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt. Ist sein Leben "eine verlorene, nicht zu gewinnende Partie"? Martin Walsers neuer Roman über das Altsein, die Liebe und den Verrat ist beeindruckend gegenwärtig, funkelnd von sprachlicher Schönheit und überwältigend durch seine beispiellose emotionale Kraft.
Inhalt: Der brisante Roman zur Wiedervereinigung verbindet Gegenwartsgeschehen und die deutsche Vergangenheit (zurück bis zum Vormärz) mit Leben und Wirken des Preußendichters T. Fontane.
Inhalt: Nur ein schmales Bändchen ist der lang erwartete neue Roman des kolumbianischen Nobelpreisträgers geworden. Darin schildert er die außergewöhnliche Liebe des greisen Erzählers, eines immer noch aktiven Journalisten, zu einer jungfräulichen Hure. Zeitlebens ist er zu Prostituierten gegangen oder hat zumindest immer für sein Vergnügen bezahlt, doch auf einmal empfindet er mehr als sexuelles Verlangen und verliebt sich unglücklich. Stunden, ja Nächte verbringt er am Bett des schlafenden oder vielmehr betäubten Mädchens, dessen karger Fabriklohn nicht mehr reicht, die Geschwister zu ernähren. Derweil ergeht sich der Greis in Erinnerungen an frühere erotische Erlebnisse, hat er doch genau Buch geführt über seine insgesamt 514 Bettgenossinnen, macht aber auch eine Entwicklung durch, die ihm endlich die verschiedenen Facetten der Liebe offenbart. García Márquez hat hier ein schönes, trauriges Alterswerk vorgelegt. Systematik: $L-G Umfang: 159 S. Standort: $L Garc ISBN: 978-3-462-03452-3
Inhalt: In seinen von Lebensweisheit und Humor geprägten Erinnerungen erzählt der bekannte irische Autor ("Die Asche meiner Mutter") von seiner oft aufregenden Tätigkeit als Lehrer in New York. Schlagworte:Autobiographie, Lehrer, MacCourt, Frank Systematik: $L-G Umfang: 331 Seiten Standort: $L-Tb McCou ISBN: 978-3-442-73750-5
Inhalt: "Döblin lag nicht richtig. Er kam nicht an. Der progressiven Linken war er zu katholisch, den Katholiken zu anarchisch, den Moralisten versagte er handfeste Thesen, fürs Nachtprogramm zu unelegant, war er dem Schulfunk zu vulgär; weder der éWallenstein' noch der éGiganten'-Roman ließen sich konsumieren; und der Emigrant Döblin wagte 1945 in ein Deutschland heimzukehren, das sich bald darauf dem Konsum verschrieb. Soweit die Marktlage: der Wert Döblin wurde und wird nicht notiert." (Günter Grass: Mein Lehrer Döblin 1968, zit. n. Literatur-Lexikon. Hg. Walter Killy. 1989. Band 3, S. 79) Systematik: $L-G Umfang: 429 S. Standort: $L Doeb ISBN: 978-3-7632-2226-1
Inhalt: In drei Paaren und drei Generationen einer österreichischen Familie zeichnet Arno Geiger kaleidoskopartig ein Bild des vergangenen Jahrhunderts. Alma und Richard, Ingrid und Peter, Philipp und Johanna - 3 Paare, 3 Generationen einer Familie mit ihren grundverschiedenen Lebensentwürfen und Vorstellungen - das erzählt A. Geiger in seinem neuen Roman. Philipp Erlach erbt die Villa seiner Großmutter Alma. In dem Maße, wie er das Haus von Müll und Plunder leerräumt, kommt die verdrängte und weit weggeschobene Vergangenheit wieder auf ihn zu: In Rückblenden wird das Leben der konservativen Großeltern im Wien der Vorkriegszeit beschrieben, der schwierige Lösungsprozeß und das Erwachsenwerden der aufmüpfigen Tochter Ingrid, deren früher Tod die Kinder Philipp und Sissi haltlos zurücklässt. Und immer wieder kehrt Geiger in die Gegenwart zu dem antriebs- und energielosen Philipp zurück, der die Familie flieht und dennoch ohne seine Wurzeln nicht sein kann. Ein bisschen melancholisch und ein bisschen komisch zeichnet Geiger kaleidoskopartig in dieser Familiengeschichte das letzte Jahrhundert nach, turbulent, aufregend und spannend. Für das Lesepublikum mit dem Faible für dickleibige Familienromane gern empfohlen.
Deutscher Buchpreis 2005 Preisträger Systematik: $L-G Umfang: 389 S. Standort: $L Geig ISBN: 978-3-446-20650-2
Inhalt: Eva Luna, ein Halbblut, erzählt die Geschichte ihres Lebens, eines Lebens zwischen Liebe und Lust zum Schreiben, das im Haus eines exzentrischen Ausländers begann und in die Halb- und Unterwelt einer lateinamerikanischen Metropole an der Karibikküste führte. Systematik: $L-G Umfang: 389 S. Standort: $L Alle ISBN: 978-3-518-40134-7
Inhalt: In seinem barock erzählten Großstadtroman entwirft Wolfe ein breites Panorama New Yorks in den 1980er Jahren. Inhalt: Börsenmakler Sherman McCoy hat den amerikanischen Traum von Erfolg und Reichtum verwirklicht - ein Millionen-Dollar-Jahresgehalt, eine Luxuswohnung in der schicksten Gegend New Yorks, ein nettes Töchterchen, eine Dame der Gesellschaft als Ehefrau und eine sexhungrige Freundin. Doch eines Tages begeht Sherman einen fatalen Fehler. Weil er mit seinem Mercedes die Ausfahrt verpasst hat, kurvt er mit Gespielin Maria durch den verrufenen Stadtteil Bronx. Als zwei schwarze Jugendliche auftauchen, geraten die nach Geld aussehenden Weißen in Panik. Maria, die sich ans Steuer setzt, fährt einen der Schwarzen an und rast mit Sherman davon. Der junge Mann stirbt später an seinen Verletzungen, die Polizei ermittelt und Sherman verstrickt sich in ein Netz aus Ungereimtheiten und Lügen. Als sich auch der Klatschreporter Peter Fallow für die Einzelheiten der Geschichte interessiert, beginnt Shermans gesellschaftlicher Sturz aus dem Kreis der Reichen und Schönen. Aufbau: Nicht zufällig erinnert das Werk an den Roman Jahrmarkt der Eitelkeit (1848) von William Makepeace R Thackeray aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. An einem exemplarischen Ereignis wird in üppigen Stimmungsbildern ein Sittengemälde der Zeit entworfen, hier des vibrierenden Molochs New York am Ende des 20. Jahrhunderts. Wolfe fängt Gerüche, Geräusche und Geschwindigkeit der Metropole mit Lautmalereien und sprachlichen Neuschöpfungen ein. Wirtschaft, Justiz, Politik, Presse und Kirche werden durch stellvertretende Figuren ins Blickfeld gerückt, ihre politischen und persönlichen Interessen fließen ineinander. Sherman McCoy steht für die protzende Schicht der Neureichen mit ihren kostspieligen Träumen und ihrer herausfordernden Eitelkeit. Seine glänzende Fassade stürzt ein, als er sich zum ersten Mal als Mann mit Charakter erweisen muss. McCoys Niedergang erinnert an die schillernden, aber sündhaft teuren Jahre der konservativen Administration unter US-Präsident Ronald Reagan (1981-89). Deren Ideologie des hemmungslosen Egoismus hinterließ einen verarmten Mittelstand und das größte Haushaltsdefizit der amerikanischen Geschichte. Wirkung: Fegefeuer der Eitelkeiten wurde ein internationaler Bestseller, Kritiker im In- und Ausland rühmten das Buch. Wie ein moderner Honoré de R Balzac habe Wolfe ein »erzähltes morality play« (Hellmuth Karasek) geschaffen, einen »durch und durch komödiantischen Roman« (FAZ), der Ereignisse der Zeitgeschichte auf witzige Art glossiere. In Brian de Palmas Verfilmung (1989) spielten die Hollywood-Stars Tom Hanks, Bruce Willis und Melanie Griffith die Hauptrollen. B. B. Systematik: $L-G Umfang: 847 S. Standort: $L Wolfe ISBN: 978-3-7632-3638-1
Inhalt: Der leitende Ministerialrat Fink, Beamter aus Leidenschaft, soll "umgesetzt" werden. Der normale Vorgang gerät zum Eklat, als der Staatsrat einen Parteifreund mit Stellenanhebung auf die Stelle hieven will. Fink wehrt sich ... ID 23/96
Inhalt: "Etwas da draußen" - ein Schatten: Tier oder Mensch? - beunruhigt die Bürger von Johannesburg und wird zum Symbol der Angst aller weißen Südafrikaner vor Umsturz und Gewalt.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 140 S. Standort: $L Gord ISBN: 978-3-10-027013-9
Inhalt: Die Geschichte einer weißen Südafrikanerin, die aus der geistigen Enge ihres Elternhauses ausbricht, um sich an der Seite Gleichgesinnter für die Rechte der politisch und sozial Unterprivilegierten einzusetzen.
Aus d. Engl. übers. - Lizenz d. S. Fischer-Verl., Frankfurtam Main Systematik: $L-G Umfang: 503 S. Standort: $L Gord / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-596-22231-5
Inhalt: Statt Karriere unter der Obhut ihres Professors zu machen, wählt die junge Architektin einen anderen Weg. Sie geht in die Provinz, genießt ihre neue Freiheit, bricht mit Konventionen und verliebt sich leidenschaftlich in den unnahbaren Ben. Dieser große Wurf der zu neuem Ruhm gelangten DDR-Autorin (zuletzt BA 10/98) ist ein Klassiker, ein erstaunlich jung gebliebener zumal. Reimanns Hauptwerk, des frühen Todes (1973) wegen nicht ganz vollendet, verrät viel von eigenen Irrungen und Wirrungen im Ulbricht-Sozialismus nach dem Mauerbau, den Verletzungen und Utopie-Ansprüchen, verquickt mit einer aufregenden, bis in ihre tragischen Momente großen und wilden Liebesstory, ausgerechnet am "Arsch der Welt", in einer Plattenbau-Retortenstadt. Hochpolitische Literatur mit noch immer überraschend moderner Erzählstruktur und vor allem einer heftigen, verwirrenden Sinnlichkeit, also auch mit starkem Unterhaltungswert - ein selten schönes Lesevergnügen. Schlagworte:Architektin, Belletristische Darstellung, DDR, Deutsche Demokratische Republik, Deutschland , Geschichte 1965-1970, Ostdeutschland Systematik: $L-G Umfang: 638 S. Standort: $L Reim ISBN: 978-3-355-00258-5
Inhalt: Rainer Maria Rilke war ein genauer Beobachter der ihn umgebenden Natur, und so entstand eine Fülle von Gedichten vom Werden des Frühlings und dem Reichtum des Sommers, vom Vollenden des Herbstes und der Stille des Winters. In vielen Prosatexten geht er dem Gleichnishaften von Jahres- und Lebenszeit nach, jahreszeitliche Stimmungen finden Eingang in seine Briefe. Thilo von Pape hat sich in Rilkes Werk umgesehen und reiche Ernte eingefahren, die, nach Jahreszeiten geordnet, nun in vier Büchern präsentiert wird vier Bücher, die erahnen lassen, daß ein Neubeginn über ein neues Wahrnehmen möglich ist und daß wir auch in Krisenzeiten aus der Begegnung mit der Natur Zuversicht gewinnen können: "Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß." Schlagworte:Anthologie, Frühling, Sammlung Systematik: $L-G Umfang: 118 S. Standort: $L Heine / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-458-34955-6
Inhalt: Henry Neff liebt seinen Job im Fundbüro des Hauptbahnhofs. Statt wie seine Altersgenossen den beruflichen Aufstieg in Angriff zu nehmen, genießt er die Begegnungen mit Menschen, das Verlieren und Finden, die Nische im Trubel. Doch eines Tages wird er gezwungen, die Augen zu öffnen und zu handeln. Systematik: $L-G Umfang: 335 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04280-1
Fünfzig Klassiker-Romane des 20. Jahrhunderts Garp und wie er die Welt sah Roman Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek (1991)
Standort: $L-G Irving / Taschenbuchständer
Inhalt: Der Roman um das Leben des Schriftstellers T. S. Garp und seine feministische Mutter Jenny Fields wurde ein Weltbestseller und begründete den anhaltenden Erfolg des Autors John Irving, der sich hier als einer der großen zeitgenössischen Erzähler Amerikas bewies. Inhalt: Das Leben des Titelhelden beginnt außergewöhnlich. Die pragmatische Krankenschwester Jenny Fields will ein Kind, aber keinen Mann. Also nutzt sie die Erektion des im Zweiten Weltkrieg schwer verwundeten Bordschützen Garp für ihre Zwecke und gibt dessen Namen an ihren so gezeugten Sohn weiter. Als dieser schulpflichtig wird, nimmt sie eine Stelle als Krankenschwester in der für ihn vorgesehenen Schule in New Hampshire an. Gegen Ende der Schulzeit verliebt sich Garp in Helen Holm, die Tochter seines Ringkampftrainers. Sie bestärkt ihn in seinem Wunsch, Schriftsteller zu werden, doch muss Garp erkennen, dass es ihm noch an der notwendigen Lebenserfahrung mangelt. Also reist er nach Europa und macht in Wien einige Erfahrungen, die ihn zum Schriftsteller reifen lassen; er schreibt seine erste gelungene Geschichte. Doch auch die mitgereiste Mutter hat ein Buch geschrieben - ihre Autobiografie mit dem Titel »Eine sexuell Verdächtige« hat durchschlagenden Erfolg und macht sie zur Leitfigur der Frauenbewegung. Garp gründet nach seiner Rückkehr aus Europa mit Helen eine Familie, die Söhne Walt und Duncan werden geboren. Beruflich kann er sich als Autor etablieren. Garp könnte ein harmonisches Leben führen, wäre da nicht die ständige Konfrontation mit dem Ruhm seiner Mutter sowie die Auseinandersetzung mit den »Ellen-Jamesianerinnen«, einer Gruppe von Feministinnen, die sich aus Solidarität mit einer als Kind Vergewaltigten die Zunge abschneiden. Unterstützung findet Garp bei seinem langjährigen Freund Roberta, einem transsexuellen ehemaligen Footballspieler. Garps Familienleben wird jäh zerstört, als sich ein Unfall ereignet, bei dem Walt stirbt, Duncan ein Auge einbüßt, Helens Liebhaber seinen Penis verliert und Garp einen Kieferbruch davonträgt. Die Ehe mit Helen gerät in eine tiefe Krise, die erst durch die Geburt der Tochter Jenny überwunden wird. Als Helens Vater stirbt, übernimmt Garp dessen Posten als Ringkampftrainer; nach der Ermordung seiner Mutter setzt er sich für ihre feministischen Ziele ein. Im Alter von 33 Jahren wird er beim Ringkampfunterricht von einer Ellen-Jamesianerin, einer ehemaligen Bekannten, getötet. Struktur: Der Roman vereinigt alle typischen Elemente von Irvings Erzählen - den tragikomischen Ton, groteske Elemente, skurrile Charaktere, die gewaltsame Zerstörung eines harmonischen Familien- und Berufslebens, den Bruch gesellschaftlicher Tabus und schließlich den Schriftsteller als Protagonisten der Handlung. Wirkung: Der Roman wurde nicht zuletzt durch einen intensiven Werbefeldzug zum Bestseller. Die Verfilmung gleichen Titels von 1982 mit Robin Williams und Glenn Close in den Hauptrollen leistete dem großen Erfolg weiteren Vorschub.
Es geht um das Leben von Garp, Sohn einer Schul-Krankenschwester. Er ist an der Schule eine Art Underdog. Bestätigung kriegt er, da er ein guter Ringer ist. Er verliebt sich in die Tochter seines Trainers, die aber nur einen Schriftsteller heiraten will. Also wird er Schriftsteller. Doof, dass seine Mutter auch schreiben will und mit ihrer Autobiographie eine Ikone aller Feministinnen wird. Garp schreibt weiter, heiratet seine Jugendfreundin, kriegt Kinder, es gibt Affären, Tode, Verletzungen, Alltag und aberwitzige Wendungen.
Bayern1-Tipp von Ulla Müller Systematik: $L-G Umfang: 634 S. Standort: $L-G Irving / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-15042-5
Fünfzig Klassiker-Romane des 20. Jahrhunderts Ansichten eines Clowns Roman Deutscher Taschenbuch Verlag, München (1985)
Standort: $L Boel / Taschenbuchständer
Inhalt: Mit dem Roman Das siebte Kreuz , der den Untertitel Roman aus Hitlerdeutschland trägt, legte Seghers die Lebensverhältnisse unter dem Nationalsozialismus und dessen ideologische Wurzeln bloß. Als Ursache des Zerfalls der deutschen Kulturnation sah sie die ungehemmte, vom Faschismus gesteuerte Freisetzung des menschlichen Urtriebs, die Durchsetzung persönlicher Interessen über das Wohl und die Rechte der Mitmenschen zu stellen. Der inhumanen, auf Verrat und Unterdrückung beruhenden Gegenwart hält Seghers die ermutigende Kernaussage ihres Romans entgegen, dass der ungebrochene Widerstand weniger dauerhaft die Aussicht auf den Anbruch einer friedvollen, gerechten Zukunft zu sichern vermag. Inhalt: Im Zentrum des 1937 spielenden Romans steht die Flucht von sieben Häftlingen aus einem deutschen Konzentrationslager. Sechs der Häftlinge werden im Lauf der sieben Tage umspannenden Handlung zu Tode gejagt oder gefangen. Im Lager stellt der KZ-Kommandant die Opfer an eigens errichteten »Kreuzen« zur Schau. Nur die Hauptfigur Georg Heisler, der siebte Flüchtling, kann den Verfolgern entkommen. Die Flucht ins Ausland gelingt dank der Hilfe von Freunden, Familienmitgliedern und Zufallsbekanntschaften, deren Lebensumstände und Beweggründe - wie die der Häscher und Mitläufer des Regimes - in zahlreichen mit der Rahmenhandlung verwobenen Episoden mitgeteilt werden. Widerstand und Zivilcourage führen dazu, dass das siebte, für Heisler bestimmte Kreuz am Ende leer bleibt und zu einem Symbol der Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit wird. Aufbau: Seghers' Gestaltungsverfahren dient der kritischen Darstellung der nationalsozialistischen Gesellschaftsstruktur. Zugleich sollen die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Ziele für eine geistig-politische Erneuerung Deutschlands ausgelotet werden. Als wichtiges Mittel verwendet die Autorin eine psychologisch exakte Kontrasttechnik bei der Figurengestaltung: Komplexe Beschreibungen der Täter und Mitläufer stehen vielschichtigen Charakterporträts der Verfolgten und Fluchthelfer gegenüber. Seghers verzichtet dabei auf ein eindimensionales Gut-Böse-Schema; jede Romanfigur wird in ihren individual-psychologischen, nicht durchgängig positiven oder negativen Merkmalen und Motiven gezeigt. Die Erkenntnis, dass vom Überleben der Flüchtlinge alle Hoffnung auf eine humanere Zukunft abhängt, hebt Seghers mithilfe christlich-religiöser Symbole und Motive hervor. Besonders prägnant tritt dieses Erzählmittel im Leitmotiv der traditionell als heilig erachteten Zahl Sieben zutage: Nur der siebte Häftling Heisler überlebt die siebentägige, in sieben Romankapiteln berichtete Flucht; das letzte der titelgebenden »Sieben Kreuze« bleibt leer. Die spannende Fluchtgeschichte offenbart sich als Fort- bzw. Neuschreibung der Leidensgeschichte Christi; die Rettung seines weltlichen »Wiedergängers« Heisler symbolisiert die Sicherung der menschlichen Zivilisation. Wirkung: Das siebte Kreuz gehört zu den international erfolgreichsten, früh in viele Sprachen übersetzten Bestsellern der Exilliteratur (Verfilmung: USA 1944; Regie: Fred Zinnemann). Nach 1945 trug der viel gelesene, in Ost und West kontrovers diskutierte Roman zur Aufklärung über den Nationalsozialismus und seine Ursachen bei. Das siebte Kreuz hatte auch weit reichenden Einfluss auf das literarische Programm des sozialistischen Realismus. T. S. Schlagworte:Krieg Systematik: $L-G Umfang: 452 S. Standort: $L Segh
Inhalt: Klaus Manns Mephisto, der den Zusatztitel Roman einer Karriere trägt, setzt sich in einzigartiger Weise mit der Position des Künstlers zur Zeit des deutschen Nationalsozialismus auseinander. Mit seinem Protagonisten Hendrik Höfgen führt Mann einen von übersteigertem Ehrgeiz getriebenen Schauspieler vor, der um seiner Karriere willen einen Pakt mit dem Bösen eingeht. Darüber hinaus entwirft der Autor ein Bild von der Situation der exilierten Intellektuellen. Mephisto ist als Künstler- und Zeitroman und nicht zuletzt auch als Schlüsselroman lesbar. Er wird als wichtiges Dokument der Exilliteratur gewertet. Entstehung: Unterstützt vom Amsterdamer Querido Verlag nahm Mann den Vorschlag seines Kollegen Hermann Kesten (1900-96) auf, eine politische Satire über Gustaf Gründgens (1899-1963), Schauspieler und Intendant des Berliner Staatsschauspiels, zu schreiben. Ehemals mit Gründgens befreundet, beobachtete Mann dessen Werdegang seit Jahren mit einer Mischung aus Faszination und Hass. Obwohl Mann - auch um den Blick auf die literarische Dimension des Werkes zu richten - stets betonte, die Personen des Romans stellten Typen und nicht Porträts dar, ist die Orientierung an außerliterarischen Vorbildern unverkennbar. Inhalt: Im Jahr 1936 beginnend, zeigt der Roman Höfgen als umjubelten Günstling des nationalsozialistischen Regimes auf der Geburtstagsfeier des preußischen Ministerpräsidenten. Retrospektiv wird die Geschichte dieser Karriere nachgezeichnet. Nach schauspielerischen Erfolgen in Hamburg bekommt Höfgen Ende der 1920er Jahre ein erstes Engagement am Berliner Staatstheater. Seine Bekanntheit steigert sich stetig und in der Rolle des Mephisto wird er zum Star. Zum Zeitpunkt der Machtergreifung befindet sich Höfgen im Ausland und befürchtet zunächst wegen seiner ehemaligen Mitarbeit in einem kommunistischen Kabarett nicht nach Deutschland zurückkehren zu können. Durch die Fürsprache einer Kollegin erlangt Höfgen dann aber das Wohlwollen des Ministerpräsidenten und setzt seine Arbeit in Berlin fort. Seine vitale Darstellung der mephistotelischen Figur wird für die Nationalsozialisten zu einer faszinierenden, ästhetisch überhöhten Darstellung des Bösen. Die eigene Situation klar reflektierend, erreicht Höfgen mit der Ernennung zum Intendanten und Staatsrat einen neuen Höhepunkt seiner Karriere. Ganz mit der Sorge um sein selbst empfundenes schauspielerisches Versagen in der Rolle des Hamlet beschäftigt, lehnt er am Ende des Romans in der Konfrontation mit einem kommunistischen Widerstandskämpfer jede politische Verantwortung ab und zieht sich voller Selbstmitleid auf seine Position als »gewöhnlicher Schauspieler« zurück. Wirkung: Der während des Dritten Reichs verbotene Roman wurde nach Kriegsende von westdeutschen Verlagen aus Angst vor dem Prozessrisiko abgelehnt. Als das Buch mit kleinen Veränderungen 1956 im Ostberliner Aufbau-Verlag erschien, versuchte Gründgens, der nach kurzer Inhaftierung bereits seit 1947 wieder eine Intendantenposition innehatte, den Verkauf in der Bundesrepublik zu behindern. 1963 gab die Nymphenburger Verlagshandlung Mephisto heraus, nachdem eine Klage von Gründgens' Adoptivsohn Peter Gorski zunächst abgewiesen wurde. 1966 wurde die Verbreitung des Romans gerichtlich verboten. Während im Ausland Übersetzungen erschienen, kursierte in Westdeutschland nur ein Raubdruck des Romans. Als er 1981 bei Rowohlt als Taschenbuch verlegt wurde, blieb eine erneute Klage aus und Mephisto führte monatelang die Bestsellerlisten an. Im selben Jahr wurde die Verfilmung von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer in Cannes mehrfach preisgekrönt und erhielt einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. 1979 hatte Ariane Mnouchkine mit dem Théâtre du Soleil bereits eine Bühnenfassung erarbeitet. A. K. Systematik: $L-G Umfang: 398 S. Standort: $L Mann
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z.
Klassiker und Verkaufsknaller der Achtziger. Und das mit Recht. Mann ohne Eigengeruch, aber mit übermenschlichem Geruchssinn, geht auf der Jagd nach dem perfekten Parfüm über Leichen. Grausame Geschichte, große Sprachkunst mit Tiefgang. Aber ohne Überforderung. Und man denkt danach über Gerüche nach, was die in uns machen, was wir nicht ausstehen können, was wir lieben. Ich den Geruch von frisch gemähtem Gras.
Bayern1-Tipp von Ulla Müller Systematik: $L-G Umfang: 316 S. Standort: $L Sues
Fünfzig Klassiker-Romane des 20. Jahrhunderts Zeno Cosini Roman Rowohlt Taschenbuchverl., Reinbek bei Hamburg (2000)
Standort: $L Svevo / Taschenbuchständer
Inhalt: Zeno Cosini, die Geschichte eines Durchschnittsbürgers, gilt als erster psychologischer Roman der italienischen Literatur. Der doppelsinnige Begriff »coscienza« im Originaltitel verweist auf unterschiedliche (Be-) Deutungsebenen des Romans, da er sowohl mit »Bewusstsein«, »Gewissen«, »Erkenntnis« oder auch mit »Bekenntnis« übersetzt werden kann. Inhalt: Der 57-jährige Zeno Cosini ist so verstrickt in die mannigfachen Möglichkeiten der Selbst- und Fremdtäuschung, dass er der Wahrheit nur durch einzelne Spurensuche näher zu kommen vermag. Auf Anraten seines Psychiaters und im Interesse der eigenen Heilung schreibt er seine Erinnerungen aus großer zeitlicher Distanz nieder. Die Aufzeichnungen des alten Zeno entwerfen vom jüngeren das Bild eines begüterten Zwangsneurotikers, zu dessen zentralen Problemen die »letzte« Zigarette und andere Laster gehören. Sie markieren Bedeutung in einem Leben, das den Zwängen der Existenzsicherung weitgehend enthoben und damit auch einem Mangel an Erfahrungsräumen ausgesetzt ist. Diesen kompensiert Zeno durch ein Übermaß an Reflexion. So wie er über den Gedanken an die 54 Muskeln, die zur Bewegung des Fußes notwendig sind, ins Straucheln gerät, hindern ihn bloße Vorstellungen daran, das Sterben des Vaters angemessen wahrzunehmen und ihm beizustehen. Also erhält er von diesem in letzter Sekunde eine Ohrfeige und bald darauf das Ja-Wort derjenigen Schwester von vieren, der er zuallerletzt einen Heiratsantrag machen wollte, woraus er das Recht ableitet, der Braut in der Hochzeitsnacht seine Gleichgültigkeit zu bekunden. Während diese Niedertracht für die Ehe keine negativen Konsequenzen zeitigt, tragen die dem erfolgreicheren Schwager im Namen von Unterstützung und Hilfe zugefügten Unterlassungssünden zu dessen Tod bei. Als groteske, aber einleuchtende Folge uneigentlichen Lebens erscheint auch Zenos überraschende Gesundung im Ersten Weltkrieg, nachdem es ihm gelungen ist, als Spekulant und Kriegsgewinnler von den Kämpfen der anderen zu profitieren. Aufbau: Die am »umorismo« von Luigi R Pirandello geschulten Perspektiven auf die grotesken Folgen neurotischen Lebens ergeben sich aus den Brüchen in der Darstellung des alten Zeno. Therapie und Autobiografie werden so gegeneinander ausgespielt; die Schrift fungiert als ordnende Instanz, die bei Sigmund R Freud dem Analytiker zukommt, und kann daher auch weitgehend auf diesen verzichten. Entsprechend kurz gehalten ist das Vorwort des Psychiaters, der als Motiv für die Publikation der intimen Aufzeichnungen seines Patienten Rache für die abgebrochene Therapie angibt und die Hoffnung auf Entschädigung durchblicken lässt. Mit dieser verächtlichen Einschätzung des Arztes korrespondiert das Nachwort. Unter dem Titel Psychoanalyse entäußert sich der am Krieg gesundete Patient hier einer Polemik gegen Arzt und Methode, die ein Musterbeispiel für die freudschen Theorien der Verdrängung und Übertragung abgibt. Der gesamte Text oszilliert zwischen Würdigung von und Polemik gegen die Psychoanalyse. Er lotete erstmals die Bedeutung und Anwendbarkeit der Erkenntnisse Freuds für die und in der Literatur aus. Wirkung: Ignoranz und Aggression bestimmten über Jahrzehnte die italienischen Reaktionen auf das Werk von Svevo. Zu den möglichen Gründen für das Schweigen seiner Landsleute gehörte neben den Schwierigkeiten des Autors mit dem Italienischen - er sprach Triestiner Dialekt - möglicherweise auch das Pseudonym, das im Kontext des Irredentismus als Provokation erscheinen musste. Benjamin Crémieux´ Einleitung im Heft der Zeitschrift Le Navir d´Argent von 1926, das zum größten Teil Svevo gewidmet war, löste gereizte Reaktionen aus: Auch von einem französischen Kenner ihrer Literatur wollten sich die Italiener nicht darüber belehren lassen, wer zu ihren besten Autoren gehört. Die auch kriegsbedingt verzögerte Rezeption des Werks setzte in Italien erst Ende der 1950er Jahre mit der Herausgabe des Gesamtwerks ein und hält dort wie im übrigen Europa noch heute an. Die jüngste Neuübersetzung ins Deutsche (2000) belegt die Aktualität eines Autors, der sich der literarischen Umsetzung jenes schmalen Grads zwischen Bewusstwerdung und Verdrängung widmete. H. K. Systematik: $L-G Umfang: 634 S. Standort: $L Svevo / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-13485-2
Inhalt: Nach dem Tod seiner Frau reist der britische Drehbuchautor Beard Hals über Kopf nach Rom und gerät dort in zahlreiche keine, auch erotische Abenteuer. Eine lästerhaft-frivole, zuweilen bissig-satirische Mischung aus Gesellschafts- und Liebesroman.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 222 S. Standort: $L Burg ISBN: 978-3-608-93519-6
Inhalt: Das Monumentalwerk Die Enden der Parabel von Thomas Pynchon, das auf über 1000 Seiten mehr als 400 Personen und zahllose Handlungsstränge umfasst, gehört mit seiner stilistischen Virtuosität und enzyklopädischen Dichte zu den bedeutenden Romanen der Postmoderne und des 20. Jahrhunderts. Inhalt: Zentrale Themen des Werks sind Paranoia, Entropie (nach Isaac Newton die Tendenz des Universums, in einen Zustand von Unordnung und Stillstand zu degenerieren) und Todessehnsucht als die primären Zerfallskräfte der Zeit. Die Haupthandlung, um die sich zahlreiche Nebenhandlungen ranken, spielt in den Jahren 1944/45; das Objekt allgemeinen Interesses ist die Todesrakete V-2. Der US-Soldat Tyrone Slothrop wird zum Spürhund und Spielball der konkurrierenden Geheimdienste, als man feststellt, dass er beim Herannahen von V-2-Raketen Erektionen bekommt. Wie er später herausfindet, hatte ihn ein deutscher Wissenschaftler als Säugling auf einen vom IG-Farben-Konzern entwickelten Stoff konditioniert, der auch in der V-2-Rakete enthalten ist. Slothrop begibt sich selbst auf die Suche nach der Rakete. Er flieht aus London in die Schweiz und kommt schließlich nach Deutschland in das V-2-Werk in Nordhausen. Hier trifft er auf Oberst Enzian, der eine Truppe afrikanischer Hereros befehligt, die im Raketenbau eingesetzt werden. Bei seiner Flucht, auf der er u. a. der Potsdamer Konferenz beiwohnt, die Berliner Drogenszene kennen lernt und mit einer Gruppe nationalsozialistischer Mitläufer auf einer Yacht durch die Ostsee fährt, wechselt er immer wieder die Identität und verliert sich allmählich als Person. Dieser Prozess endet in einer Art mystischer Vereinigung mit der Natur, als er sich beim Betrachten eines Regenbogens physisch vollständig auflöst. Aufbau: Als eine Art Klammer des Romans fungiert der Abschuss einer Rakete in den Niederlanden, mit der die Handlung einsetzt, und ihr unmittelbar bevorstehender Einschlag in einem Kino in Kalifornien (in dem auch die Leser des Romans sitzen), womit der Roman endet. Der über weite Strecken pikarische Roman wechselt ständig die Perspektive und verweigert sich konsequent konventioneller Zeitgestaltung und Erzählmuster. Dem Leser wird so das Gefühl vermittelt, in das System der Bedrohungen verstrickt zu sein. Wie in allen seinen Romanen kehrt Pynchon das Prinzip üblicher Handlungsromane um: Anstatt den Handlungsknoten zu lösen, knüpft er ihn immer enger, Figuren und Handlung werden immer rätselhafter. Wirkung: Zunächst als unlesbar und obszön kritisiert, erkannte die Kritik schon bald nach Erscheinen des Romans seine überragenden Qualitäten. Das avantgardistische Werk, das oftmals mit Ulysses (1922) von James R Joyce verglichen wurde, erhielt 1974 den National Book Award. D. M. Systematik: $L-G Umfang: 1193 S. Standort: $L Pynch ISBN: 978-3-498-09332-7
Inhalt: Jurek Beckers Erstlingsroman, in den persönliche Erfahrungen einflossen, gehört zu den gelungenen Versuchen, das Grauen der Judenvernichtung während des Zweiten Weltkriegs literarisch zu verarbeiten. Becker selbst wuchs im Warschauer Ghetto sowie in den Konzentrationslagern von Ravensbrück und Sachsenhausen auf. Von 1960 bis 1977 lebte Becker, der erst nach 1945 Deutsch lernte, in Ostberlin, wo auch der Roman entstand. Inhalt: Der Ich-Erzähler, Überlebender eines polnischen Ghettos, schildert die Geschichte des Ghettobewohners Jakob Heym, der durch Zufall im deutschen Polizeirevier aus dem Radio Satzfetzen einer Meldung vernimmt, die fortan das Leben im Ghetto verändern sollte: »In einer erbitterten Abwehrschlacht gelang es unseren heldenhaft kämpfenden Truppen, den bolschewistischen Angriff 20 km vor Bezanika zum Stehen zu bringen.« Jakob kennt diesen Ort nur vom Hörensagen, doch weiß er, dass Bezanika nicht sehr weit vom Ghetto entfernt liegt. Gleichzeitig wird ihm bewusst, dass diese Nachricht den Ghettobewohnern einen konkreten Anlass zum Durchhalten und Weiterleben geben würde, denn mit dem sowjetischen Vormarsch näherte sich auch die Befreiung. Um die Glaubwürdigkeit seiner Informationen zu erhöhen, behauptet Jakob, selbst über ein Radio zu verfügen, dessen Besitz streng verboten ist. Durch die Notlüge gerät er unversehens in die Zwangslage, ständig neue Nachrichten erfinden zu müssen; sein Lügengewebe führt zu tragikomischen Situationen und das technische Medium wird zum Symbol von Verheißung und Gefahr. Einerseits schöpfen die Ghettobewohner wieder Hoffnung; sie schmieden Pläne, die Selbstmordrate ist rückläufig. Andererseits befürchten einige seiner Leidensgenossen, dass die Entdeckung des Radios durch die deutschen Besatzer letztlich alle gefährden könne. Jakob tritt seinen Kritikern entgegen, indem er die Wahrheit enthüllt, doch sein Eingeständnis wird nicht erkannt. Als die Lügen seine Kräfte zu übersteigen beginnen, vertraut er sich seinem Freund Kowalski an, der mit dem Geständnis scheinbar gleichgültig umgeht, in der Nacht aber Selbstmord begeht. Jakob begreift, dass er seine Leidensgenossen weiterhin mit Informationen über die bevorstehende Befreiung versorgen muss, doch schon am darauf folgenden Tag werden die Ghettobewohner ins Konzentrationslager abtransportiert. Der Roman bietet dem Leser zwei Schlüsse an: Das »blasswangige und verdrießliche, das wirkliche und einfallslose Ende« schildert den Abtransport aller Ghettobewohner. Doch gegen diesen Schluss erfindet sich der Erzähler ein hoffnungsvolles Ende aus eigener Fantasie: Zwar stirbt Jakob, der Lügner, bei seinem Fluchtversuch, aber das Ghetto wird von den russischen Truppen befreit. Wirkung: Die außergewöhnliche Leistung des Romans liegt in seiner unpathetischen Darstellungsweise. Becker erzählt mit distanzierter Ironie vom Alltag der Ghettobewohner und verdeutlicht umso mehr Schrecken und Irrwitz der Situation im von Deutschen besetzten Polen. Der Roman wurde 1974 in der DDR verfilmt (Regie: Frank Beyer; Titelrolle: Vlastimil Brodsky); 1999 folgte eine weitere Verfilmung mit Robin Williams in der Hauptrolle (USA, Regie: Peter Kassovitz). J. R. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Bialowiezer Nationalpark, Deportation, Europäische Union, Geschichte 1942-1943, Ghetto, Judenverfolgung, Polen, Warschau Systematik: $L-G Umfang: 326 S. Standort: $L Beck
Inhalt: Marthe und ihre Uhr / Im Saal / Immensee / Posthuma / Ein grünes Blatt / Im Sonnenschein / Angelika / Wenn die Äpfel reif sind / Auf dem Staatshof / Späte Rosen / Drüben am Markt / Veronika / Im Schloß / Auf der Universität / Unter dem Tannenbaum / Abseits Systematik: $L-G Umfang: 308 Seiten Standort: $L Storm ISBN: 978-3-485-00805-1
Inhalt: Von jenseits des Meeres / In St. Jürgen / Eine Malerarbeit / Eine Halligfahrt / Draußen im Heidedorf / Beim Vetter Christian / Viola tricolor / Pole Poppenspäler / Waldwinkel / Ein stiller Musikant Systematik: $L-G Umfang: 392 Seiten Standort: $L Storm ISBN: 978-3-485-00805-1
Inhalt: Ursprünglich nur als kleine Hommage an ihre Lebensfreundin und Schriftstellerkollegin Vita Sackville-West geplant, hat Virginia Woolf mit ihrem Roman "Orlando" die moderne Literaturgeschichte um eines ihrer originellsten und heitersten Werke bereichert. Aus Versatzstücken von Vitas Biografie und adliger Familiengeschichte konstruiert Woolf die fantastische Biografie Orlandos, die sich über mehr als dreihundert Jahre erstreckt, die Titelfigur aber nur zwanzig Jahre älter werden lässt. Beginnend in der späten Renaissance durchschreitet Orlando die wichtigsten Epochen englischer Geschichte bis zur Gegenwart des Jahres 1928 (zugleich Erscheinungsjahr des Romans). Während seiner Zeitreise macht der Protagonist eine Reihe von erstaunlichen Wandlungen durch, deren Höhepunkt der ebenso unglaubliche wie mit Selbstverständlichkeit aufgenommene Tausch des Geschlechts darstellt. Nach siebentägigem Schlaf erwacht Orlando als Frau wieder, ohne jedoch seine/ihre Identität in Frage zu stellen oder auch nur wesentlich zu ändern. Ob als Günstling Elisabeths I., verstoßener Höfling ihres Nachfolgers Jakob I., königlicher Gesandter in Konstantinopel (diese Episoden noch als Mann), als Gefährtin von Zigeunern, streitbare Schlossbesitzerin oder als Ehefrau des Forschers Shelmerdine - Orlando setzt seinen/ihren Weg durch die Geschichte unbeirrbar fort, in dessen Zentrum die Liebe zur Literatur und die eigenen schriftstellerischen Neigungen stehen. Virginia Woolf zeichnet in der fiktiven Biografie nicht nur ein farbenreiches Bild der englischen Historie, deren epochale Eigenheiten sie durch Anverwandlung des jeweils prägenden literarischen Stils lebendig werden lässt, sondern gibt mit "Orlando" auch einen ironisch heiteren, darum aber nicht weniger ernst zu nehmenden Kommentar zur vorherrschenden Verteilung der Geschlechterrollen, die sie nicht zuletzt in der Beziehung zu Sackville-West auch im wirklichen Leben in Frage stellte. Androgynität als ästhetisches Prinzip und Gleichberechtigung von Frau und Mann als gesellschaftliche Forderung sind selten auf ebenso kunstsinnige wie unterhaltsame Weise in literarische Sprache gekleidet worden wie in Woolfs epochalem Roman, der bis heute zu den populärsten Werken europäischer Literatur zählt. Systematik: $L-G Umfang: 291 S. Standort: $L Wool ISBN: 978-3-10-092557-2
Inhalt: 23 Geschichten von Menschen und Schicksalen, angesiedelt zwischen Feuerland und der Karibik. Schon im gleichnamigen Roman wurde deutlich: Eva Luna kann Geschichten erzählen. Diese hier erzählt sie ihrem Geliebten. Es sind schöne Geschichten, auch wenn sich da Tragödien abspielen, auch wenn sie von der Tristesse im Leben armer Leute berichten. Aber sie sind prall voll mit Leben, bieten Raum für alles Menschliche und zeigen die gelassene Heiterkeit, die ruhige Lebensklugheit und das "dem lieben Gott ein bißchen Nachhelfen" dieser Über-Lebenskünstler.
Aus d. Span. übers. Systematik: $L-G Umfang: 364 S., 20 cm Standort: $L Alle ISBN: 978-3-518-40303-7
Inhalt: Die Obsessionen des Landgendarmen Kurt Janisch - Geld und Besitz - werden ihm zum Verhängnis, als er sich auf die Jagd nach Frauen, nach alleinstehenden älteren Eigentümerinnen macht, deren erotische Gier er nutzt.
Inhalt: Iphigenie auf Tauris Nausikaa - Torquato Tasso Die Aufgeregten Die natürliche Tochter Paläophron und Neoterpe Elpenor - Pandora Des Epimenides Erwachen Systematik: $L-G Umfang: 780 S. Standort: $L Goet
Inhalt: Die Leiden des jungen Werther Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten Die Wahlverwandtschaften Novelle Systematik: $L-G Umfang: 782 S. Standort: $L Goet
Inhalt: Aus meinen Leben. Dichtung und Wahrheit. Vierzehntes bis Zwanzigstes Buch Campagne in Frankreich Belagerung von Mainz Sankt-Rochus-Fest zu Bingen Tag- und Jahreshefte Autobiographische Einzelheiten Systematik: $L-G Umfang: 806 S. Standort: $L Goet
Inhalt: Schriften zur Kunst: Von deutscher Baukunst-Einleitung in die Propyläen- Über Laokoon- Über Wahrheit und Wahrscheinlichkeit der Kunstwerke- Winckelmann- Kunst und Altertum am Rhein und Main- Landschaftliche Malerei u.a.m. Schriften zur Literatur: Zum Shakespeares-Tag- Des Knaben Wunderhorn- Shakespearce und kein Ende- Indische und chinesi- sche Dichtung- Geistesepochen- Serbische Lieder- Für junge Dichter u.a.m. Maximen und Reflektionen: Gott und Natur- Religion und Christentum- Gesell- schaft und Geschichte- Denken und Tun- Erkenntnis und Wissenschaft- Kunst und Künstler- Literatur und Sprache- Erfahrung und Leben Systematik: $L-G Umfang: 803 S. Standort: $L Goet
Inhalt: Geschichte der Farbenlehre Goethes Leben Zeittafel zu Goethes Leben und Werk Bibliographie - Namen-Register Werk-Register - Sach-Register Gesamtübersicht zu Bd. I - XIV Systematik: $L-G Umfang: 803 S. Standort: $L Goet
Goethes Werke Naturwissenschaftliche Schriften I (Band Bd. 13) zur naturwissenschaft in allgemeinen Botanik-Zoologie-Geologie-Witterungslehre-Farbenlehre.Didakt. Teil Beck, München (1982)
Standort: $L Goet
Inhalt: Ein ironisches Epos der Menschenliebe: im Mittelpunkt der geschichtenreichen Handlung ein Arzt und dessen Zögling in eiem US-Waisenhaus. Zeithintergrund: 1930-1960. Systematik: $L-G Umfang: 774 Seiten Standort: $L-Tb Irving / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21837-4
Inhalt: Dies ist die erschütternde und zugleich empörende Geschichte einer von Familie und Gesellschaft verstoßenen jungen Frau. Durch immer neues Unrecht zu grenzenlosem Hass getrieben, nimmt sie am Ende Rache in einer wahnsinnigen Verzweiflungstat. Fontanes spannende und einem dramatischen Ende entgegentreibende Chronik-Erzählung Grete Minde greift auf Ereignisse zurück, die 1617 zur Verwüstung der Stadt Tangermünde durch einen Brand führten. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 119 S. Standort: $L Font / Historisches ISBN: 978-3-7466-5271-9
Inhalt: Die Brüder Grimm erhalten im Jahr 1838 einen ehrenvollen Auftrag: Ein Wörterbuch der deutschen Sprache sollen sie erstellen. Voller Eifer machen sie sich ans Werk. Aberwitz, Angesicht, Atemkraft fleißig sammeln sie Wörter und Zitate, in wenigen Jahren sollte es zu schaffen sein. Barfuß, Bettelbrief, Biermörder sie erforschen Herkommen und Verwendung, sie verzetteln sich gründlich. Capriolen, Comödie, Creatur am Ende ihres Lebens haben Jacob und Wilhelm Grimm nur wenige Buchstaben bewältigt. Günter Grass erzählt das Leben der Brüder Grimm auf einzigartige Weise als Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist. Er schreibt über die Lebensstationen der Märchen-Brüder, über ihre uferlose Aufgabe und die Zeitgenossen an ihrer Seite: Familie und Verleger, Freunde, Verehrer und Verächter. Spielerisch-virtuos spürt Grimms Wörter dem Reichtum der deutschen Sprache nach und durchstreift die deutsche Geschichte seit der Fürstenherrschaft und den ersten Gehversuchen der Demokratie. Von der Vergangenheit mit ihren politischen Kämpfen und ganz alltäglichen Sorgen schlägt Günter Grass manche Brücke in seine eigene Zeit.
Inhalt: Wells "Zeitmaschine" gehört zu den großartigsten apokalyptischen Bildern der Weltliteratur (Erstausg.: 1895). "Von kommnden Tagen" ist ein visionärer Entwurf der irdischen Ordnungim 22. Jahrhundert und eine seiner schönsten Liebesgeschichten dazu.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Schlagworte:Science Fiction Systematik: $L-G Umfang: 276 S. Standort: $L Well ISBN: 978-3-552-03239-2
Inhalt: 26 skurrile Geschichten. A. Hacke, hauptberuflich Reporter der "Süddeutschen Zeitung", beschert uns hier eine Menagerie ganz eigener Prägung. 26 Tiere stellt er vor, doch nicht mit in wohlgesetzte Worte gekleideten Fakten, sondern eher essayistisch, "nicht als Wissender für Wissende, sondern als Fühlender für Fühlende". Unter diesem Vorzeichen sind kurze Miniaturen entstanden, aus mehreren Teilen zusammengesetzt und doch in sich geschlossen, explizit geschrieben für "der Empathie fähige Menschen", die einer "Tierkunde voller Einfühlsamkeit" gegenüber aufgeschlossen sind. Systematik: $L-G Umfang: 78 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-237-9
Inhalt: Zwei Reisen durch das winterlich-kalte Italien, in die Nähe von Rom und zum Po-Delta, sowie Kindheitserinnerungen an Italienreisen helfen der Ich-Erzählerin, ihre Trauer um ihren Partner zu bewältigen.
Inhalt: Ein großes Werk über die verhängnisvollste Periode der deutschen Geschichte und über die herausragende Gestalt eines Mannes, dessen Biographie bislang nicht geschrieben wurde. Hans Magnus Enzensberger hat die Geschichte des Generals Kurt von Hammerstein aus allen erreichbaren Quellen recherchiert und entfaltet sie in einem Genre, das er beherrscht wie kein zweiter: im dokumentarischen Roman. Hammerstein ist nach Der kurze Sommer der Anarchie und Requiem für eine romantische Frau Enzensbergers dritter dokumentarischer Roman, in dem die Selbstbehauptung des Einzelnen gegenüber kollektiven und autoritären Zumutungen im Zentrum steht. Für dieses Buch hat der Autor die Archive von Moskau bis Berlin, von München bis Toronto befragt. Doch behält für ihn das Dokument nicht das letzte Wort. In einem vielfältigen Werk verbindet sich erneut die Recherche mit der Freiheit des Autors, sich der historischen Wirklichkeit auch über Fiktionen zu nähern.
Kurt von Hammerstein - was für ein Name! Es gibt ein Bild von ihm aus dem Jahr 1934 gleich zu Beginn dieses an Fotografien reichen Buches. Es braucht eine gehörige Portion Bereitschaft, in Gesichtern zu lesen, um nicht sofort auf das Klischee hereinzufallen, das der militante Name erzeugt in Verbund mit dem bulligen Kopf und dem sauber gezogenen Scheitel quer durch das geplättete Haar. Ja, so stellt man sich den Reichswehr-Infanteriegeneral und Chef der Heeresleitung vor. Soldat ein ganzes Leben lang, von der Kadettenanstalt Plön 1888 bis zur Abdankung 1934, eine Inkarnation des preußischen Militarismus. Je weiter man jedoch liest in Hans Magnus Enzensbergers soeben erschienenem Buch, das die Geschichte von Hammersteins aus Dokumenten und Erinnerungen rekonstruiert, desto öfter kehrt man zu dem Bild Hammersteins zurück. Man beginnt in dem Gesicht zu forschen. Immer stärker treten die Züge eines Mannes hervor, der die Freuden des Daseins zu schätzen wusste und sie auch bewahren wollte. Man glaubt nun den Skeptiker zu erkennen, dem jedes Pathos fremd war, den liebenden Vater, der seinen sieben Kindern, vor allen den Töchtern, alles erlaubte: das Motorradfahren, das Abbrechen der Schule, die anschließende Abendschule mit jungen Arbeitern in Neukölln, die Liebesaffären mit jüdischen Kommunisten. Auf dem Foto des Generals Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord, wie er in ganzer Fülle heißt, sieht man einen Mann in der Haltung eines uns fremd gewordenen Stolzes; eines Mannes, dem viele Menschen zutrauten, dass er Ende Januar 1933 bereit gewesen wäre, Hitler durch Soldaten der Potsdamer Garnison festnehmen zu lassen, Hindenburg abzuschieben und eine Militärdiktatur auszurufen, um den Nationalsozialismus zu verhindern. Auch Hitler glaubte das. Er ließ alle, die er zu den Mitgliedern dieser mutmaßlichen Verschwörung zählte, am 30. Juni 1934 umbringen, zusammen mit den vermeintlichen Röhm-Putschisten. Unter den Ermordeten war auch der letzte Reichskanzler vor Hitler, Kurt von Schleicher, einer der engsten Freunde Kurt von Hammersteins. Nur Hammerstein selbst wurde von Hitler in Ruhe gelassen, obwohl er nach seinem freiwilligen Rückzug aus allen Ämtern aus seiner Kritik am Regime keinen Hehl machte, und obwohl der Gestapo die Dienste seiner beiden Töchter Marie-Luise und Helga für die KPD im Untergrund nicht ganz verborgen geblieben waren. Hammerstein blieb auf rätselhafte Weise unangetastet, wurde beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sogar für wenige Wochen reaktiviert. Er durfte 1943 in Dahlem eines natürlichen Todes sterben, an einer Krebsgeschwulst. Heftig stritten seine Söhne mit dem Generalkommando der Wehrmacht um die Fahne, die den Sarg zieren sollte. Es gelang ihnen, die Hakenkreuzflagge zu verhindern, ob ein Kranz Hitlers am Grab lag, dazu gibt es widersprüchliche Angaben. Widersprüche gibt es etliche in diesem Buch, als unvermeidliche Konsequenz seiner Methode. Es nähert sich dem Leben Hammersteins aus der Perspektive unterschiedlich informierter Quellen, die einander zugeordnet werden wie Puzzlestücke. Große Lücken bleiben leer, manche versucht Enzensberger, in der Form des literarischen Totengesprächs zu füllen, andere durch Glossen, in denen er sich als zuspitzender Historiker versucht. Neues, das sagt er selbst, kommt dabei nicht heraus. Einiges ist sogar erstaunlich ungelenk formuliert. So beschreibt Enzensberger das historische Verhältnis der Deutschen zu Russland als eine Wippe zwischen freundlichen und feindlichen Stimmungen. Die "russische Wippe" sei nach der deutschen Teilung "völkerrechtlich festgeschraubt" worden und habe dann durch die Ostpolitik Willy Brandts einen "ersten Dämpfer" bekommen. Festgeschraubt und dann gedämpft - da hätte ein Lektor nachjustieren müssen. Faszinierend an diesem Buch sind die Fakten selbst - und die Methode, ein Bild Hammersteins im Spiegel der Menschen um ihn herum zu gewinnen, aus Gerüchten, Erinnerungen, Mutmaßungen und aus der Aktenlage. Hammerstein und sein Clan stehen im Schnittpunkt der historischen Ereignisse und unter entsprechend intensiver Beobachtung der Geheimdienste. Mit ihren sieben Kindern führt die Familie ein nach außen hin entspannt wirkendes, vielleicht für ihren Stand ungewöhnlich legeres Leben. Durch die Eigenart der Familie, Aufregungen herunterzuspielen, wird niemals deutlich, dass in ihr die Gegensätze der Zeit aufeinander stoßen. Der Historiker Reinhard Müller vom Hamburger Institut für Sozialforschung, mit dem Enzensberger zusammenarbeitete, fand in Moskauer Archiven ein Gedächtnisprotokoll jener Rede Hitlers vom Februar 1933, in der dieser vor hohen Militärs in Hammersteins Dienstwohnung im Bendlerblock seine aggressiven Kriegspläne erkennen ließ. Wusste Hammerstein, dass seine mit Angehörigen des militärischen Apparats der KPD liierten Töchter diese Aufzeichnungen aus seinem Dienstzimmer stibitzten, und dass die Russen auf diese Weise Kenntnis von der Kriegslust Hitlers erhielten? Mit einer Nachsicht, die zwischen Desinteresse und unerschütterlichem Vertrauen oszilliert, lässt "Papus" Hammerstein die Töchter jedenfalls gewähren. "Berlin war ein großes Meer, in dem wir verschwinden konnten", so beschreibt Maria Theresia von Hammerstein, genannt Butzi, ihre Jugend. Mit beträchtlichem Ehrgeiz wühlten Enzensberger und Müller aus den Archiven heraus, was aus den spionierenden KPD-Gefährten der Hammersteintöchter wurde. Im Nachlass des stalinistischen Denunziationsapparates fanden sie Verdächtigungen und unter Folter erpresste Geständnisse. Helgas Ehemann Leo Roth wurde in Moskau als Verräter liquidiert. Die Parteifreundin, die ihn denunzierte, stand wenig später selbst auf der Exekutionsliste. Auch von ihnen gibt es Fotos, auch in ihren Gesichtern beginnt der Leser zu forschen. Es sind feine Gesichter von Intellektuellen, die sich einander das Leben zur Hölle machten. Das Maß der Hammerstein-Historie ist damit noch lange nicht voll. Fast unnötig zu sagen, dass zwei der Hammerstein-Kinder, Ludwig und Kunrat, zur Widerstandsgruppe um Graf von Stauffenberg zählten. Sie überlebten das Scheitern des Attentats auch deshalb, weil ihnen der Bendlerblock aus der Kindheit vertraut war, waren sie doch im Gebäude der Heeresleitung aufgewachsen. Der 78-jährige Enzensberger, der schon lange vor 1968 der dokumentarischen Literatur den Weg bereitete nach dem Motto: "Lies keine Oden, mein Sohn, lies Fahrpläne, die sind genauer", hat eine deutsche Familiengeschichte rekonstruiert, die staunen macht. Sie lässt Fragen offen. Das stört nicht, im Gegenteil. Das Buch handelt von den Lücken zwischen geläufigen Zuschreibungen. Was an den Hammersteins typisch adlig ist und was nicht, und was gerade an ihren eigensinnigen Abweichungen vom deutschen Adel adlig sein könnte, darüber lässt sich nach der Lektüre mit Gewinn streiten. Das Buch hinterlässt Respekt. Man bekommt ein Gefühl für schwarze Löcher in unserem Geschichtsbewusstsein. "Es bleibt ein ungesagter Rest, den keine Biographie auflöst," heißt es am Ende, "und vielleicht ist es dieser Rest, auf den es ankommt." Harald Jähner
Inhalt: "Unser aller Leben ist in den letzten Jahren ein anderes geworden", heißt es in einer der seit der Jahrtausendwende entstandenen Geschichten. Mit dem anderen Leben sind auch die Menschen anders geworden, sie ordnen ihre Befindlichkeiten neu, egal, wo sie gerade sind - "ratlos" oft, wie denn das "zu sublimieren sei", denn der Zenit vermeintlichen Glücks ist schon überschritten, die Nivellierung von Leidenschaften und Sehnsüchten ist angesagt. Schulze gelingen wiederum erzählerisch vorzügliche, auch amüsante, tragikomische Einblicke in den Alltag, meist in Liebes- und Ehebeziehungen oft verstörend existenzieller Art - Grenzerfahrungen, stets mit Weltgeschichte im Blick, besonders den epochalen Umbrüchen im Osten.
Preis der Leipziger Buchmesse Belletristik 2007 Preisträger Schlagworte:Druckfrisch Systematik: $L-G Umfang: 280 S. Standort: $L Schul / Druckfrisch ISBN: 978-3-8270-0720-9
Inhalt: Die mit der Flucht 1945 geretteten Erinnerungsstücke aus der masurischen Heimat verwendet der Teppichweber Rogalle zum Aufbau eines Heimatmuseums in Schleswig-Holstein. Um der Ausnutzung für politische Zwecke zuvorzukommen, setzt er sein Lebenswerk in Brand. - Erstausg. 1978. Systematik: $L-G Umfang: 653 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-455-04222-1
Inhalt: Autobiografischer Streifzug durch Erinnerungen an eine Kindheit in einem untergegangenen Land, Flucht und Ankommen als Jugendlicher in einer neuen Sprache und Kultur und an Besuche als Erwachsener bei der an Demenz erkrankten Großmutter, deren Erinnerungen schwinden.
Deutscher Buchpreis 2019 Preisträger Schlagworte:Druckfrisch Systematik: $L-G Umfang: 355 Seiten Standort: $L Stan ISBN: 978-3-630-87473-9
Inhalt: Der Roman, der mit Millionenauflagen William Goldings internationalen Ruhm begründete, ist eine pessimistische Robinsonade. In Anlehnung an Robert Michael Ballantynes Roman Die Koralleninsel (1857) über drei tapfere englische Jungen auf einer Südseeinsel nimmt Golding das Muster populärer Abenteuer- und Jugendliteratur des 19. Jahrhunderts auf und führt dessen naiven Romantizismus ad absurdum. Inhalt: Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Schuljungen überlebt während eines Atomkriegs einen Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Pazifikinsel. In dieser Lage ist die Gruppe gezwungen, ihr Zusammenleben zu organisieren. Einer der älteren Jungen, Ralph, wird zum Führer bestimmt; zu ihm gesellen sich u. a. der intellektuelle Piggy und der »visio-näre« Simon. Jack, der Anführer einer zweiten Gruppe, der Jäger, beginnt einen brutalen Machtkampf, in dessen Verlauf die Gruppe alle zivilisatorischen Hemmungen verliert. Diese Regression von paradiesischer Unschuld zu barbarischer Primitivität äußert sich zum einen in Opferzeremonien, zum anderen in Ritualmorden an den Außenseitern Simon und Piggy. Bei der anschließenden Hetzjagd auf Ralph wird die gesamte Insel in Brand gesteckt und verwüstet. Erst ein britisches Kriegsschiff beendet als Deus ex machina den fehlgeschlagenen Versuch, ohne Erwachsene eine neue, bessere Welt aufzubauen. Goldings Anti-Utopie zeigt die irrationalen Potenziale des Menschen, die von der zivilisatorischen Fassade moderner Gesellschaften verdeckt werden. Für Golding ist das Böse keine von außen einwirkende Kraft, sondern als zerstörerische Macht im Menschen selbst angelegt. Ihr kann nur durch sittliches Bewusstsein und ethisches Handeln begegnet werden. Wirkung: Während Herr der Fliegen in Großbritannien kontrovers aufgenommen wurde, avancierte der Roman in den USA rasch zum Kultbuch, ähnlich wie Jerome D. R Salingers Der Fänger im Roggen (1951). Dabei galt die Aufmerksamkeit zunächst stärker dem Charakter des Romans als religiösem, psychologischem und soziologischem Traktat. Über diese Ebene hinaus ist Goldings Werk jedoch auch eine Parabel über das Ende menschlicher Unschuld, deren lyrisch bestimmte Sprachgebung die mythisch-symbolische Bedeutung des Geschehens noch vertieft. W. A. Systematik: $L-G Umfang: 228 S. Standort: $L Gold / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-596-21462-4
Inhalt: Hilla Palm hat es geschafft: Sie darf das Gymnasium besuchen. Ein Studium und damit die Freiheit aus der geistigen Enge des Elternhauses scheint greifbar nahe. Doch ein furchtbares Erlebnis schleudert Hilla aus der Bahn, lässt sie ihre geliebte geistige Heimat der Dichter infrage stellen. Hilla Palm hat es geschafft: Sie darf aufs Gymnasium! Abitur und das heiß ersehnte Studium und damit die Freiheit aus der Kleingeistigkeit des Elternhauses scheinen zum Greifen nah. Doch dann das Unfassbare: Eine Vergewaltigung wirft Hilla aus der Bahn und nichts ist mehr so, wie es war. Die Welt der geliebten Dichter erscheint ihr auf einmal ohne Sinn, die Existenz Gottes wird immer wieder infrage gestellt, eine geistige Heimat scheint es nicht mehr zu geben. Nach ihrem Erfolg "Das verborgene Wort" erzählt Bestsellerautorin U. Hahn weiter. In epischer Dichte und Ausführlichkeit und ruhigem Sprachfluss beschreibt sie über die Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur die herzzerreißende Geschichte einer zutiefst verunsicherten, traumatisierten jungen Frau, die trotz allem ihren Weg geht und sich das Erwachsenwerden mühsam erkämpfen muss. Gleichzeitig ein entlarvendes Porträt der Bundesrepublik der 1960er-Jahre. Systematik: $L-G Umfang: 586 S. Standort: $L Hahn ISBN: 978-3-421-04263-7
Inhalt: Hilla und Hugo kosten die Möglichkeiten aus, die sich Ende der 1960er-Jahre ergeben. Hilla will die Welt verändern und tritt in die DKP ein. Doch auf einer Reise in die DDR erkennt sie, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen ... Fortsetzung von "Spiel der Zeit". Systematik: $L-G Umfang: 633 Seiten Standort: $L-G Hahn ISBN: 978-3-421-04782-3
Inhalt: Endlich ist Hilla Palm der Provinz entkommen und studiert jetzt in Köln. Fasziniert taucht sie in die Welt der Sprache ein, genießt in der Zeit der Studentenunruhen um 1968 die Freiheit des Denkens. Und doch kann sie ihre Vergangenheit nicht abschütteln ... Fortsetzung von "Aufbruch". Hilla Palm ist als Studentin in Köln angekommen und erobert sich in der Großstadt Stück für Stück den Weg ins Leben. In Hugo findet sie ihre große Liebe und die Kraft, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die finsteren Erinnerungen zu überwinden. Zwischen Studentendemos, Friedensmärschen sowie unzähligen Referaten und Klausuren fühlt sich Hilla zum 1. Mal glücklich und geborgen. Mit "Spiel der Zeit" legt Ulla Hahn nach "Das verborgene Wort" und "Aufbruch" den 3. Roman um ihr Alter Ego Hilla Palm vor und beschreibt zugleich atmosphärisch dicht und in epischer Breite die gesellschaftliche und politische Situation der Bundesrepublik in den 1960er-Jahren. Zurückhaltend und sehr eindringlich erzählt! Systematik: $L-G Umfang: 607 S. Standort: $L-G Hahn ISBN: 978-3-421-04585-0
Inhalt: Eine Kindheit im Nachkriegsdeutschland. Hildegard Palm entdeckt in der rheinisch-katholischen Spießigkeit ihres Elternhauses die Schönheit und Kraft der Literatur. Dem prügelnden Vater und der spröden, lieblosen Mutter zum Trotz schafft sie es, ihren Weg zu gehen. Ein Roman von 600 Seiten muss fesseln und mitreißen. Nach einem etwas schwerfälligen Anfang tut es dieser hier auch. Eine Kindheit im Nachkriegsdeutschland. Hildegard Palm, trotzig-aufmüpfige Heldin, entdeckt in der rheinisch-katholischen Spießigkeit ihres Arbeiter-Elternhauses die Welt der Bücher und die Geheimnisse und Schönheiten der Wörter. Dem prügelnden Vater und der spröden, lieblosen Mutter zum Trotz kann sie ihren Weg gehen und sogar die Realschule besuchen. U. Hahn verarbeitet in ihrem Roman eine Fülle literarischer Zitate, die aber hier gar nicht störend oder aufdringlich wirken. Die Schönheit und Freiheit der Literatur wird krass dem entsetzlich tristen Alltag entgegengestellt, dem Hildegard ausgesetzt ist. Der Ausweg kommt für sie gerade noch rechtzeitig vor dem psychischen Ruin. Schlagworte:Arbeiterfamilie, Arbeiterkind, Belletristische Darstellung, Rheinland, Studentin, Unabhängigkeit Systematik: $L-G Umfang: 594 Seiten Standort: $L Hahn ISBN: 978-3-421-05457-9
Inhalt: Der Zusatztitel "Ein Bericht" des wohl bekanntesten, 1957 erschienenen Romans von Max Frisch ist symptomatisch: Er charakterisiert den Ich-Erzähler als rationalitätsgläubigen Menschen. Und er bezeichnet die Form seiner sachlichen Erinnerung. Walter Fabers Leben bestimmt ein technologisch-mathematisches Weltbild. Durch eine Reihe von 'Zufällen' wird die Identität des Ingenieurs erschüttert: Zuerst lernt er den Bruder seines Jugendfreundes kennen. Joachim hatte Hanna, damals Fabers Freundin, geheiratet. Dann trifft Faber auf einer Schiffspassage die junge Sabeth. Er begleitet sie auf ihrer Reise durch Südfrankreich und Italien bis nach Griechenland. Er will das junge Mädchen heiraten. Geschickt gelingt es ihm immer wieder, seinen Verdacht wegzuwischen. Doch Sabeth ist seine Tochter. Zum Inzest kommt am Ende auch noch, dass er den tödlichen Unfall Sabeths nicht verhindern konnte.
Fünfzig Klassiker-Romane des 20. Jahrhunderts // Georg-Büchner-Preis 1958 Systematik: $L-G Umfang: 202 S. Standort: $L Frisch / Magazin (Doppelstück) ISBN: 978-3-518-01087-7
Inhalt: Der satirisch eingefärbte Roman vom Leben eines 60jährigen Erfolgsschriftstellers auf dem Lande während der sommerlichen Hundstage, die seine Frau in Frankreich verbringt, kann als verfremdetes Eigenporträt des Autors gelesen werden, wobei sein Mut zur Selbstkritik imponiert. Systematik: $L-G Umfang: 414 S. Standort: $L Kemp ISBN: 978-3-8135-0391-3
Inhalt: Entstehung: Der Roman Hölderlin war nicht die erste literarische Auseinandersetzung des Autors mit einer Dichterfigur; 1964 war der Roman Niembsch oder Der Stillstand über Nikolaus Lenau (1802-50) erschienen. Nach Hölderlin folgten weitere fiktive Autorenbiografien wie Die dreifache Maria (1982) über Eduard R Mörike. Hölderlin erschien in einer Zeit, in der die politische Bedeutung des Werks von Hölderlin heftig diskutiert wurde. Das Hauptverdienst von Härtling war es, den von vielen Literaturwissenschaftlern verklärten Dichter des Hyperion (1797-99) als Mensch abzubilden und ihn dadurch einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Inhalt: Härtling erklärt zu Beginn seines Romans: »Ich schreibe keine Biografie. Ich schreibe vielleicht eine Annäherung«. Er orientierte sich an den bekannten Informationen über Hölderlin, die aus Gedichten, Prosa, Briefen und anderen Zeugnissen überliefert sind. Nürtingen, die württembergische Stadt, die Hölderlin und Härtling viele Jahre Heimat gewesen ist, nimmt in der Darstellung einen breiten Raum ein. Aber Härtling folgt Hölderlin auch zu den übrigen Stationen seines Lebens. Kurz fasst er sich erst, als er zu den Jahren des »Wahnsinns« kommt, die Hölderlin zunächst in der Autenriethschen Klinik und dann bei der Familie Zimmer in dem heute nach dem Dichter benannten Tübinger Turm am Neckarufer verbrachte. Aufbau: Härtling mischt die Fakten, die über das Leben von Hölderlin bekannt sind, mit als erfunden ausgewiesenen Dialogen (»So kann es gewesen sein«) zwischen Hölderlin und Personen aus dem Umfeld des Dichters. Außerdem werden persönliche Erinnerungen von Härtling eingebaut, die darstellen, wie und wo der heutige Hölderlin-Rezipient mit dem Autor in Berührung kommen kann. Härtling verwischt dabei teilweise die Grenzen zwischen der Vita seiner Titelfigur und seiner eigenen Geschichte. Wirkung: Insgesamt wurde das Buch mit großer Begeisterung aufgenommen. Der Erfolg ist nicht zuletzt auf die intensive Auseinandersetzung mit Hölderlin Mitte der 1970er Jahre zurückzuführen. M. E. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 544 S. : Ill. Standort: $L Haer / Historisches
Inhalt: Sammlung witziger Text-Miniaturen, Kolumnen für die "Süddeutsche Zeitung", die auch von Hackes souveränem Umgang mit der Sprache zeugen. Systematik: $L-G Umfang: 149 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-201-0
Inhalt: Eine Sammlung witziger Miniaturen aus dem Alltagsleben, Kolumnen für die "Süddeutsche Zeitung", die auch von Hackes treffsicherem Umgang mit der Sprache zeugen. Systematik: $L-G Umfang: 150 S. : Ill. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-247-8
Inhalt: Während des 1. Weltkrieges an der Alpenfront: Der Film erzählt die Geschichte der Flucht eines Amerikaners und seiner Geliebten durch die Frontlinien über die italienisch-schweizerische Grenze. Im sicheren Exil stirbt die junge Frau schließlich bei der Geburt ihres Kindes. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Deserteur, Geschichte 1917, Geschichte 1917-1918, Historisches, Isonzotal, Krankenschwester, Liebesbeziehung, US-Soldat Systematik: $L-G Umfang: 253 S. Standort: $L-Tb Hemi / Historisches ISBN: 978-3-499-10216-5
Inhalt: Der Vater eines Terroristen und vermeintlichen Selbstmörders sucht der Wahrheit über den Tod seines Sohnes auf die Spur zu kommen. - Politroman vor dem Hintergrund der großen RAF-Hatz im Jahre 1993. Schlagworte:Alpenländer, Belletristische Darstellung, Deutsches Reich, Deutschland, Europäische Union, Terror, Terrorismus Systematik: $L-G Umfang: 270 S. Standort: $L Hein ISBN: 978-3-518-41667-9
Inhalt: 1952 kehren Charlotte und Wilhelm aus dem mexikanischen Exil zurück, um als überzeugte Kommunisten beim Aufbau der neuen DDR mitzuhelfen. Charlottes Sohn Kurt wird nach Moskau gehen, 10 Jahre in einem sibirischen Gulag überleben und Jahre später mit seiner russischen Frau Irina nach Neuendorf zurückkehren, um fortan unauffällig und angepasst zu leben. Der gemeinsame Sohn Alexander fühlt sich schnell vom real existierenden Sozialismus abgestoßen und geht 1989 in den Westen, hinterlässt eine verwirrte, in ihren Grundfesten erschütterte Familie. In kapitelweise wechselnden Zeit- und Erzählperspektiven schreibt Eugen Ruge eine tragikomische Familiengeschichte vor dem Hintergrund der politischen Bewegungen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts und einen vielschichtigen Deutschlandroman, der Geschichte in seinen widersprüchlichen, zerrissenen Figuren lebendig werden lässt. Episch dicht und mit viel Gespür für die wechselvollen Zufälle des Lebens ist der Roman, für dessen Manuskript der Dramatiker und Übersetzer Ruge 2009 den Alfred-Döblin-Preis bekam, außerordentlich gutklassige Literatur.
Inhalt: Die Geschichte der Inés Suárez, einer mutigen Spanierin des 16. Jahrhunderts: Auf der Suche nach ihrem Ehemann und um den Zwängen der spanischen Heimat zu entfliehen, ging sie nach Südamerika. An der Seite ihres späteren Geliebten eroberte sie Chile und war an der Gründung von Santiago beteiligt.
Aus dem Span. übers. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 394 S. Standort: $L Alle / Historisches ISBN: 978-3-518-41930-4
insel taschenbuch Des Luzifers Giannozzo Seebuch (Band 144) und über die natürliche Magie der Einbildungskraft Insel, Frankfurt am Main [u.a.] (1975)
Standort: $L Paul
Inhalt: Enthält sämtliche Märchen des Nobelpreisträgers, die frühen, 1920 erstmals erschienen, die späteren, verstreut publizierten, sowie einige bisher kaum bekannte Texte.
Lizenz des Suhrkamp-Verl., Frankfurt am Main Schlagworte:Märchen, Sage Systematik: $L-G Umfang: 427 S. ; 19 cm Standort: $L V Hess / Großdruck ISBN: 978-3-458-34049-2
Inhalt: Eine Reise nach Polen, in die Stadt ihrer Kindheit, wird fürNelly Jordan zum Auslöser, ihre Kindheit und Familiengeschchte in nationalsozialistischer Zeit kritisch (auch in ihrenNachwirkungen auf die Gegenwart) zu erforschen.
Georg-Büchner-Preis 1980 Systematik: $L-G Umfang: 548 S. Standort: $L Wolf ISBN: 978-3-630-83004-9
Inhalt: Ein ergreifender, politisch engagierter Roman vom Leben undSterben in Warschau zur Zeit der deutschen Besetzung und voder Flucht der schönen Jüdin Irma Seidenman vor der Gestapo. Systematik: $L-G Umfang: 268 S. Standort: $L Szcz / Magazin (Doppelstück) ISBN: 978-3-257-01758-8
Inhalt: Die letzte Welt von Christoph Ransmayr stellt eine postmoderne Auseinandersetzung mit den Metamorphosen (entst. 1-8) von R Ovid dar, jenem epischen Sagengedicht, das eine Vielzahl von Verwandlungsmythen aus der griechischen und römischen Kultur zu einem Gesamtwerk verknüpft. Durch Transformationen und Bezüge zur Gegenwartskultur nimmt der Roman eine Neugestaltung des Prinzips der Verwandlung vor. Inhalt: Der römische Bürger Cotta bricht in die am Schwarzen Meer gelegene Provinzstadt Tomi auf, um dort nach dem Dichter Ovid und einer letzten Fassung von dessen Hauptwerk, den Metamorphosen, zu suchen. Die graue Stadt am Rande des römischen Reichs, deren Bewohner von der Eisengewinnung leben, ist ein Ort des Verfalls, der von Überschwemmungen und Erosionen heimgesucht wird. An diesen Ort war Ovid wegen einer gesellschaftskritischen Rede und seines als staatsfeindlich eingestuften Werks vom Imperator Augustus verbannt worden. Vor seiner Abreise hatte der Dichter die Manuskripte seiner Metamorphosen verbrannt; er selbst soll Gerüchten zufolge inzwischen verstorben sein. Einige Stofffetzen, die Cotta in der Umgebung von Tomi findet, bestärken diesen jedoch in der Vermutung, dass Ovid noch am Leben sei oder zumindest in der Verbannung an seinem Werk weitergearbeitet habe. Pythagoras, Ovids ehemaliger Diener, führt Cotta zu einem Platz mit Steinmonumenten, in denen die Schlussverse der Metamorphosen eingraviert sind. Von der schönen, aber an Schuppenflecken leidenden Echo erfährt Cotta von Ovids Projekt eines Buchs der Steine, in dem sich das Ende der Welt ankündige, und in den Teppichen der taubstummen Weberin Arachne finden sich weitere Motive von Ovids Erzählungen. Mit den Bewohnern von Tomi gehen unterdessen Verwandlungen vor sich, sie versteinern oder verwandeln sich in Tiere; die Stadt selbst wird nach und nach von Pflanzen überwuchert. Aufbau: Der Roman blendet verschiedene Referenzsysteme ineinander, zu denen das Zeitalter des Kaisers Augustus, bestimmte Phänomene der Gegenwart, insbesondere aus dem Bereich moderner Medien, sowie das im Anhang erläuterte »ovidische Repertoire« gehören. So werden etwa die Reden der Großveranstaltungen in Rom mit Mikrophonen übertragen, und in Tomi begegnet Cotta dem Filmvorführer Cyparis, der selbst eine Figur Ovids ist und dessen Filme ebenfalls Motive aus dem Werk des Dichters enthalten. Die sinnfälligen Szenerien in der Gegend von Tomi verknüpfen antike und mythologische Momente mit solchen der modernen Industriegesellschaft. Den ovidischen Metamorphosen folgend, gestaltet Die letzte Welt das Prinzip der Verwandlung gleichermaßen als Gegenstand des Erzählens und als literarische Verfahrensweise. In seiner Verknüpfung verschiedener Zeiten und Mythen setzt der Roman das Prinzip der Verwandlung an die Stelle eines kontinuierlichen Geschichtsverlaufs. Die Welt Ovids erscheint als ein Gegenentwurf zu dem von Rom repräsentierten »Reich der Notwendigkeit und der Vernunft«, welches eine »Dauer und Unwandelbarkeit der Macht« intendiert. Das von Cotta gesuchte Werk Ovids, die Metamorphosen, zeigt sich am Ende in jenem Verwandlungsprozess, der sich in der Welt von Tomi vollzogen hat, deren Bewohner letztlich allesamt Transformationen von Figuren Ovids sind. In dieses Werk gehen schließlich auch Cotta und Ovid selbst ein. Die Fiktion erweist sich so als Wirklichkeit und die Wirklichkeit als Fiktion. Wirkung: Die letzte Welt gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Büchern der Gegenwart und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Nachdem das Buch bei seinem Erscheinen in vielen Feuilletons gewürdigt wurde, hat es inzwischen auch ein breites Interesse in der Literaturwissenschaft auf sich gezogen. D. G
Ludwig-Börne-Preis 2020 Systematik: $L-G Umfang: 319 S. : Ill. Standort: $L Rans ISBN: 978-3-89190-244-8
Inhalt: Ein weißer Südafrikaner - Junggeselle, erfolgreich in Beruf und Liebesaffairen - sieht sich durch die Leiche eines Schwarzen auf seinem Landsitz wider Willen mit den gesellschaftlichen Problemen seines Landes konfrontiert. Anspruchsvoller, nicht gradlinig erzählter Anti-Apartheid-Roman.
Aus d. Engl. übers. - Lizenz d. Claassen Verl., Düsseldorf Systematik: $L-G Umfang: 334 S. Standort: $L Gord ISBN: 978-3-10-027012-2
Inhalt: Während einer Autotour an die Westküste läßt Stevens, ein englischer Butler, jene Tage Revue passieren, als unter seineAnleitung 17 Dienstboten für seine Lordschaft in DarlingtonHall sorgten. Der Roman voll feinsinniger Kritik an der britischen Socie Schlagworte:Ishiguro, Kazuo, Nobelpreis für Literatur <2017> Systematik: $L-G Umfang: 285 S. Standort: $L Ishi ISBN: 978-3-498-03210-4
Inhalt: Der Debütroman von James Jones über eine US-Einheit während des Zweiten Weltkriegs auf Hawaii schildert den tragischen Widerspruch zwischen dem nach Freiheit strebenden Einzelnen und der autoritären Struktur des Militärs. Inhalt: In der Schofield-Kaserne leistet der junge Soldat Robert Prewitt aus Kentucky, ein begabter Hornist und Boxer, Dienst im Trompetenkorps. Der junge, idealistische Südstaatler aus armen Verhältnissen liebt die Armee und glaubt, dass die Dienstvorschriften dem Soldaten ein Minimum an menschlicher Würde garantieren. Doch hat er zahlreiche Nackenschläge einzustecken. Im Trompetenkorps muss er einem dilettantischen Vorgesetzten gehorchen, nachdem er sich im Bordell eine Geschlechtskrankheit eingefangen hat, wird er zur Infanterie strafversetzt. Der dortige ehrgeizige Kompaniechef Captain Dana Holmes will mit ihm unbedingt die Militär-Boxmeisterschaft gewinnen. Als Prewitt sich weigert zu boxen, weil er im Ring einen Gegner blind geschlagen hat, lässt Holmes ihn durch Schikanen systematisch provozieren. Vor allem der brutale Sergeant Fatso Judson reizt Prewitt so lange, bis er im Militärgefängnis landet. Als man ihn nach Monaten schlimmer Misshandlungen freilässt, tötet er Judson im Kampf und desertiert. Im Versteck bei der Dirne Alma hört er vom japanischen Angriff auf Pearl Harbor und will zur Truppe zurückkehren, wird aber von einem US-Posten aus Versehen erschossen. Aufbau: Jones erzählt Armeedienst und Krieg aus der Perspektive von Einzelpersonen. Prewitt ist ein individualistischer Künstlertyp, der in der harten Welt der Uniformierten nicht überleben kann. Weitere Hauptfiguren sind u. a. der Italoamerikaner Angelo Maggio, der - nicht weniger rebellisch, aber schlauer als Prewitt - sich den ständigen Schikanen seiner Vorgesetzten durch Einweisung ins Hospital entzieht. Sergeant Milton Warden, der zwischen Soldaten und Offizieren zu vermitteln sucht, ist ein besonnener Realist. Allerdings gerät er in einen schweren inneren Konflikt, als er mit der Frau von Captain Holmes eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Minutiös schildert Jones den Alltag des Soldatenlebens zwischen Drill und Gehorsam in der Kaserne, Alkohol und Sex in Kneipen sowie Bordellen, Schikanen und Misshandlungen im Gefängnis. Er greift Themen des Existenzialismus der 1950er Jahre auf wie Isolation, Desillusionierung und das Überleben in einer Welt ohne Gott. Diesem Dilemma sucht der Mensch mit Verweigerung und Auflehnung zu entkommen - meist vergeblich oder für einen hohen Preis. Im männlichen Kosmos von Jones, den der Autor am eigenen Leib erlebte, haben Frauen wenig zu sagen. Sie sind in dem Roman nur klischeehaft dargestellt. Wirkung: Verdammt in alle Ewigkeit wurde 1951 mit dem National Book Award ausgezeichnet. Die Schilderung sadistischer Szenen und sexueller Details in der vermeintlich »glorreichen« US Army schockierte die Öffentlichkeit in Amerika, sorgte aber für hohe Auflagen. Der enorme Erfolg des Buches trieb Jones zur Fortsetzung des Themas mit leicht abgewandelten Figurenkonstellationen in den Romanen Der tanzende Elefant (1962) und Heimkehr der Verdammten (1978 postum). Fred Zinnemanns Verfilmung von Verdammt in alle Ewigkeit (1953) mit Frank Sinatra, Montgomery Clift, Burt Lancaster und Deborah Kerr ist mit acht Oscars einer der erfolgreichsten Kriegsfilme aller Zeiten. B. B. Schlagworte:Krieg Systematik: $L-G Umfang: 563 S. Standort: $L Jones
Inhalt: Das goldene Notizbuch von Doris Lessing gehört zu den klassischen Romanen der Frauenbewegung, das die Situation der Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung dokumentiert. Inhalt: Das goldene Notizbuch ist eine Darstellung der psychologischen Krise, in der sich die Schriftstellerin Anna Wulf, eine aus Südafrika stammende, in London lebende Schriftstellerin, befindet. Erzählt werden die Jahre 1950-57, in denen Anna mit Hilfe verschiedener Tagebücher ihre Depressionen zu überwinden versucht. Jedes Tagebuch schildert eines der verschiedenen Leben der Protagonistin: Schwarz enthält die afrikanischen Erinnerungen, Rot ihr politisches Engagement in London, Gelb ihre literarischen Ideen und Blau ihr Alltagsleben. Durch das Schreiben kommt Anna mit sich selbst ins Reine, lernt ihre eigenen Schwächen zu akzeptieren. Als sie dies erreicht hat, schließt sie die einzelnen Tagebücher mit einem Schlussstrich ab und führt ihre vier Identitäten in einem »goldenen Notizbuch« zusammen. Aufbau: Mit Das goldene Notizbuch hat Lessing den konventionell-realistischen Erzählstil ihrer ersten Bücher überwunden und eine eigenständige Form gefunden. Das verschachtelte Schema ihres Buchs, das vielen Lesern Probleme bereitete, erklärte die Autorin im 1971 verfassten Vorwort zur Neuauflage folgendermaßen: »Es gibt ein Skelett oder einen Rahmen, genannt "Ungebundene Frauen", der einen konventionellen kurzen Roman darstellt, etwa 60 000 Wörter lang, und der für sich allein stehen könnte. Aber er ist in fünf Abschnitte geteilt und durch die jeweiligen Stadien der vier Notizbücher, Schwarz, Rot, Gelb und Blau, unterbrochen.« Zwischen den vierten und den fünften Teil des Romans hat Lessing das 37 Seiten umfassende Goldene Notizbuch eingeschoben, die Synthese der vier Leben ihrer Heldin Anna Wulf. Die Einträge in die verschiedenen Tagebücher hat Lessing mit Kommentaren wie »Hier endete Annas Handschrift« oder »Schwarzer Strich quer über die Seite« versehen, um ihnen den Anstrich authentischer Dokumente zu geben. Wirkung: Das goldene Notizbuch gehört zu den Bestsellern des 20. Jahrhunderts. Als das Buch 1978, 16 Jahre nach Erscheinen der englischen Originalausgabe, in Deutschland veröffentlicht wurde, machte es die Autorin hier zu Lande über Nacht zu einer Kultfigur der Frauenbewegung. Lessing selbst legte allerdings Wert darauf, wie sie u. a. im 1971 verfassten Vorwort zu Das goldene Notizbuch schrieb, dass dieser Roman »keine Posaune für Woman's Liberation« ist. Erst von Verlegern und Freunden habe sie erfahren, »dass ich einen Traktat über den Geschlechterkampf geschrieben hatte, und entdeckte rasch, dass nichts, was ich einwendete, diese Beurteilung ändern konnte«. Die Protagonistin Anna Wulf wurde von den Lesern unterschiedlich bewertet: Die einen sahen in Anna eine Symbolfigur der Frauenbewegung, die anderen zählten sie zu den Unemanzipierten, weil sie nur mit Unterstützung ihres Geliebten Saul Green ihre Krise überwinden kann. M. E. Systematik: $L-G Umfang: 633 S. Standort: $L Less
Inhalt: Der Untertan von Heinrich Mann gilt als die schärfste Satire auf die machtverherrlichende, nationalistische Gesellschaft unter der Regierung von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941). Entstehung: Erste Notizen gehen bis auf 1906 zurück. Die kontinuierliche Arbeit am Roman fällt in die Zeit 1911/12-14. Abgeschlossen war er bereits Anfang Juli 1914, zwei Monate vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs. Ein Vorabdruck in der Illustrierten Zeit im Bild (ab 1. Januar 1914) musste vorzeitig abgebrochen werden, da, wie der Herausgeber an Mann schrieb, »im gegenwärtigen Moment nicht in satirischer Form an den deutschen Verhältnissen Kritik geübt werden könne«. 1916 erschien Der Untertan als Privatdruck; erst unmittelbar nach Kriegsende wurde der Roman veröffentlicht. Inhalt: In sechs Großkapiteln wird die Aufstiegsgeschichte des Kleinstadtpotentaten Diederich Heßling erzählt, der um 1870 geboren wird: ein symbolträchtiges Datum, das den Protagonisten als Repräsentanten der spätgründerzeitlichen Epoche erscheinen lässt. Im Zentrum der Lebensgeschichte Heßlings stehen die Jahre 1890-97. Diederich erfährt seine frühe Prägung als empfindsames Kind eines Kleinunternehmers, das in seiner Individualität gebrochen wird durch die als schrankenlos erfahrene Macht des Vaters und anderer »furchtbarer Gewalten« vom »lieben Gott« bis zum Schullehrer, denen das Kind Gehorsam leisten muss. Der Heranwachsende entwickelt gegenüber Machtpersonen autoritäre Unterwürfigkeit, gegenüber Schwächeren hält er sich aggressiv schadlos - der Untertan als sadomasochistischer Sozialtyp wird erzogen, nicht geboren. Mit seinem Studium der Chemie in der Reichshauptstadt Berlin vollendet sich das Untertanen-Profil Diederichs: Er wird Mitglied der Studentenverbindung der »Neuteutonen«, die ihn lehrt, sein Individual-Ich an das »große Ganze« von Wissenschaft, Korporation, Militär, Bürokratie, deutschnationaler Partei, Staatskirche und Monarchie abzutreten. Als glühender Monarchist kehrt Heßling aus Berlin in seine Heimatstadt Netzig zurück. Die Geschäftsübernahme der kleinen Papierfabrik seines verstorbenen Vaters gestaltet sich als bewusste Imitation des Regierungsantritts von Kaiser Wil- helm II. Es gelingt Heßling, durch Anpassung an den nationalen Zeitgeist, durch Intrigen, Denunziation und Betrug nicht nur seine Konkurrenten auszuschalten und die Papierfabrik hochzubringen, sondern auch politisch und ökonomisch die Macht in Netzig an sich zu reißen. Er wird Großaktionär einer Papier-Aktiengesellschaft und deren Generaldirektor, er schafft es, durch Manipulationen die Aktienmehrheit an sich zu bringen und seine eigene Fabrik ertragreich zu verkaufen, er kontrolliert die städtische Presse sowie die lokale Verwaltung und er wird so zur politisch einflussreichsten Person von Netzig. Sein sozialer Aufstieg vollendet sich auf der familialen Ebene. Er heiratet gezielt die begüterte Guste Daimchen und hat mit ihr drei Kinder, deren weitere Lebensgeschichte unschwer zu prognostizieren ist - der Weg des Untertanen wiederholt sich. Aufbau: Der negativen »Bildungs«- und Aufstiegsgeschichte des Deutschnationalen Heßling entspricht eine Abstiegsgeschichte - der Niedergang und die gesellschaftlich-ökonomische Deklassierung der durch die Tradition des bürgerlichen Liberalismus geprägten Honoratiorenfamilie Buck. Deren Seniorchef verkörpert als überlebender "Achtundvierziger" die politische Vorstellungswelt des revolutionären Bürgertums, während für seinen Sohn Wolfgang das altliberale Ethos der Volkssouveränität und der Sorge um das öffentliche Wohl nur noch Rhetorik darstellt. Als Gegenspieler Heßlings verachtet Wolfgang Buck eine Bourgeoisie, die ihre freiheitlichen Ursprünge verraten hat und reagiert darauf aber als Ästhet und Intellektueller. Er "durchschaut", wo der stramm-nationale Bourgeois-Bürger Diederich »blitzend, gesträubt und blond gedunsen« agiert. Der Roman arrangiert in analytischer Absicht Wirklichkeitsmaterial zu satirischen Wirklichkeitsbildern. Dabei geht es nicht um einen naturalistischen Abbildrealismus, sondern um eine Typisierung von Mentalitaten und sozialen Mechanismen, welche die Realität zur Kenntlichkeit entstellen. Wirkung: Der Roman wurde ein überwältigender Erfolg. Bis heute ist die Kritik an diesem satirischen »Bürgerspiegel« von konservativer Seite nicht abgerissen. Unter der Regie von Wolfgang Staudte wurde Der Untertan 1951 verfilmt. R. W. Systematik: $L-G Umfang: 496 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-10-047817-7
Inhalt: Roman aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Im Mittelpunkt des auf einige Tage zusammengedrängten Geschehens: ein Amerikaner, der unerschrocken im Angesicht des Todes sich selbst und der Sache der Republikaner treu bleibt. (Erstausg.: 1940)
Inhalt: Der Roman Radetzkymarsch, ein kunstvolles und bezauberndes Requiem auf das alte Österreich, ist das bekannteste und berühmteste Werk von Joseph Roth. Der poetische Geist und die weise und melancholische Toleranz dieses literarischen Abgesangs auf ein Weltreich machen das Buch zu einem unvergänglichen Zeugnis europäischer Erzählkultur. Inhalt: Im Schicksal der Familie Trotta durch drei Generationen erscheinen die Geschichte und der Niedergang der Österreichisch-Ungarischen Monarchie von der Schlacht bei Solferino (1859) bis zum Tod Kaiser Franz-Josephs 1916. Der Großvater Joseph Trotta, treuer Soldat und »Held von Solferino«, da er dem jungen Kaiser in der Schlacht das Leben rettete, zieht sich resigniert aus der Armee zurück, als er bemerkt, dass seine Tat in den Schulbüchern zu einer die Wahrheit beugenden Heldenlegende verklärt wird, und der Staat nicht bereit ist, dies zu korrigieren. Der Vater, ein biedermännischer Staatsbeamter, fügt sich rechtschaffen und pflichtbewusst ins staatliche Netz ein, erlebt jedoch den unmerklichen Niedergang der Monarchie. Sein streng erzogener Sohn hingegen will den ihm zugewiesenen Platz nicht einnehmen, kann dem aber auch keine Alternative entgegensetzen. Als »Enkel« des Helden von Solferino sieht er nur mehr Vergangenheit, aber keine Zukunft. Die Werte seiner Vorfahren sind ihm zuwider, er verfällt dem Alkohol und dem Glücksspiel. Was bleibt, ist der Tod »in Haltung«, er fällt im Ersten Weltkrieg. Im Sterbemoment mischen sich in seinem Innern die Klänge des Radetzkymarsches mit jenen der Schüsse, die nicht nur seinen Tod, sondern auch den Untergang der Monarchie bedeuten. Der Epilog schildert die beiden letzten Lebensjahre des Vaters von Carl Joseph. Der Bezirkshauptmann stirbt 1916, eben an dem Tag, als der Kaiser beigesetzt wird. Beide konnten Österreich nicht überleben. Struktur: Roth fasst das historische Panorama der Monarchie zwischen 1859 und 1916 in ein literarisches Porträt von enormer Dichte. Erzählt wird Radetzkymarsch hauptsächlich aus der Sicht des müden Enkels des Helden von Solferino, Carl Joseph Trotta. In der Person des Großvaters sowie des Vaters setzte Roth zwei Vertreter der tragenden Säulen des österreichischen Vielvölkerstaates in Szene: der Armee und des Beamtentums. Diese beiden Institutionen verkörperten die österreichische Staatsidee, der Roth angesichts des aufkommenden Faschismus immer heftiger nachtrauerte, am nachhaltigsten. An ihrem Beispiel konnte der Autor seine Interpretation der Geschichte des Niedergangs prägnant darlegen. In den Einzelschicksalen der Personen schildert er die Faktoren dieses Niedergangs. Wirkung: Radetzkymarsch gilt vielen als Meisterwerk des Autors. Einem größeren Publikum wurde der Roman allerdings erst im Zuge der Herausgabe des Gesamtwerks durch den Gustav Kiepenheuer Verlag seit 1950 bekannt, da die Werke von Roth 1933-45 verboten waren. Eine erste Verfilmung des Buchs für das Fernsehen sorgte 1965 in Österreich für einen Skandal, da die Darstellung des greisen Kaisers Franz Joseph von vielen als Majestätsbeleidigung angesehen wurde. 1993 wurde der Roman von Axel Corti erneut für das Fernsehen verfilmt. R. F. Schlagworte:Familie Systematik: $L-G Umfang: 413 S. Standort: $L Roth ISBN: 978-3-462-02800-3
Inhalt: Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Emigrationserlebnisse schildert der Roman von Anna Seghers auf bewegend-dokumentarische Weise die tragischen Lebens- und Schicksalswege der Verfolgten des Nationalsozialismus im besetzten Frankreich des Jahres 1940/41. Transit überzeugt gleichermaßen als politische Stellungnahme gegen den faschistischen Terror wie als Klage über die seelisch-existenziellen Folgen der Vertreibung ins Exil. Inhalt: Im Mittelpunkt von Transit steht - wie in dem ersten Roman der Autorin über die Zeit des Nationalsozialismus Das siebte Kreuz - ein junger deutscher Arbeiter, der aus einem Konzentrationslager nach Frankreich fliehen kann, dort aus der Internierungshaft entkommt und in Paris untertaucht. Nach der Invasion deutscher Truppen im Sommer 1940 gelangt Seidler, wie sich der Deutsche nennt, zufällig in den Besitz der Habseligkeiten eines Toten, darunter ein gültiges Einreisevisum für Mexiko. Die Flucht führt den Protagonisten weiter nach Marseille, das damals Tausende Emigranten beherbergte, die von dort Europa Richtung Übersee zu verlassen hofften. Im Gewimmel der Flüchtlinge, die sich verzweifelt und zumeist aussichtslos um Ausreisemöglichkeiten bemühen, lernt der Romanheld die junge Deutsche Marie kennen - die Ehefrau des Mannes, durch dessen Selbstmord Seidler mit Personalpapieren versorgt wurde. Seidler, der sich den Emigrantenkreisen gegenüber distanziert verhält, verheimlicht Marie den Tod ihres Ehemanns, wird jedoch ihr und ihrem Geliebten erfolgreich Visa und Schiffspassagen beschaffen. Seine eigene Ausreise bereitet Seidler trotz guter Aussichten allerdings nurmehr unzureichend vor: Er hat eingesehen, dass jede Weiterflucht sinnlos ist, taucht auf dem Land unter und schließt sich dem französischen Widerstand an. Das Emigrantenschiff, auf dem sich Marie befindet und das auch Seidler hätte befördern sollen, wird auf dem Atlantik versenkt. Aufbau: Wie Das siebte Kreuz wird auch der Aufbau von Transit maßgeblich durch Seghers' ausgefeilte Episodentechnik bestimmt, die eine umfassende und überzeugende Darstellung der Existenzbedingungen in der Emigration ermöglicht. Um den Protagonisten und Ich-Erzähler gruppiert die Verfasserin eine Vielzahl von Figuren, deren tragische Einzelschicksale zusammengenommen alle Facetten des »Lebens auf der Flucht« widerspiegeln. Dabei konzentriert sich Seghers einerseits darauf, das Elend der Emigration als unmittelbare Folge des europäischen Faschismus, vor allem des deutschen Nationalsozialismus, anzuklagen. Andererseits veranschaulicht die Autorin auf diese Weise, dass der Gang ins Exil für die Betroffenen - neben allen materiellen Nöten - zugleich den unumkehrbaren Verlust ihrer bisherigen Identität bedeutet. Wie der Alltag der Emigranten von der menschenunwürdigen, meist erfolglosen Jagd nach rettenden Transit-Visa bestimmt ist, verformt sich das Dasein der Flüchtenden zunehmend zu einer ewig-vorläufigen, sinnbildlich »transitorischen« Existenz, die die Grenzen der eigenen Persönlichkeit schließlich unaufhaltsam verwischt. Wirkung: Der 1944 auf Englisch, 1945 auf Spanisch und erst 1948 auf Deutsch erschienene Roman gilt bis heute als eines der authentischsten und eindringlichsten Werke der Exilliteratur. Als überzeugende Symbiose von antifaschistischem Engagement, dokumentarisch vermittelter Augenzeugenschaft und künstlerischer Ambition trug Transit maßgeblich zum Renommee von Anna Seghers bei. T. S. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Exil, Flucht, Nationalsozialismus, Vertreibung Systematik: $L-G Umfang: 268 S. Standort: $L Segh
Inhalt: Es beginnt mit dem Aufgang der Sonne. Langsam steigt sie, bis sie den höchsten Punkt erreicht hat. Dann sinkt sie und geht unter. Das Leben orientiert sich an dieser Sonne. Die Vögel werden langsam lebendig. Zur Mittagszeit singen sie leidenschaftlich. Die Farben ändern sich. Die Dunkelheit davor und danach verschleiert alles, die Möbel, die Häuser, die Landschaft. Morgens und wieder abends. An diesen Ablauf sind auch die Menschen gebunden. Sie stehen auf, sie legen sich schlafen. Sie sind jung, enthusiastisch, voller Erwartungen. Sie werden älter und sie werden sich dabei mehr und mehr ihrer Grenzen bewusst. Am Ende wartet die Nacht, die Grenze, der Tod. Virginia Woolf lässt ausschließlich ihre Charaktere sprechen. Bernard, Susan, Rhoda, Neville, Jinny und Louis schildern als Kinder ihre unmittelbaren Eindrücke von der Welt. Sie sprechen, aber nicht miteinander, auch wenn sich manche der beschriebenen Eindrücke überschneiden. Eigentlich sprechen die Charaktere überhaupt nicht. Sie denken und nehmen wahr. Sie führen innere Monologe. Sie werden in diesem Roman nie miteinander reden. Die eigentliche Handlung wird nur angedeutet, die Monologe durch kurze Naturbeschreibungen unterbrochen: die auf- und untergehende Sonne und die Tiere, die Blumen und das Meer, die sich mit der Sonne verändern. Parallell zu dieser ändert sich das Leben der sechs Freunde. Sie gehen zur Schule, zur Universität und später üben sie ihre Berufe aus. Der ehrgeizige Louis und der eloquente Bernard sind erfolgreiche Geschäftsleute, Susan heiratet einen Landwirt und zieht sich mit den gemeinsamen Kindern auf den Hof zurück. Die lebensfrohe Jinny stürzt sich ins Londoner Nachtleben und wechselt ständig ihre Partner. Die introvertierte Rhoda flüchtet in eine Traumwelt und begeht Selbstmord. Der homosexuelle Lyriker Neville kommt nicht über den Tod Percivals hinweg, ein gemeinsamer Freund, den die Sechs ihr Leben lang vergöttern. In der Zeit nach der Entstehung dieses Romanes können Kritiker nicht viel mit ihm anfangen. Er sei gekünstelt, ein reines Formexperiment. Diese Meinung hat sich mittlerweile geändert. Virginia Woolf führt konsequent fort, was sie bereits seit ihren frühen Arbeiten entwickelt. Mit dem oft als impressionistisch bezeichneten "Jacobs Zimmer" löst die Autorin das traditionelle Raum- und Zeitgefüge in der Erzählkunst auf. Diese Experimente bringt sie mit "Mrs Dalloway" und "Die Fahrt zum Leuchtturm" zur Vollendung. Zeitgleich schreibt Woolf literaturkritische Essays wie "Modern Fiction", in denen sie sich von der älteren Autorengeneration um H.G. Wells, John Galsworthy und Arnold Bennett distanziert. Diese Romanciers befassten sich mehr mit dem Körper als mit dem Geist. Statt dessen sollten sie in sich, in ihre Seele schauen. Das Leben scheine dann weit von dem entfernt, was ihre naturalistischen Romane mit ihrer detailgetreuen Wiedergabe der Umwelt als "Leben" darstellen. Woolf lobt die Autoren des russischen Naturalismus, die die Seele, den Geist nicht vernachlässigen. James Joyce ist für Woolf das Gegenextrem. Der innere Monolog, wie Joyce ihn ausführt, ist ihr zu sehr auf das Bewusstsein fixiert. Woolf strebt einen Mittelweg an, eine Ergründung der Psyche, eine Ausführung der Gedanken, aber Woolfs Figuren formulieren ihre Gedanken, als würden sie sie aussprechen. Wenn Bernard, Susan, Rhoda, Neville, Jinny und Louis denken, dann schreibt Woolf immer "sagt Bernard" oder "sagt Susan". Dies entspricht ihrer Idee vom modernen Roman. Die Menschen denken, was sie so auch sagen würden. Aber es bleiben intime Gedanken, Impressionen und Reflexionen. "Die Wellen" zu lesen, erfordert Zeit und Geduld. Die Sprache ist näher an einem Gedicht als an Prosa. Die einzelnen Gedanken der Charaktere sind kunstvoll miteinander verwoben, ebenso wie mit der Natur. Die aufgehende Sonne und die Wellen finden sich in den Monologen wieder. Es fällt auch deshalb schwer, den Roman zu lesen, weil Woolf uns die Grenzen unseres Daseins vor Augen führt. Der Tod ist immer gegenwärtig. Die sechs Freunde, so unterschiedlich sie sind, leben in geistiger Einsamkeit. Sie bereuen, trauern, hinterfragen ihr Leben und entdecken ihre Grenzen. Diese Erkenntnis treibt sie ins Unglück und als Leser wird man mitgetrieben, von der aufgehenden Sonne, der Hoffnung und Erwartungen bis in die Nacht, die Reue und den Tod. Von Boris Hänßler Systematik: $L-G Umfang: 259 S. Standort: $L Wool ISBN: 978-3-518-22337-6
Inhalt: Herzog bildet für viele den Höhepunkt in Saul Bellows Karriere. Die brillante Erzähltechnik und die Prägnanz der intellektuellen Abschweifungen sicherten dem Autor den Status als einer der wichtigsten US-Nachkriegsautoren. Inhalt: Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratet Professor Moses Herzog die schöne, aber neurotische Madeleine und bezieht mit ihr ein entlegenes Landhaus in Massachusetts. Hier schreibt Herzog mit Schwierigkeiten an seinem Buch über die europäische Romantik, die er wegen ihrer Lebensfeindlichkeit immer kritischer betrachtet. Herzog und seine Frau lernen ein anderes junges Pärchen, die Gersbachs, kennen. Der egozentrischen Madeleine gefällt das ländliche Leben bald nicht mehr, sie will wieder in einer großen Stadt leben. Mit ihrem Töchterchen ziehen sie nach Chicago, wo Herzog den Gersbachs Arbeit besorgt. Kurz nach der Ankunft lässt sich Madeleine von Herzog scheiden, woraufhin er fast zusammenbricht. Nachdem Herzog nach New York gezogen ist, erfährt er, dass Madeleine seit längerem mit seinem Freund Valentine Gersbach fremdgeht und alles geplant hatte. In New York lernt Herzog Ramona kennen, eine attraktive und natürliche Frau. Durch ihre Wärme und Güte erlangt er wieder ein positives Bild vom Leben. Mit gestärktem Selbstbewusstsein fliegt er nach Chicago, wo er die Ermordung von Madeleine und ihrem Liebhaber plant, den zerstörerischen Gedanken aber wieder verwirft. Danach kümmert er sich verstärkt um seine Tochter und besucht mit ihr ein Aquarium und hat einen Autounfall. Die Polizei nimmt ihn wegen einer unregistrierten Pistole fest, die in seiner Tasche gefunden wird. Nach kurzer Haft, seinem Tiefpunkt, kehrt er verzweifelt und allein zu seinem Landhaus zurück, wo er den Kontakt zur Welt abbricht. In seiner Einsamkeit zieht er Bilanz und schreibt fragmentarische Briefe. Der Besuch seines Bruders und Ramona deutet an, dass er sich wieder der Gesellschaft anschließen wird. Aufbau: Ein kurzer Aufenthalt Herzogs in seinem Landhaus bildet den äußeren Rahmen des Romans. Die bruchstückhafte Struktur der inneren Geschichte in seinem Kopf spiegelt die Unruhe und Verwirrung der Titelfigur. Erinnerungen, Monologe, Briefe und philosophische Exkurse geraten durcheinander und bilden den Kern des Werks. Die auffälligen Brieffragmente, die er ständig aus Ärger und Frust schreibt, aber so gut wie nie vollendet oder abschickt, sind nicht nur Symptome seiner geistigen Krankheit, sondern auch Selbsttherapie. Am Ende des Romans bricht er aus seiner Introvertiertheit heraus und hört auf zu schreiben, was als Zeichen seiner Genesung angesehen werden kann. Wirkung: Herzog erlebte gleichzeitig enormen Zuspruch und kritische Anerkennung. Der unterdrückte persönliche Frust im Werk nahm die sozialen Unruhen vorweg, die Ende der 1960er Jahre ihren Höhepunkt erreichten. Der Reichtum an philosophischen Ideen stieß auf große Resonanz, Bellows Ablehnung der Philosophie des Leidens, die der damals populäre Existenzialismus von den Romantikern erbte, wurde positiv aufgenommen. Systematik: $L-G Umfang: 444 S. + Beiheft Standort: $L Bell
Inhalt: Samuel Becketts 1947/48 entstandener Roman Molloy bildet den ersten Band einer Trilogie, die in einer bis heute einzigartigen literarischen Konsequenz die Begrenztheit menschlicher (Ich-)Erkenntnis und das Scheitern der Sprache an sich selbst behandelt. Inhalt: Zu Beginn des Romans findet sich der Titelheld Molloy im Zimmer seiner verstorbenen Mutter wieder. Er erinnert sich nicht, wie er dort hingelangt ist, noch kennt er den Besucher, der ihm regelmäßig einige Seiten seiner niedergeschriebenen Erinnerungen abverlangt. Molloys Bericht setzt mit der Schilderung einer Begegnung ein, die er beobachtet hat: Von einem Felsen aus folgt er dem Pfad zweier Männer. Während der eine sich aus der Stadt, in der Molloy seine Mutter zu finden hoffte, entfernt, bewegt sich der andere darauf zu. Als ihre Wege sich kreuzen, bleibt unklar, ob sie einander kennen. Der immer hinfälligere Molloy verirrt sich zunächst ans Meeresufer, dann in einen dichten Wald. Kriechend gelangt er schließlich wieder nach Bally - die Handlung verläuft im Kreis und endet dort, wo sie begann. Im zweiten Teil des Romans berichtet der Agent Jacques Moran, wie er von Gaber, einem Boten seines Chefs, den Auftrag erhielt, Molloy ausfindig zu machen. Gemeinsam mit seinem Sohn begibt sich Moran auf die Suche. Er begegnet einem Fremden, bei dem es sich der Beschreibung nach um einen der beiden Männer handeln könnte, die Molloy zu Beginn seines Berichts beobachtet hat. Am nächsten Tag nähert sich Moran ein weiterer Mann, der ihn nach dem ersten fragt. Moran tötet ihn, ohne recht zu wissen, warum. Moran lässt sich von seinem Sohn in die Gegend von Bally bringen. Gaber taucht auf und eröffnet ihm, dass die Angelegenheit Molloy erledigt sei, und Moran kehrt zurück nach Hause. Dem Befehl einer Stimme folgend, beginnt er, einen Bericht zu verfassen. Wie Molloys Geschichte endet auch die von Moran dort, wo sie begann. Aufbau: In ihrem Aufbau entsprechen die zwei Teile des Romans den Bewusstseinszuständen der beiden Ich-Erzähler Molloy und Moran. Während der gleichmäßige Erzählfluss Molloys nur durch einen einzigen Absatz unterbrochen wird, ist der Bericht des bürgerlichen und gewissenhaften Moran vielfach durch Absätze gegliedert. Beide sind auf ihrer Reise im Kreis gelaufen und keiner von ihnen hat diejenige Person gefunden, die er suchte. Wirkung: Beckett hat den in Molloy beschriebenen Prozess der allmählichen Paralyse und des Ich-Verlusts in den Romanen Malone stirbt (Malone meurt, 1948) und Der Namenlose (L'innommable, 1952) fortgesetzt. In der New York Times wurde Beckett 1956 mit den Worten zitiert: »Im letzten Buch, Der Namenlose, kommt es zu einer vollkommenen Auflösung. Kein ICH, kein HABEN, kein SEIN. Kein Nominativ, kein Akkusativ, kein Verb. Es ist nichts mehr da, um weiterzumachen.« Mit seiner Trilogie gab Beckett dem zeitgenössischen Romanschaffen entscheidende Impulse, deren Stärke mit dem Einfluss Franz R Kafkas auf dieselbe Generation vergleichbar ist. B. S. Systematik: $L-G Umfang: 236 Seiten Standort: $L Beck
Inhalt: Neuausgabe der (1928-1932 entstandenen) Romantrilogie, in der Broch am Beispiel dreier Einzelschicksale den allmählichen Zerfall der Wertvorstellungen zwischen 1888 und 1918 schildert. Die chronologisch auf die Jahre 1888, 1903 und 1918 verteilte Romantrilogie von Hermann Broch gibt einen Querschnitt der Wilhelminischen Epoche, der den allmählichen Verlust einer veralteten Werteordnung und das Aufkommen der rational und funktional orientierten Moderne an Charakterbeispielen darstellt. Inhalt: Im ersten Teil, Pasenow oder die Romantik, geraten unter dem Einfluss des Kaufmanns Eduard von Bertrand die religiösen Überzeugungen und das patriotische Pflichtgefühl des Gutsbesitzersohns Joachim von Pasenow ins Wanken. Dennoch entzieht er sich der unglücklichen Affäre mit dem Animiermädchen Ruzena, um in der Ehe mit der zum Tugendideal verklärten Elisabeth von Baddensen einen den starren gesellschaftlichen Konventionen entsprechenden Ersatz für die metaphysische Leere seiner Existenz zu finden. Der entlassene Buchhalter August Esch, Vertreter des kleinbürgerlich-proletarischen Milieus, begegnet seiner als willkürlich erlebten Umwelt im zweiten Teil, Esch oder die Anarchie, mit zunehmendem Realitätsverlust. Eine »anarchische« Opfer- und Erlösungsfantasie leitet seinen Plan, den für den Kopf einer Weltverschwörung gehaltenen Mannheimer Industriellen Bertrand zu beseitigen. Die Ehe mit der älteren Gastwirtin Gertrud Hentjen zügelt den »falschen« Idealismus. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs gelangt der gelernte Kaufmann Wilhelm Huguenau, Hauptfigur des dritten Teils, Huguenau oder die Sachlichkeit, durch Betrug und mit Hilfe des Stadtkommandanten Joachim von Pasenow in den Besitz der Druckerei des ermordeten August Esch. Die Geschichte des Opportunisten ist um die Parallelerzählungen des Leutnants Jaretzki, des Maurers Gödicke und der Hanna Wendling ergänzt, die für Vereinsamung und körperliche wie geistige Versehrtheit stehen. Der vom Intellektuellen Bertrand Müller vorgetragenen Abhandlung über den Zerfall der Werte steht zudem die Geschichte eines Heilsarmeemädchens in Berlin als poetischer Kontrast gegenüber. Aufbau: Ein traumartiger Schwebezustand, in dem das »Nicht mehr« und das »Noch nicht« eines eminenten gesellschaftlichen Umbruchs als irrational und vorbewusst erlebt wird, bestimmt das Handeln der Figuren. Der Versuch, sich einen Lebenssinn zu geben, scheitert am Konflikt der individuellen Werteordnung mit der Realität. Wurde Pasenow von einer »romantisch«-religiösen Fantasie geleitet, war es bei Esch ein »anarchisches« Ideal der Befreiung, das durch erotische Abenteuer kompensiert wurde. Huguenau typisiert den »sachlichen«, modernen, d. h. »wertfreien«, egoistischen Menschen einer neuen Zeit. Broch stellt den Wandel in unterschiedlichen Stilen dar. Die Geschlossenheit des ersten Teils bricht gegen Ende des Romans auf, um in einer parallelen Anordnung verschiedener Erzählstränge die plurale, polyphone Wirklichkeit abzubilden. Dabei sind die Romanteile durch Wiederholungen und Anspielungen, Motive, Symbole und Namen kunstvoll miteinander verbunden. Der Unmöglichkeit, die Welt in ihren zahlreichen Facetten zu erkennen, setzt Broch unter dem Einfluss so unterschiedlicher Denker wie Ernst R Bloch, James R Joyce, Immanuel R Kant, Sören R Kierkegaard, Georg R Lukács oder Heinrich R Mann den Nachweis einer über die Form des Romans herstellbaren Totalität entgegen und beendet den Text mit einer paulinischen Erlösungsutopie. Wirkung: Besonders unter Schriftstellern sind Die Schlafwandler, denen ein Erfolg aufgrund der nationalsozialistischen Machtergreifung zunächst nicht vergönnt war, von größtem Einfluss. Die gesellschaftliche Analyse in souverän angewandten Stillagen, die Einbindung unterschiedlicher Gattungen, die durch Zitate und Anspielungen erzeugte Offenheit und das hohe Maß an dichterischer Selbstreflexion wirken bis auf die Romanproduktion der Gegenwart. Systematik: $L-G Umfang: 790 Seiten Standort: $L Broch
Inhalt: Jaromil ist ein ebenso anrührender wie lächerlicher junger Mann, aus dem seine Mutter einen Dichter machen will (was nicht heißt, daß er nicht Talent, Gefühl und Phantasie hätte). Sie ist es auch, die ihn mit ihrem Ehrgeiz verfolgt und ihn sein Leben lang überallhin begleitet: die ihn zu seinen Liebeslagern geleitet und (ganz körperlich) bis zum Totenbett. Kunderas ironisches Epos einer Adoleszenz erhielt zahlreiche renommierte Preise und liegt nun in einer Neuübersetzung von Susanna Roth vor. Systematik: $L-G Umfang: 330 S. + Beiheft Standort: $L Kund
Inhalt: Der Roman Ulysses zählt aufgrund seiner neuartigen Erzähltechnik, seines vielschichtigen Aufbaus und seiner exemplarischen Zeitbehandlung zu den bedeutenden Werken der Literatur des 20. Jahrhunderts. Ulysses ist das moderne Gegenstück zu Homers Odyssee, ein parodistisch gesehener Katalog R homerischer Figuren, bei denen das Heroische kleinbürgerlich wird. Der Roman handelt u. a. von Irland, von der Bibel, vom Mittelalter, von der Auseinandersetzung mit den Weltreligionen und von der Geschichte der englischen Sprache. Entstehung: Joyce plante Ulysses ursprünglich als weitere »short story« der Sammlung Dubliner, doch zwischen 1914 und 1921 wuchs die Geschichte auf 800 Seiten, welche 1918 in The Little Review erschien. Inhalt: Die Handlung begleitet die Figur des Dubliner Juden Leopold Bloom - ein moderner Ahasverus und Odysseus - einen Tag lang, von acht Uhr morgens bis weit nach Mitternacht, auf seiner Wanderung durch Dublin. Aufbau: Die 18 Stunden des 16. Juni 1904, dem Tag der Handlung, sind in 18 Kapitel untergliedert, denen Joyce ursprünglich die homerischen Überschriften der Odyssee zugeordnet hatte. Obwohl er diese kurz vor dem Druck herausnehmen ließ, ordneten Kritiker den Episoden ihre mythischen Vorbilder wieder zu. Jedes der 18 Kapitel ist in einem charakteristischen, die Künstlichkeit der literarischen Vermittlung betonenden Stil verfasst, so dass Formen wie Essay, Drama, Reportage, Farce, Elegie, Gerichtsrede und andere zu einem Ganzen vermischt werden: Das siebte Kapitel ist ein Beispiel journalistischer Schreibweise, in dem die für diese typische Rhetorik zum Einsatz kommt; das Sirenen-Kapitel gleicht einer kanonischen Fuge; im 14. Kapitel wird das Wachstum des Kindes im Leib der Mutter am Beispiel der englischen Sprachentwicklung vom Altsächsischen bis zur Variante des amerikanischen Englisch versinnbildlicht. Die Penelope-Episode, das letzte Kapitel, mit dem berühmten inneren Monolog der Molly Bloom, fügt 40 000 Wörter zu einem einzigen Satz zusammen. Der Rest ist eine schier unüberschaubare Fülle von Bewusstseinsinhalten, Assoziationen, Anspielungen, intertextuellen Bezügen und »Sprachfeldern«, deren Erschließung durch den Leser mühevoll, aber durchaus lohnenswert ist. Zeit: Der Ulysses steht exemplarisch für die Zeitbehandlung im modernen Roman. Das Ineinanderfließen von Zeit wird bei Joyce auf zwei Ebenen dargestellt: im Spannungsverhältnis zwischen der objektiv messbaren und der subjektiv erlebten Zeit sowie als Zeit des Textverlaufs. Ulysses bricht damit mit der Illusion von kohärent darstellbarer Zeit im realistischen Roman. Die Zeit wird im inneren Monolog »individualisiert« und zum wichtigsten Strukturelement des Werks. Den Leser stellt dies vor die Aufgabe, die Geschehnisse, Figuren und ihre Motivation ohne die erläuternden und ordnenden Kommentare durch einen Erzähler in einen sinnvollen Zusammenhang stellen zu müssen. Wirkung: Kein anderes Buch hat so viel Aufsehen erregt wie Ulysses, dem bereits vor seiner Veröffentlichung Skandale und Gerichtsverhandlungen vorausgingen. Bereits vor der Publikation des Werks im Jahr 1922 durch Sylvia Beach vom Verlag Shakespeare & Co. wurde es als »obszön«, »anstößig« und »widerlich« bewertet. Der äußerst präzise Text brachte Joyce häufig den Vorwurf pornografischer Abbildung ein. Es gab auch positive Kritiken, so äußerte der Schriftsteller Arnold Bennett (1867-1931) nach der Lektüre: »Ich habe nichts gelesen, das es übertrifft, und bezweifle, je etwas gelesen zu haben, das ihm gleichkäme.« Der 16. Juni 1904 ist als »Bloomsday« in die Literaturgeschichte eingegangen und wird jährlich von Joyce-Anhängern nicht nur in Dublin zelebriert. E. D.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 987 S. Standort: $L Joyce ISBN: 978-3-518-41298-5
Inhalt: Im Mittelpunkt des breit angelegten Romans stehen die Schicksale der Besucher und Bewohner eines provinziellen peruanischen Bordells. Das "Grüne Haus" ist das Bordell einer kleinen Wüstenstadt Nord-Perus. Von den Schicksalen jener zugleich phantastisch und prosaisch real anmutenden Figuren, die hier einkehren, erzählt das Buch, das Vargas Llosa mit Recht einen Abenteuerroman genannt hat. Ein Klassiker der südamerikanischen Literatur. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Peru Systematik: $L-G Umfang: 476 Seiten Standort: $L Varg
Inhalt: Solaris, der einzige Roman von Stanislaw Lem, der eine Liebesgeschichte enthält, gehört zu den bekanntesten Sciencefiction-Werken des 20. Jahrhunderts. Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Es ist der erste Roman des Autors, der die für ihn typische Erörterung erkenntnistheoretischer, anthropologischer oder kosmologischer Fragen mittels des fantastischen Genres konsequent durchführt. Inhalt: Der Planet »Solaris« ist fast vollständig von einem »Ozean« umgeben, der so sonderbare Eigenschaften und Hervorbringungen aufweist, dass man ihn als lebendig und wohl auch als intelligent betrachten muss. Seit Jahrzehnten schlagen alle Versuche fehl, mit diesem Wesen Kontakt aufzunehmen. Der auf der Solaris-Station eintreffende Forscher Kris Kelvin findet eine desolate Mannschaft vor. Der Ozean hat begonnen, aus schuldbeladenen Erinnerungsspuren im Unbewussten der anwesenden Menschen die Schuldobjekte zu rekonstruieren und als »Gäste« in die Station zu schleusen. So wird Kelvin mit seiner früheren Geliebten Harey konfrontiert, die sich vor 20 Jahren das Leben nahm, als er sie verlassen wollte. Kelvin verliebt sich in dieses Kunstgebilde »Harey«. Nachdem Kelvins Kollegen an Bord, Snaut und Sartorius, den Ozean mit harten Röntgenstrahlen bombardieren, die von einem Enzephalogramm Kelvins moduliert wurden, hört die Produktion der »Gäste« auf. Zur gleichen Zeit lässt sich »Harey« durch Antimaterie annihilieren. Der Unmöglichkeit einer Liebe zwischen Kelvin und Harey korrespondiert die Unmöglichkeit der Kommunikation mit dem Ozean. Aufbau: In den chronologischen Ereignisablauf baut der Autor als zweite Ebene die Geschichte der »Solaristik«, der Wissenschaft vom Planeten Solaris ein. Dies geschieht in der Form von Reflexionen des Protagonisten Kelvin bei Besuchen der Bibliothek in der Raumstation. Diese fiktiven Buchparaphrasen, die ein häufiges Stilmittel des Autors (»Metaliteratur«) darstellen, sind mit ihren leeren Klassifizierungen, ihrem Erzeugen von Schulen und Außenseitern auch als Ironisierung der Wissenschaft zu lesen. Wirkung: Der sowjetische Regisseur Andrei Tarkowski verfilmte das Werk 1971 und gewann 1972 beim Filmfestival in Cannes den Spezialpreis der Jury. Eine zweite Verfilmung durch Steven Soderbergh wird im Jahr 2002 vorbereitet. Die im Buch durchgeführte Methode der Verknüpfung »seriöser« Fragestellungen mit dem sonst meist trivialen Thema der interstellaren Raumfahrt hat im Genre nur zögerlich Nachahmer gefunden. Literaturtheoretische Interpretationen von Solaris reichen von ihrer Lektüre als antistalinistische Kritik an Eingriffen in selbst organisierende Systeme bis zur Interpretation des Ozeans als Chiffre für die in Lems Werk verdrängte weibliche Sexualität. R.H.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Schlagworte:Science Fiction Systematik: $L-G Umfang: 237 S. Standort: $L Lem / Science Fiction ISBN: 978-3-546-00118-2
Inhalt: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch von Alexander Solschenizyn zählte zu den größten literarischen Ereignissen der Tauwetter-Periode in den UdSSR. Erstmals wagte ein sowjetischer Autor das Tabuthema des stalinistischen Lagersystems unverblümt darzustellen. Inhalt: Im Mittelpunkt der Handlung steht der Häftling Nr. S 854 - Iwan Denissowitsch Schuchow, ein Zimmermann, der nach einer absurden Anklage wegen Hochverrats zu zehn Jahren Lager verurteilt wurde, von denen er acht bereits abgesessen hat. Das Geschehen beschränkt sich auf einen einzigen Tag im Januar 1951, dessen monotoner Verlauf stellvertretend für die 3653 Tage steht, die Schuchow insgesamt abzusitzen hat. Der Tagesablauf ist von der Lagerverwaltung streng vorgegeben: Wecken, Essen fassen, morgendlicher Zählappell, Filzen auf verbotene Gegenstände, harte körperliche Arbeit in der »Brigade Nr. 105«, die auf die Baustelle eines Kraftwerks abkommandiert ist, Mittagessen, wieder Arbeit, usw. Diesen Ablauf kennt Schuchow mittlerweile in- und auswendig; er hinterfragt weder die Rituale der Lagerbürokratie noch die Willkür der Bewacher. Schuchow lebt ausschließlich in der Gegenwart, sein Handeln und Denken ist darauf abgestellt, listig und klug sein Überleben zu sichern und innerhalb der Tagesroutine kleine Vorteile für sich herauszuschlagen: etwa für einen Tag ins Krankenrevier eingewiesen zu werden, wo man sich einmal richtig ausruhen kann, oder ein Paar echte Lederstiefel zugeteilt zu bekommen. Insbesondere das Essen besitzt für den ständig hungrigen Häftling eine geradezu obsessive Bedeutung. Über die Welt außerhalb des Lagers erfährt Schuchow so gut wie nichts, und das Wenige, was er in den ein, zwei Briefen erfährt, die ihm seine Frau pro Jahr schreibt, interessiert ihn nicht mehr. Nur indem Schuchow seine sinnlose, entmenschlichte Existenz als Normalzustand akzeptiert, kann er die Kraft zum Überleben finden. Am deutlichsten wird dies in seiner Einstellung zur Arbeit. Die Mitglieder der Brigade kontrollieren sich gegenseitig, da bei schlechter Leistung eines Einzelnen alle bestraft werden, doch nicht nur deshalb packt Schuchow fleißig an. Er ist in positivem Sinne naiv, ein arbeitsamer, bodenständiger Mensch, der es nicht ertragen kann, Dinge halb oder schlecht zu erledigen. Indem er sich mit der Wand, die er mauert, als seinem Werk identifiziert, verleiht er der Zwangsarbeit und seiner ausweglosen Lage einen Sinn, den sie objektiv gesehen nicht haben. Wirkung: Der Roman löste bei seinem Erscheinen in der Zeitschrift Novy Mir eine lebhafte Diskussion aus. Der sowjetische KPdSU- und Ministerratsvorsitzende Nikita Chruschtschow (1894 bis 1971) begrüßte das Werk als einen Beitrag zur Entstalinisierung. Als die Spielräume für kritische Literatur ab 1964 wieder enger wurden, kam das Buch auf den Index. Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch zählt bis heute zu den erschütterndsten literarischen Zeugnissen über die stalinistische Diktatur. B. F. Systematik: $L-G Umfang: 190 S. Standort: $L Sols
Inhalt: Mit der Geburt seines ersten Sohnes verändert sich für den Lehrer Bird schlagartig das Leben: Das Baby leidet an einer Gehirnhernie, und der junge Vater sieht sich mit der Frage konfrontiert, ob lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet werden sollen. Wer soll diese Entscheidung über Leben und Tod fällen? 'Eine persönliche Erfahrung' erzählt das Schicksal von Kenzaburo Oes Sohn, über dessen Leben der Autor zu entscheiden hatte. Heute ist Oes Sohn ein erfolgreicher Komponist und Musiker.
Aus dem Japan. übers. Systematik: $L-G Umfang: 250 Seiten Standort: $L Oe ISBN: 978-3-518-38342-1
Inhalt: Um die Mitternacht des 15. August 1947 erlangt Indien die Unabhängigkeit. Alle 'Mitternachtskinder', die zu dieser Stunde auf die Welt kommen, sind mit wundersamen Eigenschaften begabt: mit herkulischer Kraft, der Gabe, unsichtbar zu werden oder durch die Zeit zu reisen, und überirdischer Schönheit, die buchstäblich blind macht. Die Fähigkeit, in Herz und Hirn anderer Menschen einzudringen, besitzt als einziger Saleem Sinai, der Held und Chronist dieser phantastischen Familiengeschichte vor dem bizarren, farbenprächtigen Hintergrund des indischen Subkontinents. Ein märchenhaftes Universum, in dem Realität und Fiktion untrennbar miteinander verwoben sind.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 542 S. Standort: $L Rush ISBN: 978-3-492-02773-1
Inhalt: Das Romandebüt Die Blechtrommel des 32-jährigen Günter Grass ist ein eigenwilliger moderner Schelmenroman, durch den er zu einem der namhaftesten Autoren der westdeutschen Nachkriegsliteratur mit weltweitem Renommee wurde. Inhalt: Nachdem sich der vor der Gendarmerie flüchtende Brandstifter Joseph Koljaiczek auf einem kaschubischen Kartoffelacker unter den Röcken Anna Bronskis versteckt hatte, bringt diese neun Monate später ihre Tochter Agnes zur Welt. Später heiratet Agnes den arglosen Rheinländer Alfred Matzerath, obwohl sie zugleich eine erotische Beziehung zu ihrem Vetter Jan führt. Ihr Kind Oskar Matzerath, gezeugt von Jan, erblickt 1924 »das Licht dieser Welt in Gestalt zweier Sechzig-Watt-Glühbirnen«. Von Beginn an durchschaut er die Erwachsenenwelt und beschließt an seinem dritten Geburtstag, an dem er eine Blechtrommel geschenkt bekommt, durch einen beabsichtigten Sturz von der Kellertreppe sein Wachstum einzustellen. Seine Größe, sein infantiles Benehmen und seine Blechtrommel täuschen über Oskars geistige und körperliche Reife hinweg, früh meldet sich sein sexuelles Begehren. Er erlebt die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die Reichskristallnacht und den Kriegsausbruch. Seiner Familie bringt Oskar nur wenig Glück: Am Tod seiner Mutter sowie seiner beiden Väter ist er nicht ganz unschuldig. Bei Kriegsende beschließt Oskar Matzerath wieder zu wachsen, doch ist dieses Vorhaben nur mäßig erfolgreich: Zwar wächst er tatsächlich einige Zentimeter, doch drückt sich seine Schuld nun auch äußerlich durch Verwachsungen aus, insbesondere durch einen Buckel. Mit seinem Kindermädchen Maria, der er vermutlich ein Kind geschenkt hat, zieht er nach Düsseldorf, wo er als Jazzschlagzeuger ein reicher Mann wird. Der Ermordung einer Krankenschwester angeklagt, wird er in ein Irrenhaus eingeliefert. Aufbau: Die 46 Kapitel des Romans sind in drei Bücher gruppiert, welche die Vorkriegszeit, die Kriegszeit und die Nachkriegszeit umfassen. Als »Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt« beschreibt Oskar Matzerath teils in erster, teils in dritter Person sein Leben, weshalb zwei Zeitebenen zu unterscheiden sind: Die Zeit der Niederschrift dauert etwa von September 1952 bis zu Oskars 30. Geburtstag im September 1954. Die Erzählfiktion dagegen dauert von der Zeugung Agnes Bronskis 1899 bis zu Oskars Verhaftung im Sommer 1954. Beide Ebenen gehen am Romanende ineinander über. Oskars scharfe, skurril-sarkastische Weltsicht beruht auf seinem Außenseiterdasein: Aller Moral entbunden, nicht in die Verhältnisse involviert, ist Oskar ein hellsichtiger Protokollant des Dresdner Kleinbürgertums während des Dritten Reichs. Seine Teilnahmslosigkeit und Verantwortungslosigkeit, die er sich durch seinen eigenmächtigen Wachstumsstopp erwirbt, lässt ihn indes schuldig werden, da er die Geschehnisse völlig durchschaut. Symbol seiner Weigerung, sich ins kleinbürgerliche Dasein zu fügen, ist seine Blechtrommel, ohne sie kann sich Oskar im Irrenhaus - als Zeichen seiner Schuld - nicht erinnern. Ein Erzählen ohne seine Trommel ist nicht möglich: »Hätte ich nicht meine Trommel, der bei geschicktem und geduldigem Gebrauch alles einfällt, was an Nebensächlichkeiten nötig ist, um die Hauptsache aufs Papier bringen zu können, ...wäre ich ein armer Mensch ohne nachweisliche Großeltern.« Wirkung: Die Lesung aus dem Manuskript des Romans Die Blechtrommel in der »Gruppe 47« machte Grass beinahe über Nacht berühmt. Als eines der repräsentativen Werke der westdeutschen Nachkriegsliteratur wurde der Roman in 24 Sprachen übersetzt, die weltweite Gesamtauflage wird auf über drei Millionen geschätzt. Neben der großen Masse jener, welche Die Blechtrommel als »Meisterwerk« feierten, erregte bei anderen die vermeintlich fehlende Sittlichkeit des Werks Anstoß. Wegen des Vorwurfs der Pornografie wurde Grass 1959 der Bremer Literaturpreis durch den Senat der Stadt verweigert und der Publizist Kurt Georg Ziesel erstritt sich 1968 vor Gericht das Recht, Grass »öffentlich als "Verfasser übelster pornografischer Ferkeleien"« zu bezeichnen. Sehr erfolgreich war die Verfilmung des Werks durch den Regisseur Volker Schlöndorff (1978/79), die mit dem Bundesfilmpreis, der Goldenen Palme und dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde. M. F
Inhalt: John Updikes Roman »Hasenherz«, Auftakt des Zyklus über seinen Helden Harry Angstrom, gehört längst zur modernen Weltliteratur. Der Warenhausverkäufer Angstrom, ein blonder Hüne mit zierlicher Nase, die ihm den Spitznamen »Hasenherz« einbringt, hat Glück bei den Frauen - aber er bringt ihnen keines. Er verläßt Frau und Kind und versucht, seine ruhelose Sehnsucht in der wilden Liebe zu einer Gelegenheitsprostituierten zu stillen. Nach einem tragischen Ereignis in seiner Familie kehrt er jedoch zu ihr zurück, scheitert erneut und flieht endgültig ins Ungewisse. Systematik: $L-G Umfang: 381 Seiten Standort: $L Updi
Inhalt: Fingierte Erinnerungen eines zum Tode verurteilten dreifachen und Mutter-Mörders. Eine Dorf- und Familienchronik von "dämonischer Kraft" (Camus), die 1942 die Karriere des Nobelpreisträgers von 1989 (Jg. 1916) begründete. Schlagworte:Cela, Camilo José, Nobelpreis für Literatur <1989>, Spanien Systematik: $L-G Umfang: 173 Seiten Standort: $L-G Cela
Inhalt: René Maugras, vierundfünfzig, erfolgreicher Pariser Zeitungsverleger, wird nach einer Hirnembolie in das Krankenhaus Bicetre eingeliefert. Halbseitig gelähmt, des Sprechens nicht mehr mächtig, von der Außenwelt abgeschnitten, kehrt er erst ganz allmählich vom Tod ins Leben zurück. Von seinem Krankenhausbett aus hört er, nimmt er seine Umgebung wahr, die ihn dazu kaum mehr für fähig hält. Anläßlich der verschiedensten Besuche muss Maugras seine persönlichen Erinnerungen mit der aktuellen Situation konfrontieren, stellt er die brillante Persönlichkeit in Frage, die er verkörpert hat und die nun mitten aus ihrer rastlosen, betäubenden Aktivität heraus plötzlich auf sich selbst zurückgeworfen ist. "Den endgültigen Beweis seiner schriftstellerischen Größe legte Simenon mit den 'Glocken von Bicetre' vor. Mit diesem Roman schuf er einen psychologischen Roman par excellence." (Vox) "Der Roman 'Die Glocken von Bicetre' gehört zu den heute seltenen Büchern, die Lesern Mut machen können." (Sender Freies Berlin) "'Die Glocken von Bicetre' sind das beste Beispiel dafür, wie Simenon mit knappen Schilderungen faszinierende Stimmungen erzeugt." (Marie Claire)Georges Simenon (1903-1989) wurde in Lüttich geboren und lebte ab 1957 in der Schweiz. Er gilt als einer der besten französisch-sprachigen Kriminalautoren. Systematik: $L-G Umfang: 251 Seiten Standort: $L Sime
Inhalt: Das imaginäre Macondo ist Schauplatz drastischer und geheimnisvoller Ereignisse im Leben der Familie Buendia über Generationen. Macondo ist Heimat der Nachfahren Jose Arcadio Buendias und seiner mehr als hundert Jahre alt werdenden Frau Ursula. Macondo ist ebenso typisch karibisch wie einzigartig; in Macondo erfüllen sich die Prophezeiungen des Melchiades über hundert Jahre. Macondo ist ein Ort voller Phantasie, tropischer Fülle und seltsamer Geschehnisse, hier blühen Absurdes und Verrücktes, steht Komisches neben Trauer und Elend. Systematik: $L-G Umfang: 442 Seiten Standort: $L Garc
Inhalt: Auf dem Höhepunkt des sozialkritischen Realismus der 1930er Jahre in der US-Literatur, repräsentiert u. a. von John R Dos Passos und John R Steinbeck, setzte Djuna Barnes mit Nachtgewächs einen experimentellen Kontrapunkt. Inhalt: Schauplätze sind die flirrenden Hauptstädte Europas, vor allem Paris in den 1920er Jahren, und New York. Die fünf neurotischen Hauptfiguren - die lesbischen Amerikanerinnen Robin, Nora und Jenny, der schwule irisch-amerikanische Arzt Matthew O'Connor und der österreichische Pseudobaron Felix Volkbein - sind durch Herkunft und Veranlagung dem »normalen« Leben entfremdet. Getrieben von dunklen religiösen und sexuellen Sehnsüchten, fallen sie einander in die Arme, um sich fortan gegenseitig zu verletzen. Die drei Lesbierinnen enden im Wahnsinn, der alkoholsüchtige Baron irrt mit seinem geistesgestörten Sohn und einer ehemaligen Artistin herum, der Arzt stirbt betrunken in einem Pariser Café. Aufbau: Das eigentliche Thema des Romans ist die Nachtseite menschlicher Existenz. In den Figuren sind Lust und Leid archetypisch verkörpert. Unschuldig verstrickt, können die Figuren nicht anders, als sich weh zu tun: »Von Anfang an wurde der Mensch in Verdammnis und Unschuld geboren«, diagnostiziert Dr. O'Connor in einem seiner Monologe. Trotz seiner schmuddeligen Existenz ist er Weiser, Seelentröster und Ruhepol in einer trostlos-konfusen Umgebung. Barnes verzichtet auf geradliniges Erzählen und chronologische Folge. Ihr Text ist eine Mischung aus Gleichnissen, Metaphern, Metonymien, Monologen und Zwiegesprächen. In direkter Rede drücken die Figuren Wandlungen, Erwartungen und Enttäuschungen aus. Wirkung: Von literarischen Zeitgenossen wurde Nachtgewächs euphorisch aufgenommen. T. S. R Eliot würdigte in seinem Vorwort (1937) »große Stilvollendung, Schönheit des Ausdrucks, Brillanz und Geist in der Charakterisierung sowie den Geschmack von Grauen und Untergang, der elisabethanischen Tragödie sehr nahe verwandt«. Aus Barnes' schmalem Gesamtwerk ragt Nachtgewächs als funkelnder Stern heraus wegen seiner rhythmischen Erzählweise, der innovativen Bildersprache und dem stufenweise sich steigernden Aufbau. B. B.
Einheitssacht.: Nightwood. - Aus dem Engl. übers. Schlagworte:Barnes, Djuna, Biographie Systematik: $L-G Umfang: 188 Seiten Standort: $L-G Barn
Inhalt: Der Malteser Falke von Dashiell Hammett gilt als klassisches Beispiel eines Kriminalromans, in dessen Mittelpunkt ein allein für die Gerechtigkeit kämpfender Privatdetektiv steht. Inhalt: Der Partner des Privatdetektivs Sam Spade ist im Verlauf von Ermittlungen erschossen worden. Obwohl Spade den Kollegen nicht sonderlich schätzte und außerdem ein Verhältnis mit dessen Frau hatte, will er den Mord aufklären, um seiner Berufsehre Genüge zu tun. Er entdeckt, dass eine ganze Gruppe von Gangs-tern sich gegenseitig befehdet auf der Suche nach dem legendären Malteser Falken, einer kostbaren goldenen, mit Edelsteinen geschmückten Statue aus dem 16. Jahrhundert, die Malteser Ritter dem spanischen König stiften wollten. Auf der Jagd nach diesem Kleinod befinden sich u. a. der dubiose, übergewichtige Geschäftsmann Caspar Gutman, der skrupellose Joel Cairo und die schöne, unberechenbare Brigid O'Shaughnessy, auf die Sam Spade eine Zeit lang hereinfällt. Während Spade sich noch orientierungslos zwischen den Rivalen bewegt, bekommt er massiven Ärger mit der Polizei, die ihn des Mordes an seinem Partner bezichtigt, u. a. weil er vor dessen Beerdigung bereits das Firmenschild am Büro auswechseln ließ. Nach vielen Verwechslungen, Morden und haarsträubenden Situationen für Spade stellt sich die Statue als grandiose Fälschung heraus. Spade kann alle Beteiligten der Polizei übergeben, auch die kaltschnäuzige Brigid, der er den Mord an seinem Partner nachweisen kann. Obwohl sie seine Geliebte war und ihn anfleht, sie zu verschonen, muss sie damit rechnen, als Mörderin gehängt zu werden. Wirkung: Hammet hat mit Sam Spade den Prototyp des einsamen, zynischen Kämpfers für die Gerechtigkeit geschaffen, den »tough guy« in einem »hard-boiled«-Kriminalroman. Bewusst gegen die diskreten englischen Varianten des Genres angeschrieben, gespeist aus seiner Erfahrung als Privatdetektiv, gelingt es Hammett, eine realistische Verbrechensgeschichte mit überzeugenden Dialogen zu erzählen. Der einsame Kämpfer für das Recht, Sam Spade, zeigt in seinem Zynismus noch nicht die sentimentalen Züge Philip Marlowes bei Raymond R Chandler, dessen großes Vorbild Hammett war. Weltruhm erlangte Hammetts Roman durch die Verfilmung von 1941 unter der Regie von John Huston (1906-87) mit Humphrey Bogart (1899 bis 1957) in der Rolle des Sam Spade. D. Ma.
Einheitssacht.: The Maltese Falcon. - Aus dem Amerik. übers. Schlagworte:Biographie, Hammett, Dashiell Systematik: $L-G Umfang: 264 Seiten Standort: $L Hamm
Inhalt: Nur ein Jahr nach Ruf der Wildnis erschien der nächste Welterfolg von Jack London, Der Seewolf. In diesem ehrgeizigen Werk verknüpfte London seine Erfahrungen in der Seefahrt mit seinen von Charles R Darwin, Herbert Spencer (1820-1903) und Friedrich R Nietzsche beeinflussten Ideen zur Evolutionsgeschichte. Inhalt: Hauptfiguren des zweiteiligen Romans sind der herrschsüchtige Kapitän Wolf Larsen und der zu seinem Gegenspieler sich entwickelnde Ich-Erzähler Humphrey van Weyden. Der 35-jährige Literaturkritiker van Weyden treibt nach einem Schiffsunglück in der Bucht von San Francisco aufs offene Meer hinaus und wird von der Mannschaft des auslaufenden Robbenschoners »Ghost« geborgen. Wolf Larsen, der von allen gefürchtete Kapitän der »Ghost«, erkennt in van Weyden einen verweichlichten, körperlicher Arbeit entwöhnten Snob und zwingt ihn, als Küchenjunge an der Fahrt ins Nördliche Eismeer teilzunehmen. Gefangen in einer für ihn ausweglosen Lage wird van Weyden zum ersten Mal in seinem Leben Teil einer Wirklichkeit, in der allein die Gesetze der Natur und das Recht des Stärkeren über sein Schicksal entscheiden. Er durchläuft einen Lernprozess, der es ihm ermöglicht, in der Mannschaft zu bestehen und sich in einem ersten Kräftemessen mit dem verschlagenen Koch Mugridge zu behaupten. Van Weydens Intellekt und seine Fähigkeit, sich den überaus harten Lebensbedingungen, an Bord anzupassen, bringen ihm allmählich die Anerkennung Larsens und sogar eine Beförderung zum Steuermann ein. Die Hassliebe, die sich nach und nach zwischen den beiden unterschiedlichen Männern entwickelt, erfährt jedoch eine Wendung, als sie bei der Rettung Schiffbrüchiger auch die schöne und patente Dichterin Maud Brewster an Bord nehmen. Van Weyden, der sich für Maud verantwortlich fühlt, nutzt eine der immer häufiger auftretenden Kopfschmerzattacken des an einem Hirntumor leidenden Larsen, um sie vor den Begierden des Rivalen auf einer Insel in Sicherheit zu bringen. Unterdessen kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Larsen und seinem verhassten Bruder, dem Kapitän der »Macedonia«. Nachdem dieser die »Ghost« geentert und die bereits meuternde Mannschaft übernommen hat, bleibt der inzwischen erblindende Larsen allein zurück. Er strandet mit dem Wrack an der Küste derselben Insel, auf der Maud und van Weyden sich in einer Art Robinsonade eine provisorische Existenz aufgebaut haben. Van Weyden bringt es nicht über sich, seinen Gegner zu töten. Als es van Weyden und Maud schließlich gelingt, die Seetüchtigkeit der »Ghost« wiederherzustellen, stirbt Larsen. Nach einer ersten gemeinsamen Liebesnacht bricht das Paar zur Heimkehr auf. Wie die Figur Buck in dem Roman Ruf der Wildnis durchläuft auch Humphrey van Weyden einen heilsamen Abhärtungsprozess, der ihm letztlich das Überleben in der harten Natur ermöglicht. Dass er sich trotz aller Widrigkeiten seine moralische Integrität bewahrt, lässt ihn als einen überlegenen Sieger aus seinem Kampf gegen den skrupellosen Widersacher hervorgehen. Larsen dagegen fällt am Ende der von ihm selbst vertretenen Überzeugung vom Recht des Stärkeren zum Opfer. Wirkung: Zu den von der Kritik häufiger formulierten Mängeln des Romans zählen neben einer übermäßigen Ästhetisierung primitiver Stärke auch gewisse Schwächen in der psychologischen Gestaltung der Figuren. Dennoch gilt dieses Buch nach wie vor als eines der großen Werke der Abenteuerliteratur. B. S.
Einheitssacht.: The Sea-Wolf. - Aus dem Amerik. übers. Schlagworte:Biographie, London, Jack Systematik: $L-G Umfang: 350 Seiten Standort: $L Lond
Inhalt: Der nigerianische Literatur-Nobelpreisträger Wole Soyinka führt mit diesem Roman zurück ins Reich seiner Kindheit und setzt damit seinem Vater ein bewegendes Denkmal. Es ersteht ein Bild Nigerias im Spannungsfeld zwischen Kolonialismus und Nationalismus, zwischen Christentum und den Naturreligionen.
Einheitssacht.: A Voyage around "Essay". - Aus d. Engl. übers. Schlagworte:Biographie, Soyinka, Wole Systematik: $L-G Umfang: 394 Seiten Standort: $L Soyi
Inhalt: Der auf historische Begebenheiten zurückgehende Roman von Yas¸ar Kemal zeichnet sich durch eine hohe epische Qualität und einen kraftvollen Humor aus; zugleich stellt er eine der schärfsten Sozialkritiken in der türkischen Gegenwartsliteratur dar. Inhalt: Der Roman spielt in den abgelegenen Dörfern der Cukurova, am Rande des anatolischen Taurusgebirges. Hier liegt die »Distelplatte«, eine karge Ebene mit fünf Dörfern, die der Grundbesitzer Abdi Aga beherrscht. Ihm gehört alles Land und so presst er den Bauern zwei Drittel ihres Ertrags ab. Memed wächst im Dorf Degeirmenoluk in armseligen Verhältnissen auf. Sein Vater ist tot, seine Mutter dem übermächtigen Aga ausgeliefert, der den Jungen ausbeutet und züchtigt. Als er die Qual nicht mehr ertragen kann, flieht er, kommt aber nur bis zu einem Nachbardorf, wo er zunächst wohlwollend aufgenommen wird. Doch schon wenige Monate später wird er entdeckt und sein qualvolles Leben beginnt von neuem. Seine Liebe zu Hace bringt ihn schließlich in offenen Konflikt mit Aga, da dieser Hace mit seinem Neffen verheiraten will. Memed entführt Hace und schießt auf Aga und dessen Neffen. Er überlässt Hace der Obhut des Dorfs und flieht in die Berge. Aga gesundet und presst den verschüchterten Dorfbewohnern eine Falschaussage gegenüber der Polizei heraus, woraufhin Hace als Schützin diffamiert und ins Gefängnis gebracht wird. Ihre Zelle teilt sie mit Iraz, einer Frau, die versucht hat, sich an den straffrei ausgegangenen Mördern ihres Sohns zu rächen. Memed kann die beiden befreien, als sie ein ein anderes Gefängnis gebracht werden sollen. Memed durchlebt viele Abenteuer und versucht Abdi Aga zu verfolgen, doch die Anschläge bleiben zunächst ergebnislos. Aus dem schmächtigen, ängstlichen Knaben wird ein Räuber, Rebell und Rächer des Volks. Die Bauern setzen ihre Hoffnungen auf ihn, verbreitet er doch seine Ideen von Freiheit und Landverteilung. Doch Memed verliert Hace, die inzwischen einen Sohn geboren hat, als sie von Gendarmen erschossen wird. Memed tötet Abdi Aga und entflieht mit seinem Pferd in einer schwarzen Wolke. Seither brennen die Bauern jedes Jahr die Disteln nieder, säen das Korn in die Asche und führen die Ernten in die eigenen Scheunen. Bei dem Freudenfest vor dem Pflügen erscheint auf dem Berg, hinter dem Memed verschwunden ist, eine Feuerkugel. Wirkung: Der Roman wurde auf Empfehlung der UNESCO und des internationalen P.E.N.-Clubs in über 30 Sprachen übersetzt und begründete Yas¸ar Kemals internationalen Erfolg. Durch die scharfe Sozialkritik machte das Buch auf die armseligen Verhältnisse in Anatolien aufmerksam und beeinflusste die oppositionellen Strömungen, die den Umsturz von 1960 in der Türkei auslösten. V. R.
Aus d. Türk. übers. Schlagworte:Biographie, Kemal, Yasar Systematik: $L-G Umfang: 395 Seiten Standort: $L Kemal
Inhalt: Mit dem Erscheinen seines Romans "Die Römerin" 1947 begründete Alberto Moravia (1907 - 1990) seinen internationalen Ruhm. Die unvergessliche Verfilmung mit Gina Lolobrigida und die moralische Entrüstung der katholischen Kirche, die das Buch jahrelang auf den Index setzte, taten ein Übriges, um die Geschichte um die schöne Römerin Adriana zum Kultbuch zu machen. Adriana, die in den 20er Jahren in Rom in einfachsten Verhältnissen aufwächst, ist so schön, dass ihre Mutter Kapital daraus schlägt. Erst verkauft sie ihre Tochter als Aktmodell, dann drängt sie sie in die Prostitution. Doch Adriana bewahrt sich ihre Würde und Menschlichkeit. Sie liebt und hält ihre Liebe in Ehren. Ihre wirklich große Chance auf ein anderes Leben ist der Student und Antifaschist Giacomo, doch der ist im bigotten, erzkatholischen und doch so unmoralischen Italien ihrer Zeit unerreichbar für sie.
Einheitssacht.: La Romana. - Aus dem Italienischen übers. Schlagworte:Biogrphie, Moravia, Alberto Systematik: $L-G Umfang: 476 Seiten Standort: $L Mora
Einheitssacht.: The Tree of Man. - Aus d. Englischen übers. Schlagworte:Biographie, White, Patrick Systematik: $L-G Umfang: 668 Seiten Standort: $L White
Inhalt: Der Roman schildert einen Mordfall, der sich in den zwanziger Jahren in einer gutbürgerlichen Straße in Rom ereignet hat. Bei der Suche nach dem Täter führt der Weg vom biederen Bürgertum direkt in das Milieu der Dirnen, Zuhälter, Streuner und Gangster: Hinter der spießigen Moral lauert die Korruption, und der Fall gerät rasch zum heillosen Durcheinander...
Einheitssacht.: Quer pasticciaccio brutto de via Merluana. - Aus d. Italiensichen übers. Schlagworte:Biographie, Gadda, Carlo Emilio Systematik: $L-G Umfang: 349 Seiten Standort: $L Gadda
Inhalt: Die bissige Satire, mit dem Untertitel Eine anglo-amerikanische Tragödie, auf die US-amerikanischen Bestattungsbräuche mit Seitenhieben auf den Filmbetrieb in Hollywood ist typisch für das von Zynismus und Sarkasmus geprägte Frühwerk von Evelyn Waugh. Inhalt: Der Roman spielt im Hollywood der Nachkriegszeit. Durch den Selbstmord seines Protegés, eines abgewirtschafteten britischen Filmautors, kommt der junge Dichter Barlow in Kontakt mit einem exklusiven Beerdigungsinstitut. Hier wird der Tod durch hübsche Leichenkleidung, Schminke, bisweilen sogar operative Verschönerungen der Verblichenen verdrängt. Mit Aimée, einer Kosmetikerin des Instituts, beginnt Barlow eine kurze Affäre. Als Autor in Hollywood bislang ohne Erfolg, nimmt er einen Job in einem ähnlichen Institut an, das jedoch seine Segnungen nicht Menschen, sondern Tieren angedeihen lässt. Das Liebesabenteuer mit Barlow stürzt Aimée in einen tiefen inneren Konflikt: Sie kann sich nicht entscheiden zwischen dem skrupellosen Zyniker Barlow und ihrem Chef und Verlobten Mr. Joyboy, einem infantilen Weichling mittleren Alters. In ihrer Not wendet sie sich an einen Briefkastenonkel und befolgt schließlich dessen zynisch gemeinten Rat, Selbstmord zu begehen. Als Joyboy um den Ruf seines Unternehmens fürchtet, sorgt Barlow dafür, dass Aimées Leiche diskret im Tierkrematorium entsorgt wird. Wirkung: Der kurze Roman, der den Infantilismus des US-amerikanischen Lebens, die Heuchelei und Verantwortungslosigkeit anprangert, löste aufgrund seiner anti-amerikanischen Haltung heftige Kontroversen aus. In Europa förderte er eine US-kritische Einstellung, die sich in der Nachkriegszeit auch auf die allgemein empfundenen Ohnmacht gegenüber dem US-amerikanischen Aufstieg zur Weltmacht stützte. Der Roman, der inzwischen zu den großen Satiren der Weltliteratur gezählt wird, wurde 1964 von Tony Richardson verfilmt. D. M.
Einheitssacht.: The Loved One. - Aus d. Englischen übers. Schlagworte:Biographie, Waugh, Evelyn Systematik: $L-G Umfang: 186 Seiten Standort: $L Wau
Inhalt: Mit dem Roman Mein Michael traf Amos Oz, schmerzhaft einen Nerv des jungen, um seine konkrete politische Existenz und innere Identität kämpfenden Staates. Das Scheitern der individuellen Liebesgeschichte einer jungen Frau wird zur Metapher für die Zweifel an der neuen jüdischen Gesellschaft, die nach der Shoah zwischen verschiedenen Traditionen ihren Weg sucht. In präzisen poetischen Beschreibungen verdichtet sich das Bild der Stadt Jerusalem zum Ort der Hoffnung und der unmöglichen »Normalität«. Inhalt: Die 30-jährige Hannah erzählt die Geschichte ihrer gescheiterten Ehe. Schauplatz ist das geteilte Jerusalem der 1950er und frühen 60er Jahre mit seiner Atmosphäre von Aufbruch und Bedrohung. Als junge Literaturstudentin verliebt sie sich - eher freundschaftlich - in den tüchtigen, hilfsbereiten Geologiestudenten Michael Gonen. Gegen den Rat ihrer Familien und Freunde heiraten die beiden schnell. Nach der Geburt eines Sohnes gibt Hannah ihr Studium auf, während Michael zielstrebig an seiner akademischen Karriere arbeitet. Die labile junge Frau zeigt sich der Monotonie des Alltags und den materiellen Entbehrungen nicht gewachsen. Ihr rücksichtsvoller, besonnener Gatte ist nicht der Held ihrer Träume. Etliche ihr nahe stehende Menschen sterben. Sie fühlt sich um ihr Leben betrogen, vernachlässigt Familie und Haushalt, interessiert sich weder für Politik noch für Schicksale in ihrer Umgebung, flüchtet in Krankheiten und verliert sich in sadomasochistischen Sexual- und Machtfantasien, in denen die arabischen Zwillingsbrüder auftauchen, mit denen sie als Kind gespielt hat. Michael nimmt am Sinai-Krieg teil, kehrt wohlbehalten zurück und beendet seine Dissertation. Zum zweiten Mal schwanger, schreibt Hannah ihr Leben auf. Aufbau: Die Ich-Erzählerin beschreibt linear die Chronologie ihres privaten Lebens. In den genauen Beobachtungen der Randfiguren entwirft sie ein Panorama der israelischen Gesellschaft mit ihren sozialen und religiösen Differenzen. In den sachlichen Bericht mischen sich als fremdes, märchenhaftes Element ihre Träume von einem sagenhaften Europa und einem vitalen Arabien. Wirkung: Mein Michael war der erste Bestseller aus Israel überhaupt; er wurde in viele Sprachen übersetzt und gilt als einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. In Israel war er wegen etlicher Tabubrüche heftig umstritten. Die verzweifelte Hannah mit ihrer ungelebten Sehnsucht nach Heldentum und erotischen Abenteuern widersprach dem neuen optimistischen Frauenbild. Als Skandal empfunden wurde ihre sexuelle Faszination für die arabischen Männer sowie die unterschwellige Heroisierung des palästinensischen Terrorismus, als dessen Opfer und Anstifterin sie sich in ihren Träumen sieht und damit zum Symbol für ihr umkämpftes, zwischen Überlegenheitsgefühlen und Unterlegenheitsängsten schwankendes Land wird. E. E. K.
Inhalt: Einheitssacht.: La Pelle. - Aus d. Italienischen übers. Schlagworte:Biographie, Malaparte, Curzio Systematik: $L-G Umfang: 395 Seiten Standort: $L Mala
Inhalt: Der Roman, für den Kawabata Yasunari 1952 den Geijutsuin-Preis (Preis der Akademie der Künste) erhielt, spielt in der Welt der traditionellen japanischen Künste. Inhalt: Kikuji Mitani wird von Chikako, der ehemaligen Geliebten seines verstorbenen Vaters, zu einer Teezeremonie eingeladen. Sie möchte ihm dabei die junge Yukiko vorstellen. Neben Chikako und Yukiko nehmen die Witwe Ota, eine andere Nebenfrau des Vaters, und deren Tochter Fumiko an der Zeremonie teil. Ota, die ihren verstorbenen Geliebten noch sehr vermisst, passt dessen Sohn auf dem Rückweg ab und verführt ihn. Die Beziehung entwickelt sich gegen den Widerstand von Chikako. Ota kann ihr Schuldgefühl nicht ertragen und nimmt sich das Leben. Kikuji fühlt sich nun von Fumiko angezogen, die ihn an ihre Mutter erinnert. Von Leidenschaft überwältigt, lieben sie sich im Teehaus seines Vaters. Danach verschwindet Fumiko und Kikuji findet nur noch die Teeschale, die ihm Fumiko als Erinnerung an ihre Mutter geschenkt hatte, zerbrochen vor. Aufbau: Jedes der vier Kapitel hat einen Titel, der die Gedanken Kikujis symbolisch wiedergibt. Im ersten Kapitel Tausend Kraniche treffen sich alle Hauptfiguren bei der Teezeremonie, die Konkurrenz zwischen Chikako und Ota um Kikujis Vater wird geschildert. In dieser Szene bewundert Kikuji die tausend Kraniche - ein Symbol der Unschuld - auf dem Einschlagtuch von Yukiko. Sonnenuntergang im Wald heißt das zweite Kapitel, in dem die Gegnerschaft beider Frauen sich nun auf den Sohn Kikuji bezieht. Kikuji kann den gemeinsam mit Ota beobachteten Sonnenuntergang nicht vergessen; Ota bringt sich jedoch um. Im dritten und vierten Kapitel Eshino (ein Markenname von Porzellan) und Lippenstift der Mutter geht es um die Rivalität zwischen Chikako und Fumiko, der Tochter von Ota, nach deren Hinterlassenschaften die beiden Kapitel benannt sind. Nach der Affäre mit Fumiko sieht Kikuji im letzten Kapitel Der doppelte Stern am Himmel einen Stern, der ihn an die beiden Frauen erinnert. Kikuji weiß nicht, wie er sich zwischen den jeweiligen Rivalinnen entscheiden soll, und bleibt ratlos und passiv. Kawabata hat 1954 mit Wellen-Regenpfeifer die Fortsetzung von Tausend Kraniche vorgelegt. Auch im Geschehen dieses Romans bleibt Kikuji ein Spielball des Schicksals und findet keinen eigenen Weg. Wirkung: Der Roman wurde oft mit Kawabatas fast gleichzeitig erschienenem Buch Ein Kirschbaum im Winter verglichen, das ebenso in der traditionellen japanischen Welt spielt. Dieses fand und findet heute noch wegen seiner Konstruktion und Thematik größere Resonanz. S. S.
Inhalt: Seine lebenslange Suche nach den Mechanismen der modernen Welt hat V.S. Naipaul zum Literatur-Nobelpreis geführt. Als die Königlich Schwedische Akademie am Donnerstag bekannt gab, dass der 69-jährige britische Autor 2001 die begehrte Auszeichnung erhält, würdigte sie ihn als "literarischen Weltenumsegler", dessen Werke die "Gegenwart verdrängter Geschichte" sichtbar machten. Naipauls Novellen und Romane kreisen um Rassenfragen, postkoloniale Probleme und die Entwurzelung und Verlogenheit des Menschen.
Inhalt: Eher untypisch für die meist in der Gegenwart angesiedelten Romanwelten des Halldór Laxness spielt Die Islandglocke Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts, zu einer Zeit, als Island der dänischen Krone unterstand und sich die Bevölkerung auf der Insel durch Armut, Hungersnöte und dänische Unterdrückung in einer verzweifelten Lage befand. Entstehung: Die drei Teile des Romans wurden zunächst als Einzelbände veröffentlicht (Die Islandglocke, 1943; Die lichte Maid, 1944; Feuer in Kopenhagen, 1946) und erst 1957 unter dem gemeinsamen Titel herausgegeben. Inhalt: Der Roman verfolgt drei Hauptfiguren über einen Zeitraum von etwa zwei Jahrzehnten, in denen sich ihre Wege immer wieder kreuzen: den armen Bauern Jon Hreggvidsson, der des Mordes an einem Henker bezichtigt wird und deswegen mehrere Prozesse mit wechselndem Ausgang durchstehen muss; die schöne und gebildete Snæfridur, die Jon kurz vor der Hinrichtung zur Flucht nach Dänemark verhilft; schließlich den isländischen Gelehrten und Kopenhagener Professor Arnas Arnæus, der auf der Insel mittelalterliche Handschriften sammelt, um das einzigartige kulturelle Erbe Islands für die Nachwelt zu retten. Ihn verbindet eine tiefe Liebe zu Snæfridur, doch er hat bereits eine reiche dänische Witwe geheiratet, um sein Gelehrtendasein und seine Sammeltätigkeit finanzieren zu können. Arnas bewirkt, dass Jon seinen Fall nochmals vor dem isländischen Allthing vorbringen darf, doch dieser kehrt einfach auf seinen Hof zurück. Viele Jahre später reist Arnas im Auftrag des Königs nach Island, um die Amtsführung der Beamten zu kontrollieren. Auch Snæfridur hat inzwischen geheiratet, doch ihr Mann verliert den gesamten Besitz durch seine Trunk- und Spielsucht. Trotz aller Demütigungen behält sie ihren Stolz, auch als Arnas ihren Vater, den Richter Eydalin, seines Amtes enthebt. Als sie wieder einige Jahre später ein letztes Mal mit Arnas in Kopenhagen zusammentrifft, ist dieser beim König in Ungnade gefallen und das Schicksal Islands ungewisser denn je. Seine wertvolle Sammlung isländischer Handschriften geht bei einer Feuersbrunst in Flammen auf. Aufbau: In den drei Teilen des Romans steht jeweils eine der drei Hauptfiguren im Mittelpunkt. Besonders im ersten Teil orientiert sich der Text am Schelmenroman und an der Isländersaga mit ihrem Wechsel von stark raffenden Passagen und szenischer Erzählweise mit vielen Dialogen. Im Zentrum steht Jon, der mit seiner bissig-lakonischen Ausdrucksweise selbst wie eine Sagafigur wirkt. Ihm dient die Welt der Isländersagas als Quelle für sein Selbstbewusstsein und als Maßstab für die Gegenwart. Er verkörpert außerdem die lebendige mündliche Erzähltradition Islands, indem er in jeder Lebenslage Passagen aus den Pontus Rimur, einer volkstümlichen Verserzählung, zitiert. Wirkung: Zwar wollte Laxness sein Werk nicht als historischen Roman verstanden wissen, da »seine Personen, seine Handlung und sein Stil ausschließlich den Gesetzen des Werkes selbst gehorchen«, doch ist nicht zu übersehen, dass die fiktive Handlung ein Gerüst aus genau recherchierten historischen Fakten und Figuren ausfüllt. Der Roman wurde in Island enthusiastisch aufgenommen. Viele Isländer stellten Bezüge zur damaligen politischen Lage während der Entstehungszeit des Romans her, da sie die damals gerade erst erworbene Unabhängigkeit ihres Landes wegen der Errichtung eines US-amerikanischen Luftwaffenstützpunktes gefährdet sahen. J. G.
Einheitsacht.: Islandsklukkan. - Aus d. Isländischen übers. Schlagworte:Biographie, Laxness, Halidór Systematik: $L-G Umfang: 477 Seiten Standort: $L Laxn
Inhalt: Der Roman Portnoys Beschwerden zeichnet eine scharfe Karikatur des jüdischen Lebens im Amerika des 20. Jahrhunderts. Das Klischee von der jüdischen Übermutter wird genauso überspitzt dargestellt wie das Bild des hypochondrischen Vaters oder des orientierungslosen jüdischen intellektuellen Sohns. Die sexuellen Fantasien des Romanhelden und seine problematische Beziehung zu Frauen krönen die Satire auf das vorurteilsbeladene Bild der Juden in Amerika und führen es ad absurdum. Inhalt: Der 33-jährige Alexander Portnoy berichtet seinem Psychoanalytiker Dr. Spielvogel, wie sein Leben verlief. Er beginnt mit seiner Kindheit in einem jüdischen Viertel in Newark. Zwischen einer Übermutter, einer übergewichtigen Schwester und einem weichen, hypochondrischen Vater aufwachsend, entwickelt Portnoy bald Anzeichen eines ödipalen Komplexes. Der hervorragende Schüler und Student vollzieht äußerlich eine an den American Way of Life angepasste Entwicklung, die ihn schließlich zum amtlich bestellten Verteidiger der Menschenrechte in New York werden lässt. Hier wird ihm bewusst, was er schon lange ahnte, dass er die Vorurteile der Juden durch die nichtjüdischen »Gojim« zwar äußerlich bekämpfen kann, in ihrem Inneren jedoch nicht zu zerstören vermag. So steht denn von früher Jugend an diesem äußerlich angepassten Leben Portnoys der Versuch gegenüber, sich mittels Sexualität in allen Spielarten aus dem jüdisch-amerikanischen Mittelklassedasein und den dort an ihn gestellten Erwartungen zu befreien. Zunächst entwickelt Portnoy als Teenager exzessive Selbstbefriedigungspraktiken, die ihn schließlich zu einem ausschweifenden Sexualleben mit häufig wechselnden Partnerinnen treiben. In den Beziehungen, zunächst mit Jüdinnen, dann auch mit nichtjüdischen »Schicksen«, versucht Portnoy stets aufs Neue seine Überlegenheit zu beweisen und fällt doch stets seinen Minderwertigkeits- und Schuldkomplexen anheim, die sich bis zu konkreten Kastrationsängsten auswachsen. Sein letztes Verhältnis mit dem ungebildeten, aber in allen sexuellen Praktiken bewanderten Mannequin Mary Jane Reed, die er »The Monkey« nennt, gefährdet Portnoys berufliche und emotionale Existenz. Nach einer Nacht zu Dritt, gemeinsam mit einer Prostituierten, zu der Portnoy »The Monkey« in Rom überredet, verlässt er sie kurze Zeit später und flieht nach Israel, wo er das Gefühl genießt, nicht mehr Teil einer Minderheit zu sein. Bald erkennt er jedoch, nicht zuletzt durch seine Impotenz, dass er als Amerikaner auch hier Außenseiter ist. Aufbau: Portnoy befindet sich in der Praxis des jüdischen Psychoanalytikers Dr. Spielvogel und erzählt dort, von Assoziationen geleitet, seine Lebensgeschichte, ohne dass sich der Psychoanalytiker in seinen Bericht einmischt. So entsteht eine Erzählung des Helden aus der Ich-Perspektive, die entsprechend subjektiv und überzeichnet ausfällt. Portnoy bedient sich dabei wiederholt jiddischer Redewendungen. Wie der gesamte Roman, so ist auch die Rahmensituation, in der erzählt wird, eine Persiflage. Dr. Spielvogel ist das Klischee des österreichisch-jüdischen Freud-Schülers. Er schaltet sich erst am Ende des Romans ein, nachdem Portnoy sein Leben ausgebreitet hat, mit der Frage, ob man nun mit der Therapie beginnen könne. Der als Eintrag eines psychologischen Handbuchs aufgemachte Absatz über »Portnoys Beschwerden« zu Beginn des Romans belegt zudem, dass Spielvogel Portnoy als Forschungsobjekt benutzt. Wirkung: Der große Erfolg, den dieser Roman seit Erscheinen in den USA und weltweit erlangt hat, ging einher mit anhaltenden Kontroversen. Während die Befürworter in Portnoys Beschwerden eine gelungen Satire über die Probleme der amerikanischen Juden sahen, warfen nicht wenige Philip Roth Antisemitismus und Nestbeschmutzung vor. Auch die weit reichenden Schilderungen des ausschweifenden portnoyschen Sexlebens boten immer wieder Anlass für heftige Kritik. St. N.
Einheitssacht.: Portnoy's Complaint. - [Aus d. Amerik. übers.] Schlagworte:Biographie, Roth, Philip Systematik: $L-G Umfang: 253 Seiten Standort: $L Roth
Inhalt: Geschichten von Nigeria: voll Wärme und Komik, witzig und trotzdem unerbittlich. Ken Saro-Wiwa schildert mit liebevoller Betroffenheit das Leben in Nigeria und auch, wie ein ganzes Land unter einem unfähigen Beamtentum, durch unternehmerische Willkür und Rückständigkeit in den Ruin getrieben wird. Die Kluft zwischen dem ländlichen Bereich, wo man kaum etwas von technischem und zivilisatorischem Fortschritt ahnt, und den Städten, in denen das Leben schnell und hart ist, wird immer größer. Und aus den Ölfeldern sickern unentwegt die Mittel, die Korruption und Verbrechen noch reibungsloser funktionieren lassen... .
Einheitssacht.: A Forest of Flowers. - Aus dem Englischen übers. Schlagworte:Biographie, Saro-Wiwa, Ken Systematik: $L-G Umfang: 201 Seiten Standort: $L Saro
Inhalt: Das Hauptwerk von Don DeLillo ist ein dicht komponierter Zeitroman über die wechselvolle Geschichte der USA als Geburtsstätte der westlichen Kultur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inhalt: In großen Bogen spannt der Autor die Handlung des fast 1000 Seiten umfassenden Romans von den 1950er Jahren bis ins Internet-Zeitalter der 1990er Jahre und zurück. Er reist von New York durch die unendlichen Weiten Amerikas, das seine Bewohner »Gottes eigenes Land« nennen, bis in die Wüste von Arizona. Im Mittelpunkt stehen der Italoamerikaner Nick Shay und Klara Sax. Beide hatten vor Jahrzehnten in New York eine leidenschaftliche, aber kurze Affäre, nun leben und arbeiten sie in Arizona. Familienvater und Topmanager Nick entsorgt Müll jeder Art, darunter Atomschrott nach Kasachstan. Konzeptkünstlerin Klara verarbeitet den Abfall der Geschichte auf ihre Art; mitten in der Wüste konstruiert sie aus abgewrackten Teilen von B-52-Bombern ein gigantisches Metallobjekt als künstlerischen Protest gegen die Militärmacht USA. Die Lebensläufe dieser beiden Figuren sind mit einer Vielzahl menschlicher Originale, wirklichen und erfundenen Ereignissen in Alltag, Politik, Kultur und Sport verknüpft. Einer der Fixpunkte ist ein legendäres Baseball-Match am 3. Oktober 1951 in New York. Die Giants aus Manhattan und ihre Erzrivalen aus Brooklyn, die Dodgers, kämpften um den Titel. DeLillo war damals knapp 15 und ein Fan der Dodgers, die das Finale durch einen einmaligen Schlag des Giants-Spielers Bobby Thomson verloren. Im Roman landet der entscheidende Ball in den Zuschauerrängen, wo der Weiße Bill Waterson und der junge Schwarze Cotter Martin verbissen um die Trophäe kämpfen. Cotter trägt sie am Ende im Triumph nach Hause. Während die Giants-Fans in New York jubeln, feiert die kommunistische Führung in Moskau einen Sieg in der Politik. Die UdSSR hat mit der Zündung ihrer zweiten Atombombe das Nuklearmonopol der USA endgültig gebrochen, das atomare Wettrüsten der Supermächte beginnt. Aufbau: Trotz seines Umfangs ist Unterwelt ein kurzweiliger Episodenroman ohne durchgängige Helden und feste Bezugspunkte. Wie an einer Perlenkette reihen sich Lebensgeschichten um den berühmten Baseball, der ab 1951 mehrfach den Besitzer wechselt, zur teuren Reliquie wird und dann beim Müllexperten Nick Shay landet. DeLillo zieht die wichtigsten literarischen Register: Wie James R Joyce und Virginia R Woolf nutzt er die Technik des Bewusstseinsstroms, von Thomas R Mann hat er die erzählerische Leitmotivik übernommen, in Anlehnung an John R Dos Passos treiben filmische Schnitte und Montagen die Handlung von Unterwelt voran: Sportbegeisterung, Showbusiness und Kalter Krieg, Vietnamprotest, Drogenkonsum und Rockmusik, Pop-Art und Graffiti-Kunst, Yuppiekultur und Internetboom, Aids und Jugendkriminalität. Mit jedem Thema sind unverwechselbare Persönlichkeiten verbunden: u. a. Frank Sinatra und die Rolling Stones, der Komiker Lenny Bruce und FBI-Chef J. Edgar Hoover, der nicht im Verdacht stand, besonders humorvoll zu sein - DeLillo setzt ein großflächiges Puzzle menschlicher Träume, Fehler und Verluste zusammen, das für den Leser schlüssig aufbereitet und leicht durchschaubar ist. Wirkung: Unterwelt erhielt wichtige Literaturpreise u. a. in Israel, Italien und den USA, wo der Roman monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Die deutsche Presse würdigte das Buch als »Meisterleistung in erzählerischer Organisation« (Der Tagesspiegel) und »überwältigenden Chorus, in dem jede einzelne Stimme auf ihre Weise nachhallt« (Frankfurter Rundschau). DeLillo wurde mit Joyce verglichen, denn er habe »einen angemessenen Ausdruck für unser Jahrhundert gefunden« (Süddeutsche Zeitung). B. B
Aus d. Amerik. übers. Schlagworte:Biographie, DeLillo, Don Systematik: $L-G Umfang: 985 Seiten Standort: $L DeLi
Inhalt: Der 1928 erschienene Roman Lady Chatterley gehört zu den unkonventionellsten und freizügigsten Büchern seiner Zeit. D. H. Lawrence widmet sich darin einem Thema, das wiederholt Gegenstand seiner Schriften wurde: Er beschreibt die menschliche Isolation in einer rationalisierten und entfremdeten Welt, in der die Verleugnung der Sexualität einen allgemeinen Vitalitätsverlust zur Folge hat. Inhalt: Schauplatz des Romans ist zunächst Wragby Hall, das Herrenhaus der Chatterleys, in dem die attraktive und vitale Constance (Conny) mit ihrem Mann Clifford Chatterley lebt. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, flüchtet sich der an den Rollstuhl gefesselte Clifford in eine ans Manische grenzende, literarische Produktivität. Wie Connie jedoch bald erkennt, verbirgt sich hinter dem stilistischen Blendwerk seiner Erzählungen nichts als eine erschreckende, gefühllose Leere. Während Clifford sich weiterhin blind um Anerkennung als Schriftsteller müht, leidet Connie zunehmend unter ihrer Beziehungslosigkeit. Während eines Spaziergangs erfährt Connie von Clifford, dass er bereit sei, ihr gelegentliche sexuelle Abenteuer zu gewähren und auch ein uneheliches Kind als sein eigenes zu akzeptieren, vorausgesetzt, der Vater sei ihrer würdig. Connie lernt den zehn Jahre älteren Waldhüter Oliver Mellors kennen und zwischen ihr und dem wortkargen, in einer einsamen Waldhütte lebenden Mann entwickelt sich eine sexuell und emotional innige Liebesbeziehung. In der leidenschaftlichen Körperlichkeit, die sie mit ihm teilt, findet Connie allmählich zu ihrer verloren geglaubten Lebenskraft zurück. Auch Mellors erfährt durch sie eine Wandlung. Als Sohn eines Bergarbeiters aufgewachsen, hatte er nach einer enttäuschenden Ehe eine militärische Karriere in Indien begonnen und den Offiziersrang erworben. Nach dem Tod eines ihm nahe stehenden Vorgesetzten und durch ein Lungenleiden geschwächt, war er in seine Heimat zurückgekehrt, um dort ein Leben in völliger Abgeschiedenheit zu führen. Erst durch Connies unbedingte Liebe zu ihm gelingt es Mellors, sich aus seiner Bitterkeit und selbst gewählten Isolation zu befreien. Als sie ein Kind von ihm erwartet, zeigt sie sich fest entschlossen, Clifford für ihn zu verlassen. Mutig stellt sie sich den gesellschaftlichen Anfeindungen und der verletzten Eitelkeit ihres Mannes. Connie begibt sich nach Schottland, um bis zu ihrer Scheidung von Clifford bei ihrer Schwester Hilda zu bleiben. Mellors schreibt ihr am Ende des Romans einen Brief, der seine tiefe Zuneigung zu ihr und seine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft zum Ausdruck bringt. Struktur: Lawrence verknüpft in Lady Chatterley autobiografische Elemente mit der symbolhaften Schilderung zweier konträrer Lebenswelten. Während sich in der Figur des von Ehrgeiz getriebenen, gefühllos und mechanisch agierenden Clifford die Einsamkeit des modernen Menschen widerspiegelt, erscheint Mellors als Sinnbild eines im Einklang mit der Natur geführten Daseins. Doch wie Lady Chatterley findet auch er erst in einer erfüllten Liebesbeziehung sein wahres Lebensglück. Wirkung: Die Freimütigkeit, mit der Lawrence die sexuellen Begegnungen seiner Titelheldin beschrieb, sorgte für einen Skandalerfolg. In England durfte das Buch bis 1960 nicht publiziert werden. B. S
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Schlagworte:Biographie, Lawrence, David Herbert Systematik: $L-G Umfang: 398 Seiten Standort: $L Lawr
Inhalt: Berlin Alexanderplatz" gehört neben dem "Ulysses" von James Joyce und "Manhattan Transfer" von John Dos Passos zu den bedeutendsten Großstadtromanen der Weltliteratur. Erstmals 1929 im S. Fischer Verlag erschienen, erzählt der Roman die bewegende Geschichte des Franz Biberkopf, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in einen Strudel aus Verrat und Verbrechen gerät. Darüber hinaus aber erzählt der Roman auch vom Berlin der zwanziger Jahre und findet zum ersten Mal in der deutschen Literatur eine eigene, ganz neue Sprache für das Tempo der Stadt.
"Ich bin nicht Stiller!" Mit diesem Satz beginnt der 1954 erschienene Roman "Stiller" von Max Frisch. Mit ihm wird in der Literatur der deutschen Sprache nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine neue Epoche eingeläutet. Der Roman lotet die beginnende Vermassung der Individuen aus, deren letzte Konsequenzen wir heute erleben. Anatol Ludwig Stiller, alias Mister White: "Wir leben in einem Zeitalter der Reproduktion. Das allermeiste in unserem persönlichen Weltbild haben wir nie mit eigenen Augen erfahren ... Wir sind Fernseher, Fernhörer, Fernwisser ... es gibt für uns heutzutage keine Terra incognita mehr. Wozu also die Erzählerei?" "Stiller" wurde bis heute über zweimillionenmal in deutscher Sprache verkauft und liegt weltweit in 25 Sprachen übersetzt vor. Mit "Stiller" gelang Max Frisch der Durchbruch als Romanautor. In der Folgezeit wurde der 1911 in Zürich geborene gelernte Architekt zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Neben seinen Erzählungen schrieb Frisch auch sehr erfolgreiche Bühnenstücke wie "Biedermann und die Brandstifter" oder "Andorra". 1980 verstarb der unter anderem mit dem Büchnerpreis und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnete Autor in seiner Heimatstadt Zürich. »Das war früher auch unter Freunden so, wenn man nachts bei Lambrusco Gespräche führte: Wer bist du wirklich, was ist Maske, was willst du eigentlich sein?« Claus Kleber Systematik: $L-G Umfang: 430 S. Standort: $L Frisch / Magazin (Doppelstück) ISBN: 978-3-518-02857-5
Inhalt: Die Erzählung Auf den Marmorklippen gehört zu den meistgelesenen Werken von Ernst Jünger. Als symbolistische und vorausblickende Schilderung der Zerstörung Europas durch den Zweiten Weltkrieg gilt es vielen als Zeugnis der inneren Emigration des Autors und als kaum verschlüsselter Angriff gegen das NS-Regime. Inhalt: Bruder Minor und Bruder Otho leben gemeinsam zurückgezogen in ihrer Klause in der Marina, einer Gegend, die an mediterrane Landschaften erinnert, an den Schwarzwald und die Region um den Bodensee: eine arkadische Landschaft, deren Verbindung von nordeuropäischen und südeuropäischen Elermenten einen mythischen Raum entwirft. Hier erforschen die Brüder die Botanik und legen in jahrelanger Arbeit ein umfangreiches Herbarium an. Bedroht wird die Idylle durch den Oberförster, dessen im tiefen Wald versteckte Reviere Zufluchtsort für Verbrecher und Ausgestoßene aller Art sind - auch der Rattenfänger von Hameln soll mit den verführten Kindern dort hin gezogen sein. Auf einer ihrer Exkursionen in die Wälder entdecken die Brüder die »Köppelsblek«, das hier als »Schinderhütte« genannte Konzentrationslager des Oberförsters. Zunächst schleichend - dann aber in eine kurze erbarmungslose Schlacht zwischen den Bewohnern der Marina und den Horden des Oberförsters mündend, wird das Land und seine Gesellschaft zerstört. Auch die Klause mit dem Herbarium geht in Flammen auf - die Brüder selbst stecken sie durch einen Strahl des aus Kristall geschnittenen »Spiegels des Nigromontanus« in Brand und sichern so den Fortbestand ihrers Werks in der »Sicherheit des Nichts«. Durch ihre guten Beziehungen gelingt ihnen die Ausreise über das Meer in das nicht weit entfernte Alta Plana, wo sie von früheren Freunden warmherzig empfangen werden. Das Schicksal der Marina hingegen bleibt im Dunkeln. Aufbau: Auf den Marmorklippen steuert erzählerisch auf den finalen Kampf zu und wird deshalb immer wieder auch als Novelle bezeichnet. In zahlreichen Andeutungen und Reflexionen deutet Jünger die Katastrophe voraus. Dabei erinnert die mythisch-symbolistische Schilderung der Geschehnisse und Personen an die Welt der nordischen Sagen. Wirkung: In den letzten Friedensmonaten des Jahres 1939 geschrieben und von den Nationalsozialisten nur teilweise und aus verschiedenen Gründen geduldet - zu diesen Gründen muss auch Jüngers hohes Ansehen als Held des Ersten Weltkriegs gerechnet werden -, gilt Auf den Marmorklippen als Zeugnis der Inneren Emigration Jüngers, als Akt des Widerstandes, da es unverschlüsselt den nationalsozialistischen Terror schildert. Es ist Ausdruck der Distanz und Ablehnung des Autors, indem es wie kein zweites zeitgenössisches Buch im Dritten Reich das NS-Regime und seinen als geistlos empfundenen Totalitarismus angriff. Kritiker Jüngers sehen allerdings in den Schilderungen einen Versuch, den blutigen Untergangsszenarien Schönheit abzuringen und sie zu verklären. Giorgio Battistelli (Komposition) und Giorgio van Straten (Libretto) schufen die Oper Auf den Marmorklippen, die in Zusammenarbeit mit der spanischen Performance-Gruppe »La Fura Dels Baus« am 8. März 2002 am Mannheimer Opernhaus uraufgeführt wurde J. We. Systematik: $L-G Umfang: 150 S. Standort: $L Juen / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-548-23704-6
Inhalt: Als facettenreiches Bild des Lebens in der Metropole New York wird dieser Roman zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem »American way of life«, zum Prototyp des Großstadtromans im 20. Jahrhundert und zu einem international einflussreichen Erzählwerk der klassischen Moderne. Inhalt: Der Roman zeigt uns das New York der frühen zwanziger Jahre, das »moderne Ninive«, als Durchgangsstation und Umsteigebahnhof der jungen, durch Heterogenität und große Dynamik gekennzeichneten amerikanischen Gesellschaft. Darauf spielt der Titel - Manhattan Transfer war der wichtigste Fernbahnhof der Stadt - symbolisch an. Dos Passos montiert dieses Gesamtbild aus mehr als hundert Einzelschicksalen, die wir teils nur flüchtig, teils ausführlicher und wiederkehrend verfolgen. Eine durchgehende Handlung wird nicht entworfen, es gibt aber einige zentrale Figuren, besonders das Mädchen Elaine, dessen Geburt wird zu Beginn des Romans miterleben und die dann zur Schauspielerin und Journalistin heranwächst. Unter den zahlreichen Männern, die ihre Karriere begleiten, ist ihr zweiter Ehemann, der Journalist Jim Herf von besonderem Interesse, der aus Abscheu vor der umfassenden Herrschaft von Geld und »Business« am Ende des Romans die Stadt verlässt und in der Weite des Landes einer ungewissen Zukunft entgegenfährt. Soziologisch gesehen lässt Dos Passos Repräsentanten der wichtigsten Schichten und Gruppen auftreten: Unternehmer, Politiker und Spekulanten; Intellektuelle und Künstler; legale und illegale Einwanderer; Land- und Industriearbeiter; Dienstpersonal; Landstreicher, Bettler und Kriminelle. Die Gesamtdynamik der Erzählung resultiert aus dem zufälligen Zusammentreffen dieser so unterschiedlichen Figuren, besonders aber aus den vielfach sich überkreuzenden Linien des - meist unerwarteten - sozialen Aufstiegs oder des Niedergangs und Scheiterns. Aufbau: Der aktuelle Erfolg und die historische Bedeutung des Romans sind wesentlich durch die bruchlose Entsprechung von Thema und Erzählform begründet. Das zentrale Thema der unaufhörlichen sozialen Veränderung findet Ausdruck in der Technik der Montage, in der zahlreiche Einzelbilder oder Sequenzen auf annähernd filmische Weise »zusammengeschnitten« werden. Dies bewirkt Effekte der Unmittelbarkeit, der Vielfalt, der Kontraste, der Unabgeschlossenheitl - also eine anschauliche Analogie zur alltäglichen Erfahrung der Großstadt: Die Leser können das Schicksal der Figuren, die aus der Masse kommen und wieder in ihr verschwinden, immer nur ein Stück weit verfolgen. In den einzelnen Szenen dominieren direkte Rede (oder auch der »Bewusstseinsstrom«) der Figuren. Dos Passos verzichtet auf eine herkömmliche Erzählerinstanz; seine Erzähloptik ist eher die einer Kamera. Dennoch gibt er dem szenischen Material eine gewisse Struktur und »Bedeutung«. Dies geschieht z. B. durch die Gliederung in drei große Teile nach dem Schema von Ankunft, Aufenthalt und Abschied, sowie in 18 einzelne Kapitel mit mythologischen oder real- symbolischen Titeln (z. B. »Metropolis« oder »Wolkenkratzer«) und jeweils einem kurzen atmosphärischen Vorspann. Auch die mediale Wirklichkeit der Millionenstadt (Reklame, Zeitungsschlagzeilen) wird eingeblendet und dient oft der Ironisierung des Geschehens. Wirkung: Mit der innovativen Kombination von Großstadt-Thematik und montierender Erzählweise war Manhattan Transfer nicht nur in den USA ein Erfolg, sondern wirkte auch international anregend. Ohne Zweifel ist ihm auch der wichtigste deutsche Großstadtroman, Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin (1929), verpflichtet. Eine deutsche Übersetzung war 1927 in Berlin erschienen. J. V . Systematik: $L-G Umfang: 331 S. Standort: $L Dos / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-14133-1
Inhalt: Greene beschreibt exemplarisch die Rückkehr zur Moral eines durch Alkohol und Politik bedrohten Priesters. Seine Integrität kostet ihn das Leben, verändert aber das Leben seiner Umfelder. Inhalt: Im mexikanischen Bundesstaat Tabasco lebt zur Zeit der Revolution der anonym als »Whisky Priest« eingeführte Pfarrer. Die Religionsausübung ist vom Staat unter Strafe gestellt und viele Priester haben das Land bereits verlassen. Nur der alkoholabhängige »Whisky Priest« harrt noch aus. Er wird vom ebenfalls anonym bleibenden Polizeileutnant gejagt, der ihn und die Kirche wegen der Unterdrückung der Armen hasst. Auf der sich über sechs Wochen erstreckenden Flucht vor seinem Verfolger wird der »Whisky Priest« von zahlreichen Leuten gedeckt, so dass es dem Leutnant zunächst nicht gelingt, seiner habhaft zu werden. Während seiner Flucht löst der Priester sich Stück für Stück von seinen Lebenslügen und beginnt wieder priesterliche Verantwortung zu übernehmen. Er erreicht schließlich die Grenze des Nachbarstaats und findet sich in Sicherheit. Auf dem Weg in die Hauptstadt erreicht ihn die Nachricht, der Mörder Calver läge im Sterben und wolle die Beichte ablegen. Wohlwissend, dass dies eine Falle ist, kehrt der Pfarrer zurück und trifft den sterbenden Calver. Der Polizeileutnant verhaftet ihn kurz darauf und bringt ihn ins Gefängnis. Auf dem Weg dorthin diskutieren beide über ihre jeweilige Weltsicht, die religiös-transzendente und die diesseitig-sozialistische. Der Priester glaubt, sein Leben sei sinnlos gewesen; sein Vermächtnis zeigt sich erst nach seiner Hinrichtung: Die bis dahin statischen Nebenfiguren beginnen unter dem Eindruck der Wandlung des Priesters ihr Leben zu überdenken und nun auch zu ändern. Aufbau: Der Roman ist ähnlich einem Triptychon aufgebaut; Anfang und Schluss - mit mehreren Erzählperspektiven und parallelen Handlungssträngen - umrahmen das eigentliche Geschehen um den »Whisky Priest«. Zu Beginn wird aus der Sicht der verantwortungslosen und trägen Nebenfiguren erzählt. Im Mittelteil konzentriert Greene sich allein auf die Schilderung der Flucht des Priesters. Im zentralen Kapitel dieses Abschnitts, das im Gefängnis spielt, erweitert sich die Isolierung der zum Schicksal des Priesters indifferenten Nebenpersonen zu einem universellen Panorama des gottfernen, sinnlosen Lebens. Die Spannung des Buchs entsteht durch den Kontrast zwischen den in ihrer Stagnation gefangenen Nebenpersonen und dem sich entwickelnden Priester, dessen Flucht sich an die Kreuzwegstationen Jesu anlehnt. Der in Kauf genommene Tod ist nur letzte Konsequenz dieses Sinnfindungsprozesses, der den Charakter einer Lebensbeichte annimmt. Wirkung: Das Buch verkaufte sich in den Kriegsjahren nur schleppend, wurde aber in den folgenden Jahren von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen und zweimal verfilmt (1947, 1967). Greene schrieb außerdem eine Bühnenfassung des Buchs. A. Fe. Systematik: $L-G Umfang: 265 S. Standort: $L Gree ISBN: 978-3-552-04431-9
Inhalt: Der einzige, 1955/56 entstandene Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa erschien erst ein Jahr nach dem Tod des Autors. Der Leopard wurde sofort zu einem internationalen Erfolg und wurde 1959 mit dem Strega-Preis ausgezeichnet. Inhalt: Der Leopard erzählt vom Niedergang eines sizilianischen Adelsgeschlechts während des Risorgimento, der Einigung Italiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach der Landung Garibaldis auf Sizilien 1860 bricht die alte Bourbonenherrschaft zusammen und die Insel wird Teil des italienischen Königreiches unter König Viktor Emanuel II. In dieser Zeit gesellschaftlicher und politischer Umbrüche glaubt Don Fabrizio Corbèra, der Fürst von Salina, die alten Traditionen seines Standes bewahren zu können. Gleichzeitig ist er Realist genug, um die veränderten Umstände zu erkennen. Daher unterstützt er die Verbindung seines ehrgeizigen Neffen Tancredi, der auf der Seite Garibaldis für ein vereintes Italien kämpft, mit der schönen Angelica Sedàra, der Tochter eines reichen Emporkömmlings. Tancredi spricht aus, was der Fürst im Innersten ebenfalls ahnt: »Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, dann ist nötig, dass alles sich verändert.« Doch weder der Name noch der Reichtum der Familie werden überdauern - im Angesicht des Todes erkennt Don Fabrizio, dass mit ihm die alte Welt des sizilianischen Adels untergehen wird. Wie kein anderer Autor hat Tomasi mit dem Werk Der Leopard nicht nur der alten aristokratischen Gesellschaft Siziliens, sondern auch der Insel selbst mit ihrer reichen Kultur und Geschichte, ihren Widersprüchen und großen landschaftlichen Schönheiten ein literarisches Denkmal gesetzt. Seine Landschaftsschilderungen und Interieurs sind immer auch Spiegelbild der Figuren und ihrer Empfindungen. Aufbau: Die Episoden des Romans, in acht Kapitel gegliedert, kreisen um die Hauptfigur des Fürsten. Während in den ersten vier Kapiteln das Schicksal der Familie in der Umbruchphase zur Zeit Garibaldis weitgehend mit den Mitteln des traditionellen historischen Romans erzählt wird, löst sich diese Komposition im Folgenden mehr und mehr auf, entsprechend der inneren und äußeren Auflösung des alten Familienadels. In den Kapiteln fünf bis acht wird in Zeitsprüngen von jeweils über 20 Jahren der weitere Niedergang punktuell beleuchtet. Höhepunkt ist das siebte Kapitel Der Tod des Fürsten, in dem dieser noch einmal sein Leben an sich vorüberziehen lässt und Bilanz zieht: »Er, Don Fabrizio, hatte selber gesagt, die Salina blieben immer die Salina. Er hatte Unrecht gehabt. Der Letzte war er.« Von der glanzvollen Familie bleiben nur die drei alten, unverheirateten Töchter des Fürsten übrig. Wirkung: Der Leopard wurde gleich nach seinem Erscheinen höchst unterschiedlich beurteilt. Vor allem linke Kritiker warfen Tomasi eine einseitig aristokratische Sicht auf die Vorgänge des Risorgimento vor und bezeichneten ihn als reaktionär und dekadent, während andere den Roman aufgrund seiner erzählerischen Qualitäten sogleich als Meisterwerk bejubelten. Seine Bekanntheit verdankt Der Leopard vor allem auch der 1963 in Cannes preisgekrönten Verfilmung durch Luchino Visconti mit Burt Lancaster, Alain Delon und Claudia Cardinale in den Hauptrollen. Besonders in Erinnerung geblieben ist die großartige Umsetzung der Ballszene aus dem sechsten Kapitel des Romans. E. H. Systematik: $L-G Umfang: 337 S. Standort: $L Lamp ISBN: 978-3-492-04124-9
Inhalt: 1855 flieht die Sklavin Sethe, die von ihrem Mann verlassen wurde, von der Plantage »Sweet Home« in Kentucky nach Ohio. Sie versucht ihre vier Kinder zu töten, um diese vor dem Schicksal der Sklaverei zu bewahren. Ihre zweijährige Tochter stirbt, die anderen drei überleben. Auf dem Grabstein der Verstorbenen lässt Sethe die Inschrift »Menschenkind« anbringen. 18 Jahre später lebt Sethe allein mit ihrer zweiten Tochter Denver. Die Vergangenheit ist präsent geblieben: Die zwei Söhne sind fortgelaufen, in der schwarzen Gemeinde wird Sethe als Kindsmörderin gemieden, die tote Tochter spukt durch das Haus. Eines Tages taucht Paul D. auf, ein ehemaliger Sklave von »Sweet Home«, der ein gemeinsames Leben mit Sethe aufbauen will und den Geist des toten Kindes vertreibt. Als er von dem Mord Sethes an ihrer Tochter erfährt, verlässt er schockiert das Haus. Plötzlich steht eine junge Frau namens Menschenkind vor Sethes Haus, die in eben jenem Alter ist, in dem das verstorbene Kind sein müsste. Sethe nimmt sie als die verlorene Tochter auf; es folgen einige Wochen glücklichen Zusammenlebens der kleinen Familie. Doch Menschenkind verlangt nach immer neuen Beweisen der Liebe Sehtes und versucht überdies Denver aus dem Haus zu drängen. Als sich Nachbarsfrauen vor dem Haus versammeln, um den Geist des toten Kindes auszutreiben, sieht Sethe Menschenkind erneut in Gefahr, in die Sklaverei zu gelangen, und stürzt sich auf den ebenfalls anwesenden weißen Arbeitgeber Denvers; ein weiterer Mord kann jedoch von den Frauen verhindert werden. Menschenkind verschwindet spurlos, Sehte bleibt verzweifelt zurück. Doch sie erhält neuen Rückhalt durch die Gemeinde und das nochmalige Angebot Paul D.s, eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu verbringen. Aufbau: Morrison erzählt die Handlung nicht linear, sondern wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen. Der Roman setzt fast zwei Jahrzehnte nach dem Kindsmord ein und trägt das Geschehen zur Zeit der Sklaverei sowie die Kindstötung in Rückblenden nach. In der Darstellung verschiedener Lebensläufe entwirft Morrison ein lebendiges Panorama der Zeit der Sklaverei und der Befreiung. Dabei vermeidet sie jegliche Polarisierung von Gut und Böse, wie sie etwa Harriet R Beecher Stowe in ihrem Roman Onkel Toms Hütte (1852) vornahm, und geht einer Heroisierung des Schicksals der Schwarzen bewusst aus dem Weg. In der Thematisierung des Kindsmords setzt sich Morrison außerdem mit der problematischen Übersteigerung der Mutterliebe auseinander. Wirkung: Das Buch wurde zu einem der größten Erfolge der Autorin und 1988 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Jonathan Demme verfilmte den Roman 1998 mit Oprah Winfrey und Danny Glover in den Hauptrollen. S. D. / T. Sch. Systematik: $L-G Umfang: 374 S. Standort: $L Morr ISBN: 978-3-498-09291-7
Inhalt: Einheitssacht.: The big sleep. - Aus dem Engl. übers. Schlagworte:Biographie, Chandler, Raymond Systematik: $L-G Umfang: 219 Seiten Standort: $L Chan
Inhalt: Das Totenschiff ist das erste Werk von B. Traven, das in Buchform erschien. Mit den Mitteln des Abenteuerromans schildert er die Odyssee eines Seemanns ohne Papiere, der schließlich keinen anderen Ausweg sieht, als auf einem Schiff anzuheuern, dessen Mannschaft aus »lebenden Toten« besteht. Ich-Erzähler ist der bereits aus Die Baumwollpflücker bekannte Amerikaner Gerard Gale, der später in Die Brücke im Dschungel (1929) und der Erzählung Nachtbesuch im Busch wiederkehrt. Entstehung: Schon bei Die Baumwollpflücker hatte Traven betont, in Mexiko als »Ölmann, als Farmarbeiter, Tomaten- u. Apfelsinenpflücker, Urwaldroder, Maultiertreiber, Jäger« gearbeitet zu haben. Die Form der Ich-Erzählung und seine Behauptung, nur aus dem eigenen Erleben heraus zu schreiben, legen nahe, das Werk als Schlüsselroman im Hinblick auf seine Identität als Ret Marut (Stichwort R S. 1085) zu lesen. Die Vehemenz, mit der Traven in Das Totenschiff, 1923/24 in London in englischer Sprache begonnen, Gales Bemühungen beschreibt, an Papiere zu kommen, legt die Vermutung nahe, dass Traven hier Erlebnisse seiner Flucht nach Mexiko verarbeitet hat: »So gab ich meinen guten Namen auf«, konstatiert Gale, als er an Bord der »Yorikke« geht, »ich hatte keinen Namen mehr.« Ebenso mag sich die von K. S. Guthke aufgestellte Hypothese, Traven selbst könne seine eigene Herkunft unbekannt gewesen sein, in der »lebensgeschichtlichen Verbindung zwischen Maruts Abschied von Europa und Travens Ankunft in Übersee« niedergeschlagen haben. Inhalt: Nach einer Liebesnacht verpasst der Matrose Gale in Antwerpen die Abfahrt seines Schiffes und steht nun ohne Geld und Papiere da. Ohne Identitätsbeweis will ihm der US-amerikanische Konsul in Paris keinen neuen Pass ausfertigen und stellt sogar Gales Geburt in Abrede. Er ist zum Opfer einer Bürokratie geworden, der Papiere wichtiger sind als der Mensch: »Jeder konnte mit mir machen, was er wollte.« Gale wird abgeschoben und gerät nach einer Odyssee durch halb Europa schließlich nach Cadiz, wo er als »Kohlenschlepp« auf der schrottreifen »Yorikke« anheuert, die Schmugglerware transportiert. Zusammen mit seinem polnischen Kameraden Stanislaw Koslowski, ebenfalls ein Entwurzelter, wird er auf die »Empress of Madagascar« verschleppt, die als Versicherungsbetrug versenkt werden soll. Doch bevor es dazu kommt, läuft das »Totenschiff« auf ein Riff, nur Koslowski und Gale überleben. Schließlich zerstört ein Sturm das Wrack; Gale treibt allein im Meer. Wirkung: Das Totenschiff wurde der berühmteste Roman von Traven. Die Wochenschrift Die Weltbühne würdigte das Werk nach Erscheinen als »ein Seemannsbuch, das auf eine Art mit der verlogenen Seemannsromantik aufräumt, dass buchstäblich nicht eine Phrase übrig bleibt.« Die fehlende Hoffnung jedoch, dass sich das Schicksal der Rechtlosen, Unterdrückten und Armen wenden ließe, die als Grundtendenz auch die anderen Romane von Traven prägt, fand bei der linken Kritik auch Missfallen. Georg Tressler verfilmte den Roman 1959 mit Horst Buchholz und Mario Adorf in den Hauptrollen. A. C. K. Systematik: $L-G Umfang: 215 S. Standort: $L Trav / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-10126-7
Inhalt: Mit seinem Roman Reise ans Ende der Nacht gelang Louis-Ferdinand Céline ein Meilenstein in der französischen Literatur der Moderne, mit dem er an die europäische Erzähltradition des Schelmenromans anknüpfte. Inhalt: Unter Verarbeitung eigener biografischer Erfahrungen erzählt Reise ans Ende der Nacht die Erlebnisse von Ferdinand Bardamu, der hin- und herbewegt wird wie das Sturmgepäck eines Soldaten (frz.: barda) im Durchgang durch die unterschiedlichsten Situationen und Milieus und schließlich zu einer schonungslosen Sicht des Menschen in der Moderne gelangt. Im Ersten Weltkrieg erleidet Bardamu die monströse Unmenschlichkeit und Sinnlosigkeit von Gewalt und den Sadismus der eigenen Befehlshaber im Schlamm der nordfranzösischen Schlachtfelder sowie im Kontakt mit dem Zynismus der Heimatfront. Um dem zu entgehen, engagiert er sich in Bikomimbo, einer Station im tiefen Busch von Kamerun, nur um dort die Unbarmherzigkeit und Verlogenheit des weißen Kolonialismus zu erleben. In der Folge verschlägt es ihn nach Amerika, wo seine Underdog-Perspektive den Glanz des kapitalistischen Amerikas an den Fließbändern der Ford-Werke und in der Ersatzwelt des neuen Mediums Kino als reine und herzlose Fassade enthüllt. Zurück in Frankreich folgt der Leser dem mittlerweile zum Armenarzt avancierten Bardamu durch das beklemmende, in seiner ganzen Erbärmlichkeit dargestellte Leben der Pariser Vorstädte, wo Misshandlung, Gewalt, Kindersterblichkeit, Prostitution und Abtreibung an der Tagesordnung sind. Im Kontakt mit dieser Realität erweist sich für Bardamu jeder theologische, philosophische oder ideologische Gegenentwurf als nicht tragfähig - seine Reise mündet nicht in ein optimistisches »Morgenrot«, sondern in das pessimistische, todesfahle Licht des »Morgengrauens« am Kanal St-Martin, nach dem Tod Robinsons, seines Alter Ego. Aufbau: In der Reise ans Ende der Nacht gibt es keine Strukturierung in numerische oder durch Überschriften eingeleitete Kapitel. Trotzdem weist der Roman eine doppelte zyklische Struktur auf: Während in einem ersten Durchgang Bardamu die Weite der Welt reisend und erkennend durchmisst, führt ihn der zweite Durchgang im Laufe seiner Tätigkeit als Arzt in die Tiefe des sozialen, psychologischen und metaphysischen Elends menschlicher Existenz im Moloch Paris. Innerhalb dieser beiden großen Zyklen ordnen sich die Kapitel nach den in ihnen besuchten Orten zu Sequenzen zusammen. Die kunstvolle Doppelung in Erzähler- und Autor-Ich erlaubt es Céline, die Geschichte durch generalisierende Aphorismen und Kommentare zu spiegeln. Wirkung: Von Anfang an polarisierte Célines Debütroman: Die politische Linke rühmte die Schonungslosigkeit in der Darstellung der sozialen Realitäten und der Kriegsschrecken, die Rechte fand Gefallen an der Radikalität seines Pessimismus. Durch die von Céline praktizierte Einbeziehung des Argot (des französischen Slang), seine permanente Vermischung der Stilebenen, das Durchbrechen des klassischen festen Satzbaus durch die berühmten drei Punkte stellt die Reise ans Ende der Nacht ein Novum in der französischen Literatur dar: Céline symbolisiert zukunftsweisend die Möglichkeiten des Romans, unmittelbar über Stil Emotion erfahrbar zu machen. Zu Recht wird er deshalb in einem Atemzug mit Marcel R Proust, James R Joyce, Franz R Kafka und Thomas R Mann genannt. Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag) Systematik: $L-G Umfang: 540 Seiten Standort: $L-G Céli
Inhalt: Wer war dieser Jakob Abs? An einem nebligen Morgen im November wird der Achtundzwanzigjährige, der bei der Reichsbahn arbeitet, auf dem Gelände des Dresdner Bahnhofs von einer Lokomotive überfahren. Damit beginnen die kunstvoll formulieren Mutmaßungen des Erzählers: War es ein Unfall? Beging er Selbstmord? Und wenn ja: Was mag ihn dazu getrieben haben? Oder war es gar ein politischer Mord? Aber aus welchen Motiven? In einer Reihe von Gesprächsfetzen, in denen sich jene Personen zu Wort melden, die dem Protagonisten am nächsten standen, entsteht nach und nach das Bild des verlässlichen und schweigsamen Jakobs. Da sind seine Mutter und seine Freundin Gesine, die in den Westen geflohen sind, da ist aber auch Hauptmann Rohlfs von der Spionageabwehr der DDR. Es stellt sich heraus, dass der Hauptmann Jakob sogar in den Westen fahren ließ. Doch der kam zurück, enttäuscht vom Leben in der BRD. Sein neues Leben in der DDR jedoch dauerte nur einen einzigen Tag.
Georg-Büchner-Preis 1971 Systematik: $L-G Umfang: 254 S. Standort: $L John ISBN: 978-3-937793-19-1
Inhalt: "Ich glaube, ich müsste anfangen, etwas zu arbeiten, jetzt, da ich sehen lerne. Ich bin achtundzwanzig, und es ist so gut wie nichts geschehen", schreibt Malte Laurids Brigge in sein Tagebuch. Das bleibt nicht lange so. Der letzte Spross eines aussterbenden dänischen Adelsgeschlechts verliert nach dem Tod seiner Eltern alles: seinen Besitz, seine Heimat. Er versucht, sich als Dichter im Paris der Jahrhundertwende durchzuschlagen. Mit wachem Blick zeichnet er das Bild einer pulsierenden Metropole, die zum Zentrum der modernen Welt wird. In seinen atemlosen Tagebucheinträgen berichtet er von den ewig hell erleuchteten Restaurants, den gesichtslosen Passanten und dem rasenden Verkehr, von den Bettlern und den Kranken. Systematik: $L-G Umfang: 206 S. Standort: $L Rilk ISBN: 978-3-937793-27-6
Inhalt: Ein deutsches Phänomen macht Siegfried Lenz zum Thema seines 1968 erschienenen Romans Deutschstunde, seinem erfolgreichsten Werk. Er erteilt eine modellhafte Lektion über die fatalen Folgen unreflektierten Pflichtbewusstseins. Blindes Mitläufertum wird als als gefährliche Schein-Tugend bloßgestellt. Inhalt: In den 1950er Jahren soll der inhaftierte Ich-Erzähler Siggi Jepsen einen Aufsatz verfassen - über die Freuden der Pflicht. Zwangsläufig kommt ihm sein Vater Jens Ole Jepsen in den Sinn, der in der NS-Zeit pflichtbeflissen Dienst als Polizeiposten im fiktiven Dörfchen Rugbüll tat. Von der Flut der Erinnerungen überwältigt, findet Siggi keinen Anfang. Als Folge des letztlich leeren Heftes muss Siggi wegen Aufsässigkeit eine Einzelhaft verbüßen. Unter verschärften Bedingungen schreibt er nun wie besessen seine Geschichte: Sie beginnt im Jahr 1943, als der Vater - von oberster Stelle beauftragt - ein verhängtes Malverbot gegen den Künstler Max Ludwig Nansen zu überwachen hat. Ein Auftrag, den der Ordnungshüter zunächst zögerlich, dann umso strenger und unbarmherziger erfüllt - »Befehl ist Befehl«. Auf die erhoffte Mithilfe des Sprösslings kann er nicht zählen, jener entfernt sich vielmehr, wird zum Verbündeten des Malers, warnt diesen und versteckt seine Bilder vor dem Zugriff des uniformierten Vaters. Der Pflicht-Mechanismus des Polizisten nimmt geradezu paranoide Züge an: Das NS-Regime ist am Ende, das Malverbot längst außer Kraft, doch der Vater hört nicht auf, Nansen zu verfolgen. Ebenso zwanghaft hört auch der Sohn nicht auf, den Künstler vor dem Vater zu schützen. Er stiehlt schließlich Nansens Gemälde und muss ins Gefängnis. Nach Abgabe der Strafarbeit ist sich Siggi sicher, die Strafe stellvertretend für den Vater abgesessen zu haben. Aufbau: Der Roman gliedert sich in eine Rahmenerzählung, in welcher der inzwischen 21-jährige Siggi im Jahr 1954 als Insasse der Jugendstrafanstalt anhand der Strafarbeit die Ereignisse der Jahre 1943 und folgende Revue passieren lässt. Somit bildet die Erinnerung an den eskalierenden Vater-Sohn-Konflikt die Haupthandlung. Als erlebendes und schreibendes Ich verknüpft die die Perspektive dominierende Figur des Siggi Jepsen nicht nur geschickt beide Zeitebenen, sondern beginnt die eigene Rolle zu reflektieren. Im Zuge eines objektivierenden Niederschreibens und Bewusstmachens vollzieht der jugendliche Protagonist einen Reifeprozess. So wird das Buch von Lenz zur Initiationsgeschichte, mehr noch: zum Entwicklungsroman. Am Schluss des Romans ist Siggi gereift, wenn auch nicht geläutert. Noch kann er nicht viel Neues mit seiner wiedererlangten Freiheit anfangen: »Etwas Neues? Was soll das sein?« Wirkung: Das Buch gilt bis heute als eine der ersten und wichtigsten literarischen Aufarbeitungen des Dritten Reichs. Verstanden als Demaskierung eines pervertierten Pflichtbegriffs, gelobt als so bahnbrechende wie befreiende künstlerische Auseinandersetzung ist das Werk nicht im Stil einer Moral-Predigt verfasst, sondern in der poetisch-menschlichen, für Lenz typischen Art, Geschichte aufzuarbeiten und zu hinterfragen, verknüpft mit der Verpflichtung der Nachkriegsliteraten, jeglicher Wiederholungsgefahr prophylaktisch entgegenzuwirken. Kritiker bemängeln bei aller epischen Solidität des Romans Schwächen in der formalen Konstruktion, aber auch eine angestrengt traditionell-moralisierende Grundhaltung. Aus heutiger Sicht kann das Buch auch als Zeitdokument für die Vater-Sohn-Konflikte der 1968er-Generation gelesen werden. Zur Popularität des Romans trug auch Peter Beauvais' TV-Verfilmung 1972 bei. R. M. Systematik: $L-G Umfang: 490 S. Standort: $L Lenz ISBN: 978-3-937793-29-0
Inhalt: Warschau während der deutschen Okkupation. Die schöne Irma Seidenman, Witwe eines kurz vor Kriegsausbruch verstorbenen Röntgenologen, fühlt sich ganz als Polin. Erst die deutsche Besatzung lässt sie des eigenen Judentums bewusst werden, sie wird an die Gestapo verraten. Doch die Nachricht ihrer Verhaftung lässt ganz verschiedene Personen eine Kette des guten Willens bilden. Vor allem der heimlich in sie verliebte Kunsthändler Pawil Krynski und der Deutsche Johannes Müller, der sich bei seinen SS-Parteigenossen für die unbekannte Frau verbürgt, setzen sich beherzt für sie ein. Aber nicht nur die Tugendhaften haben in diesem in Episodenform erzählten Roman ihre Auftritte. Feige, Egoisten und Denunzianten sind hier genau so zu finden wie Gutmütige und Hilfsbereite. Aus ihren Schicksalen fügt Szczypiorski ein Gesellschaftspanorama zusammen, ein komplexes Beziehungsgeflecht, in dem fast alle in irgendeiner Weise der weiblichen Hauptfigur verbunden sind. Doch endet der Roman nicht in den Vierzigern: Jahre später begegnen sich Frau Seidenman und Pawil Krynski in Paris erneut. Systematik: $L-G Umfang: 219 S. Standort: $L Szcz ISBN: 978-3-937793-36-8
Inhalt: M. Proust (1871-1922), dessen dichterisches Hauptwerk in sieben Teile gegliedert ist, entfaltet in Bd. 1 den Mikrokosmos seines Ich-Erzählers Marcel: Erinnerungen an die früheste Kindheit, Ferienaufenthalte bei Tante Léonie in Combray, Gesellschaftsklatsch im Kreise der Familie. Tief beeindruckt ist der Junge jedes Mal, wenn Swann zu Besuch kommt, der Sohn eines guten Freundes seines Großvaters. Leider hat Swann eine unpassende Ehe geschlossen, die von der Aristokratie missbilligt wird. Als Marcel heimlich Swanns Tochter Gilberte erblickt, verliebt er sich auf der Stelle in sie ... - Gefühle, Träume, minutiöse Milieustudien bilden den Stoff des Buches. Systematik: $L-G Umfang: 541 S. Standort: $L Prous
Inhalt: Andric´s Werk um die Geschichte einer Brücke, die vier Jahrhunderte lang Abend- und Morgenland miteinander verband, ehe sie im Ersten Weltkrieg zerstört wurde, gehört zu den großen Romanen der Weltliteratur. Inhalt: Um die steinerne Brücke über die Drina, jenen Fluss auf dem Balkan, der inmitten Europas Bosnien von Serbien, aber auch Okzident und Orient trennt, kreist das Geschehen in der Stadt Viesegrad. Die Brücke, so erzählt Andric´, sei im 16. Jahrhundert auf Geheiß des osmanischen Großwesirs Sokolovic gebaut worden, der einst als Knabe aus dieser Region nach Stambul verschleppt worden war. In langjähriger harter Fronarbeit schlagen die Menschen die elfbogige weiße Brücke über den reißenden Fluss. Seine Krönung findet das Bauwerk in einer weit ausholenden, im Scheitelpunkt gelegenen Terrasse, die rasch zum Mittelpunkt des Lebens und Treibens in Stadt und Region wird. Als ruhender Pol geleitet die Brücke den Leser durch bewegte Zeiten: durch Glanz und Verfall des Osmanischen Reiches, österreichische Besatzung und serbischen Freiheitsdrang bis zum Anbruch jener neuen, modernen Zeit, die der Brücke das Ende bringen sollte - 1914. Gleich nach Beginn des Ersten Weltkriegs sprengen österreichische Pioniere beim Rückzug vor den Serben den Mittelpfeiler in die Luft. In der Zerstörung der Brücke kündigt sich eine Epoche an, in der alles, wofür das Bindeglied zwischen Völkern und Welten stand, zerstört wird. Einzelschicksale auf und an der Brücke erlangen gleichnishafte Bedeutung. Ein Aufrührer wird auf der Terrasse gepfählt, eine unglückliche Braut springt während des Hochzeitszugs über die Brüstung, Würdenträger der Völkerschaften bereden dort die Bedingungen ihres Zusammenlebens. Die strategische Bedeutung der Brücke zieht die Menschen in die Konflikte zwischen den ethnischen und politischen Fronten. In der Geschichte der Brücke spiegelt sich die Geschichte Bosniens, des Balkans und der Welt. Es ist das wahre Leben, rätselhaft und schön, schmerzlich und versöhnlich in einem. Aufbau: Mythen und Legenden, Fabeln und Schwänke hat Andric´ in seiner Chronik verwoben. Grotesker Humor und zarte Liebesszenen, skurrile und ehrwürdige Gestalten, Leichtsinn und übermütiges Fabulieren stehen neben tiefgründigen Gesprächen. »Hauptfigur« des Romans ist die Brücke. Im Duktus eines orientalischen Märchenerzählers fügt der Autor mit breitem Atem Geschichte an Geschichte und verbindet die Abfolge menschlicher Schicksale mit Betrachtungen über die Zeit, die im Bild der Brücke, als Sinnbild des Überbrückens von Gegensätzen zusammenlaufen. Wirkung: Schon in den 1950er Jahren fand der Roman Die Brücke über die Drina international Beachtung. Nach der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Andric´ wurde das Buch in alle Weltsprachen übersetzt. Zu neuer Aktualität gelangte es durch den Jugoslawienkonflikt im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. R. F. Systematik: $L-G Umfang: 413 Seiten Standort: $L-G Andr
Inhalt: Aldous Huxleys Hauptwerk gehört neben Fahrenheit 451 (1953) von Ray R Bradbury sowie Farm der Tiere (1945) und 1984 (1949) von George R Orwell zu den großen fortschritts- und gesellschaftskritischen Werken des 20. Jahrhunderts. In der Anti-Utopie Schöne neue Welt malt Huxley eindringlich desillusionierende Bilder einer künftigen automatisierten, aller natürlichen Impulse beraubten Welt. Inhalt: Schöne neue Welt spielt im Jahr 632 »nach Ford«, nach unserer Zeit im 26. Jahrhundert. Als Jahr Null hat man das Jahr herangezogen, in dem Henry Ford mit der Herstellung des ersten Ford-T-Modells, einem Meilenstein der industriellen Massenproduktion, begann. Die Maxime des Staatsgebildes, in dem an die Stelle Gottes und der Religion die Idee von Massenproduktion und -konsum getreten ist, lautet »Gemeinschaftlichkeit, Einheitlichkeit, Beständigkeit«. Babys werden nicht mehr ausgetragen, sondern in »Brut- und Normzentralen« in Flaschen »gezüchtet«. Die Gleichförmigkeit des Menschen wird mittels genetischer Manipulationen vervielfältigt. Nach der »Entkorkung«, der Geburt der Kinder, werden die Kinder »genormt«. Die Einteilung der Menschen erfolgt in fünf Kasten; zu diesem Zweck werden den Kindern im Schlaf »Weisheiten« eingetrichtert. Hierdurch ist es möglich, »das Problem des Glücks« zu lösen, »das Problem, wie man Menschen dahin bringt, ihr Sklaventum zu lieben«. Das angestrebte universelle Glück ist nur durch Kontrolle von destabilisierenden Faktoren erreichbar. Für die Flucht aus Momenten des persönlichen Ungleichgewichts steht die Droge »Soma« zur Verfügung. Dieser programmierten Welt stehen drei Außenseiter gegenüber: der »Wilde« John Savage, der aus dem Indianerreservat Malpais kommt, sowie Bernard Marx (dt. Sigmund Marx) und Helmholtz Watson (dt. Helmholtz Holmes Watson). Ein »Fabrikationsfehler« bei Bernard zieht nach sich, dass er dem Idealbild der ihm zugedachten Kaste nicht entspricht und anachronistische Liebesgefühle für Lenina Crowne entwickelt. Helmholtz bildet aufgrund seiner geistigen Überlegenheit eine nicht staatskonforme Individualität aus. Savage und Helmholtz versuchen einen Aufstand anzuzetteln, doch sie scheitern: Helmholtz und Bernard müssen ins Exil, Savage bleibt schließlich allein der Selbstmord als Ausweg. Aufbau: Der Roman gliedert sich in zwei Hauptteile mit 18 Kapiteln. Haupt- und Nebenstränge der Erzählung sind - den Darstellungstechniken des Mediums Film vergleichbar - durch häufige Episodenwechsel miteinander verflochten. Im ersten Hauptteil, den Kapiteln 1 bis 9, erfolgt eine Einführung in die Gesellschaft der »Soma-Kultur«, werden die Bemühungen der Außenseiter Bernard und Helmholtz, sich frei zu entfalten, und der Aufenthalt im Indianerreservat geschildert. Im zweiten Hauptteil, den Kapiteln 10 bis 18, wird anhand der Figur John Savage aufgezeigt, wie das Gesellschaftssystem der »schönen neuen Welt« auf Außenseitertum reagiert. Wirkung: Mit dem Roman Schöne neue Welt erreichte Huxley eine immense Popularität. Auf dem Hintergrund der aktuellen Gentechnikdiskussion erhält das Werk eine neue Brisanz. V. R.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 252 Seiten Standort: $L Huxl
Inhalt: Der "Magier aus Bahia" oder der "brasilianische Balzac" - es mangelt nicht an würdevollen Umschreibungen und ruhmreichen Titeln für den berühmtesten brasilianischen Romancier. Jorge Amado, geboren und aufgewachsen auf einer Kakaoplantage im brasilianischen Bundesstaat Bahia, gehört zu den verehrtesten und zugleich meistgelesenen Autoren Lateinamerikas. Sein politisches Engagement und sein literarisches Schaffen sind geprägt von seiner Herkunft aus dem Kakaoland und untrennbar verbunden mit dieser Region im Nordosten Brasiliens. Aus einer Familie kleiner Kakaopflanzer stammend, mauserte Jorge Amado sich bereits im Alter von 15 Jahren zum Journalisten und Schriftsteller und absolvierte wenige Jahre später ein Jura-Studium in Rio de Janeiro. In den 30er und 40er Jahren engagierte der junge Autor und Lektor sich revolutionär und politisch in der kommunistischen Bewegung. Unter seinen Werken aus dieser Zeit finden sich daher auch politische Schriften wie die Trilogie Katakomben der Freiheit. Jene 'wilden' Jahre waren eine endlose Folge von Verhaftungen, Exil und Rückkehr für den überzeugten Atheisten und Bolschewisten. Nach mehreren Gefängnisaufenthalten aus politischen Gründen lebte Amado 1941 in Argentinien und Uruguay im Exil. Als Abgeordneter der Kommunistischen Partei saß er einige Jahre später im Parlament Brasiliens, ging jedoch nach dem Verbot der KP 1948 abermals in politisches Asyl nach Prag und Paris. Aus dem Zufluchtsland Frankreich wurde Amado jedoch ausgewiesen, und so kehrte er 1952 in sein Heimatland zurück. Seitdem lebt er in Salvador da Bahia. Mit seinem "Bahia-Zyklus" (Das Mietshaus, Herren des Strandes, Jubiabá und Tote See) widmet sich Amado dem Leben der proletarischen Klassen, beschreibt deren Armut und beständigen Kampf gegen die Verelendung. Mythologie und Religionen der afro-brasilianischen Kultur sind ebenfalls faszinierendes Herzstück dieser Werke. Der "Kakao-Zyklus" aus denselben Jahren (Im Süden, Kakao und Das Land der goldenen Früchte) beleuchtet Eroberung, Aufstieg und Niedergang der Kakaowirtschaft aus den gegensätzlichen Perspektiven der Plantagenarbeiter und der Großgrundbesitzer. Das 1958 veröffentlichte Gabriela wie Zimt und Nelken gehört zu den bekanntesten Büchern Amados. Darin erzählt er, eingebettet in lokalpolitische Ereignisse des Kakaostädtchens Ilhéus die Liebesgeschichte der nach Zimt und Nelken duftenden Mulattin Gabriela und dem Araber Nacib, der das Mädchen erfolglos in einen bürgerlichen Rahmen zu pressen versucht. Das Jahr 1954 markiert einen Wendepunkt in Jorge Amados Leben. Um an seinem nächsten Romanprojekt zu arbeiten, wandte er sich von der Kommunistischen Partei ab und wurde ausgeschlossen. Auch nachdem der erfolgreiche Autor sich ab Ende der 50er Jahre neue Themenspektren erschloss, weg von politisch zu eher sinnlich betonten Motiven, und die Literaturkritik ihm "Populismus" vorwarf, ist sein Erfolg und vor allem die Zuneigung der Brasilianer für ihn ungebrochen. Der Roman Tieta aus Agreste wurde erst kürzlich verfilmt, und zu Jorge Amados 80. Geburtstag im Jahre 1992 versammelten sich die Menschenmassen auf dem zentralen Platz der Altstadt Salvadors, um einem Konzert zu seinen Ehren zu lauschen. Christine Illy Schlagworte:Amazonas, Belletristische Darstellung, Brasilien, Liebe Systematik: $L-G Umfang: 383 Seiten Standort: $L-G Amado
Inhalt: Der Erstlingsroman von Robert Musil Die Verwirrungen des Zöglings Törleß über die sadistischen Spiele und den Seelen-Terror einer Reihe von Internatszöglingen aus den oberen sozialen Schichten nahm in vielem das Bild der kommenden Diktatur und der Vergewaltigung des Individuums durch die Mehrheit und das System vorweg. Entstehung: Musil war 22 Jahre alt, als die Arbeit an seinem ersten Roman begann, trotz seiner Jugend schon Ingenieur und er fühlte sich in seinem Beruf unzufrieden und gelangweilt. So setzte er sich in diesem Buch mit den eigenen Erfahrungen als Zögling von k.u.k. Militärerziehungsanstalten auseinander, die er 1892 bis 1897 in Eisenstadt und Mährisch-Weißkirchen durchlaufen hatte. Da es Musil zunächst nicht gelang, einen Verlag zu finden, schickte er das Manuskript dem prominenten und einflussreichen Kritiker Alfred Kerr, der es enthusiastisch feierte und Musil damit zum literarischen Durchbruch verhalf. Inhalt: Der junge Törleß, Sohn eines Hofrats, tritt in ein altehrwürdiges Konvikt ein, in dem die Sprösslinge der oberen Familien des Landes auf den Militär- oder Staatsdienst vorbereitet werden. Das Zusammenleben der Schüler ist von pubertären Nöten und homoerotischen Beziehungen geprägt. Törleß befindet sich in diesem Konvikt zunächst in einer komplizierten, von Depressionen geprägten Situation. Er empfindet sein Leben als sinnlos und sehnt sich nach einem anderen Dasein, von dessen Gehalt und Form er sich allerdings keine rechte Vorstellung machen kann. Ausbruchsversuche aus der behütet erscheinenden Bürgerwelt, eine Begegnung mit einer Dirne lösen in ihm heftige Gefühle aus, bringen jedoch keine Erfüllung. Das verhängnisvolle Geschehen setzt ein, als Basini, ein weicher, in seiner Entwicklung zurückgebliebener Junge, von Mitschülern des Kameradendiebstahls überführt wird. Statt ihn der Internatsleitung zu melden, beschließen die Zöglinge Beineberg und Reiting, die Bestrafung und Läuterung des Jungen selbst vorzunehmen. Der feinfühlige Törless, neugierig auf das Bösartige und Vulgäre, das die beiden verkörpern, beteiligt sich - angezogen und abgestoßen von dem Geschehen zugleich - eine Zeit lang an den Peinigungen und Demütigungen des Schülers Basini. In Törleß' Gegenwart wird er geprügelt, erniedrigt und zu homosexuellen Diensten missbraucht. Erst als sich die Quälereien zum Lynchexzess steigern, wendet Törleß sich ab und erreicht infolge einer vorgetäuschten Flucht die Entlassung aus der ungeliebten Anstalt und die Rückkehr zu seiner Familie. Wirkung: Das Buch von Musil war für seine Zeit eine ungewöhnliche, vom Thema her nahezu revolutionäre Arbeit, die in ihrer sprachlichen Form Vorläufer des später verbreiteten expressionistischen Stils war. Der Roman fand eine beachtliche Resonanz, der Erfolg öffnete dem Autor die Türen zu einflussreichen literarischen Kreisen Berlins und brachte ihm die Bekanntschaft mit Schriftstellern und Kritikern. 1966 wurde der Stoff von Volker Schlöndorff verfilmt. R. F. Systematik: $L-G Umfang: 190 S. Standort: $L Musil ISBN: 978-3-7632-4809-4
Inhalt: Ein früher Javier Marias, der Hans-Peter Kunisch sehr bewegt hat; "hier ist", schreibt er, "schon alles da, was Marias bekannt gemacht hat, und es ist gut, dass man es wieder lesen kann" - nicht mehr, vor allem aber nicht weniger als das. Man dürfe bei Marias nicht nach originellem Stoff suchen; er sei eher die "Sorte mittelalterlicher Mönch, dem beim Abschreiben der Handschriften fad wird und der sie nach anfänglichen, an den Rand gekritzelten Kommentaren zu verändern beginnt". Hier ist es laut Kunisch die Dreiecksgeschichte von zwei Männern und einer Frau, die variiert werde: ein belgischer Geschäftsmann, seine spanische Frau Natalia und der Ich-Erzähler, ein erfolgreicher Tenor. Der Belgier, zu Beginn noch ein unwahrscheinlicher Kandidat für die Rolle des Titelhelden, stellt sich als der "Gefühlsmensch" heraus, doch Natalia verlässt ihn - und am Ende auch den Tenor, zu dem sie übergewechselt war. Es gehe, schreibt Kunisch, nicht um die gelebten Beziehungen, nicht um eine "Ehezustandsbeschreibung", sondern um den "Moment des Übergangs" von einer Geschichte zur anderen. Und um die Erinnerung, aus der in den Sekunden nach einem morgendlichen, traumschweren Erwachen im Kopf des Erzählers ein ganzer Roman wird. Der jetzt wieder auf Deutsch lieferbar ist. Systematik: $L-G Umfang: 188 S. Standort: $L Mari ISBN: 978-3-608-93437-3
Inhalt: Zwischen 1949 und 1951 entstandener - bisher unveröffentlichter - Roman aus dem Nachlaß des Nobelpreisträgers, in dem er sein Grundthema "Deutschland in der Nachkriegszeit" erstmals behandelt hat.
Inhalt: Das literarische Manifest einer Jugend, die inmitten der "schlechtesten der Welten" ein dröhnendes Bekenntnis zum "glückseligen Leben" ablegt, läßt den ehrbaren Bürger erschauern. Tempo, Jazz, Marihuana, Sex und Freiheit sind die Zauberwörter der beat generation, die ständig auf der Suche nach einem intensiven, rauscherfüllten Dasein ist. Ihre Trampfahrten durch die ungeheuren Weiten des Landes lassen sie ein Amerika entdecken, das die Landkarten bürgerlicher Erfolgsmoral nicht verzeichnen. In der spontanen, scheinbar improvisierten Prosa Kerouacs äußert sich das Lebensgefühl einer sehr modernen Romantik mit ihren eigenen Freundschaftsidealen und Solidaritätsvorstellungen.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 379 S. Standort: $L Kero / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-22225-2
Inhalt: New York, Mitte der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Jay Gatsby ist der gesellschaftliche Mittelpunkt. Mit den Augen eines jungen Mannes, der Gatsbys Bekanntschaft macht, entsteht ein Sittengemälde jener Jahre. Er galt als d e r Dichter der zwanziger Jahre: Francis Scott Fitzgerald. Er fesselt in jedweder Beziehung: seine Beschreibungen sind genau, seine Dialoge pointiert. Duch die Augen eines jungen Mannes, der nach New York gekommen ist, erlebt der Leser jenen namengebenden Jay Gatsby, der sich ein Vermögen aufgebaut hat und jetzt vor allem als Gastgeber großzügiger Parties ein Begriff ist. Systematik: $L-G Umfang: 187 Seiten Standort: $L Fitz ISBN: 978-3-937793-03-0
Inhalt: Die Mandarins von Paris (frz. Les Mandarins) ist ein Schlüsselroman von Simone de Beauvoir aus dem Jahr 1954. Er wurde im gleichen Jahr mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die Mandarins von Paris beleuchtet das Leben und Wirken einiger französischer Linksintellektueller während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit nach 1945. Er gilt als Chronik des Existenzialismus. Der Roman beschreibt leicht verschleiert die Machtkämpfe zwischen Jean-Paul Sartre (hier genannt Robert Dubreuilh) auf der einen Seite, sowie Albert Camus (genannt Henri Perron) und Arthur Koestler (im Roman genannt Victor Scriassine) auf der anderen Seite. Daneben erzählt er auch die Geschichte der Psychologin Anne Dubreuilh, der Frau von Robert Dubreuilh, die als Alter Ego der Autorin de Beauvoir gesehen werden kann. Anne hat schon in frühen Jahren ihren katholischen Glauben verloren, bewahrt aber dennoch gewisse Grundsätze ihrer konservativen Erziehung. Diese Erziehung drängt sie in den Zwiespalt zwischen Freiheit und Bindung. Ihr Versuch einer Lösung von ihrem bisherigen Leben durch den Amerikaner Lewis Brogan endet wiederum in einem existenziellen Zwiespalt. Das Buch steckt voller Fragen; zur Hauptfrage der Figuren zählt dabei der Konflikt zwischen Denken und Handeln. Zu Gewissenskonflikten führt auch die Frage, ob man immer die Wahrheit sagen muss, und die Problematik des Engagements der Schriftsteller schlechthin. Konkret wird das gemeinsame Erlebnis der Résistance-Zeit und später die Tötung von Kollaborateuren häufig reflektiert. Dubreuilh und Perron sind Mandarine und stecken in einer Auseinandersetzung über die Macht und Ohnmacht der Literatur. Lange, existenzialistisch geprägte Dialoge und Diskussionen unterbrechen Annes Selbstgespräche. Die Autorin konfrontiert den Leser mit philosophischen Lehrsätzen Sartres und dem Wechsel vom Ich zum Er. Am Ende bleibt die Wahrnehmung ihrer Isolierung, ihrer Einsamkeit, aber vor allem die Erkenntnis, dass die Spannungen, in denen die Mandarins leben, weiterhin Bestand haben. (Wikipedia) Schlagworte:Beauvoir, Simone de, Belletristische Darstellung, Camus, Albert, Existentialismus, Koestler, Arthur, Sartre, Jean-Paul Systematik: $L-G Umfang: 861 Seiten Standort: $L Beau ISBN: 978-3-499-10761-0
Inhalt: Der zunächst 1955 im Pariser Olympia-Press-Verlag erschienene Roman von Vladimir Nabokov erreichte einen mehr als zwei Jahre währenden Untergrundruhm; die 1958 veröffentlichte US-amerikanische Ausgabe geriet zum Skandalerfolg. Lolita ist ein virtuoses, ironisch-frivoles Meisterwerk der Weltliteratur und avancierte rasch zu einem Klassiker der Moderne. Entstehung: Nabokovs Suche nach einem renommierten Verlag für seinen zwischen 1949 und Ende 1953 entstandenen Roman scheiterte, nachdem fünf Verlagshäuser die Veröffentlichung u. a. wegen Pornografieverdachts abgelehnt hatten. So erschien Lolita in englischer Sprache in dem auf mehr oder weniger anspruchsvolle literarische Erotika spezialisierten Olympia-Press-Verlag in Paris. Eine Art Vorstudie bildete die 1939 geschriebene, erst 1986 postum veröffentlichte Novelle Der Zauberer. Inhalt: Der Roman schildert die unselige Leidenschaft des 1910 in Frankreich geborenen Literaturwissenschaftlers und Privatlehrers Humbert Humbert zu der kindhaften und gleichzeitig frühreifen 12-jährigen Dolores (Lolita) Haze. Humbert Humbert ist Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren verfallen; deren vollkommene Inkarnation findet er in Lolita. Um in ihrer Nähe bleiben zu können, heiratet er ihre Mutter, die Witwe Charlotte Haze; er verursacht indirekt deren Tod und beginnt mit Lolita - aus Furcht vor Entdeckung seiner verbotenen Leidenschaft - ein unstetes Reiseleben durch die USA. Humbert Humbert stellt bald fest, dass sie verfolgt werden, und eines Tages ist Lolita, offenbar mit dem Verfolger im Bunde, verschwunden. Als er sie nach Jahren wiedersieht - verheiratet, schwanger und in ärmlichen Verhältnissen lebend -, weigert sie sich, zu ihm zurückzukehren, doch gelingt es ihm, den Namen des damaligen Nebenbuhlers zu erfahren. Es ist der Dramatiker Clare Quilty, den er in einer furiosen Racheszene erschießt. Mit sprachlicher und stilistischer Virtuosität geschrieben, zahlreiche literarische Anspielungen aufweisend und mit distanzierender Ironie unterlegt, ist der Roman weder Schilderung der Überschreitung moralischer Schranken noch Diagnose einer dekadenten Epoche, sondern am ehesten die Geschichte einer tragischen Leidenschaft, die ihren Gegenstand - wenn überhaupt - nur um den Preis der Zerstörung erreichen kann. Versuche, den Roman allegorisch zu deuten, wonach sein Thema v. a. in der Konfrontation des alten Europa (Humbert Humbert) mit dem jungen Amerika (Lolita) zu sehen sei, hat Nabokov zurückgewiesen. Wirkung: Der anfangs heftig umstrittene Roman, der die Mitgliedschaft des Dichters im Kollegium der Universität zu gefährden drohte, entwickelte sich zu einem außerordentlichen kommerziellen Erfolg und verhalf Nabokov zur finanziellen Unabhängigkeit. Für die Verfilmung durch Regisseur Stanley Kubrick (1928-99) im Jahr 1962 hatte Nabokov auch das Drehbuch verfasst. J. R.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 348 Seiten Standort: $L Nabo
Inhalt: Von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs reicht die Zeitspanne, die diese große amerikanische Familiensaga umfaßt. Sie erzählt die Geschichte der Trasks und der Hamiltons: die Geschichte von Charles und Adam, den ungleichen Brüdern, die um die Liebe ihres Vaters buhlen und den Reizen derselben Frau erliegen. Von eben jener Cathy die ihren Mann und die neugeborenen Zwillinge verläßt, um sich ihren Lebensunterhalt in einem Bordell zu verdienen. Und von Aron und Caleb, ihren beiden Söhnen, deren spannungsgeladenes Verhältnis in einer modernen Version des biblischen Kainsmythos gipfelt. Schlagworte:Familie Systematik: $L-G Umfang: 667 Seiten Standort: $L Stein ISBN: 978-3-552-04544-6
Inhalt: Mit dem Titel "Jud Süss" werden die meisten Leser und Hörer heutzutage vor allem Veit Harlans Film von 1940 verbinden, das antijüdische Hetzwerk schlechthin unter den Nazi-Propagandafilmen. Die Geschichte des jüdischen Bankiers Joseph Oppenheimer, der als Privatsekretär des württemberischen Herzogs Karl Alexander Anfang des 18. Jahrhunderts zu Macht und Reichtum gelangte und, als dieser starb, nach fadenscheinigem Gerichtsverfahren hingerichtet wurde, ist jedoch früher schon mehrfach literarisch verarbeitet worden. Der jüdische Autor Feuchtwanger brachte seinen Roman 1925 heraus, und ganz im Gegensatz zu Harlans Machwerk handelt es sich hierbei um eine eindrucksvolle Warnung vor der brutalen Gewalt des Antisemitismus', die jedoch zugleich auch um historische Gerechtigkeit bemüht ist. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 557 S. Standort: $L Feuch / Historisches
Inhalt: "Ich komme immer wieder in dieses Dukla zurück, um es bei unterschiedlichem Licht, zu unterschiedlichen Tageszeiten anzusehen", schreibt Andrzej Stasiuk, der keine Handlung erzählen will, nur Ereignisse. So kehrt er stets wieder in dieses Dorf am Rande der Karpaten zurück, in dem sommers wie winters "immer etwas los ist". Schon der Knabe folgt den Spuren von Licht und Nacht, lässt sich treiben durch das Dickicht der Nachmittage, an denen eigentlich nichts passiert, die aber gleichwohl dicht angefüllt sind mit Gerüchen und Geräuschen, mit Lichteindrücken und kleinen Abenteuern der Entdeckung. Eines Tages taucht ein braunes Mädchen in weißem Kleid beim Tanzen auf. Der dreizehnjährige Junge verfällt ihrem Bann, er versucht, gleichsam in sie hineinzuschlüpfen, sie sozusagen von innen zu berühren. Doch aller Beobachtungsanstrengungen zum Trotz kommt es nur zu flüchtigen, plötzlichen Begegnungen. Stasiuks Streifzüge durch Dukla folgen unsichtbaren Wegen und Pfaden durch Atmosphären und Stimmungen, er sammelt Erlebnissplitter, in denen er zugleich sich selbst auf die Spur kommt. Es entsteht das vielfarbig schillernde Kaleidoskop eines so flüchtigen wie einprägsamen poetischen Bilderreigens: "Das Bild, der Zwillingsbruder unseres Verstandes, wird uns überleben."
Georg-Büchner-Preis 1980 Systematik: $L-G Umfang: 382 S. Standort: $L Wolf
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz Lehrerband ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz Leseexemplar WGG ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz Leseexemplar Realschule ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Mit seinem Debütroman Das Parfum, einer Kriminalgeschichte über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die zugleich ein Sittengemälde seiner Zeit entwirft, erzielte Patrick Süskind binnen weniger Jahre eine Millionenauflage. Neben der spannend erzählten Geschichte ist Süskinds Verwendung verschiedener literarischer Stile aus unterschiedlichen Epochen sowie seine intertextuellen Bezüge eine Besonderheit des Buchs, das es zu einem typischen Werk der Postmoderne macht. Inhalt: Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen. Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen. Wirkung: Als literarische Sensation gefeiert, ist der Roman eine Verbindung von ernsthafter und unterhaltender Literatur und zählt zu den meistverkauften Büchern der deutschen Nachkriegszeit. Der Roman erreichte eine Weltauflage von über sechs Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. P. Z. Schlagworte:Klassensatz Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Sues / Klassensatz ISBN: 978-3-257-01678-9
Inhalt: Nach dem Selbstmord seines Bruders versucht der Erzähler, den Motiven auf den Grund zu gehen. Der verhasste Spitzname "Koala" führt ihn zur Persönlichkeit des Bruders und zugleich in die Natur- und Kolonialgeschichte Australiens. Lukas Bärfuss hat einen gedanklich weit ausgreifenden Roman geschrieben, der über die Frage, warum jemand willentlich den Tod gesucht hat, zu einer anderen vordringt: Welche Gründe gibt es, sich für das Leben zu entscheiden? Ein ganz gewöhnlicher Mensch, sein ganz gewöhnliches Leben und sein ganz gewöhnliches Ende. Aber nichts an dieser Geschichte in Lukas Bärfuss' neuem Roman will uns gewöhnlich scheinen. Denn das erzählte Ende ist ein Suizid, und der ihn verübt hat, ist sein Bruder. Auch wenn die Statistik sagt, dass für die Menschen zwischen zwanzig und vierzig Jahren Suizid die zweithäufigste Todesursache überhaupt ist, hilft das niemandem in seinem individuellen Schicksal. Die Fragen, die sich unweigerlich stellen, finden nicht zu Antworten, die denen, die zurückbleiben, wirklich Trost spenden. Bärfuss spürt dem Schicksal des Bruders nach, über das er zunächst wenig weiß. Und er begegnet einem großen Schweigen. Das Thema scheint von einem großen Tabu umstellt. Und von einem Geheimnis. Warum nannten seine Freunde ihn Koala? Wie kam er zu diesem Namen? Und hat vielleicht der Name gar das Schicksal des Bruders mitbestimmt; wird ein Mensch seinem Namen ähnlich? Die Geschichte der Tierart in Australien, die heute vor der Ausrottung steht, gerät in den Blick des Autors, und so ist das Buch auch eine Natur-Geschichte über den Umgang des Menschen mit dem anderen Menschen, mit dem Tier, mit Gewalt überhaupt.
Inhalt: Neidisch beobachtet der Pechvogel Dr. Jüngel, wie sein Arbeitgeber, der verschwenderische Ralph Krass, attraktive, aufregende Menschen in seinen Bannkreis zieht, immer wieder aufs Neue. Erst als ein Eklat die ganze Herrlichkeit zerschlägt, kann Jüngel das Geschehene rekapitulieren.
Inhalt: Mit seinem zwischen 1863 und 1869 entstandenen Roman Krieg und Frieden schuf Lew N. Tolstoi ein Werk, das in epischer Breite auf unübertroffen kunstvolle Weise einen Familien-, Historien- und Bildungsroman in sich vereint. Die geschickte Verknüpfung der zahlreichen Handlungsstränge und die sprachliche Intensität, mit der Tolstoi seine Figuren zum Leben erweckte, ließen sein Werk zu einem Meilenstein der russischen Literaturgeschichte und zu einem Klassiker der Weltliteratur werden. Entstehung: Die Entstehung des vierbändigen Erzählwerks geht auf den Plan des Autors zurück, einen Roman über die Dekabristen zu schreiben, eine Gruppe adeliger Offiziere, die nach dem Tod von Alexander I. (1777-1825) 1825 einen Aufstand gegen die Selbstherrschaft des Zaren Nikolaus I. (1796-1855) initiiert hatten. Nach dem Scheitern des Putsches wurden die Revolutionäre hingerichtet oder zur Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt und erst 1856 begnadigt. Der Held in Tolstois Roman sollte ein Dekabrist sein, der nach 30 Jahren in sibirischer Gefangenschaft ins europäische Russland zurückkehrt. Um die Hintergründe des Militärputsches von 1825 auszuleuchten, plante Tolstoi, den Lebensweg seines Protagonisten bis zum Einmarsch von Napoleon I. (1769-1821) in Russland 1812 zurückzuverfolgen. Nach drei Kapiteln brach er die Arbeit jedoch ab und wandte sich in einem neuen Romanprojekt direkt den historischen Ereignissen im ersten Viertel des Jahrhunderts zu. Historischer Hintergrund: Den historischen Hintergrund bilden die militärischen Auseinandersetzungen Russlands mit Frankreich. Die Romanhandlung setzt 1805 ein, dem Jahr, in dem sich Russland mit England, Österreich und Schweden gegen Napoleon I. verbündete. Nach der für Napoleon siegreichen Schlacht von Austerlitz und weiteren militärischen Niederlagen Russlands wurde 1807 der Friede von Tilsit geschlossen. Als jedoch Zar Alexander I. trotz der 1806 verhängten Kontinentalsperre britische Schiffe in seinen Häfen zuließ, begann Napoleon mit dem Aufbau der Grande Armée, mit der er 1812 in Russland einmarschierte. Nach der Schlacht von Borodino gelang ihm die Besetzung Moskaus, doch der große Brand von Moskau, der einbrechende Winter, Nahrungsmangel und die Angriffe russischer Einheiten zwangen ihn schließlich zum Rückzug. Inhalt: Der mit insgesamt rund 250 Figuren (Hauptfiguren R S. 1078) besetzte Roman schildert die Geschichte dreier Familien, deren Mitglieder über drei Generationen durch mehrere miteinander verflochtene Erzählstränge verbunden sind. Der ein wenig plumpe, aber gutmütige und idealistische Pierre Besuchow, illegitimer Sohn eines wohlhabenden Grafen, ist mit Andrei Bolkonski befreundet, einem ebenso zweiflerischen wie scharfsinnigen Denker. Aus der Schlacht von Austerlitz zurückgekehrt, verliebt sich Andrei in Natascha, die bezaubernde Tochter des verarmten Grafen Rostow. Nachdem diese eine Affäre mit dem ruchlosen Lebemann Anatol Kuragin begonnen hat, nimmt Andrei an der Schlacht von Borodino teil, wird schwer verletzt und stirbt. Pierre indes heiratet Anatols Schwester Helene, die in seiner Abwesenheit bei der Abtreibung eines unehelichen Kindes stirbt. Er wird Zeuge der Schlacht von Borodino, erlebt in Moskau den Einzug der napoleonischen Armee und beschließt, Napoleon zu töten. Sein Plan missglückt, und Pierre kommt in ein Kriegsgefangenenlager, wo er den Soldaten Platon Karatajew kennen lernt. In dessen bäuerlicher Weisheit findet er schließlich eine Antwort auf seine Fragen nach dem Lebenssinn, so wie er in Natascha später seine ideale Ehefrau erkennt. Nataschas Bruder Nikolai seinerseits gibt, um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, die Verbindung zu seiner Cousine Sonja auf und heiratet Andreis Schwester Marja, die nach dem Tod des Bruders über ein beträchtliches Vermögen verfügt. Obschon ihre Ehe weniger bewegt und erfüllt erscheint als die zwischen Pierre und Natascha, finden auch Nikolai und Marja zu einem zufriedenen Dasein. Aufbau: Im ständigen Wechsel zwischen der Darstellung familiärer Szenen, menschlicher Emotionen, Konflikte und Vergnügungen einerseits sowie der Schilderung von Schlachten und Lagebesprechungen andererseits zeichnet Tolstoi ein umfassendes literarisches Porträt des aristokratischen Lebens in einer Zeit, die zu den glanzvollsten Epochen in der russischen Geschichte zählt. Geschichtsphilosophische Exkurse und die Beschreibung der historischen Persönlichkeiten bringen das ethische Anliegen des Autors ebenso zum Ausdruck wie die Sinnsuche der beiden Protagonisten Pierre und Andrei, deren Charaktere zwei verschiedene Seiten in Tolstois eigenem Wesen widerspiegeln.
Inhalt: Im Sommer 1989 entflieht der junge Edgar Bendler seinem bisherigen Leben nach Hiddensee, wo er in einer Kneipe als Saisonkraft anheuert und dem geheimnisvollen Krusowitsch begegnet, mit dem ihn alsbald eine zärtliche Freundschaft verbindet. Hier, wo "zehn Prozent Land, neunzig Prozent Himmel" sind, erlebt er die Magie der Insel und eine verschworene Gemeinschaft von "Schiffbrüchigen", die die Sehnsucht nach Freiheit und Poesie eint. Abenteuerroman, männerbündische Utopie und Suche nach dem eigenen Selbst in einem, kann man sich der Faszination dieser ungemein genauen, sprachschönen und intelligenten Prosa trotz mancher irritierender Elemente schwer entziehen. Bei allem untergründigen Gegenwartsbezug hat der lange mit Spannung erwartete 1. Roman des als Lyriker wie als Prosaautor ("Zeitwaage") gleichermaßen hoch geschätzten Bachmann-Preisträgers etwas Zeitenthobenes, bis ihn das letzte Kapitel zu den Recherchen über ertrunkene DDR-Flüchtlinge wieder in die Gegenwart zurückholt. - Longlist Deutscher Buchpreis 2014.
Inhalt: Der Jurist Kornitzer, vor der NS-Judenverfolgung geflohen, kehrt 1947 aus dem Exil zurück und sucht im zerbombten Deutschland beruflich wie privat einen Neuanfang; ein Fakten und Fiktion verknüpfender, dichter Familien- und Zeitroman. Deutscher Buchpreis 2012.
Inhalt: Christoph Hein spiegelt anhand der Lebensgeschichte Bernhard Habers, einem Außenseiter in der Provinz, der mit der großen Historie scheinbar nichts zu tun hat, den Verlauf deutscher Geschichte vom zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Jetzt ist er da: der lange Jahre herbeigesehnte große Deutschland-Roman. Sein Autor Christoph Hein ist ein Mann der stillen Töne. Und so sind auch die Protagonisten von "Landnahme", allen voran die Hauptfigur Bernhard Haber, wie Hein ein Vertriebener ohne jedweden Revisionismus. Der Autor rollt ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte auf, in einer sächsischen Kleinstadt, von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende. Ehe Heins Held die "Landnahme" gelingt, bleibt er in seiner neuen Heimat lange ein unangepasster Außenseiter. Auch wer schon immer wusste, wie miefig die Provinz sein kann, sollte Christoph Heins neuen Roman "Landnahme" lesen. Denn dieses Buch ist Heins bisher größter literarischer Wurf. Zugleich schrieb der Autor den lange erwarteten Gesellschaftsroman, der ein halbes Jahrhundert deutscher Zeitgeschichte umkreist. Was seine Qualität ausmacht, sind nicht nur das Thema der verdrängten Ausgrenzung und die eigenwilligen Protagonisten, sondern auch die Erzählweise. Wie seinen frühen Roman "Horns Ende" (1985) lässt Hein auch "Landnahme" von anderen erzählen. Fünf Durchschnittsmenschen - zwei Frauen und drei Männer - geben Einblick in das Leben eines Außenseiters in der deutschen Provinz. Und diese Vita, letztlich ein fragmentarisches Mosaik der Sichtweisen anderer, steht bei Hein exemplarisch für entwurzelte, angefeindete Zugereiste. So berichten zwei Schulfreunde, die erste Liebe, die Schwägerin und der beste Freund detailverliebt und assoziativ von sich selbst und bruchstückhaft, aber facettenreich vom anfänglichen Elend und späteren sozialen Aufstieg des Bernhard Haber. Dieser war wie Millionen andere Vertriebene und Flüchtlinge nach den Umwälzungen des Zweiten Weltkriegs lange Jahre ein Fremder im eigenen Land. Um im neuen Deutschland heimisch, sprich geduldet oder gar respektiert, zu werden, brauchte er ungemein viel Kraft, Talent, Glück - und auch eine Portion Opportunismus. Schlagworte:Belletristische Darstellung, DDR, Deutsche Demokratische Republik, Deutschland , Druckfrisch, Nachkriegszeit <1945>, Ostdeutschland, Sachsen, Vertriebener Systematik: $L-G Umfang: 356 S. Standort: $L Hein / Druckfrisch ISBN: 978-3-518-41601-3
Inhalt: Willa ist Anfang 60 und in zweiter Ehe mit dem 11 Jahre älteren Peter verheiratet, der ihr oft das Gefühl gibt, naiv und unerfahren zu sein. Zu ihren Söhnen Ian und Sean hat sie kaum noch Kontakt. Sie fühlt sich unausgefüllt und nutzlos, bis ein Anruf ihr Leben auf den Kopf stellt: Denise, eine Ex-Freundin Seans, liegt im Krankenhaus und sucht händeringend jemanden, der sich um ihre 9-jährige Tochter Cheryl kümmert. Kurzentschlossen fliegt Willa nach Baltimore und trifft in der heruntergekommenen Vorstadtsiedlung, in der Denise und Cheryl leben, auf jede Menge schräger, aber liebenswerter Typen. Endlich kann sie sich nützlich machen, und rasch schließt sie neue Freundschaften. Tyler erzählt diese Geschichte einer Frau, die sich erst spät von ihrer klassischen Ehe-Frauenrolle löst und lernt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, warmherzig, humorvoll und in recht einfacher, leicht lesbarer Sprache. Systematik: $L-G Umfang: 302 Seiten Standort: $L Tayl ISBN: 978-3-0369-5775-3
Inhalt: Adrian Herzog, der Ich-Erzähler, trifft in Südfrankreich den Schweizer Wissenschaftler Martijn van Vliet, mit dem er nach Genf zurückreist. Unterwegs erzählt ihm van Vliet die ungewöhnliche Geschichte seiner begabten Tochter. Lea verliert im Alter von 8 Jahren ihre an Leukämie erkrankte Mutter und verschließt sich fortan völlig. Aus ihrer Lethargie erwacht sie erst, als sie auf einem Bahnhof eine Geigenspielerin hört. Mit wachsender Besessenheit widmet sie sich dem Violinenspiel, fast obsessiv von ihrem Vater unterstützt. Rasch wird sie als Wunderkind berühmt, doch ab und an verzweifelt sie psychotisch an ihrer Kunst. Als ihr Geigenlehrer eine andere Frau heiratet, gerät Lea in eine Krise. Martijn, der ihre Zuneigung zu verlieren glaubt, greift zu kriminellen Mitteln - eine Katastrophe bahnt sich an. Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L Merc ISBN: 978-3-446-20915-2
Inhalt: Ein junger Vater bekommt plötzlich den Anruf, auf den er so lange gehofft hat: Es wurde ein passendes Spenderorgan für ihn gefunden. Während seines Klinik-Aufenthalts teilt er sich mit den verschiedenartigsten Menschen ein Zimmer, deren Lebensgeschichten er in langen Stunden des Wartens zuhört - bis er beginnt, sich auch seine eigene Geschichte vor Augen zu führen. Dabei versucht er herauszufinden, was ein Leben im Grunde ausmacht. Er erinnert sich an das, was war, denkt an die, die ihm wirklich etwas bedeuten und fragt sich: Wer war der Mensch, der sterben musste, damit er eine Chance zu leben bekommt? Die Jury: "Lakonisch, mit zartem Humor erzählt David Wagner in Leben die Geschichte einer Organtransplantation. Nüchterner Krankenhausalltag und existentielle Fragen liegen in dieser Romanerzählung so nah beieinander wie die Wörter Leber und Leben." David Wagner, 1971 geboren, veröffentlichte im Jahr 2000 seinen Debütroman Meine nachtblaue Hose. Sein Roman Vier Äpfel stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2009. Der Autor wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Walter-Serner-Preis und der Georg-K.-Glaser-Preis. David Wagner lebt in Berlin.
Inhalt: Wie mitten in seine Romane hineinversetzt kommt sich der Leser der lange erwarteten Autobiografie des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers vor. Gleich zu Beginn des 1. Bandes des auf 3 Bände angelegten Werkes führt ein Wunsch seiner Mutter den 22-jährigen Gabriel zurück zu den Wurzeln seiner vielköpfigen Familie, zurück nach Aracataca, dem aus "Hundert Jahre Einsamkeit" bekannten Macondo. Erinnerungen an Menschen und Ereignisse werden geweckt, die so oder ähnlich in den Romanen erschienen sind, allen voran der Großvater, der als Oberst im Bürgerkrieg kämpfte und nicht nur in "Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt" vergeblich auf die Auszahlung seiner Pension wartete. Von der Lebensgeschichte seiner Eltern und Großeltern über seine Kindheit und Jugend bis zu seinen ersten Erfolgen als Journalist und Schriftsteller reicht das Spektrum des 1. Bandes. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Biographie, Garcia Marquez, Gabriel, Kolumbien, Literatur Systematik: $L-G Umfang: 603 Seiten Standort: $L Garc ISBN: 978-3-462-03028-0
Inhalt: In der Form der Legende und auf Quellen jüdischen und vorbuddhistischen Denkens zurückgehend schafft Zweig aus Traum unRealität gewordene Sinnbilder menschlichen Strebens und Scheiterns. Systematik: $L-G Umfang: 238 S. Standort: $L Zweig ISBN: 978-3-10-097033-6
Inhalt: In seinem 2. Roman greift der Musiker und erfolgreiche Autor ("Herr Lehmann") auf die späten 70er-Jahre zurück und zeichnet ein atmosphärisch dichtes Bild vom Denken und Fühlen Jugendlicher in der Provinz. Wir befinden uns im Jahre 1980 in der Neuen Vahr Süd, einem ganz und gar nicht pittoresken Neubauviertel im Osten von Bremen. Für Frank Lehmann, der gerade seine Lehre beendet hat, noch immer bei seinen Eltern wohnt und irgendwie vergessen hat, den Wehrdienst zu verweigern, wird es ein hartes halbes Jahr. Zwar gelingt ihm nach einem Streit der Auszug aus dem Elternhaus in eine chaotische Wohngemeinschaft, aber ein neues Zuhause hat er damit noch lange nicht gefunden, und die Neue Vahr Süd holt ihn immer wieder ein. Und während Frank - noch immer rätselnd, wie es so weit kommen konnte - in der Kaserne strammstehen, Hemden auf Din A4 falten und durchs Gelände robben muss, streiten seine Freunde für ihre Version der proletarischen Weltrevolution, gegen Militär und Aufrüstung und um die energische Sibille, ohne diese allerdings vorher nach ihrer Meinung gefragt zu haben. Hin- und hergerissen zwischen Auflehnung und Resignation kämpft Frank Lehmann hart am Abgrund und mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln für eine eigene, würdige Existenz zwischen zwei widersprüchlichen Welten. Systematik: $L-G Umfang: 581 S. Standort: $L Rege ISBN: 978-3-8218-0743-0
Inhalt: Der lang erwartete Mittelteil der Lehmann-Trilogie von Sven Regener »Neues Leben hin, neues Leben her, dachte Frank, es sollte nicht mit der Fahrt durch einen langen, dunklen Tunnel beginnen. Oder vielleicht doch, dachte er, als in der Ferne die hell strahlende Grenzkontrollstelle auftauchte wie ein frisch gelandetes Raumschiff. Oder vielleicht gerade doch.« Berlin-Kreuzberg, November 1980: Im Schatten der Mauer gedeiht ein Paralleluniversum voller Künstler, Hausbesetzer, Kneipenbesitzer, Kneipenbesucher, Hunde und Punks. Bier, Standpunkte, Reden, Verräterschweine - alles ist da. Nur eins fehlt: jemand, der alles mal richtig durchdenkt - Frank Lehmann aus Bremen. Nachdem seine WG dort vom Gesundheitsamt geschlossen wurde, das Zimmer bei seinen Eltern zum Fernseherreparieren benötigt wird und er nach kühnem Ausbruch aus dem Wehrdienst noch keinen Plan hat, fährt er erst mal nach Berlin - zu seinem großen Bruder Manni, der dort als Künstler lebt und eine große Nummer ist. Dachte er. Doch Manni ist weg. Weder sein Vermieter Erwin Kächele noch dessen Nichte Chrissie oder sein Mitbewohner Karl haben eine Ahnung, wo Manni steckt. Außerdem nennen sie ihn nicht Manni, sondern Freddie. Und haben sofort eine konkrete Idee davon, was Frank zu tun hat: Anstelle seines Bruders an einem kurzfristig anberaumten Krisenplenum teilnehmen. Damit beginnt eine lange Nacht, in der Frank Lehmann lernt, dass in einer Welt, in der alle Künstler sein wollen, nichts notwendigerweise das ist, als das es erscheint, und in der er mehr über seinen Bruder erfährt, als er wissen will, aber nie das, wonach er fragt. Und mit einer Nacht ist es nicht getan, denn wie sagt Karl, der Typ, den Frank auf Anhieb nicht mag und der sein bester Freund werden wird: »Das ist wie in der Geisterbahn. Jetzt sind alle eingestiegen, und der Bügel geht runter, und dann müssen das auch alle bis zu Ende mitmachen ...« Sven Regener wurde 1961 in Bremen geboren. 1985 gründete er die Band "Element of Crime", die mit deutschsprachigen Alben wie "Damals hinterm Mond" und "Weißes Papier" eine große Popularität erlangte. Sven Regener ist Sänger und Texter der Gruppe. Systematik: $L-G Umfang: 304 S. Standort: $L Rege ISBN: 978-3-8218-0744-7
Inhalt: Die Geschichte einer wunderbaren Liebe eines zum Straßenkehrer degradierten regimekritischen Schriftstellers im Prag der 80er Jahre. Klíma, der in seinem Land fast 22 Jahre nicht publizieren durfte, ist heute Präsident des tschechischen Pen-Clubs. Der Müll der Wörter, des Denkens, des Handelns. Ein Schriftsteller, mit Publikationsverbot belegt, wird Straßenkehrer und nimmt wenigstens den Müll von den Straßen seines geliebten Prag. Er schreibt, liebt seine Familie und fühlt sich doch zunehmend abgeschnitten vom Leben. Er gerät in eine Liebe, die alles will, doch er weiß, daß er seine Frau nicht wie einen Gegenstand beiseite schieben will und kann. In diesem wunderbar leisen Buch sind die Schrecken gegenwärtig und der Tod und dennoch in "unerträglicher" Leichtigkeit aufgehoben.Ein literarisches Ereignis.
Aus dem Tschech. übers. Systematik: $L-G Umfang: 225 S. Standort: $L Klima ISBN: 978-3-446-16117-7
Inhalt: Unter den bedeutungsvollen Namen der 7 Todsünden beschreibt die Autorin in 7 Erzählungen Schicksale und Lebenslinien von Menschen, denen die Sünde immer und überall begegnet.
Ludwig-Börne-Preis 2019 Schlagworte:Anthologie, Druckfrisch, Sammlung, Todsünde Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L Mena / Druckfrisch ISBN: 978-3-462-04127-9
Inhalt: Der Weg einer lebenshungrigen Frau um die Mitte des 19.Jahrhunderts in der provinziellen Normandie, die die Höhen der Liebe und die Tiefen des Lasters erfährt.
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 383 S. Standort: $L Flau ISBN: 978-3-352-00502-2
Inhalt: Johann Peter Hebels "Schatzkästlein" gehört seit seinem Erscheinen zum ewigen Vorrat deutscher Dichtung. Ein geniales Sprach- und Formgefühl hat hier die Sensatiönchen und Kuriositäten des Tages zu zeitlosen Kunstwerken von einer ursprünglichen Frische und echten Volkstümlichkeit emporgehoben, die seither unerreicht geblieben sind. Systematik: $L-G Umfang: 286 S. Standort: $L Hebel ISBN: 978-3-7175-1182-3
Inhalt: Jane Eyre ist der archetypische Frauenroman des 19. Jahrhunderts, ein Musterbeispiel disziplinierter Erzählkunst. Mit dramaturgischen Elementen der Gothic novels (Schauerroman) und des Sensationsromans schuf Charlotte Brontë eines der bis dahin differenziertesten Frauenporträts der englischen Literatur. Entstehung: Nachdem die Veröffentlichung ihres Romanerstlings The Professor (1845/46, postum 1857) abgelehnt worden war, erschien 1847 Jane Eyre unter dem Decknamen Currer Bell. Erst im Zuge der Veröffentlichung ihres nächsten Romans Shirley (1849) wurde die wahre Identität der Verfasserin aufgedeckt. Dennoch behielt Brontë ihr Pseudonym bei. Inhalt: Die Vollwaise Jane Eyre wächst im Haus ihrer Verwandten auf. Von allen verachtet und ungeliebt, wird sie in die berüchtigte Erziehungsanstalt Lowood gesteckt. Als Erwachsene nimmt sie eine Stellung als Erzieherin auf dem Herrensitz Thornfield des egozentrischen Mr. Rochester an, der sich von der äußerlich unscheinbaren, aber intelligenten jungen Frau sofort angezogen fühlt. Jane willigt in die Heirat ein. Am Traualtar erfährt sie Rochesters grausiges Geheimnis: Er hält seit Jahren seine gesetzlich angetraute, wahnsinnige Frau im Haus gefangen. Schockiert reist Jane ab, mittellos und gesundheitlich angegriffen. Ihre Odyssee führt sie ins Haus eines jungen Geistlichen, der in ihr eine ideale Gefährtin für seine Missionstätigkeit in Indien sieht und ihr einen Antrag macht. Erst jetzt erkennt Jane - durch eine unverhoffte Erbschaft finanziell unabhängig - ihre Liebe zu Rochester. Sie kehrt nach Thornfield zurück, wo sie das Schloss in Ruinen und den Geliebten nach einem Unfall erblindet und hilflos vorfindet. Sie pflegt ihn gesund, beide finden endlich Ruhe und Geborgenheit. Aufbau: Von der feministischen Literaturkritik wird Jane Eyre häufig als rationalistischer Gegenentwurf zu Sturmhöhe, dem Hauptwerk Emily R Brontës, interpretiert. Die dort radikal eingeforderte schrankenlose Hingabe und romantische Obsession tritt bei Charlotte Brontë zugunsten eines rationalistischen Lebensentwurfs zurück, der sich in der vom Verstand und scharfer Beobachtungsgabe geleiteten, äußerlich unscheinbaren Titelheldin artikuliert. Wirkung: Jane Eyre markierte Charlotte Brontës Durchbruch und trug ihr wegen der freimütigen Ansichten ihrer Heldin zeitlebens den Ruf einer moralischen Umstürzlerin ein. Eine kaum werkgetreue Hollywood-Adaptation von 1944 mit Joan Fontaine und Orson Welles reduzierte die Handlung auf die romantischen Aspekte. W. Co.
Frauen- und Liebesroman aus dem viktorianischen England. (Orig.Ausg.: 1847) Von den Romanen der ältesten Brontë-Schwester ist diese "Autobiographie" einer Gouvernante mit ihrer unwahrscheinlichen, aber romantischen, schicksalhaften Handlung der bekannteste, er kam schnell zum Erfolg und bewegte schon im 19. Jahrhundert in ganz Europa die Frauenseelen. Seitdem hat er kaum etwas von seiner Beliebtheit eingebüßt. Systematik: $L-G Umfang: 578 S. Standort: $L Bro ISBN: 978-3-7175-1058-1
Inhalt: Mit seiner reflexiven Struktur, in der sich Momente des Bildungsromans, symbolische Traumdarstellungen und Märchen ineinander spiegeln und die ein komplexes Beziehungsgefüge von Mythologie, Natur und Geschichte erkennen lassen, gehört Heinrich von Ofterdingen zu den bedeutendsten Werken der deutschen Romantik. Entstehung: Der auf zwei Teile angelegte Roman um die Gestalt eines historisch nicht nachweisbaren Minnesängers stellt auf vielerlei Weise einen Gegenentwurf zu R Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre dar. So sehr Novalis die Formvollendung des Wilhelm Meister schätzte, so scharf kritisierte er gleichwohl dessen »bürgerliche und häusliche Geschichte«. Während er bei Goethe das Poetische im Alltäglichen aufgehen sah, konzipierte er selbst eine Transformation des Alltäglichen ins Märchenhafte. Als »Apotheose der Poesie« sollte sich diese vor allem im zweiten Teil des Heinrich von Ofterdingen ereignen, von dem jedoch nur einige Bruchstücke, Skizzen und Gedichte existieren. Inhalt: Die im Hochmittelalter angesiedelte Handlung stellt den Prozess dar, in dem sich der etwa 20-jährige Heinrich zum Dichter entwickelt. Der erste Teil - Die Erwartung - beginnt mit dem berühmten Traum von der blauen Blume, in deren Kelch Heinrich ein weibliches Gesicht erblickt. Als Ahnung nimmt der Traum die Begegnung mit einer zunächst noch fremden Welt vorweg. In Begleitung von Kaufleuten wird er mit praktischen Lebensverhältnissen sowie mit Märchen und Erzählungen bekannt. Unterwegs begegnet er einem Bergmann, der ihn ins Erdinnere und damit auch ins Innere bzw. in die »fabelhafte Urzeit« der Natur führt. Von einem Einsiedler erhält Heinrich Aufschluss über die Kunst der Geschichtsschreibung, die kein bloßes Registrieren sei, sondern sich immer als deutende Gestaltung vollzieht. In Augsburg trifft Heinrich schließlich den Dichter Klingsohr und verliebt sich in dessen Tochter Mathilde, in deren Gesicht er das Antlitz aus dem Kelch der blauen Blume wieder erkennt. Ein weiterer Traum verkündet ihm Mathildes Tod, zugleich aber auch eine Wiederbegegnung und einen ewigen Bund. Der erste Teil endet mit Klingsohrs allegorischem Märchen, in dem die Kinder Eros (Liebe) und Fabel (Poesie) mit Hilfe von Ginnistan (Phantasie), dem Vater (Sinn), der Mutter (Herz), dem alten Helden und dessen Frau Sophia (Weisheit) das zu Eis erstarrte Reich Arcturs befreien, Arcturs Tochter Freya (Frieden) zur Herrschaft verhelfen und so ein neues Zeitalter herbeiführen. Der zweite Teil - Die Erfüllung - beginnt mit einem Prolog der Astralis, einem geisterhaften Wesen, das aus der ersten Umarmung Heinrichs mit Mathilde hervorgegangen ist. In den Worten »die Welt wird Traum, der Traum wird Welt« kündigt sich der Übergang des Geschehens ins Märchenhafte an. Aufbau: Die wechselseitigen Spiegelungen, durch die beispielsweise der Traum von der blauen Blume, das von den Kaufleuten erzählte Atlantis-Märchen, Heinrichs Begegnung mit Mathilde und Klingsohrs Märchen miteinander in Beziehung gesetzt werden, korrespondieren mit der frühromantischen Theorie einer sich selbst reflektierenden und dabei sich potenzierenden Darstellungsform. Klingsohrs Märchen, das die verschiedenen Motive des Romans auf neue Weise miteinander kombiniert, geht daher auch weit über eine Allegorie hinaus. Wirkung: Die blaue Blume wurde zum Inbegriff der romantischen Sehnsucht und als solche schwärmerisch verehrt oder als Weltfremdheit verworfen. Eine eingehendere Rezeption des Romans erfolgte erst im 20. Jahrhundert, vor allem im Zuge des Symbolismus. D. G. Systematik: $L-G Umfang: 344 S. Standort: $L Nova ISBN: 978-3-7175-1320-9
Inhalt: Der erste Roman von Nathaniel Hawthorne wurde wegen seines Stoffs (Ehebruch), seiner symbolhaltigen Sprache und seiner humanistischen Botschaft zum Klassiker der US-amerikanischen Literatur. Inhalt: Boston um 1640. Wegen eines unehelichen Kindes wird die dunkelhaarige Hester Prynne im puritanischen Neuengland verurteilt, als Zeichen ihrer moralischen Schande auf ihrem Kleid den roten Buchstaben A für Adulteress (Ehebrecherin) zu tragen. Sie hat ihre Tochter Pearl bekommen, während ihr Ehemann, ein eigenbrötlerischer Arzt und Alchimist, verschollen war. Als Hester am Pranger steht, ist er bereits zurückgekehrt und hat sich in der Stadt unter dem Namen Roger Chillingworth niedergelassen, um den Vater des Kindes zu finden. Hesters Geliebter ist ausgerechnet der allseits geschätzte junge Priester Arthur Dimmesdale. Ihn quälen Schuldgefühle, doch bringt er lange nicht den Mut auf, sich zu offenbaren. Hester will ihn zur gemeinsamen Flucht überreden, aber er stirbt nach einem öffentlichen Bekenntnis. Aufbau: Der Roman besitzt zahlreiche Elemente einer Romanze, der angloamerikanischen Variante des Liebes- und Abenteuerromans. Die vier Hauptfiguren stehen für markante, gegensätzliche Charaktere: der monomanische Racheengel Chillingworth, die sinnliche, rebellische Hester, das unschuldige Kind der Liebe Pearl und der idealistische, aber labile Dimmesdale. Natürliche Begierden und die strengen Normen der Gesellschaft stehen sich ebenso gegenüber wie Gefühl und Verstand, Ehrlichkeit und Täuschung, Demut und Stolz, Selbstbewusstsein und Schwäche. Der Roman ist mit Symbolen geradezu überfrachtet: für die Natur (Rose, Sonne, Wasser, Wald), bei Namen (Pearl=Perle) und Farben (rot=Leidenschaft). In der Einleitung seines Romans (The Custom House) distanziert sich der aufgeklärte Christ Hawthorne von der religiösen Inbrunst und dem starren Moralkodex seiner Vorfahren. Doch zeigt er auch die sozialen Folgen von Sünde und Schuld: Verbannung, Isolation und Einsamkeit. Wirkung: Gleich mit seinem ersten Roman hatte Hawthorne bei Kritikern und Lesern Erfolg. 1876 wurde das Buch erstmals dramatisiert, 1896 feierte die Opernfassung von Walter Johannes Damrosch in Boston Premiere. Unter zahllosen Kinoversionen ragen die Stummfilmfassung von Victor Sjöström (1926) und der Farbfilm von Wim Wenders (1973) mit Senta Berger als Hester Prynne heraus. B. B Schlagworte:Belletristische Darstellung, Ehebruch, Frau, Geschichte 1850, Junge Frau, Neuengland Systematik: $L-G Umfang: 439 S. Standort: $L Hawt ISBN: 978-3-7175-1176-2
Inhalt: Nach einer Autopanne findet sich ein junger italienischer Offizier allein im äthiopischen Busch wieder. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönen löst eine Katastrophe aus: Durch Zufall prallt sein Schuss auf ein wildes Tier ab und tötet die Frau. Daraufhin quälen ihn nicht nur Selbstvorwürfe und die Furcht vor Entdeckung, sondern auch der Verdacht: dass er sich mit Lepra infiziert haben könnte. Auf seiner Flucht durch die Natur Afrikas sieht er sich mit existentiellen Fragen konfrontiert. Schlagworte:Alpenländer, Belletristische Darstellung, Europäische Union, Fahnenflucht, Geschichte 1935-1936, Gran Paradiso, Italien, Italien , Soldat, Äthiopien Systematik: $L-G Umfang: 594 S. Standort: $L-G Flai ISBN: 978-3-7175-2236-2
Inhalt: Mit diesem Erinnerungsbuch - u.a. basiert auf ihm der Film "Jenseits von Afrika" - gestaltet die dänische Erzählerin die Jahre ihres Feudallebens (1914-31) auf einer Kaffeefarm in Kenia dichterisch nach. Schlagworte:Autobiographie 1913-1931, Blixen, Tania, Druckfrisch, Eindrücke, Erlebnisbericht, Geschichte 1913-1931, Kenia Systematik: $L-G Umfang: 479 S.eiten Standort: $L Blix ISBN: 978-3-7175-1718-4
Inhalt: Emma ist 20, schön und wohlhabend und sehr überzeugt von der eigenen Klugheit und Menschenkenntnis. Mit den besten Absichten bringt sie das Liebesleben ihrer Umwelt ziemlich durcheinander. - Gesellschaftskomödie (Erstausgabe 1816) Systematik: $L-G Umfang: 559 S. Standort: $L Aust ISBN: 978-3-7175-1606-4
Inhalt: Maria Stuart, verfasst von Stefan Zweig, ist die bekannteste Biografie der schottischen Königin Maria Stuart aus der Feder eines deutschsprachigen Autoren.
Zweig porträtiert die vor ihm oft gegensätzlich dargestellte Maria Stuart ebenso anschaulich wie Elisabeth I., ihre große Gegenspielerin auf dem englischen Thron. 1935 erstmals bei Reichner veröffentlicht, überzeugt die romanhafte Biografie bis heute Leser wie Kritiker durch "ungebrochene Suggestivität",[1] faktische Genauigkeit, psychologischen Scharfsinn, pointierte Urteile und sprachliche Brillanz. (Wikipedia) Schlagworte:Biographie, Geschichte 1542-1587, Maria , Maria Stuart Systematik: $L-G Umfang: 469 Seiten Standort: $L-G Zweig ISBN: 978-3-10-397018-0
Inhalt: Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren und lebte ab 1919 in Salzburg, bevor er 1938 nach England, später in die USA und schließlich 1941 nach Brasilien emigrierte. Mit seinen Erzählungen und historischen Darstellungen erreichte er weltweit in Millionenpublikum. Zuletzt vollendete er seine Autobiographie "Die Welt von Gestern" und die "Schachnovelle". Am 23. Februar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau »aus freiem Willen und mit klaren Sinnen« aus dem Leben. »Stefan Zweigs Novellen wenden die neu gewonnenen Erkenntnisse der zeitgenössischen Psychologie in einem biegsamen, fast nervös vibrierenden Stil auf ihre Themen an.« Richard Friedenthal Systematik: $L-G Umfang: 400 Seiten Standort: $L Zweig ISBN: 978-3-10-397007-4
Inhalt: Schauplatz des wohl bekanntesten Romans der Autorin ist ein "Grand Hotel" im Berlin der schillernden 20er-Jahre. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die hier zufällig aufeinander treffen. Alle befinden sich an entscheidenden Wendepunkten ihres Lebens und keiner wird das Hotel so verlassen, wie er es betreten hat. Systematik: $L-G Umfang: 251 S. Standort: $L Baum
Inhalt: Ein 52-jähriger Germanist, Akademischer Rat und Schriftsteller gerät in eine Sinn- und Lebenskrise, die ihn erst auf eine Reise nach Ägypten und dann auf die Spuren seiner Kindheit und Jugendjahre führt. Nicht alle Wünsche müssen in Erfüllung gehen. Man kann auch als Akademischer Rat glücklich werden. Eine Zeitlang zumindest. Doch kurz vor seinem zweiundfünfzigsten Geburtstag beginnen Stephan ungewohnte Ängste und Träume umzutreiben, und außerdem ist da immer dieser Schmerz in der Herzgegend. Und war nicht sein Vater mit vierundfünfzig an einem Infarkt gestorben? Stephan entscheidet sich zu einer einjährigen Auszeit vom Familienleben und zieht in eine kleine Steglitzer Wohnung in der Nähe vom Lilienthalpark. Er hat Bilanzbedarf. Und nach Ägypten reisen möchte er endlich auch einmal. Die Beschäftigung mit sich selbst führt Stephan nicht nur in die ägyptische Wüste, sondern auch in seine Vergangenheit. Und zum erstenmal fragt er nach der Herkunft seines Vaters, der aus dem Osten kam, worunter sich Stephan nie etwas vorstellen konnte. Für ihn war alles Ostpreußen. Oder Pommern. Und was hatte es eigentlich mit dem Sohn auf sich, den seine Eltern während der Flucht zurücklassen mußten und viele Jahre vergeblich gesucht hatten - immerhin Stephans Bruder? Ein unverhoffter Brief mit dem Aufdruck Kriegsgefangenenpost veranlaßt Stephan, sich auf die Suche nach seinem verlorenen Bruder zu machen. Doch als er ihm endlich gegenüberzustehen glaubt, weiß er, daß er auf eine so reale Konfrontation mit seiner Vergangenheit nicht vorbereitet war. Schlagworte:Flucht, Invasion <1944>, Kindheit, Pazifikkrieg <1941-1945>, Vertreibung, Weltgeschichte 1939-1945, Weltkrieg <1939-1945>, Weltkrieg , Weltkrieg II, Zweiter Weltkrieg Systematik: $L-G Umfang: 233 S. Standort: $L Trei ISBN: 978-3-518-41712-6
Inhalt: Der Autor, Büchner-Preisträger von 2004, erzählt die Geschichte, wie Dieter Rotmund, Anfang 40, an der Mittelmäßigkeit seines Lebens leidet. Was für ein Held! Der Ich-Erzähler dieses neuen Genazino-Romans ist eine der seltsamsten Figuren der jüngeren Literatur - und das nicht nur deshalb, weil ihm zu Beginn des Buches in einer Kneipe plötzlich ein Ohr abfällt. Nein: Was diesen Erzähler auszeichnet, ist die protokollarische Intelligenz, mit der er sein "mittelmäßiges" Leben festhält. In zumeist einfachen parataktischen Sätzen notiert er mit bösartiger Präzision alles, was an ihm vorüberzieht: Sowohl die Ereignisse und Personen des täglichen Lebens, die mitleidlos seziert werden, als auch Reflexions- und Erinnerungssplitter, die das Erzähler-Ich betreffen. Die mitunter absurde Sachlichkeit und Schärfe des Beobachteten macht oft genug komischen Effekt. Zugleich jedoch hat Genazinos Hauptfigur eine geradezu tragische Komponente: Denn trotz aller Intelligenz vermag der Erzähler seinem Lebensentwurf keine Wende zu verleihen, die ihn aus der verhassten Mittelmäßigkeit und seiner nahezu neurotischen Emotionalität herausführen könnte. Genazino hat mit diesem Durchschnittstypen einen großen Einsamen gesschaffen, dem die Einsicht in die eigenen Bedingtheiten nicht zur Befreiung dient, sondern zur Falle wird.
Inhalt: Der Schauerroman des schottischen Schriftstellers (1850-1894) beschreibt das Hervorbrechen der dunkelsten Seite eines Menschen. Systematik: $L-G Umfang: 112 S. : Ill. Standort: $L-G Stev ISBN: 978-3-401-06112-2
Inhalt: »Hermann Hesses Erzählung berichtet von dem Geheimbunde der Morgenlandfahrer, der die in allen Völkern und Zeiten zerstreute Gemeinschaft der Gläubigen, der Träumer, Dichter, Phantasten darstellen soll, symbolisch in ein gleichzeitiges Schicksal zusammengefaßt. Die erzählerische Anmut im einzelnen und die Sicherheit, mit der die Geschehnisse zwischen Traum und Wirklichkeit gehalten und auf dieser Ebene glaubhaft gemacht werden ... das rührend Märchenhafte, Kindliche und Romantische darin, das alles läßt nicht leicht erkennen, daß Hesse hier ebenso ein Bekenntnisbuch geschrieben hat wie im "Steppenwolf", nur einheitlicher und mehr zur Erzählung geformt als dort.« Günter Eich Hermann Hesse, am 2. Juli 1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen geboren, 1946 ausgezeichnet mit dem Nobelpreis für Literatur, starb am 9. August 1962 in Montagnola bei Lugano. Systematik: $L-G Umfang: 102 S. Standort: $L-G Hesse / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-518-37250-0
Mit »Murmeljagd« wird einer der großen Romane der deutschen Literatur wieder zugänglich: eine Tour de Force über Vertreibung und Exil, über das Leben im Ausnahmezustand, über Wahn und Bedrohung, absurde Irrtümer und eine Menschenjagd. Ulrich Bechers Lust an Sprachexperimenten, seine Vorliebe für ausgefallene Charaktere und sein politisches Engagement kulminieren in einem psychologischen Entwicklungsroman, der gleichzeitig Politthriller ist - immer vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Faschismus. Schlagworte:Alpenländer, Belletristische Darstellung, Druckfrisch, Schweiz Systematik: $L-G Umfang: 720 Seiten Standort: $L Bech ISBN: 978-3-89561-454-5
Inhalt: Erzählt wird die Geschichte des Krankenpflegers Percy: Der Pfleger in einer psychiatrischen Landesklinik lebt in seiner eigenen Welt. Zu seiner Zeugung sei kein Mann erforderlich gewesen, erzählt ihm seine Mutter Fini. Percy glaubt die Wundererzählung. Um nichts in der Welt will Percy seinen Glauben an die Botschaft seiner Mutter verlieren. Damit wird er schließlich berühmt.
Inhalt: Das Ordnen nachgelassener Manuskripte und Tagebücher führt zum Nachdenken über die Ursachen des so frühen Todes von Christa T., die zeitlebens gegen Mittelmäßigkeit und Anpassung revoltierte. Dieser Roman hatte bei seinem ersten Erscheinen 1969 in der DDR für viel Wirbel gesorgt. Dabei steht beim Erkunden der Ursachen des allzu frühen Todes der Christa T. gar nicht vordergründig der Sozialismus am Pranger. Die Ich-Erzählerin, die im Manuskript- und Tagebuchnachlass ihrer Freundin stöbert, auch eigene Erinnerungen und Tagträume hinzufügt, kommt denn auch zu Überlegungen folgenreicherer Konsequenz. Außenseiter wie Christa T., die Mittelmäßigkeit als "das Schlimmste" bezeichnen, sich abwenden von "Anpassung um jeden Preis", geraten in jeglicher Gesellschaft in wahrhaft existentielle Nöte. Insofern: ein Buch mit Sprengkraft bis heute - für Leser, die ihrerseits Lust am Reflektieren haben und Prosa mit vorherrschend resignativer Moll-Stimmung und großer Ernsthaftigkeit mögen. Das Buch begründete Wolfs Weltruhm, auch das ihr eigene ästhetische Prinzip subjektiver Authenzität und gehört zum "Grundbestand deutschsprachiger Prosa" (Hilzinger im Nachwort).
Georg-Büchner-Preis 1980 Systematik: $L-G Umfang: 235 S. Standort: $L Wolf ISBN: 978-3-630-87047-2
Ein New Yorker Autor kauft zufällig während einer Periode der Schreibhemmung ein neues Notizheft. Plötzlich fliegen ihm die Ideen nur so zu. Bald wird ihm klar, dass mit dem Heft irgendetwas nicht stimmt. Schlagworte:Druckfrisch Systematik: $L-G Umfang: 285 S. Standort: $L Aust / Druckfrisch ISBN: 978-3-498-00064-6
Inhalt: Der Berner Lateinlehrer Gregorius steht eines Morgens mitten im Unterricht auf, verlässt Schule und Stadt und reist in der Nacht nach Lissabon. Dort begibt er sich auf die Suche nach einem portugiesischen Autor, dessen Buch ihm in die Hände fiel und dessen Wortgewalt ihn fasziniert hat. Der Roman ist ein außergewöhnliches Buch, ein literarisches Kleinod mit einer Sprachgewalt und inhaltlichen Intensität, die ihresgleichen sucht. Nachdem er am Morgen auf einer Brücke eine Portugiesin vor dem Selbstmord gerettet und sie in seine Schule mitgenommen hatte, verlässt der Berner Lateinlehrer Raimund Gregorius plötzlich den Unterricht und reist in der Nacht mit dem Zug nach Lissabon. In der Stadt macht er sich auf die Suche nach Amadeu de Prado, einem Arzt und Widerstandskämpfer und zugleich Autor eines Buches, das Greorius kürzlich geschenkt bekam und dessen Sprachbrillanz ihn begeistert. Durch Gespräche mit Verwandten, Freunden und Zeitzeugen entdeckt er die fesselnde Biografie eines genialen "Goldschmieds der Worte" und faszinierenden Menschen. Zugleich ist es für Gregorius eine ungeahnte Entdeckungsreise zu sich selbst. Systematik: $L-G Umfang: 495 S. : Ill. Standort: $L Merc ISBN: 978-3-446-20555-0
Inhalt: Im Konzentrationslager Buchenwald versteckt eine illegale Widerstandsgruppe ein kleines Kind vor der Vernichtung. Apitz, der selbst 8 Jahre in Buchenwald war, erhielt für den 1958 erschienenen Roman den Nationalpreis der DDR. Schlagworte:Belletrist. Darstellung, Belletristische Darstellung, Buchenwald, Konzentrationslager Systematik: $L-G Umfang: 437 S. : Ill. Standort: $L Apit / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-7466-1420-5
Inhalt: Mit seiner Anti-Utopie 1984 zeichnet George Orwell mit analytischer Schärfe das Schreckensbild eines totalitären Überwachungs-Staates. Orwell bringt in dem Werk, das zu den Klassikern der modernen Weltliteratur zählt, soziale und politische Gefahren globalen Ausmaßes als Zeitkritik wirkungsvoll zum Ausdruck. Inhalt: Der Zukunftsroman 1984 beschreibt einen totalitären Staat, in dem die Menschenrechte rigoros eingeschränkt werden. Die Welt beherrschen drei Supermächte: Ozeanien, Eurasien und Ostasien, die permanent Krieg um ein paar nicht fest zugeteilte Gebiete führen. Auf britischem Boden hält die Elite des Staates die Bevölkerung in ständiger Angst. An der Spitze dieses totalitären Staats-Systems steht ein fiktiver Führer, der »Große Bruder«. Der Staat besteht aus einer dreischichtigen Gesellschaft, der Inneren und der Äußeren Partei, sowie der Masse der Proles. Für die Aufrechterhaltung der Macht sind vier Ministerien verantwortlich. Ein Kontrollmedium stellen die sog. Televisioren dar, Fernseher mit eingebauter Kamera, die nicht abgeschaltet werden können. Hiermit wird einerseits Parteipropaganda, andererseits eine totale Überwachung ermöglicht. Die Umgangssprache im gesamten Staat ist Englisch, diese soll aber zunehmend durch eine Neusprache, »Neusprech«, eine Erfindung der regierenden Partei, ersetzt werden. Diese neue »bereinigte« Sprache hat den Zweck, Wörter, die der Partei schaden könnten, wie z. B. Freiheit oder Gleichheit, zu eliminieren und somit die Bürger des Staats leichter lenkbar zu machen. Winston Smith, die Hauptperson, ist in London damit beschäftigt, im Wahrheitsministerium Zeitungsberichte zu fälschen, um so falsche Prognosen der Partei zu korrigieren oder von der Partei aus politischen Gründen getötete Personen aus der Geschichte zu streichen. Obwohl Smith für die Partei arbeitet, ist er in seinem Inneren ein Gegner des Systems und versucht mit der legendären Brüderschaft, einer Untergrundbewegung in Verbindung zu treten. Eines Tages verliebt sich Smith in Julia, ebenfalls ein Mitglied der Äußeren Partei. Da laut Parteistatut jedoch Sexualität nur zur Fortpflanzung dient, beginnt ein ständiges Versteckspiel. Durch einen Mittelsmann, O´Brien, meint Smith in Kontakt mit der Brüderschaft treten zu können. Dieser verrät ihn jedoch an die Partei, was zur Verhaftung der Liebenden führt. Smith wird nun mit den grausamen Mitteln und Methoden der Partei in seinem Innersten zerstört und einer erbarmungslosen Gehirnmanipulation sowie Umstrukturierung unterzogen. Er wird ein leeres Gefäß, das mit der Liebe zum »Großen Bruder« aufgefüllt wird. Nach der Umschulung der einstmals Liebenden empfinden sie nun nichts mehr füreinander. Wirkung: Mit 1984 schuf Orwell eine zeitlose Parabel, die auch heute noch eine allgemeingültige Metapher für totalitäre Gesellschaftsverhältnisse darstellt. Die Auseinandersetzung mit der Anti-Utopie erreichte einen Höhepunkt im »Orwell-Jahr« 1984, was in zahlreichen Bearbeitungen des Stoffs, ob in neuen Ausgaben, Rezensionen oder Verfilmungen (Brazil, 1985, Regie: Terry Gilliam) zum Ausdruck kam. V. R.
Inhalt: Der Roman beleuchtet vor dem Hintergrund der Ereignisse, die 1989 zum Fall der Mauer und zur Kapitulation der DDR führten, die Geschichte einer Leipziger Familie. Sie spiegelt im Kleinen die Konflikte und Entwicklungen eines ganzen Volkes wider. »Der Riss, der die DDR bersten ließ, geht mitten durch eine Leipziger Familie.« Nikolaikirche gilt als einer der wichtigsten Romane der Wende. Entstehung: Ohne selbst an den Leipziger Demonstrationen teilnehmen zu können, verfolgte Loest die Ereignisse wie gebannt von Bonn aus, seinem Wohnort im Westen. Motiviert von Günter R Grass, nahm er sich des Themas an und begann kurz nach dem Mauerfall mit der Recherche, führte Gespräche mit dem Pfarrer der Nikolaikirche, forschte in Archiven. Inhalt: In den Mittelpunkt stellt Loest die Leipziger Familie Bacher und deren Schicksal bis zum Herbst 1989. Die politischen Ansichten der Bachers sind unterschiedlich, eine Situation, die immer häufiger zu internen Spannungen führt. Der hochdekorierte General der Volkspolizei, Albert Bacher, ist zu Beginn der Haupthandlung (1985) bereits ein Jahr tot, aber durch Rückblenden und Erinnerungen der Figuren ständig präsent. Die Witwe lebt in der schmerzlichen Erinnerung an einen mustergültigen Kommunisten, der durchaus verräterische Leichen im Keller hat, von denen die Familie nichts ahnt. Der Sohn Alexander tritt in die Fußstapfen des übermächtigen Vaters: Als Stasi-Hauptmann übt er sich, in der Hoffnung auf baldige Beförderung, mit der Observation von »Störern der staatlichen Ordnung«. Seine Schwester Astrid hingegen ist Architektin beim Leipziger Bauamt und beschließt, städtebauliche Unzulänglichkeiten nicht länger zu decken. Bis dato konform, stellt sie nun kritische Fragen, ohne dass Kollegen unmittelbaren Widerstand vermuten. Bei einem Sanatoriumsaufenthalt knüpft sie erste Kontakte zum Umfeld der Leipziger Nikolaikirche, dem Zentrum des geistigen Widerstands, sowie zu den Pastoren Ohlbaum und Reichenbork. Anhand der Personenkonstellationen aus Aufrührern und Angepassten, Helden und Nichthelden schildert Loest den hoffnungslosen Niedergang einer Stadt und schließlich den jämmerlichen Zusammenbruch eines Staates, der mit jener Ausweglosigkeit zeitlebens zu kämpfen hatte. Loest setzt retrospektiv die Geschichte keimender Opposition lange vor den Friedensgebeten an, bereits 1968 mit der Sprengung der Leipziger Universitätskirche: Eine Kirche stürzte in sich zusammen und gab den Blick auf St. Nikolai frei. »Es war, als ob man einer Hydra den Kopf abschläge, und sofort sprang ein anderer hoch.« Schließlich steuert die Handlung auf die historische Montagsdemonstration der 70 000 am 9. Oktober 1989 zu, für Loest das Datum der Wende. Wirkung: Nikolaikirche besticht durch eine prägnante Schlichtheit der Sprache. Loest verzichtet auf Pathos und Schwarzweißmalerei. Sein nüchterner Erzählstil, der trotzdem Raum für humorvolle kleinere Passagen lässt, wurde von der Kritik hervorgehoben. Das Buch wurde in Deutschland gleich nach Erscheinen ein Bestseller . Es trug ebenso dazu bei, den Autor im Westen des Landes bekannter zu machen. Die erfolgreiche zweiteilige TV-Adaption des Romans, an Originalschauplätzen entstanden, ist dabei eher auf die plakative Wirkung der teils dokumentarischen Bilder angelegt. R. M. Schlagworte:Familie Systematik: $L-G Umfang: 519 Seiten Standort: $L Loest ISBN: 978-3-9802139-8-1
Inhalt: OT Novecento. Un monologoOA 1994 DE 1999 Form Roman Epoche Moderne Alessandro Bariccos Legende vom Ozeanpianisten (so der deutsche Untertitel) mit dem eigentümlichen Namen Novecento schwebt zwischen romanhafter Erzählung und szenischem Monolog. Entstehung: Ursprünglich hatte Baricco seinen Text als Theater-Monolog für den Schauspieler Eugenio Allegri (* 1956) und den Regisseur Gabriele Vacis (* 1955) verfasst. Das Ein-Mann-Stück wurde zuerst im Juli 1994 bei einem Fes-tival in Asti aufgeführt. Erst danach entstand die Buch-Fassung, die für den Autor das »Gleichgewicht hält« zwischen einer »tatsächlichen Inszenierung« und einer »Erzählung, die laut zu lesen ist«. Inhalt: Die »Virginian« ist ein luxuriöser Ozeandampfer, der zwischen Alter und Neuer Welt hin- und herpendelt. Im Jahr 1900 wird auf dem Klavier im Ballsaal erster Klasse ein Baby gefunden, das offenbar von Auswanderern nach Amerika ausgesetzt wurde. Der Matrose Danny Boodman zieht das Kind im Maschinenraum groß und gibt ihm den Namen Novecento (Neunzehnhundert). Als sein Ziehvater stirbt, entpuppt sich Novecento als genialer Musiker, der fortan als Pianist der Bordkapelle zu einer Legende wird. Als hätte er vier Hände, spielt er seine Musik, in der »alle Melodien der Welt« auf einmal enthalten sind. Sowohl die Tanzpartys der Reichen als auch die unter Deck zusammengepferchten Armen bekommen ihn zu hören. Doch in der offiziellen Welt existiert Novecento gar nicht; er hat weder Wohnsitz noch Geburtsdatum, Familie oder Heimat. Nie verlässt er das Schiff, auf dem er geboren wurde. Dennoch scheint er das Festland bis in seine Details zu kennen. Mit einem sensiblen Gespür nimmt er die Erzählungen, Gerüche und Blicke der Reisenden auf und setzt sie in Musik um. Novecento wird so zur Metapher für die Lebensreise und Heimatlosigkeit des modernen Menschen. Vor allem aber zeichnet der Text ein poetisches Bild des Künstlers in seiner Weltangst. Auch als die »Virginian« im Zweiten Weltkrieg zum Lazarettschiff umgerüstet wird und anschließend verschrottet werden soll, hält Novecento ihr die Treue. Erst am Ende des Romans erfährt man, warum er nie von Bord gegangen ist: Im Unterschied zum Mikrokosmos seines Klaviers mit den 88 Tasten schien ihm die vielfältige Welt in ihrer Unendlichkeit Furcht einflößend; dieser äußeren zog er seine innere Unendlichkeit vor. Aufbau: Die Geschichte wird von einem Freund Novecentos vorgetragen. Als Trompeter hatte er gemeinsam mit ihm zwischen 1927 und 1933 auf der »Virginian« musiziert. Er erzählt aus der Rückschau, wie Novecento gefunden wurde und zur bewunderten Legende aufstieg. Nach dem Krieg, als der Trompeter von der geplanten Sprengung des Schiffs erfährt, kehrt er zurück, um seinen Freund zu suchen. In der letzten Szene sitzt der Ozeanpianist auf einem Pulverfass, mit dem das heruntergekommene Schiff versenkt werden soll. Durch Regieanweisungen zeigt Baricco an, welche Musik die einzelnen Textpassagen begleiten soll. Wirkung: Novecento ist an mehreren europäischen Bühnen aufgeführt worden. Zu seiner internationalen Bekanntheit hat jedoch vor allem die Verfilmung des Stoffs durch Giuseppe Tornatore von 1999 beigetragen (mit Tim Roth in der Titelrolle); allerdings zog sich der Film die Kritik zu, den Text von Baricco in ein nahezu kitschiges Fin-de-Siècle-Melodrama verwandelt zu haben. J. V. Systematik: $L-G Umfang: 79 S. Standort: $L Bari ISBN: 978-3-492-04104-1
Inhalt: Skurrile Kurzgeschichten über den ganz normalen Wahnsinn unseres Alltags Systematik: $L-G Umfang: 146 S. Standort: $L Hacke ISBN: 978-3-88897-050-4
Inhalt: An allem sind die Götter schuld! Nach dem Ende des trojanischen Krieges lassen sie König Odysseus Jahre lang in die Irre fahren. Aber Athene hat eine Schwäche für den listenreichen Helden. Sie hilft ihm, nach Ithaka zurück zu gelangen: zu seiner treuen Gemahlin Penelopeia, die dem Werben zahlreicher Freier immer widerstand, und zu seinem wohlgeratenen Sohn Telemachos. Homers Epos entstand um 700 v. Chr. und steht damit am Beginn der großen Dichtungen des Abendlandes
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 769 S. Standort: $L Homer
In den furiosen Auftakt dieses Romans wird man hineingerissen wie in einen Strudel. Mit bösem Witz, Sarkasmus und Ironie agiert die Journalistencrew von "DAS". Unter ihnen Ellen, Geliebte eines Fabrikanten. Für eine Zeit ist sie wichtig für ihn, für sein Leben als Kunstwerk. Sylvio, der Ehemann, mit dem gefüllten Weinglas, begierig zu verehren, der am liebsten etwas in Gedanken so verlaufen läßt, "wie es in Wirklichkeit nie verläuft". Tochter Sylvi und Sohn Alf wird ermöglicht, was sie möchten, alles mißlingt. Ein Roman über den "Seeleninfarkt", die Unfähigkeit zur Nähe, die Tragödie einer Familie, unserer Gesellschaft. So hart und knapp, so heilsam erbarmungslos und genau war Walser nie. Ihm gelingt, was Sylvio möchte: "Wirklichkeit so lange umschreiben, bis sie einen weißen Schatten wirft". Systematik: $L-G Umfang: 226 S. Standort: $L Wals ISBN: 978-3-518-40522-2
Onkel Toms Hütte Roman ; Nachwort von Opfermann, Susanne. Beitr. von Opfermann, Susanne. Aus dem Englischen von Althoetmar-Smarczyk, Susanne Artemis & Winkler, München (2001)
Standort: $L-G Stowe
Oskar Maria Graf Werkausgabe / hrsg. von Wilfried F. Schoeller Der Abgrund (Band 3) ein Zeitroman Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main (1994)
Standort: $L-G Graf
Inhalt: Die tragikomische Geschichte des kleinen, tapferen Owen Meany aus New Hampshire in den 50er und 60er Jahren ist zugleich die Geschichte einer desillusionierten amerikanischen Generation zwischen Kennedy und Reagan.
Aus d. Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 852 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-257-01850-9
Inhalt: Ernest Hemingway, 1899 als Sohn eines Arztes in Illinois (USA) geboren, ging 1921 als Journalist nach Europa und in den Nahen Osten. 1954 erhielt er für sein schriftstellerisches Werk den Nobelpreis für Literatur. Danach verbrachte er fünf Jahre in Paris. 1961 schied er nach schwerer Krankheit freiwillig aus dem Leben. Systematik: $L-G Umfang: 182 S. Standort: $L Hemi / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-22605-2
Inhalt: 1991 erkrankte Isabel Allendes 28jährige Tochter Paula schwer und fiel kurze Zeit später ins Koma. Monatelang lag sie in einem Madrider Krankenhaus, bevor ihre Mutter sie nach Hause nach Kalifornien holen konnte. Dort pflegte I. Allende ihre Tochter bis zu deren Tod im Dezember 1992. Schon in Madrid begann I. Allende mit ihren Aufzeichnungen, einem langen Brief an ihre Tochter. Darin beschreibt sie für Paula, in der Hoffnung, daß ihre Tochter wieder gesund wird, ihre Gefühle der Angst und Trauer in dieser schweren Zeit, aber auch ihre Hoffnungen für die Zukunft - das alles ist eingebettet in die Familiengeschichte, angefangen bei Paulas Urgroßeltern. Schlagworte:Allende, Isabel, Belletristische Darstellung, Koma, Sterben, Tochter Systematik: $L-G Umfang: 487 Seiten Standort: $L-Tb Alle / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-548-60399-5
Inhalt: In dem literarischen Tagebuch einer Reise von Küste zu Küste durch die USA, im Sommer 2015, vermischen sich die realen Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin mit amerikanischen Mythen, märchenhaften Traumszenerien und eigenen Lebenserinnerungen zu einem ungewöhnlichen poetischen Bilderbogen.
Inhalt: Der Roman (Erstausg.: 1905) von der unmöglichen Liebe und vom unaufhaltsamen Fall des gefürchteten Gymnasiallehrers war die Vorlage zu Sternbergs Filmklassiker von 1930: "Der blaue Engel" mit M. Dietrich. Systematik: $L-G Umfang: 257 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-351-02202-0
Inhalt: Mit einem Visum darf ein Schriftsteller in den 80er-Jahren die DDR verlassen. Selbst als er sich verliebt, fühlt er sich im Westen unwohl. Tief verunsichert lässt er den Rückreisetermin verstreichen, das ehemals vertraute Leben ist endgültig vorbei.
Inhalt: Acht ungeschminkte Momentaufnahmen aus dem Leben der Halbwüchsigen des "Unterproletariats" in den römischen Peripherien. Deutsche Erstausgabe des zentralen Werks zum Verständnis von Pasolinis (1922-1975) literarischer und filmischer Entwicklung. Mit dieser 1. deutschen Übersetzung der "Ragazzi" (1955) liegt endlich das zentrale Werk für das Verständnis von Pasolinis literarischer und filmischer Entwicklung vor; einer der größten Skandalerfolge, der in Inhalt und Form politisch gelesen wurde, am meisten Anstoß erregte die recht obszöne römische Umgangssprache. Pasolini führt das Leben der Halbwüchsigen des "sottoproletariato" der römischen Peripherien vor: Jugendliche ohne jede Zukunft, pietätslos und ohne Solidarität, den täglichen Kampf in einer von Hunger diktierten Realität, die rührenden Träume von Bootfahrten auf dem verdreckten Tiber. Gerade der Dialekt - für Pasolini nicht trennbar von der sozialen Aussage - erlaubte eine eindrucksvolle ironisch-kaltschnäuzige Darstellung eines traurigen Gegenstandes ohne Wehleidigkeit.
Aus dem Ital. übers. Systematik: $L-G Umfang: 236 S. : Ill. Standort: $L Paso ISBN: 978-3-8031-3101-0
Inhalt: Xanes Leben wird zu unterschiedlichen Zeiten und aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchtet: 14-jähriges Mädchen, Tochter, Freundin, Mieterin, Ehefrau, Geliebte, Mutter. Als Xane Großmutter wird, scheint es ihr an der Zeit, noch einmal Neues zu wagen.
Ludwig-Börne-Preis 2019 Systematik: $L-G Umfang: 425 S. Standort: $L Mena ISBN: 978-3-462-04513-0
Inhalt: Der Roman Quo vadis? von Henryk Sienkiewicz ist eines der spektakulärsten Werke der polnischen Literatur. Sowohl in Polen als auch in anderen europäischen Ländern wurde er gleich nach seinem Erscheinen vom Lesepublikum mit großer Begeisterung aufgenommen, die Kritik hingegen reagierte zurückhaltend bis empört. Inhalt: Quo vadis? spielt zur Zeit Neros (54-68) in Rom. Der junge Patrizier Vinicius verliebt sich in Lygia, Christin und Tochter des Lygierkönigs, die in Rom als Geisel gehalten wird. Diese flieht mithilfe ihres Dieners Ursus vor den Zudringlichkeiten von Vinicius zu ihren Glaubensbrüdern. Als Vinicius sich entscheidet, zum Christentum überzutreten, um Lygia zu gewinnen, lässt Nero Rom anzünden: Er sitzt an einem Werk über den Untergang Trojas und erhofft sich vom Brand der Stadt dichterische Inspiration. Die Tat lastet er den Christen an. Bei der nun einsetzenden Christenverfolgung werden Lygia und Vincius verhaftet und für den Zirkus bestimmt. Ursus rettet Lygia von den Hörnern des Auerochsens, woraufhin sie und Vinicius begnadigt werden und zueinander finden. Zentrale Idee und Fokus des Werks ist die Legende, nach der der Apostel Petrus auf der Flucht vor der Christenverfolgung und dem zu erwartenden Martyrium Christus begegnet und ihn fragt, »Domine, quo vadis?« (»Herr, wohin gehst du?«). Christus antwortet, er gehe nach Rom zu seinem verlassenen Volk, um sich ein zweites Mal kreuzigen zu lassen. Beschämt kehrt darauf Petrus in die Stadt zurück und teilt das Schicksal der Christen. Quo vadis? ist im doppelten Sinne das Buch eines zu Ende gehenden Zeitalters. Das dekadente, gleichzeitig jedoch von Leben pulsierende Rom Neros befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Ihm wird die tugendhafte und sehr junge Christengemeinde gegenübergestellt. Der Konflikt zwischen den beiden Welten ist auch ein Konflikt zwischen materieller und geistiger Macht. Die römische Zivilisation krankt am Sittenverfall der Elite, an dem sie auch zu Grunde gehen wird. Der wahnsinnige Kaiser muss zu Gunsten der christlichen Welt abtreten. Da diese aber im Buch keinen würdigen Vertreter findet (Lygia bleibt in dem Roman eher blass), ist Quo vadis? eher der Abschied von einer untergehenden Welt als die Begrüßung des Neuen. Aufbau: Quo vadis? ist ein Beispiel für einen mustergültig konstruierten Roman. Der romantische Handlungsfaden der Liebesgeschichte zwischen Vinicius und Lygia ist eng verflochten mit dem Handlungsfaden der Christenverfolgung. Mit diesen beiden Hauptsträngen sind verschiedene elegant geführte Nebenstränge verzahnt, die den Leser an den Hof Neros, in den Palast des Petronius, in die römischen Vorstädte usw. führen. Zahlreiche monumentale Bilder wie das brennende Rom, das Amphitheater mit den Gladiatoren oder die Christenverfolgung werden in einer archaisierenden und zugleich anschaulichen Sprache dargestellt. Wirkung: Der Erfolg von Quo vadis? war groß; der Roman wurde in über 40 Sprachen übersetzt, für die Bühne adaptiert, als Oper aufgeführt (Vertonung durch Henry Cain, Text von A. S. J. Brenon, Uraufführung London 1911) und mehrfach verfilmt (u. a. 1951 mit Peter Ustinov in der Rolle des wahnsinnigen Nero und Deborah Kerr als Lydia). 1905 erhielt Sienkiewicz für Quo vadis? überraschend den Literaturnobelpreis - überraschend insofern, als damit ein Werk in einer Sprache ausgezeichnet wurde, deren Träger keinen eigenen Staat besaßen und die seit über 100 Jahren keine Amtssprache mehr war. Gleichzeitig war der Roman Anlass für eine weit über Polen hinaus gehende Kampagne gegen Sienkiewicz. Dem Autor wurde intellektuelle Oberflächlichkeit, Unkenntnis der historischen Begebenheiten und Plagiat vorgeworfen. Auf Quo vadis? geht schließlich das berühmte Diktum von Witold R Gombrowicz zurück, nach dem Sienkiewicz unbestritten der erste unter den zweitklassigen Schriftstellern sei. S. M. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Christenverfolgung, Historisches, Nero , Rom, Römer, Römerzeit, Römisches Reich Systematik: $L-G Umfang: 238 S. Standort: $L Sien / Historisches
Inhalt: Jim Hawkins findet eine alte Schatzkarte und fährt als Schiffsjunge mit einer wilden Mannschaft aus Piraten und Abenteurern auf einem Zweimastsegler in die Südsee, um den sagenhaften Goldschatz des Kapitäns Flint zu heben. Systematik: $L-G Umfang: 325 S. : Kt. Standort: $L-G Stev ISBN: 978-3-15-010760-7
Inhalt: Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss
Stendhals (1793-1842) künstlerisch bedeutendster Roman: Die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Priesterschülers aus der Provinz, der in der korrupten Pariser Gesellschaft (um 1830) zum korrumpierbaren Karrieristen verkommt. Systematik: $L-G Umfang: 607 S. Standort: $L Sten
Inhalt: Zeitgeschichtlicher Gesellschaftsroman des DDR-Autors (1934-76), seinerzeit verboten, weil die kritisch beleuchteten Aufbruchjahre im anderen deutschen Staat in ihrer angreifbaren Verworfenheit dem Regime missfielen. Schlagworte:Alltag, Belletristische Darstellung, Deutschland Systematik: $L-G Umfang: 768 S. Standort: $L Brae ISBN: 978-3-351-03210-4
Inhalt: Die 61 Kurzgeschichten sind realistische, mit Humor und liebevoller Sympathie erzählte Streiflichter aus dem Rom der Nachkriegszeit. Ihre Ich-Erzähler sind bitterarme kleine Leute aus den Vorstädten: Arbeiter und Gauner, Überlebenskünstler und Pechvögel, unglücklich Verliebte, Enttäuschte und Davongekommene.
Aus dem Ital. übers. Systematik: $L-G Umfang: 434 S. Standort: $L Mora ISBN: 978-3-471-78191-3
Inhalt: In ihren 14 Geschichten aus den 40er-Jahren erschafft Anaïs Nin ihre eigene Sprache der Sinne. Ihre lebensprühende Prosa feiert die weibliche Sexualität und die Sinne. Systematik: $L-G Umfang: 326 S. Standort: $L Nin ISBN: 978-3-10-052410-2
Inhalt: Thomas Mann hat die Novelle, tragisches Gegenstück zum späteren, mit eher humoristischen Zügen versehenen Zauberbergroman, stets zu seinen Hauptwerken gezählt. Zum Erfolg beigetragen haben vermutlich auch der pittoreske Schauplatz und die dem klassischen Drama angenäherte Form, in der auf kleinem Raum, dramaturgisch konsequent und stimmungsvoll-bedrohlich, eine Untergangsgeschichte gezeigt wird, die an einem Ausnahmefall einmal mehr Manns Auseinandersetzung mit der Künstlerthema vorstellt. Inhalt: Der 50-jährige, in München lebende Schriftsteller Gustav von Aschenbach, der pflichtbewusst und diszipliniert arbeitend, sich auf der Höhe seines öffentlichen Ruhms befindet, reist, von plötzlichem Fernweh und Reiselust erfasst, nach Venedig. In der schwül-fiebrigen Atmosphäre der Lagunenstadt verbringt er eine Reihe von Tagen in einem Zustand zunehmend aufgelöster innerer Ordnung und Disziplin, in sinnlicher Zuneigung entflammt zu dem im gleichen Hotel logierenden polnischen Jüngling Tadzio, bis er sich, nach einer Verlängerung seines Aufenthaltes, in dem beginnenden Ausbruch einer Cholera-Epidemie an frischem Obst infiziert und in der Schlussszene am Meeresstrand sitzend stirbt. Systematik: $L-G Umfang: 367 S. Standort: $L-G Mann ISBN: 978-3-10-048515-1
Inhalt: In den Aufzeichnungen aus dem Kellerloch - von Nietzsche als »Wahrer Geniestreich der Psychologie« bezeichnet - stellt sich ein kranker, verbitterter »Einzelner«, der seine Existenz in einer erbärmlichen Petersburger Kellerwohnung fristet, gegen die von der Utopie des »Kristallpalastes« und des kollektiven Glücks beherrschte fortschrittsgläubige Ideologie eines Jahrhunderts, verteidigt das Recht auf Freiheit gegen das Diktat einer alles beherrschenden »Vernunft«. Systematik: $L-G Umfang: 153 S. Standort: $L-G Dost ISBN: 978-3-10-015510-8
Inhalt: Die Geschichte einer außergewöhnlichen lebenslangen leidenschaftlichen Liebe zwischen einer Pariser Intellektuellen uneinem bretonischen Fischer.
Aus d. Franz. übers. Systematik: $L-G Umfang: 319 S. Standort: $L Grou ISBN: 978-3-426-19251-1
Inhalt: Sommer 1972: 4 Menschen einer Hippie-Kommune in der Wüste Nordafrikas werden ermordet, ein Koffer voller Geld verschwindet. Was haben eine blonde amerikanische Schönheit, ein chaotischer Atomspion und ein Mann ohne Gedächtnis mit diesen Ereignissen zu tun?
Inhalt: Der berühmteste Andersch-Roman (zuerst 1957) ist die Geschichte einer Flucht aus Nazi-Deutschland und ein Denkmal für die Menschlichkeit. Systematik: $L-G Umfang: 158 S. Standort: $L Ande / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-20055-3
Inhalt: Eine Parabel von der Überwindung des politischen Terrors durch die Kraft des Geistes. Die psychologisierende Novelle erschien erstmals 1942, kurz nach Zweigs Freitod. Schlagworte:Amazonas, Brasilien, Flüchtling, Geschichte 1940, Schachspieler, Österreicher Systematik: $L-G Umfang: 123 Seiten : Illustrationen Standort: $L Zweig ISBN: 978-3-7632-5200-8
Inhalt: Nach seiner peinlichen Entlassung zieht ein südafrikanischer Literaturprofessor zu seiner Tochter aus Land. Beide werden Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Die Tat verändert das Leben von Vater und Tochter nachhaltig. Systematik: $L-G Umfang: 283 S. Standort: $L-G Coet ISBN: 978-3-10-010815-9
Inhalt: Kurt Tucholskys Roman um den Sommerurlaub eines unkonventionellen Liebespaars trägt neben seinen heiter-unbeschwerten Zügen auch einen zeitkritischen Unterton, der auf die Gefährdungen demokratischer Kultur verweist. Inhalt: Schloss Gripsholm beginnt mit einem fiktiven Briefwechsel, in dem der Verleger Ernst Rowohlt seinem Autor nahe legt, eine kleine Liebes- oder Sommergeschichte zu schreiben, welche die Leute »ihrer Freundin schenken können«. Danach setzt die eigentliche Handlung ein - der Schweden-Urlaub des Ich-Erzählers Peter und seiner Freundin, der Sekretärin Lydia. Die beiden mieten sich in einem Anbau von Schloss Gripsholm ein. Dort verleben sie heiter verliebte Tage, mokieren sich über konservative Touristen und lassen die Seele baumeln. Zwischenzeitlich bekommen sie Besuch, zunächst von Peters Freund Karlchen, dann von Lydias Freundin Billie, woraus sich eine Nacht zu dritt entwickelt. Auf einem ihrer Spaziergänge lernen Peter und Lydia die kleine, tief verstörte Ada kennen, die im nahen Kinderheim wohnt und unter der tyrannischen Direktorin leidet. Die beiden setzen sich dafür ein, dass die Kleine wieder zu ihrer Mutter nach Zürich zurückkehren kann, und nehmen sie bei ihrer Abreise mit. Aufbau: Tucholsky erzählt seine Urlaubsgeschichte mit großer Leichtigkeit, unterläuft jedoch vielfach das Genre des unterhaltsamen Reise- bzw. Liebesromans. Die eingestreuten Reflexionen über das Wesen der Liebe oder die Unmöglichkeit, einer Urlaubsidylle Dauer zu geben, verleihen dem Roman melancholische Züge. Auch die mit verschiedenen niederdeutschen Dialekten versetzte oder aus einem Privatidiom bestehende Sprache der Figuren trägt nicht allein zum Bild einer privaten Idylle bei; der Dialekt als eine Form authentischer Sprache unterstreicht darüber hinaus den Anspruch der Personen, angesichts eines uniformer werdenden Alltags ihre Individualität zu wahren. Das Gegenbild zu der von Zwängen freien Liebesbeziehung und den liberalen, demokratischen Auffassungen des Liebespaars erscheint im zweiten Handlungsstrang des Romans, der Geschichte der kleinen Ada. Die Leiterin des Kinderheims, die machthungrige und brutale Frau Adriani, eine Deutsche, wird als autoritärer Charakter geschildert, der Angst verbreitet und an dem humane Vorstellungen abprallen. Diese Figur verweist auf die antidemokratischen Kräfte, welche die Weimarer Republik zunehmend zersetzten. Ihre Welt, Sinnbild einer Gesellschaft, die nur Herrscher und Beherrschte kennt, löst im Ich-Erzähler die Vision eines Gladiatorenkampfs aus, die - mit prophetischem Blick - deutlich macht, dass es von der Unterdrückung der Schwachen bis zu nackter Gewalt nur ein kleiner Schritt ist. Wirkung: Die Sommergeschichte wurde rasch ein großer Publikumserfolg. Ihre anhaltende Beliebtheit führte zu mehreren Verfilmungen, zuletzt durch Xavier Koller, der in Gripsholm (2000) die zentralen Motive des Romans mit in Berlin spielenden Szenen verband. P. G.
Bayern1-Tipp von Ulla Müller Systematik: $L-G Umfang: 235 S. : Ill. Standort: $L Tuch ISBN: 978-3-498-09822-3
Aus dem Exil in Deutschland kehrt der Dichter Ka in seine Heimat Türkei zurück. Er reist nach Kars, ganz im Osten - vordergründig, um für eine Zeitung über eine Serie von Selbstmorden junger Frauen zu berichten, in Wahrheit um seine Studienfreudnin Ipek wiederzusehen und möglichst zu heiraten. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Druckfrisch, Frau, Junge Frau, Kopftuch, Muslimin, Selbstmord, Suizid, Suizidversuch Systematik: $L-G Umfang: 513 Seiten Standort: $L Pamuk ISBN: 978-3-446-20574-1
Inhalt: Resi ist entschlossen, ihre Kinder aufzuklären. Sie erzählt von sich, von früher, von der Verheißung eines alternativen Lebens und der Ankunft im ehelichen und elterlichen Alltag. Und auch davon, wie es ist, Erzählerin zu sein, gegen innere Scham und äußere Anklage zur Protagonistin der eigenen Geschichte zu werden.
Inhalt: Mit brennender Geduld von Antonio Skármeta ist nicht nur eine Hommage an den berühmtesten chilenischen Dichter Pablo R Neruda, sondern ebenfalls an das einfache Volk Chiles, das auch unter schweren Bedingungen ein sinnenfrohes Leben führt. Inhalt: Der Roman spielt zwischen 1969 und 1973 in einem kleinen Ort an der chilenischen Küste. Der junge Mario Jiménez beschließt, den Fischerberuf aufzugeben, als er hört, dass ein Briefträger gesucht wird, der die Post zum berühmten Dichter Pablo Neruda auf die Isla Negra bringen soll. Mario bemüht sich, dessen Freundschaft zu gewinnen; er lernt Gedichte von ihm auswendig und antwortet ihm schlagfertig mit Neruda-Zitaten. Als er Neruda bittet, ihm bei der Werbung um die Gastwirtstochter Beatriz behilflich zu sein, weiht der ihn in die Geheimnisse der Poesie ein. Mit der Hilfe eines Gedichts erringt er ihre Zuneigung. Ihre Mutter erkennt die Gefahr und bewacht das Mädchen, aber als das Volk am 4. September 1970 den Wahlsieg von Salvador Allende feiert, treffen sich die beiden Verliebten. Die Mutter muss nachgeben, Neruda wird Trauzeuge und später Taufpate des Sohns. 1971 erhält Neruda den Nobelpreis für Literatur und sagt in seiner Dankesrede den hoffnungsvollen Satz von Arthur R Rimbaud, der dem Roman den Titel gab: »Im Morgengrauen werden wir, bewaffnet mit brennender Geduld, die strahlenden Städte betreten.« Die politische Lage in Chile verschärft sich; konservative Kräfte organisieren Streiks und es kommt schließlich zum blutigen Putsch durch die Armee unter General Pinochet. Einmal kann Mario den todkranken Dichter noch heimlich besuchen und ihm von den Angeboten aus dem Ausland berichten, ihm Exil zu gewähren, bevor Neruda stirbt. Aufbau: Im Prolog behauptet Skármeta, er habe sowohl Neruda als auch das Liebespaar (Mario und Beatriz) gekannt, wahrscheinlich aber ist die Geschichte fiktiv. Sie schildert sehr realistisch und detailliert die politische Wirklichkeit der Zeit. Sowohl die Gefühlswelt Nerudas, der sich noch als Mann von über 60 Jahren für die emotionalen Nöte eines Briefträgers interessiert, sich als Präsidentschaftskandidat aufstellen lässt und als Botschafter seines Landes nach Paris geht, als auch die Gefühle Marios, der als Verliebter sprachlos wird und später selbst zu dichten beginnt, werden in einfachen, eindringlichen Worten erzählt. Der Stil wechselt zwischen humorvollem umgangssprachlichem Volkston und poetischen symbolischen Überhöhungen. Wirkung: Mit brennender Geduld wird als ein zugleich politischer und poetischer Roman geschätzt. Gelobt wurde die geglückte Verbindung zwischen dem einfachen Volk und derIntelligenz Chiles (personifiziert durch Mario Jiménez und Pablo Neruda), die sich gegenseitig ergänzen und eine Entwicklung in Gang setzen, die mit dem Militärputsch blutig abreißt. 1994 verfilmte Michael Radford den Roman unter dem Titel Der Postmann mit Philippe Noiret als Neruda. G. Pa. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Chile, Freundschaft, Liebe, Neruda, Pablo, Postbote Systematik: $L-G Umfang: 149 S. Standort: $L Skár / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-492-22678-3
Inhalt: Wie im Paradies leben die Menschen in Kaschmir, bevor ein schrecklicher Bürgerkrieg die Idylle zerstört. Professor Max Ophuls, der damals in Kaschmir lebte, wird Jahrzehnte später Opfer eines Attentats in Amerika ... Schlagworte:Belletristische Darstellung, Druckfrisch, Kaschmir, Kaschmirkonflikt Systematik: $L-G Umfang: 541 S. Standort: $L Rush / Druckfrisch ISBN: 978-3-498-05774-9
Inhalt: Ein junger und angesehener Brahmanensohn sagt sich auf der Suche nach der Wahrheit von allen gesellschaftlichen Zwängen los. Er erkennt, dass man den Weg zur Erleuchtung nicht bei Lehrmeistern, sondern nur durch eigene Erfahrung findet. Systematik: $L-G Umfang: 120 S. Standort: $L-Tb Hesse / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-518-36682-0
Inhalt: Preis der Leipziger Buchmesse 2017 Preisträgerin
23-jährig zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt, nahm sich die Mutter der 1945 geborenen Autorin 10 Jahre später das Leben. Berückend sprachsicher erzählt die Tochter von ihrer beharrlichen Recherche, nähert sie sich dem ergreifenden Schicksal der Mutter. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Historisches, Russin, Selbstmord, Suizid, Suizidversuch, Zwangsarbeiterin Systematik: $L-G Umfang: 363 Seiten : Illustrationen Standort: $L Wodin / Historisches ISBN: 978-3-498-07389-3
Inhalt: »Roman aus der ostdeutschen Provinz« nannte Schulze seine 29 lose verwobenen Geschichten im Untertitel. Er beschreibt darin Schicksale und seelische Beschädigungen als Folge der deutschen Vereinigung.
Inhalt: Der Roman spielt in der thüringischen Kleinstadt Altenburg. In karger Sprache und mit scheinbar mitleidsloser Präzision schildert Schulze alltägliche Ereignisse aus dem Leben von rund zwei Dutzend Menschen. Die zunächst belanglos wirkenden Geschichten offenbaren nach und nach den dramatischen Bruch, der sich seit dem Ende der DDR 1989/90 durch zahlreiche ostdeutsche Biografien zieht - das Zusammenstürzen einer ganz und gar nicht heilen, aber funktionstüchtigen Welt und das Unbehagen gegenüber einer leistungs- und konsumorientierten neuen Gesellschaft, die verlockend und furchteinflößend zugleich ist. Die Geschichten handeln davon, wie ein einst streng parteitreuer Schuldirektor mit seiner Frau die erste Italienreise unternimmt und sich ein vor Jahren von ihm entlassener Lehrer für das erlittene Unrecht rächt; wie ein Mann, der im Taucheranzug und auf Schwimmflossen durch die Fußgängerzone von Altenburg watschelt, Handzettel für ein Fischrestaurant verteilt und obendrein auch noch Prügel von einem Passanten bezieht. Die Storys beschreiben flüchtige Liebesakte im Gebüsch, Selbstgespräche verlassener Männer, die fortschreitende Vereinzelung der Figuren. Aufbau: Schulze stellt jeder Geschichte ein lakonisches Resümee voran. Die zunächst unverbunden erscheinenden Episoden offenbaren erst allmählich ihren inneren Zusammenhang. Details aus der einen Geschichte werden in einer späteren - bisweilen variiert - wieder aufgegriffen. So werden die einzelnen Geschichten allmählich zum Roman verwoben. Wirkung: Von der Kritik besonders wegen seiner nüchternen Perspektive und fehlenden »Nachwendeweinerlichkeit« (Eva Leipprand) gelobt, wurde Schulzes Roman ein Bestseller-Erfolg in Ost und West. D. M. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Ostdeutschland Systematik: $L-G Umfang: 302 S. Standort: $L Schul ISBN: 978-3-8270-0051-4
Inhalt: Eine fesselnde Reise durch die Geschichte der Philosophie im Dialog eines geheimnisvollen Lehrers mit einer selbstbewußten 15jährigen. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Geschichte, Philosoph, Philosphie Systematik: $L-G Umfang: 620 S. Standort: $L-Tb Gaar / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-62001-7
Inhalt: Wehmutsvolle Erinnerungen an einen Sommer in einem mecklenburgischen Dorf, wohin sich eine Gruppe von Intellektuellen zurückgezogen hat, um zu sich zu finden. - Die Geschichte einer lähmenden Überwachung durch die Stasi. Systematik: $L-G Umfang: 215 Seiten Standort: $L Wolf ISBN: 978-3-630-86699-4
Inhalt: Die Geschichte eines Dortmunder Journalisten, der 1988/89 bei den Recherchen für eine Aussiedler-Reportage zwischen allFronten gerät. Systematik: $L-G Umfang: 366 S. Standort: $L Grün / Magazin: Bitte an der Verbuchungstheke b ISBN: 978-3-630-86738-0
Inhalt: Bei seinen Recherchen über Aussiedler wird der Journalist Thomas Koch in einen Mord verwickelt. Systematik: $L-G Umfang: 366 S. Standort: $L Gruen ISBN: 978-3-630-86738-0
Inhalt: Los Angeles, die Stadt der Engel: Dort verbringt die Erzählerin Anfang der Neunziger einige Monate auf Einladung des Getty Center. Ihr Forschungsobjekt sind die Briefe einer gewissen L. aus dem Nachlaß einer verstorbenen Freundin, deren Schicksal sie nachspürt - eine Frau, die aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die USA emigrierte. Sie beobachtet die amerikanische Lebensweise, taucht ein in die Vergangenheit des "New Weimar unter Palmen", wie Los Angeles als deutschsprachige Emigrantenkolonie während des Zweiten Weltkriegs genannt wurde. Ein ums andere Mal wird sie über die Lage im wiedervereinigten Deutschland verhört: Wird der "Virus der Menschenverachtung" in den neuen, ungewissen deutschen Zuständen wiederbelebt? In der täglichen Lektüre, in Gesprächen, in Träumen stellt sich die Erzählerin einem Ereignis aus ihrer Vergangenheit, das sie in eine existentielle Krise bringt und zu einem Ringen um die Wahrhaftigkeit der eigenen Erinnerung führt. Das neue Buch von Christa Wolf ist auch autobiographische Prosa: Sie erzählt von einem Menschenleben, das drei deutschen Staats- und Gesellschaftsformen standhält, von einer Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, von der Kunst, sich zu erinnern. »Und herausgekommen ist dabei eine gigantische, facettenreiche Lebensbeichte, eingebettet in jenes Jahrhundert, das das ihre war (...) kunstvoll verwoben, kontrastreich gegliedert, unter wechselnder Beleuchtung angestrahlt bietet sich das Mosaik dar, das jetzt vor uns liegt. Ein Zeugnis von Triumph des ordnenden Geistes über das Chaos der Gefühle.« Tilman Krause, Die Welt; »Es ist das radikale Bekenntnisbuch einer Schriftstellerin, die einst die bedeutendste Autorin der DDR gewesen ist, ein Buch der Suche und des Abschiedsnehmens, ein kämpferisches Buch, ein Buch über die Kämpfe des letzten Jahrhunderts, ein Buch der Verzweiflung (...) Sie hat nicht aufgehört nach ihrer Variante der Wahrheit zu suchen. Dieses Buch ist das kalifornische Monument dieser Suche.« Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung; »So erfrischend selbstironisch wie in "Stadt der Engel" war Christa Wolf wohl noch nie. "Stadt der Engel", der lang erwartete neue Roman der 81-jährigen Ost-Berliner Autorin, ist vieles: ein Buch der Erinnerung und des Abschieds. Eine waghalsige, in zehnjähriger Schreibarbeit entstandene, atemberaubende Selbstbefragung, ja Lebensbeichte. So ungeschützt präsentierte sich Christa Wolf noch nie. "Jede Zeile, die ich jetzt noch schreibe, wird gegen mich verwendet werden."« Oliver Pfohlmann, Der Tagessiegel; "Du bist dabei gewesen. Du hast es überlebt. Du kannst davon berichten." Der neue große Roman von Christa Wolf: Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud spiegelt das Leben der Autorin, wie in Kindheitsmuster immer wieder verbunden mit entscheidenden Momenten deutscher Geschichte. Es ist ein veritables literarisches Ereignis: Nach über zehn Jahren hat Christa Wolf nun die Arbeit an ihrem neuen großen Buch abgeschlossen. In Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud spiegelt sich das ganze Leben der Büchner-Preisträgerin, immer wieder verbunden mit entscheidenden Momenten der ostdeutschen, der westdeutschen, also der deutschen Geschichte. Kenner ihres Werks begegnen hier neuen, faszinierenden Facetten ihres Schreibens, für andere ist Stadt der Engel die Gelegenheit, in die Welt einer der Großen der deutschsprachigen Autoren unserer Zeit einzutauchen.
Georg-Büchner-Preis 1980 Systematik: $L-G Umfang: 414 S. Standort: $L Wolf ISBN: 978-3-518-42050-8
Inhalt: Ein alter Mann bringt sein Seelenleben zu Papier. Der Fluss der Gedanken greift vielerlei Erlebnisse und Erfahrungen auf: Begegnungen, Enttäuschungen, Krankheiten, Verliebtheit, Entschlüsse u.v.m.
Inhalt: Harold Cleaver ist der berühmteste politische Journalist Großbritanniens. Obwohl er wegen eines denkwürdigen Interviews mit dem US-Präsidenten gerade auf dem Zenit seiner Popularität angekommen zu sein scheint, gerät der 55-Jährige in eine Lebenskrise und zieht sich in eine Berghütte in Südtirol zurück. Der Roman beschreibt das selbstgewählte Eremitendasein eines Journalisten in den Höhen Südtirols. Umgeben von in sich ruhenden Bergbewohnern und einer bedrohlich-grandiosen Natur, betreibt der Protagonist eine Nabelschau bis kurz vor der Katastrophe. Harold Cleaver ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Fernsehjournalist. Über sein denkwürdiges Interview mit dem amerikanischen Präsidenten spricht man im ganzen Land, nicht nur in London. Man spricht aber auch über das gerade erschienene Buch seines Sohnes, ein kaum verschlüsselter Roman über seinen Vater: "Im Schatten des Allmächtigen". Und plötzlich ist ihm klar, dass er weg muss. Weg von der medialen Öffentlichkeit, weg von seiner langjährigen Lebensgefährtin und den gemeinsamen Kindern. Das Bedürfnis nach Stille ist übermächtig. Er bucht einen Flug nach Mailand und fährt in ein entlegenes Dorf in Südtirol, um dort eine Hütte "über der Lärmgrenze" zu finden, wo er für niemanden mehr erreichbar ist. Wochen später, eingeschneit in dieser abgelegenen Hütte, muss er feststellen, dass die Stille kein Garant für Ruhe ist und dass nichts so verstörend ist wie die Stimmen im eigenen Kopf. Tim Parks, geboren 1954 in Manchester, studierte in Cambridge und Harvard. Er gewann zahlreiche Literaturpreise, darunter den Somerset-Maugham-Award. Er lebt mit seiner Familie in Verona. Zuletzt erschienen "Doppelleben" (2003) und "Weißes Wasser" (2005). »Das, Jungs, ist endlich mal ein richtiger Männerroman! Da könnt ihr über euer mickriges Leben alles nachlesen.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 358 S. Standort: $L Parks ISBN: 978-3-88897-443-4
Inhalt: Die Familie Bennet hat fünf Töchter. Eine Heirat mit einem möglichst begüterten Mann ist die einzige Perspektive, die ihnen das Leben zu bieten hat. Schon bald macht der standesbewusste Gutsbesitzer Mr. Darcy der munteren und geistvollen Elizabeth einen Heiratsantrag. Witz und Ironie prägen die Dialoge und Gesellschaftsszenen dieses im ländlichen Milieu angesiedelten englischen Liebes- und Familienromans. (Erstaufl. 1813)
Zschirnt-Kanon : Alles, was man lesen muss Systematik: $L-G Umfang: 861 Seiten Standort: $L-Tb Aust / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-86647-889-3
Inhalt: In ihrem einzigen Roman (1847) schildert die begabteste der 3 Brontë-Schwestern vor dem Hintergrund der rauhen stürmischen Moor- und Heidelandschaft Yorkshires das Drama zweier leidenschaftlicher Charaktere, die an ihrer Haßliebe zugrundegehen. Systematik: $L-G Umfang: 502 S. Standort: $L Bron ISBN: 978-3-538-06847-6
Inhalt: Ihrem Bruder, der sich dem Risiko einer Operation aussetzt, versucht die Erzählerin, in einem inneren Monolog jenen Tag zu beschreiben, an dem uns alle - vorbereitet und doch ahnungslos - die Nachricht über Tschernobyl erreichte.
Inhalt: Mit seinem ersten Roman "Frost" gelang Thomas Bernhard der literarische Durchbruch. Wie bereits in seiner zuvor erschienenen Lyrik herrschen die Themen Einsamkeit, Kälte, Finsternis und Tod vor. Ein Medizinstudent wird während seiner Famulatur in Schwarzach von einem Assistenzarzt beauftragt, dessen Bruder, den einstigen Kunstmaler Strauch, zu beobachten. Dieser lebt zurückgezogen in einem verkommenen Gasthaus des abgeschiedenen, düsteren Gebirgsdorfs Weng im Salzburger Land. Von seiner Umwelt wird der Außenseiter für verrückt gehalten. Er selbst wiederum lebt mit dem Gefühl permanenter Bedrohung, fürchtet sich vor dem Weiblichen und menschlichen Ansammlungen. Seine resignative, depressive Weltsicht teilt er in ausufernden Monologen und Visionen dem Studenten mit, der zunehmend ergriffen wird von der selbstzerstörerischen Gedankenwelt Strauchs. Nach Schwarzach zurückgekehrt, erfährt der Student durch eine Zeitungsnotiz, dass Strauch verschwunden ist und eine Suchaktion wegen der Witterung abgebrochen werden musste. Der pessimistischen Bewusstseinshaltung des Malers entspricht die Landschaftsschilderung: Statt Bergluft herrscht der Geruch von Fäulnis und Verwesung, der Himmel wird zur Hölle. Als Folge des Weltkriegs und der fortschreitenden Technisierung stellt selbst die ländliche Provinz keine Idylle mehr da, und so hat sich auch die herkömmliche Heimatliteratur verkehrt. Neben größtenteils enthusiastischen Rezensionen erhielt Bernhard noch im Erscheinungsjahr einen ersten Literaturpreis für "Frost". Andere Auszeichnungen folgten, so 1964 der Julius-Campe-Preis und der Bremer Literaturpreis. Die Kritik war überwältigt von der neuen Sprache, der eigenwilligen Form und dem aufwühlenden Inhalt.
Inhalt: Die Erzählung beginnt mit dem fast gleichzeitigen Tod der Eltern des Ich-Erzählers - "Portalfiguren meines Daseins" - in den späten 1950er Jahren. Erst diese "Befreiung" ermöglicht es ihm zurückzublicken. Erinnernd zeichnet er die prägenden Erfahrungen seiner Kindheit in einer deutsch-jüdischen Bürgersfamilie nach, frühe Schulerfahrungen, die Wirren der Pubertät und das entfremdete Zusammenleben in der Familie, die 1933 in die Emigration gezwungen wird. Nach Aufenthalten in verschiedenen Ländern führt der Weg schliesslich nach Schweden, wo der Vater sich beruflich neu etablieren kann. Auseinandersetzungen mit dem Vater, die Schwierigkeiten der Berufsfindung und bei der Aufnahme erotischer Beziehungen, aber auch wegweisende künstlerische Erfahrungen rücken thematisch in den Vordergrund. Die Erzählung endet, durchaus offen, mit dem Ausbruch des Erzählers, der sich zum Künstlertum berufen fühlt, aus dem beengenden bürgerlichen Elternhaus.
Inhalt: Die Freiheit von Schmerz, das weiß der kranke Mann, ist erst dann eine Freiheit wie im Paradies, wenn er vorher einen höllischen Schmerz durchlitten hat. Wenn aber der Schmerz aufgehört hat - wer weiß dann, ob dieses Paradies von Dauer ist? Also schreibt der kranke Mann, ein frühpensionierter Volksschullehrer in dünnbesiedelter schwedischer Landschaft, den furchtbar wunderbaren Satz in sein Notizbuch: "Ich habe mich entschlossen, noch eine Woche zu warten, bevor ich zu hoffen beginne." So wie dieser Satz ist insgesamt Lars Gustafssons schmaler, in Form von Tagebucheinträgen erzählter Roman "Der Tod eines Bienenzüchters": lakonisch zwar, aber nicht zynisch; und dabei immer changierend zwischen der trotzigen Autonomie des Menschen und seiner hilflosen Ausgesetztheit. Es ist die Lebensbetrachtung eines eigenwilligen Todgeweihten: Lars Lennart Westin hat sich nach der Schließung der örtlichen Schule als Bienenzüchter zurückgezogen. Und jetzt hat er Krebs. Die Gewissheit über den tödlichen Ausgang indes wird nur schrittweise zugelassen, denn den Brief vom Krankenhaus, der die Diagnose mitteilt, hat unser Patient ungelesen verbrannt. Diese Maßnahme erleichtert gewiss nicht das Leiden, bewahrt aber zwischenzeitlich die Hoffnung, in jedem Fall aber die Selbständigkeit. Wie es Gustafsson eigen ist, dem philosophischen Kopf unter den Schriftstellern unserer Zeit, so wird hier aus einer traurigen Geschichte kein trauriges Buch. Nein, all das, was hier aufscheint: die Erinnerungen an eine gescheiterte Ehe, an die blass gewordene Berufsroutine und an die um so farbiger werdende Kindheit; die Betrachtungen und Phantasien des Dahinsiechenden in der stillen Natur - all das kommt mit kluger, heiterer Skepsis daher. Denn Gustafsson beherrscht die Kunst, das Grübeln mit Leichtigkeit und das Diffuse des Lebens mit großer Klarheit zu beschreiben. Als "Der Tod eines Bienenzüchters" Ende des siebziger Jahre in Schweden erschien, bildete das Buch den Abschluss einer losen Reihe von fünf Romanen unter dem Titel "Die Risse in der Mauer". Ähnlich wie seinem kürzlich verstorbenem Landsmann Ingmar Bergman ging es Gustafsson damals darum, gegen die schwedische Botschaft von kollektiver Wohlfahrt und gesellschaftlichem Fortschritt, wie er sagte, "eine individuelle Perspektive aufrechtzuerhalten". Die Kämpfe von damals, die den Schriftsteller nach Amerika übersiedeln ließen, sind lange her; dieses humane, unkitschige Porträt eines Sterbenden aber, der seine Beobachtungen und Einsichten wie Honig aus der Einsamkeit saugt, hat nichts an Eindringlichkeit verloren. Am Ende kommt der Schmerz natürlich wieder. Der Mann schreibt in sein Notizbuch: "Ich habe gewusst, dass ich nur eine Pause bekommen hatte. Sonderbarerweise habe ich das Gefühl, sie gut genutzt zu haben." So geht es auch dem Leser, wenn er dieses Buch aus der Hand legt. JOHAN SCHLOEMANN Schlagworte:Bauchspeicheldrüsenkrebs, Belletristische Darstellung, Blasenkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs, Europäische Union, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs, Krebs, Krebs , Krebserkrankung, Krebskrankheit, Lehrer, Luftröhrenkrebs, Lungenkrebs, Magenkrebs, Nierenkrebs, Prostatakrebs, Rentner, Schweden, Schweden , Skandinavien Systematik: $L-G Umfang: 166 S. Standort: $L Gust ISBN: 978-3-86615-518-3
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Band 1) Roman Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Kund
Inhalt: Der Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera schildert eine bewegende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Prager Frühlings. Einfühlsam und nachdenklich um die Themen Liebe und Sexualität kreisend, ist das Buch gleichsam intelligent und unterhaltend. Inhalt: Tomas, erfolgreicher Chirurg an einem Prager Krankenhaus, hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und sucht erotische Abenteuer ohne emotionale Abhängigkeit. Er lernt Teresa, eine Kellnerin aus der Provinz, kennen, die ihn liebt und ihn ganz für sich beansprucht. Teresa ist mit großen Gefühlen gesegnet und kann sich mit der Unverbindlichkeit kurzweiliger erotischer Beziehungen nicht abfinden. Sie drängt sich in sein Leben, quält ihn mit ihrer Eifersucht und leidet unter seinen Eskapaden. Die politischen Verhältnisse spielen in diese Beziehung hinein. Der Prager Frühling wird niedergeschlagen, Tomas und Teresa fliehen in die Schweiz. Dorthin verschlägt es auch die Malerin Sabina, eine von Tomas' Geliebten aus Prag, zu der er sich erneut hingezogen fühlt. Teresa ist dieser Konstellation nicht gewachsen und kehrt, obwohl sie das sowjetische Besatzungssystem hasst, in die Heimat zurück. Tomas »erkrankt an Mitgefühl« und reist ihr nach. In Prag verlangt die neue Führung von dem Chirurgen, dass er eine Ergebenheitsadresse unterzeichnet, was Tomas aber ablehnt. So wird der Mediziner schließlich Fensterputzer. Teresa und Tomas widerstehen diversen Erpressungen des Regimes, ohne jedoch zu bewussten Dissidenten zu werden. Schließlich ziehen sie sich aufs Land zurück. Bei einem Autounfall kommen beide schließlich ums Leben. Struktur: Kundera stellt in dem Roman Episoden und Analysen, Rückblicke und essayistische Reflexionen gegenüber, mischt dramatische Schilderungen mit psychologischen und philosophischen Überlegungen. Das Geschehen wird häufig von Kommentaren des Erzählers unterbrochen, welche die Ereignisse einordnen und das tragische Geschehen sowie die zuweilen stereotypen Konstellationen ironisch brechen. Die Reflexionen vermitteln den Figuren Reiz und Glanz. Trotz der zahlreichen erläuternden Passagen bleibt der Roman stets eng an seinen Figuren und zieht seine erzählerische Kraft aus den geschilderten Details, die der beachtlichen Beobachtungskunst des Autors entspringen. Wirkung: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins war ein literarischer Welterfolg und der populärste der großen Romane der 1980er Jahre. Das Buch machte Kundera auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt, nachdem er in Frankreich und den USA bereits seit langem als Romancier von großem literarischem Gewicht galt. Auch die Verfilmung des Romans durch Philip Kaufman 1988, mit Juliette Binoche als Teresa, erreichte ein großes Publikum. R. F. Systematik: $L-G Umfang: 287 S. Standort: $L Kund ISBN: 978-3-937793-00-9
Inhalt: In seiner Novelle Katz und Maus schildert Günter Grass die Indoktrination jugendlicher Individualität durch das nationalsozialistische Heldenideal. Zugleich veranschaulicht das Werk die tragische Schuld der Mächtigen gegenüber den Ohnmächtigen, der Majorität gegenüber der Minorität - der Katze gegenüber der Maus. Entstehung: Unter dem Titel Der Ritterkreuzträger war die Novelle ursprünglich Bestandteil von Hundejahre (1963), dem zweiten großen Roman nach der Blechtrommel. Da sie sich dem Roman nicht recht einfügen wollte, entschied sich Grass für eine getrennte Publikation. Die drei Texte wurden später als Danziger Trilogie bezeichnet, miteinander verwandt durch Personal, Erzählzeit und Schauplatz: Ich-Erzähler der bundesrepublikanischen Gegenwart beschreiben das Danziger Kleinbürgertum der Vorkriegs- und Kriegszeit, wobei sich die Handlung von Katz und Maus auf die Kriegszeit beschränkt. Inhalt: Physiognomisches Kennzeichen des ewigen Außenseiterdaseins des Gymnasiasten Joachim Mahlke ist sein überdimensionaler Adamsapfel, eine körperliche Missbildung, die er durch Übererfüllung der sozialen Leistungsnormen auszugleichen sucht, sei es durch halsbrecherische Mutproben, sportliche Rekorde oder Höchstleistungen auf sexuellem Gebiet. Auch verdeckt Mahlke seinen Mangel mit einem polnischen Orden, mit einem Medaillon, sogar mit einem Schraubenzieher, schließlich mit einem Ritterkreuz, das er einem Leutnant stiehlt, der früher die gleiche Schule wie er besuchte. Aufgrund dessen der Schule verwiesen, sucht Mahlke verzweifelt sich durch eine steile Militärkarriere zu rehabilitieren. Doch als ihm, durch besondere Tapferkeit an der Ostfront inzwischen selbst Ritterkreuzträger, wegen seines früheren Fehltritts seine eigene Rede vor den Schülern seines ehemaligen Gymnasiums verwehrt wird, kehrt er verzweifelt nicht mehr zur Truppe zurück, verunglückt vermutlich beim Tauchen im Wrack eines gekenterten Kriegsschiffes und bleibt verschollen. Aufbau: Grass fügt seinem in 13 lose miteinander verknüpften Abschnitten unterteilten Text die Gattungsbezeichnung der Novelle bei. Gemäß der goetheschen Definition der Novelle nimmt Mahlkes Schicksal mit einer »unerhörten Begebenheit« seinen Lauf: Es ist Heini Pilenz, der den Adamsapfel seines Schulfreundes Mahlke mit einer Maus vergleicht, als sich zufällig eine streunende Katze in ihre Nähe setzt. Pilenz richtete dadurch für alle Zeit die Aufmerksamkeit der Umwelt auf Mahlkes anatomische Besonderheit: Wie eine Katze lauert die feindliche Außenwelt der Maus auf. Aus dieser Schuld heraus sieht sich Pilenz verpflichtet, Mahlkes Biografie niederzuschreiben. Doch gleich an mehreren Textstellen spielt Grass mit der Erzählerinstanz, indem er Pilenz selbst als erzählt erscheinen lässt. Wirkung: Der schnelle Sensationserfolg der Blechtrommel stellte sich für Grass schnell als janusköpfig heraus: Einerseits zum allgemein anerkannten Weltliteraten avanciert, mussten sich fortan alle seine weiteren Prosawerke an diesem großen Roman messen lassen. Bereits die kurze und konzise Novelle Katz und Maus wurde mit der episch ausladenden Blechtrommel verglichen, wobei sie als zweitrangig klassifiziert wurde. Von der Literaturkritik insgesamt dennoch freundlich aufgenommen, erntete das Werk Vorwürfe von Verbänden ehemaliger Wehrmachtssoldaten. Auch wurde wiederholt Antrag auf Indizierung wegen Jugendgefährdung gestellt, der indes abgelehnt wurde. M. F.
Inhalt: Ein paar Takte hatten genügt, um die Klaviervirtuosenlaufbahn von Wertheimer für immer zu zerstören: ein paar Takte von Glenn Goulds Interpretation. Sie waren sich bei Horowitz begegnet, um am Mozarteum noch den letzten Schliff vor ihrer Pianistenlaufbahn zu erhalten. Glenn war schon zu dieser Zeit ein Genie; aus Wertheimer und dem Erzähler wäre wahrscheinlich jeweils ein sehr, sehr guter geworden, doch niemals konnten sie an das Talent von Glenn Gould heranreichen. Er zieht Resümee: was ist damals eigentlich passiert? Wie kam es, dass sie, die zu den Besten gehört hatten, so einfach resigniert hatten, sich beide in etwas völlig abseits der Musik befindlichen zugewandt hatten? Und beide nie wieder etwas wirklich erreicht hatten? Beim Nachsinnen über das Wesen dieser Freundschaft, dem Wesen der Kunst, und auch über die Gründe des Selbstmordes, offenbart der Erzähler jedoch noch viel mehr über sich selbst, als es den Anschein hat...
Inhalt: Durch einen geheimnisvollen Anruf in die Rolle eines Detektivs gedrängt, wird ein New Yorker Kriminalautor in ein völlig undurchschaubares Geschehen verwickelt: indem er in die Gestalt eines Anderen schlüpft, verliert er am Ende die eigene Identität. Systematik: $L-G Umfang: 175 S. Standort: $L Aust ISBN: 978-3-937793-05-4
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Die Stimmen von Marrakesch (Band 7) Aufzeichnungen nach einer Reise Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Cane
Inhalt: Die 1954 entstandenen Aufzeichnungen des Literatur-Nobelpreisträgers bestechen durch ihre scharfen, dabei reflektierenden Beobachtungen marokkanischen Alltags.
Inhalt: In seinem 1910 erschienenen Roman schildert Foster Jahre aus dem Leben zweier junger unabhängiger Frauen im nachviktorianischen England. Margaret und Helen hatten einen deutschen Vater und wurden liberal erzogen. Als Kosmopolitinnen verachten sie den Chauvinismus, sind überzeugte, wenn auch nicht militante Frauenrechtlerinnen und pflegen sozialistische Ideen. In dem von viktorianischen Konventionen und unbedingter Fortschrittsgläubigkeit geprägten England wirken die beiden recht exzentrisch. Nach einer chaotischen Liebesgeschichte setzen sie mit heiterem Charme ihre Anschauungen von der Welt und dem Leben gegen ihre Umgebung durch. Mit trockenem Humor perfekt erzählter Roman mit ironischen Untertönen, geistreicher Kultur- und Gesellschaftskritik und tiefsinnigen Betrachtungen. Systematik: $L-G Umfang: 399 S. Standort: $L Fors ISBN: 978-3-937793-51-1
Inhalt: Der Krieg ist vorbei, die Wirtschaft kommt langsam wieder in Schwung, und in der Bundesrepublik macht sich so etwas wie Selbstgefälligkeit breit: Es geht aufwärts im Jahre 1957. Auch im privaten Leben kehrt Ruhe ein. Manchmal jedoch zu viel, wie Walsers Erstlingsroman zeigt: Gleichgültig leben hier die Ehepartner nebeneinander her, geradezu teilnahmslos betrügen sie sich gegenseitig. Wahre Leidenschaft wird zum Fremdwort in dieser Welt, in der allein Karriere, Geld und die Befriedigung eigener Wünsche eine Rolle spielen. Mittendrin in dieser zerrütteten, egoistischen Gesellschaft steht der aufstrebende Journalist Hans Beumann, der zu ihrem scharf beobachtenden Chronisten wird. In mehreren Portraits unterschiedlicher Beziehungen zeigt er die Verlogenheit, die um ihn regiert, gnadenlos auf. Es sind Geschichten von Eheschwüren, heimlichen Geliebten und Selbstmordgedanken - und von der Frage, ob inmitten dieser heuchlerischen Welt noch Platz ist für die wahre Liebe.
Inhalt: Die amerikanische Ostküste 1939. Mary Bates und Win Berry haben gerade die Highschool hinter sich und jobben im Hotel Arbuthnot-by-the-Sea. Sie sind begeistert von der Geschäftigkeit des Hotels und der Weltläufigkeit der Gäste. Da ist der weitgereiste jüdische Schausteller Freud mit seinem Tanzbären Earl, der nur einer der faszinierenden Besucher ist. Systematik: $L-G Umfang: 572 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-937793-09-2
Inhalt: Juan Marìa Brausen steckt in einer tiefen Krise. Mit vierzig Jahren scheint das Leben für ihn keine Überraschungen mehr parat zu haben: "Mittlerweile bin ich dieser kleine, schüchterne, unveränderliche Mann, verheiratet mit der einzigen Frau, die mich verführt hat, außerstande, (...) die Willenskraft zu haben, ein anderer zu sein." Systematik: $L-G Umfang: 349 S. Standort: $L Onet ISBN: 978-3-937793-12-2
Inhalt: Fridolin und Albertine führen eine scheinbar harmonische Ehe. Doch unter der Oberfläche rumort es. Beide werden von erotischen Begierden getrieben. Fridolin schmuggelt sich in eine mysteriöse Geheimgesellschaft ein, wo er eine leidenschaftliche Bekanntschaft mit einer unbekannten Schönen schließt. Systematik: $L-G Umfang: 93 S. Standort: $L Schni ISBN: 978-3-937793-10-8
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (Band 13) Erzählung Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Hand
Inhalt: Von einem Tag auf den nächsten ist nichts mehr so, wie es war. Der Monteur Josef Bloch, früher einmal ein bekannter Torwart, wird wortlos entlassen - jedenfalls ist er eines Morgens fest davon überzeugt. Er verlässt seine Arbeitsstelle und spaziert ziellos durch Wien.
Georg-Büchner-Preis 1973 Systematik: $L-G Umfang: 106 S. Standort: $L Hand ISBN: 978-3-937793-14-6
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Ein Porträt des Künstlers als junger Mann (Band 14) Roman Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Joyce
Inhalt: Stephen Dedalus ist ein kränklicher, blasser Einzelgänger im Irland des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Doch er hat seinen eigenen Kopf. In der Jesuiten-Schule weigert er sich, seinen Lehrern gegenüber blinden Gehorsam zu leisten. Er sagt sich los von seinem religiösen Elternhaus und den Überzeugungen seiner Lehrer, entscheidet sich gegen den Priesterberuf und geht stattdessen seinen eigenen Weg. Systematik: $L-G Umfang: 285 S. Standort: $L Joyce ISBN: 978-3-937793-15-3
Inhalt: 1919 ist der Erste Weltkrieg zu Ende, doch im Baltikum dauert der Bürgerkrieg an. Während die Russische Revolution in vollem Gange ist, kommt der preußische Offizier Erich von Lhomond mit einem Trupp von Weißgardisten nach Kratovice. Dort begegnet er Konrad von Reval, einem Freund aus Jugendtagen, der mit seiner Schwester Sophie in einem verfallenen Schloss lebt. Systematik: $L-G Umfang: 96 S. Standort: $L Your ISBN: 978-3-937793-11-5
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Was für ein schöner Sonntag! (Band 17) Roman Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Semp / Historisches
Inhalt: Ein Wintersonntag im Konzentrationslager Buchenwald, wenige Monate vor Kriegsende. Der Häftling mit der Nummer 44904 (S) steht in Gedanken versunken vor einer großen Buche. Wie kurz ist doch der Weg von diesem Ort des Schreckens zum Weimar Goethes, wie nah liegt der Ort der nationalsozialistischen Barbarei an der Wirkungsstätte der größten deutschen Dichter und Denker! Schlagworte:Historisches, Nationalsozialismus Systematik: $L-G Umfang: 426 S. Standort: $L Semp / Historisches ISBN: 978-3-937793-16-0
Inhalt: Das Attentat ist ein Schlüsselwerk der niederländischen Literatur nach 1945, das dokumentarische Schlichtheit mit der Aufarbeitung der jüngsten Geschichte verbindet. Inhalt: Die Handlung des Romans spielt im Januar 1945 in Haarlem. Ein sechsfacher Schuss zerreißt die Stille einer Siedlung am Stadtrand. Bald darauf entdeckt die Familie des zwölfjährigen Anton Stenwijk vor ihrem Haus die Leiche des Kollaborateurs Fake Ploeg. In derselben Nacht werden Antons älterer Bruder und die Eltern von den deutschen Besatzern verladen und - wie sich später herausstellt - umgebracht; sie zünden das Haus an und nehmen Anton fest. Er verbringt die Nacht auf einer Polizeiwache, wo er im Dunkel einer Zelle auf eine verletzte Frau trifft. Obwohl er sie niemals sehen wird, verfolgt ihn die Erinnerung an ihr intensives Gespräch sein Leben lang. Diese erste Episode des Romans bildet den dramatischen Auftakt für vier weitere, in denen der weitere Lebensweg Anton Stenwijks geschildert wird: Die Jahre 1952, 1956, 1966 und 1981 bilden das äußere Gerüst für seine Karriere zum Anästhesisten, für seine Heirat und das Scheitern seiner Ehe. Es kommt immer wieder zu zufälligen Begegnungen mit Menschen, die direkt oder indirekt an den Ereignissen beteiligt waren und Erinnerungen wachrufen. So wird Anton sukzessive gezwungen, sich der Vergangenheit zu stellen. Am Ende ist - scheinbar - alles erklärt: das Schicksal der Eltern und des Bruders, die Identität der Frau in der Zelle, die eine Widerstandskämpferin und an dem Anschlag beteiligt war, und schließlich die Frage, warum die Nachbarn seinerzeit den Toten vor das Haus der Stenwijks legten, statt vor eines der anderen Häuser: einer der Nachbarn hielt heimlich eine jüdische Familie versteckt, die man vor den Nationalsozialisten retten wollte - die Frage nach der Schuld bleibt ambivalent. Aufbau: In einem kargen, fast emotionslosen Ton gelingt es Mulisch, die Verbindung zwischen individuellem Einzelschicksal und kollektiver Schuld darzustellen. Gerade wegen seiner distanzierten Erzählweise, die das Alltägliche, Dingliche, Zufällige betont, wirkt die Ungeheuerlichkeit des geschilderten Verbrechens umso nachhaltiger auf den Leser, werden das kollektive Trauma und die psychosozialen Deformationen sichtbar gemacht, die der Zweite Weltkrieg und seine Vernichtungsmaschinerie in den besetzten Niederlanden hinterlassen haben. Dabei ist Das Attentat ein spannendes, die verschiedenen Handlungsstränge fast wie ein Krimi verknüpfendes Buch. Wirkung: Am 7. Oktober 1983 erhielt Mulisch in seiner Geburtsstadt Haarlem aus den Händen der ehemaligen Widerstandskämpferin Truus Menger das 200 000. Exemplar von Das Attentat. Bis 1999 erlebte das Buch allein in den Niederlanden 35 Auflagen. Die gleichnamige Verfilmung wurde 1988 als bester fremdsprachiger Film mit dem Golden Globe und dem Oscar ausgezeichnet. Unter dem Titel De Oer-aanslag veröffentlichte Mulisch 1996 eine Faksimile-Ausgabe des Manuskripts. W. Co. Systematik: $L-G Umfang: 205 S. Standort: $L Muli ISBN: 978-3-937793-45-0
Inhalt: Zentralafrika gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Leise und unaufhaltsam bahnt sich ein schmales Boot den Weg durch den dunklen Urwald. Immer weiter stößt es vor auf dem Flusslauf des Kongo, immer tiefer dringt es ein in den unheimlichen Dschungel. Auf dem Boot sieht der junge Kapitän Marlow mit Ungeduld dem Ziel seiner Mission entgegen: der Begegnung mit dem mysteriösen Elfenbeinhändler Kurtz. Dieser hat sich ganz der Kontrolle der Handelsgesellschaften entzogen und inmitten der Wildnis sein eigenes Schreckensreich errichtet. Marlow soll ihn zurückholen. Doch schon bald stellt sich die Frage: Wird er selbst überhaupt zurückkehren? Conrads suggestive Novelle erzählt von einer Expedition, die weiter führt als nur in das Zentrum des afrikanischen Kontinents. Sie führt ins Herz des britischen Kolonialreichs, das sich die Welt mit kalter Effizienz untertan machen will, dabei jedoch immer wieder irrationale Brutalität gebiert. Zugleich ist Marlows Reise auch eine ins Verdrängte, Halbbewusste. Undurchdringlich ist nicht nur der Urwald, der sich wie eine schwarze Wand zu beiden Seiten des Flusses auftürmt, sondern auch der Dschungel der Gefühle und Ängste, der sich vor dem jungen Kapitän auftut. Er ist auf einer Reise, nach der er nicht mehr derselbe sein wird. Systematik: $L-G Umfang: 125 S. Standort: $L Conr ISBN: 978-3-937793-18-4
Inhalt: Johnny Carter ist ein begnadeter Jazzmusiker, ein avantgardistischer Pionier neuer Stilrichtungen. Doch seine Genialität hat ihren Preis: So unnachgiebig er nach dem perfekten Jazz sucht und die reine, absolute Musik verfolgt, so rücksichtslos zerstört er sich selbst auf dieser Suche. Es scheint, als erkaufe sich der Saxophonist seine revolutionären Klänge durch einen teuflischen Pakt, der ihn in eine selbstzerstörerische Drogensucht führt. Der Erzähler in Cortazars Geschichte beobachtet den rasenden Untergang des Jazzmusikers mit einer Mischung aus Verzweiflung und Faszination. Zum einen ist er Carters Freund und will ihn retten, zum anderen ist er auch dessen Biograf und weiß, dass Carters geniale Musik erst durch dessen Selbstaufgabe möglich wird. Was wiegt schwerer: das Leben eines Einzelnen oder die absolute Kunst? Systematik: $L-G Umfang: 95 S. Standort: $L Cort ISBN: 978-3-937793-20-7
Inhalt: Ein namenloser französischer Soldat ist im August 1939 mit dem Zug auf dem Weg zur Front. Während der Fahrt legt er sich Rechenschaft ab über sein - wie er glaubt nutzloses - Leben. An den Vater, der schon 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen ist, hat er keine Erinnerungen mehr; nur der vergeblichen Suche nach dessen sterblichen Überresten, auf die er sich als Sechsjähriger mit seiner Mutter begeben hat, kann er sich erinnern. Systematik: $L-G Umfang: 315 S. Standort: $L Simon ISBN: 978-3-937793-54-2
Inhalt: Der englische Patient von Michael Ondaatje wurde weltberühmt durch die Verfilmung von Anthony Minghella 1996, die mit insgesamt neun Oskars ausgezeichnet wurde. Inhalt: 1945 finden sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs vier Menschen in einer zerbombten Villa in der Toskana ein, die zuvor den Alliierten als Lazarett gedient hatte. Nach deren Abzug blieb die 20-jährige kanadische Krankenschwesterm Hana mit einem nicht transportfähigen unbekannten englischen Patienten zurück, der bei einem Flugzeugabsturz in der Libyschen Wüste schwerste Verbrennungen erlitten hatte. Zu den beiden gesellt sich David Caravaggio, ein früherer Freund von Hanas Vater, der von ihrer Anwesenheit in der Villa gehört hatte und sie nun schützen will; später stösst Kirpal Singh, genannt Kip, zu ihnen, ein Pionier der britischen Armee. Trotz des Zusammenlebens in der Villa bleibt jeder der vier mit seiner Vergangenheit und den Kriegstraumata allein. An den Abenden liest Hana dem englischen Patienten verschiedene Bücher aus der Bibliothek der Villa vor. Eine zentrale Rolle spielt ein altes Exemplar der Historien (entst. 445-430 v. Chr.) von R Herodot, das der englische Patient auf wundersame Weise retten konnte. Das Buch ist eine Art Tagebuch des Patienten; es enthält Briefe, Zeichnungen und persönliche Notizen und scheint somit der Schlüssel für seine Herkunft zu sein. Caravaggio vermutet, die wahre Identität des englischen Patienten zu kennen: Er ist der ungarische Graf László de Almásy. Caravaggio kann ihm unter Morphiumgabe seine wahre Identität als Spion der Deutschen entlocken, muss jedoch erkennen, dass der verbrannte Körper nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann. Das wahre Geheimnis des englischen Patienten war jedoch ein anderes - seine leidenschaftliche Liebe zu Katharine, der Frau eines britischen Kollegen. Das Ende des Romans knüpft an Herodot an: Beschreibt dieser in seinen Historien den Kampf der Perser gegen die Griechen, also die Auseinandersetzung Asiens mit Europa, so wendet auch der Inder Kip seinen Hass und seine Verzweiflung gegen die europäischen Bewohner der Villa, als er vom Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki hört. Nachdem er in den vergangenen Jahren für die Alliierten tausende von Bomben entschärft hat, setzen diese nun die Atombombe gegen seinen Kontinent ein. Überstürzt kehrt er in seine Heimat zurück . Struktur: Mosaikartig setzt der Roman die Lebensgeschichten der vier Personen Stück für Stück zusammen. In der Rückblende erfährt der Leser nach und nach, was diese Menschen zu dem machte, was sie nun sind, und wie der Krieg jeden einzelnen von ihnen prägte. Das Vorleben von Hana und Caravaggio hatte Ondaatje in seinem Roman In der Haut eines Löwen (1987) beschrieben. Wirkung: Nach seinem Erscheinen erhielt der Roman mehrere Preise in den USA. Von verschiedenen Seiten wurde kritisch angemerkt, dass Ondaatje mit László de Almásy eine historische Person romantisiert, die in Wirklichkeit u. a. ein hoch dekorierter Kollaborateur der Nationalsozialisten war, der seine Fähigkeiten als Pilot und Wüstenforscher mit Erfolg der Wehrmacht andiente. G. Wi. Systematik: $L-G Umfang: 313 S. Standort: $L Onda ISBN: 978-3-937793-22-1
Inhalt: Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr so, wie es war. Kees Popinga, der brave holländische Familienvater und Prokurist, verliert seinen Job. Seine Firma geht Pleite, der bewunderte Chef verschwindet mit der Firmenkasse. Für Popinga ist das nicht nur eine persönliche Enttäuschung, sondern auch eine faszinierende Katastrophe, da er an der Reederei beteiligt ist. Systematik: $L-G Umfang: 223 S. Standort: $L Sime ISBN: 978-3-937793-23-8
Inhalt: Horace Benbow ist ein Rechtsanwalt mit einem großen Herzen. Er ist unterwegs nach Jefferson, als er in der Nähe der Old-Frenchman-Farm vom Verbrecher Popeye aufgehalten wird. Dieser befürchtet, dass das Geheimnis der in der Farm versteckten illegalen Schnapsbrennerei auffliegen könnte, und lässt Benbow erst weiterziehen, nachdem er dem Chef der Bande versprochen hat, dass es keine Anzeige geben wird. Systematik: $L-G Umfang: 271 S. Standort: $L Faul ISBN: 978-3-937793-24-5
Inhalt: Im Bonn der Fünfzigerjahre beherrscht Untertanentum und wiedererstarkender Nationalismus das politische Klima. Verzweifelt kämpft der sozialdemokratische Abgeordnete Keetenheuve gegen die Wiederaufrüstung und die Militarisierung der westdeutschen Gesellschaft. Er, der aus dem Londoner Exil das Naziregime bekämpft hat, muss feststellen, dass sich in Deutschland viel zu wenig verändert: Die alten Eliten greifen wieder nach der Macht, die Mitläufer von einst sind längst still und heimlich wieder integriert. Die Opposition ist gelähmt, und "der Kanzler" regiert mit seinem autoritären Stil beinahe nach Belieben. Selbst in der eigenen Partei gilt Keetenheuve als schwarzes Schaf, weil er sich nicht dem Fraktionszwang unterordnen will und ein Recht auf seine eigene Meinung beansprucht. Manchmal hat er das Gefühl, dass er dort als ehemaliger Emigrant lediglich eine Alibifunktion erfüllt. Doch nicht allein im politischen Treibhaus Bonn fällt es ihm schwer sich zurechtzufinden. Auch sein Privatleben wird auf eine harte Probe gestellt.
Inhalt: Graham Greenes Erzählung um den gutgläubigen Rollo Martins und seinen kriminellen Jugendfreund Harry Lime war als Vorlage für ein Filmskript ursprünglich »nicht geschrieben, um gelesen, sondern um gesehen zu werden«, wie der Autor selbst im Vorwort berichtet. Inhalt: Handlungsort der Erzählung ist das von den Siegermächten besetzte, winterliche Wien. Der Engländer Rollo Martins erhält von seinem Schulfreund Harry Lime die Einladung, einen Artikel über das von ihm vertretene Internationale Flüchtlingsamt in Wien zu verfassen. Dort eingetroffen, sucht Martins das Haus seines Freundes auf und erfährt, dass Lime wenige Tage zuvor von einem Auto erfasst und getötet wurde. Auf der Beerdigungsfeier lernt Martins mit dem Polizeioffizier Calloway den Ich-Erzähler der Geschichte kennen. Als Calloway ihm eröffnet, dass Lime ein gewissenloser Schwarzmarktschieber gewesen sei, weist Martins, der Lime seit der gemeinsamen Schulzeit wie einen Helden verehrt, die Anschuldigungen als Verleumdung zurück. Fest entschlossen, Harrys Unschuld zu beweisen, bemüht er sich zunächst darum, die Hintergründe des tödlichen Unfalls zu klären. Sein Verdacht, Harry sei das Opfer eines Komplotts gewesen, scheint sich anfangs zu bestätigen. Wie sich herausstellt, waren alle bei dem Unfall anwesenden Personen mit Lime bekannt gewesen. Rätselhaft bleibt jedoch vor allem, um wen es sich bei dem geheimnisvollen »dritten Mann« handeln könnte, den ein Augenzeuge bei der Leiche Harry Limes gesehen haben will, den er aber in seiner Aussage vor der Polizei nicht erwähnt hat. Noch am selben Abend nach seiner Unterredung mit Martins wird dieser Zeuge ermordet, und Martins erkennt, in welche Gefahr er sich mit seinen Nachforschungen gebracht hat. Calloway, dem er die Ergebnisse seiner Recherchen unterbreitet, gelingt es schließlich, ihm anhand seines Beweismaterials die Beteiligung Harry Limes am Schwarzmarkthandel mit verdünntem Penicillin glaubhaft zu machen. Als ihm klar wird, dass sein bewunderter Freund für zahlreiche Todesfälle verantwortlich ist, bricht für Martins eine Welt zusammen. Er sucht Harrys Geliebte, die Schauspielerin Anna Schmidt auf, um sie über Harrys Machenschaften in Kenntnis zu setzen. Beim Verlassen ihres Hauses sieht er im Dunkel die Gestalt eines Mannes, in dem er Lime wiederzuerkennen glaubt. Calloway, dem er von der Begegnung erzählt und der nun ebenfalls an Harrys Unfalltod zu zweifeln beginnt, fordert Martins auf, sich als Lockvogel für eine Verhaftung zur Verfügung zu stellen, doch Martins lehnt ab. Beim Riesenrad im Prater kommt es zu einem geheimen Treffen zwischen Rollo Martins und Harry Lime. Harry, der sich der unbedingten Loyalität seines Freundes noch immer sicher sein zu können glaubt, gesteht freimütig seine Vergehen und bietet Martins eine Beteiligung an seinen Geschäften an. Harry wird in eine Falle gelockt, kann jedoch kurz vor seiner Ergreifung noch einmal entkommen. Seine Flucht führt ihn und seine Verfolger durch die Kanalisation von Wien. In der dramatischen Schlussszene dieser Verfolgungsjagd ist es Rollo Martins selbst, der dem bereits verletzten Freund den Todesschuss versetzt. Wirkung: Insbesondere durch die Verfilmung des Drehbuchs durch Carol Reed (1906-76) im Jahr 1949 mit Orson Welles (1915-85) und Joseph Cotten (1905-94) in den Hauptrollen wurde Der dritte Mann zum bekanntesten Werk von Greene. B. S. Systematik: $L-G Umfang: 122 S. Standort: $L Green ISBN: 978-3-937793-30-6
Inhalt: Schauplatz des Romans "Wellen" (1911) von Eduard von Keyserling ist das Kurland des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. In der Sommerfrische eines Fischerdorfes treffen verschiedene Adelige aufeinander, zwischen denen sich eine Geschichte voller Begehren und Intrigen, Hoffnung und Verzweiflung entspinnt. Zentrum dieses Kosmos aristokratischen Lebens ist der bürgerliche Maler Hans Grill und seine adelige Frau, Gräfin Doralice. Weil sie sich von einem langweiligen Gesandten getrennt hat, um mit dem lebenslustigen Maler zusammenzuleben, wird sie von den anderen als femme fatale, welche die Regeln der aristokratischen Gesellschaft verletzt hat, mit Missachtung gestraft. Den Mädchen Nini und Lolo aber wird sie zu einem Vorbild an emanzipatorischer Kraft. Doch da verliebt sich Lolos Verlobter, Leutnant Hilmar, in die schillernde Gräfin. Die kleine Welt der Adelsgesellschaft gerät mit einem Mal aus den Fugen, und die Folgen sind dramatisch. Systematik: $L-G Umfang: 144 S. Standort: $L Keys ISBN: 978-3-937793-53-5
Inhalt: In seinem viel gerühmten Erstlingsroman widmet sich Ian McEwan wie in den beiden vorausgegangenen Kurzgeschichtenbänden Erste Liebe, letzte Riten (1975) und Zwischen den Laken (1978) den Problemen Heranwachsender. Inhalt: In einem allein stehenden Haus inmitten eines Abbruchviertels lebt der 13-jährige Ich-Erzähler Jack mit seinen Eltern und drei Geschwistern. Die Familie ist isoliert von anderen Menschen; der Kontakt zu Verwandten ist längst abgebrochen, die Schulkameraden der Kinder werden nicht eingeladen. Bei dem Versuch, den häuslichen Garten zu zementieren, überanstrengt sich der Vater und stirbt an einem Herzinfarkt. Jack, den vor allem seine gerade erwachende Sexualität beschäftigt, ist von dem Wunsch getrieben, eine engere Beziehung zu seiner Mutter aufzubauen, scheitert jedoch an seiner eigenen Indifferenz. An seinem 15. Geburtstag stirbt die Mutter nach einer längeren Krankheit, so dass die vier Kinder fortan auf sich allein gestellt sind. Aus Angst, von den Behörden getrennt zu werden, verschweigen sie ihre Situation und zementieren die Leiche in einer Kiste im Keller ein. Da gerade die Zeit der Sommerferien begonnen hat, reduzieren sich die ohnehin spärlichen Außenkontakte auf ein Minimun. Doch nicht nur die Gruppe kapselt sich immer mehr von ihrer Umgebung ab, auch jeder Einzelne ist in zunehmendem Maße der Isolation ausgesetzt. Die Beziehungen zwischen den Geschwistern sind zunächst ungeordnet und wechselhaft. Zwischen Jack und seiner zwei Jahre älteren Schwester Julie, zu der er sich sexuell hingezogen fühlt, kommt es zu starken Spannungen, da jeder der beiden die Position des Familienoberhauptes für sich beansprucht. Die jüngere Schwester Sue zieht sich mit Büchern in ihr Zimmer zurück und der sechsjährige Tom fällt nach und nach ins Säuglingsstadium zurück. Das Haus und der Garten sind dem Verfall preisgegeben. Nach einiger Zeit beginnen die Kinder jedoch, den Haushalt zu ordnen und es bilden sich Ansätze sozialer Strukturen heraus. Problematisch bleibt für die Kinder jedoch vor allem die Auseinandersetzung mit ihrer geschlechtlichen Identität. Neben der inzestuösen Liebe Jacks zu seiner Schwester konkretisiert sich das Thema außerdem in der aufbrechenden Konkurrenz zwischen Julie und Sue sowie in dem Wunsch Toms, sich als Mädchen zu verkleiden. In die isolierte Gemeinschaft bricht die Außenwelt ein, als Julie ihren neuen Freund Derek ins Haus bringt. Dieser bemerkt den inzwischen penetranten Leichengeruch - der Zementblock ist gerissen - und kommt hinter das Geheimnis der Kinder. Als er Jack und Julie beim Vollzug des Inzests ertappt, alarmiert er die Polizei. Mit einem an der Psychoanalyse von Sigmund R Freud geschulten Blick beschreibt McEwan die Entwicklung der isolierten Kindergemeinschaft. Sein distanziert-sachlicher Stil verleiht selbst Geschehnissen wie dem Einzementieren der Mutter eine Normalität und Alltäglichkeit, die das Grauen erst recht hervorhebt. Auch die inzestuöse Beziehung der beiden älteren Geschwister wird durchaus sachlich geschildert. Tabubrüche dieser Art sind bei McEwan jedoch keineswegs Selbstzweck, sondern dienen der Aufdeckung des Verborgenen, Unbewussten. Wirkung: Obwohl McEwan insbesondere mit seinen Kurzgeschichten bei konservativen Kritikern Anstoß erregte, sicherte ihm schon sein literarisches Debüt eine breite Anerkennung. Spätestens seit dem Roman Der Zementgarten war der Aufstieg McEwans zu Englands meistgefeiertem Autor nicht mehr aufzuhalten. Besonders erfolgreich war auch die Verfilmung des Romans durch Andrew Birkin 1992. S. D. Systematik: $L-G Umfang: 127 S. Standort: $L McEwa ISBN: 978-3-937793-26-9
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Mein Name sei Gantenbein (Band 32) Roman Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2004)
Standort: $L Frisch / Magazin (Doppelstück)
Inhalt: Ein Mann hat eine Erfahrung gemacht, jetzt sucht er die Geschichte dazu." So beginnt Max Frischs Roman "Mein Name sei Gantenbein" (1964). Der Mann sitzt allein im verlassenen Wohnzimmer. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, er kann noch nicht begreifen, wie ihre Beziehung scheitern konnte. In kreisenden Gedanken versucht er immer wieder zu verstehen, warum sie ihn verlassen hat. Dabei schlüpft er in verschiedene Rollen, sieht sich selbst mit immer neuen Augen: "Ich probiere Geschichten an wie Kleider." Auf seiner Suche nach den Gründen für den Verlust ihrer Liebe erfindet er sich ein ums andere Mal neu. Mal sieht er sich als Architekt namens Svoboda, mal als Kunsthistoriker namens Enderlin. Schließlich aber ist er sicher: "Mein Name sei Gantenbein." Der blinde Gantenbein, der seine Umwelt wegen seines fehlenden Augenlichts nur umso nuancierter wahrnimmt, ist die ideale Rolle für den nach den intimen Geheimnissen der Liebe forschenden Erzähler. Frischs Roman ist eine eindrucksvolle literarische Maskerade, ein faszinierendes Spiel mit Identitäten und nicht zuletzt ein beredtes Staunen über die Abgründe der Liebe.
Georg-Büchner-Preis 1958 Systematik: $L-G Umfang: 314 S. Standort: $L Frisch / Magazin (Doppelstück) ISBN: 978-3-937793-31-3
Inhalt: Berlin im Schnee. Der Niederländer Arthur Daane streift durch die winterliche Großstadt, auf der Suche nach Motiven für einen Film, den er schon seit langer Zeit drehen will, aber auch auf der Suche nach den Erinnerungen an seine Frau und seinen Sohn, die er beide bei einem tragischen Unglück verloren hat. In der melancholischen Stimmung im Berlin der Neunzigerjahre, das zwischen Vergangenheit und Zukunft aus der Zeit gefallen zu sein scheint, findet er neue Weggefährten: den Philosophen Arno Tieck, den Bildhauer Victor Leven und die Physikerin Zenobia Stein, mit denen er in eindringlichen, aber auch humorvollen Gesprächen mehr als nur sich selbst findet. Und dann ist da noch die junge Geschichtsstudentin Elik Oranje, in die er sich bedingungslos verliebt und der er bis nach Madrid folgt und noch weiter. Nootebooms Berlin-Roman "Allerseelen" (1999) ist eine einfühlsame Geschichte von einem Menschen auf der Suche nach sich selbst, vom Umgang mit der Erinnerung und der Selbstvergessenheit der Liebe. Zugleich zeichnet sie ein intimes Portrait des neuen Berlins, das wie aus einem Winterschlaf zu erwachen scheint. Systematik: $L-G Umfang: 375 S. Standort: $L Noote ISBN: 978-3-937793-34-4
Inhalt: Paris um 1900. Die Metropole ist gesättigt von einer Stimmung der Dekadenz und voller eigenartiger Menschen. Der wohl seltsamste unter ihnen ist Oliver Haddo, ein undurchsichtiger Magier. Doch gerade von seiner düsteren Art geht eine große Faszination aus, vor allem auf Frauen. In einem Restaurant begegnen ihm die schöne Margaret Dauncey und ihr Verlobter, der Arzt Arthur Burdon. Das Unheil nimmt seinen Lauf, als sich Margaret sofort in den mysteriösen Magier verliebt. Doch ihr Verlobter gibt nicht auf und versucht alles, um sie zurückzuerobern. Ein Kampf um Treue und Verrat beginnt. Maugham modellierte seinen okkulten Protagonisten Haddo nach dem Bild des damals weltbekannten englischen Magiers Aleister Crowley. Sein Roman, der gewisse Parallelen zu Mary Shelleys "Frankenstein" aufweist, ist eine fesselnde Studie über Liebe und Besessenheit. Systematik: $L-G Umfang: 267 S. Standort: $L Maug ISBN: 978-3-937793-52-8
Inhalt: Mit ihrem Roman Das Herz ist ein einsamer Jäger gelang der damals erst 23-jährigen Carson McCullers ein viel beachtetes Debüt als Schriftstellerin. Der unmittelbare Erfolg dieses Buchs, das die Anerkennung namhafter Kollegen und Kritiker fand und die junge Autorin zum Liebling der literarischen Szene New Yorks werden ließ, gründet vor allem in der gekonnten Verbindung einer realistischen Darstellung menschlicher Entfremdung mit einer ebenso zurückhaltenden wie poetischen Sprache. Inhalt: Im Mittelpunkt des Romans, der in einer Stadt »mitten im tiefen Süden« spielt, steht der taubstumme Graveur John Singer. Als sein ebenfalls taubstummer Freund Spiros Antonapoulos, mit dem er seit Jahren eine kleine Wohnung und einen in seiner Gleichförmigkeit durch nichts unterbrochenen Alltag teilt, in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wird, gerät das Leben Singers aus den Fugen. Er zieht aus der für ihn unerträglich gewordenen Wohnung aus und mietet ein Zimmer im Haus der fortwährend von Finanznöten geplagten Familie Kelly. Mit seinem ernsten, bescheidenen Wesen, seiner Klugheit und seiner Höflichkeit übt Singer eine magische Anziehungskraft auf die vier anderen Hauptfiguren des Romans aus. Zu ihnen gehört der grüblerische Cafébesitzer Biff Brannon, der sich aus einem freudlosen Dasein an der Seite seiner Frau Alice immer mehr auf den Posten des schweigsamen Beobachters zurückgezogen hat. In der Gesellschaft Singers scheint sich seine innere Distanz und Kommunikationslosigkeit in einer Art stillem Einverständnis aufzulösen. Auch die halbwüchsige Mick Kelly, die sich auf ihren einsamen Streifzügen durch die Umgebung eine Zukunft als Komponistin und Pianistin erträumt, fühlt sich von Singer verstanden. Ebenso ergeht es dem der Trunksucht verfallenen Streuner Jake Blount, der nach einem gefährlichen Alkoholexzess in Brannons Café von Singer wieder auf die Beine gebracht wird. Blount, der seine Mission in der Verbreitung marxistischer Ideen gefunden hat und Arbeiter zum Widerstand gegen die kapitalistische Ausbeutung aufruft, glaubt in Singer einen Seelenverwandten zu erkennen. Zu dessen regelmäßigen Besuchern gehört schließlich auch Benedict Copland, der sich neben seinem Beruf als Arzt für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung einsetzt, aber wegen seiner Strenge von den eigenen Kindern gemieden wird. Als Singer eines Tages erfährt, dass sein Freund Antonapoulos in der Klinik verstorben ist, verliert er jeden Lebensmut und begeht Selbstmord. Brannon, Mick, Copland und Blount, die weder etwas über seine Beziehung zu dem Griechen wussten noch seine Einsamkeit bemerkt haben, bleiben erschrocken und ratlos zurück. So beschreibt der Roman die rastlose Suche der Hauptfiguren nach einem Ausweg aus ihrer Einsamkeit. Durch den Tod Singers wieder auf sich selbst zurückgeworfen, beginnen Mick, Brannon, Copland und Blount schließlich, sich mit ihrem Dasein als Einzelgänger zu arrangieren. Blount begreift, dass er mit seinen Ideen an diesem Ort nichts bewirken kann und zieht weiter, um sich anderswo nützlich zu machen. Mick gibt ihre Hoffnungen auf ein Leben als Künstlerin auf und nimmt eine Arbeit in einem Warenhaus an. Während der an Schwindsucht schwer erkrankte Copland unbeirrt sein politisches Engagement fortsetzt, kehrt Brannon wieder in den gewohnten Alltag in seinem Café zurück. Wirkung: Das Herz ist ein einsamer Jäger wurde nach seinem Erscheinen von der begeisterten Kritik mit Werken von Fjodor R Dostojewski und William R Faulkner verglichen und die Autorin als Begründerin eines symbolischen Realismus bezeichnet. B. S. Systematik: $L-G Umfang: 352 S. Standort: $L McCul ISBN: 978-3-937793-33-7
Inhalt: Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der sechzehnjährige Karl Roßmann wird wegen eines undurchsichtigen erotischen Verhältnisses mit einem Dienstmädchen von seinen Eltern hart bestraft: Sie schicken ihn nach Amerika. Doch was als Strafe gedacht war, eröffnet dem Jungen ein neues Leben, fernab der konservativen Heimat. Mit großen Augen sucht er nach seinem Platz in dieser neuen Welt mit ihren Großstadtmetropolen, ihrem Optimismus und hemmungslosem Kapitalismus. Die Suche des jungen Karls wird jedoch bald zu einer Odyssee. Der reiche Onkel, der sich seiner zunächst annimmt, verstößt ihn bald wegen einer weiteren zwielichtigen Affäre. Karl wird Liftboy im "Hotel Occidental", dessen undurchschaubarer Verwaltungsapparat, von gesichtslosen, bürokratischen Kräften im Hintergrund regiert, zum Sinnbild anonymer Macht wird. Karl fühlt sich ohnmächtig angesichts dieser ganz und gar unbegreiflichen, sich stets entziehenden Organisation. Schließlich findet er Unterschlupf bei der Sängerin Brunelda, die ihn jedoch erneut in ein sexuelles Spiel der Abhängigkeiten verstrickt. Kafkas Romanfragment "Amerika" (1927) ist eine Rarität, die lange im Schatten der bekannteren Romane stand. Leichter, weniger düster, aber nicht minder meisterhaft formuliert bietet es ein fesselndes Lesevergnügen und einen Schlüssel zu den späteren Werken. Systematik: $L-G Umfang: 279 S. Standort: $L Kafka ISBN: 978-3-937793-35-1
Inhalt: Der Erzähler in Chatwins autobiografischem Reiseroman "Traumpfade" (1987) hat Glück. Er lernt während eines Aufenthalts in Australien Arkady Wolschok kennen, einen Australier russischer Herkunft. Er wird ihm schnell zum engen Freund und Vertrauten. Als Nachfahre nomadischer Kosaken ist er von einem unstillbaren Drang zum Reisen erfüllt. So war er bereits in Java, Indien, Afghanistan, Israel, Italien und Frankreich. Nach all seinen Exkursionen hat er beschlossen, dem Konsumdenken der Industrienationen zu entsagen und sich auf die Suche nach der Weisheit der australischen Ureinwohner, der Aborigines, zu begeben. Alles hat er hinter sich gelassen: seine Frau, seine Universitätskarriere, seine Heimat. Er kennt nur noch ein Ziel: die Kultur der Aborigines vor dem Aussterben zu bewahren. Unermüdlich kämpft er dagegen, dass die westliche Zivilisation die so genannten Traumpfade der Ureinwohner zerstört. Denn diese sind die unsichtbaren mythischen Spuren der Aborigines, auf denen einst ihre Vorfahren durch die Weite des Landes zogen und mit ihrem Gesang die Welt erschufen. Doch auf diesen labyrinthischen Pfaden muss stets von neuem gewandert, muss die Natur immer wieder besungen werden, um die Schönheit der Welt vor dem Aussterben zu retten. "Traumpfade" ist Chatwins bekanntester Roman und machte ihn zu einem der meistgelesenen britischen Gegenwartsautoren. In seinem letzten Roman beschreibt Chatwin auf anrührende Weise eine Reise durch das ursprüngliche Australien. Seine Buch, eine Mischung aus Roman und Reisebericht, zeugt von seiner großen Liebe zu den Aborigines und deren zahlreichen Anekdoten und geheimnisvollen Ritualen. Traumpfade, Songlines, sind die unsichtbaren labyrinthischen Wege, die den australischen Kontinent durchqueren und entlang denen die Ahnen der Ureinwohner wanderten, die mit ihren Liedern die Welt erschlossen. Bis heute dürfen die Traumpfade nicht überschritten werden, und es kommt zum Konflikt zwischen zwei Welten, wenn eine Eisenbahngesellschaft ihre Landvermesser ausschickt. In seinem Reisebuch, das Ideenroman, Abenteuergeschichte, Satire auf den Fortschrittswahn und geistige Autobiographie zugleich ist, schildert Bruce Chatwin eine Reise durch Australien. Der Roman ist durchzogen von grandiosen Landschaftsbeschreibungen, leuchtenden Details und Reflexionen, die alle in ein Hohelied auf den Menschen münden. Bruce Chatwin, 1940 in Sheffield geboren, arbeitete als Journalist bei der "SundayTimes", dann als Leiter der Abteilung für Impressionismus bei Sotheby's. Ausgedehnte Reisen seit 1962 führten ihn nach Afghanistan, in die Sowjetunion, nach Osteuropa, Westafrika, Lateinamerika, Australien. Chatwin starb 1989 in Nizza. »Chatwin hat eine besondere Form von magischem Realismus erfunden.« Maybrit Illner »Chatwin war eine hochbegabte Nervensäge.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 368 S. Standort: $L-G Chat ISBN: 978-3-937793-28-3
Inhalt: "Paare, Passanten" (1981) ist ein Kaleidoskop der modernen deutschen Gesellschaft, ein faszinierendes Puzzle aus scharfen Einzelbeobachtungen eines Erzählers, der sich wie ein Flaneur durch das Seelenleben der Bundesrepublik zu Beginn der Achtzigerjahre bewegt. Seine flüchtigen Beobachtungen geben immer wieder plötzlich den Blick frei auf eine Gesellschaft, welche gedankenlos dem Konsumrausch anheim fällt. Angeekelt hält sich der Erzähler aus dem "Beziehungsmarkt" heraus, auf dem die nach Partner Suchenden insgeheim nur ihrer Eitelkeit frönen. Liebe verkommt hier zu einem Tauschobjekt, Persönlichkeit und Aussehen zu einem reinen Marktwert im Beziehungsspiel der Paare und Passanten. Dagegen sehnt sich der Erzähler nach tief empfundener, ehrlicher Liebe, nach der Macht echt empfundener Gefühle. Aber wo ist die zu finden in der "gottverdammten Fick-und Ex-Gesellschaft" der Gegenwart?
Inhalt: Swann ist hoffnungslos verliebt. Seit er festgestellt hat, dass die schöne Odette einer Figur in einem Gemälde Botticellis gleicht, kann er seine Augen nicht mehr von ihr abwenden. Seine Aufmerksamkeit schmeichelt ihr zunächst, und sie führt ihn in Verdurins Salon ein. Doch nach und nach verliert sie das Interesse an Swann, der ihr aber nur noch um so bedingungsloser verfällt. Als er jedoch eines Tages mit ihrer Untreue konfrontiert wird und feststellen muss, dass Odette eigentlich eine Dame aus der Halbwelt von zweifelhaftem Ruf ist, scheint er aus einem bösen Traum zu erwachen und erkennt mit einem Mal, dass er Jahre seines Lebens mit der Liebe zu einer Frau verbracht hat, die es nicht wert war, so vergöttert zu werden. "Eine Liebe Swanns" (1913) ist eine psychologische Studie, die Prousts Meisterschaft verrät, feinste Nuancen des Seelenlebens in Worte zu fassen und intimste Gefühlsregungen literarisch erfahrbar zu machen. So entsteht vor den Augen des Lesers ein Kaleidoskop der Emotionen zwischen erwachender Liebe, brennender Leidenschaft und verzehrender Eifersucht. Zugleich ist Prousts Text ein einfühlsames Portrait der aristokratischen Gesellschaft des fin-de-siècle mit dessen Salons und seiner dekadenten, dem Untergang geweihten Lebensart. Systematik: $L-G Umfang: 269 S. Standort: $L Prou ISBN: 978-3-937793-46-7
Inhalt: Der Krieg ist vorbei, und Danny kann endlich wieder nach Hause zurückkehren. Doch da erwartet ihn eine Überraschung: Er hat von seinem Großvater zwei Holzhäuser in Tortilla Flat, einer Paisano-Siedlung in Kalifornien, geerbt. Ein Haus überlässt er seinen mittellosen Freunden, doch schon bald brennt es nieder. Alle ziehen nun zu Danny, der sogar noch weitere Obdachlose mitsamt ihren Hunden aufnimmt. Dort führen sie ein unbekümmertes, unkonventionelles Dasein, leben einfach in den Tag hinein und sorgen sich höchstens darum, wer die nächste Flasche Wein besorgt. Der Höhepunkt des Tages besteht im "Wunder des Essens" und den vielen Gesprächen unter Freunden. So könnte es ewig weitergehen, doch eines Tages wird Danny ruhelos, verlässt die Freunde, um als Landstreicher umherzuziehen. Als er wiederkommt, ist er völlig verändert. "Tortilla Flat" (1935) beschreibt in episodenhaften Abschnitten das Leben und Träumen derer, die am Wirtschaftswunder der USA nach dem Ersten Weltkrieg nicht teilhaben, daran aber auch gar nicht teilhaben wollen. Steinbeck erzählt äußerst unterhaltsam von liebenswerten Außenseitern, die sich nicht über den Tag hinaus sorgen und gerade deswegen ganz und gar das tägliche Leben genießen. Systematik: $L-G Umfang: 190 S. Standort: $L Stein ISBN: 978-3-937793-38-2
Inhalt: In seinem Roman erzählt Julien Green, dass jemand zum Verbrecher wird, aber nicht wie. Der Erzähler ist nur ein genauer Beobachter, der seine Protokolle abliefert - und bleibt dies selbst in den Passagen, in denen er die Binnenperspektive seiner Figuren einnimmt. Inhalt: Der Hauslehrer Guéret hat sich mit seiner Frau in einem kleinen Provinzstädtchen in der Nähe von Paris niedergelassen, wo er bei einem reichen Kaufmann dessen untalentierten Sohn unterrichtet. Er fühlt sich fremd unter den Bewohnern der Gegend; für seine Frau empfindet er schon lange nichts mehr. Angèle, ein junges Mädchen, das gegen Geld allen Männern der Stadt zu Willen ist, zieht ihn an, doch sie weist den plumpen und ungeschickten Mann kalt ab: Gerade ihm, der so anders ist als ihre Liebhaber, will sie sich verweigern. Als Guéret erfährt, dass Angèles Liebe käuflich ist, verschafft er sich eines Nachts unbemerkt Zugang zu ihrem Zimmer, doch es ist leer, das Bett zerwühlt. Er läuft ziellos durch die Umgebung der Stadt, bis er im Morgengrauen Angèle begegnet. Er zieht sie in ein Dickicht, gerät zunehmend in einen gewalttätigen Rauschzustand, würgt sie und schlägt ihr schließlich mit einem Ast mehrmals ins Gesicht. Im Glauben, er habe sie getötet, flieht er. Einen Kriegsveteranen erschlägt er mit dessen Stock, ohne dass ihm bewusst ist, was er tut. Gefühllos flieht er aus der Stadt. Angèle ist nicht tot, aber übel zugerichtet. Sie wird Zeit ihres Lebens durch Narben im Gesicht entstellt sein. Guéret wird wegen Mordes und Vergewaltigung von der Polizei gesucht. Madame Grosgeorge, die Frau des ehemaligen Arbeitgebers von Guéret, fühlt sich auf eine merkwürdige Weise zu diesem hingezogen; sie sieht in ihm ihr eigenes Elend eines leeren und sinnlosen Lebens. Auf einer ihrer langen Wanderungen entdeckt sie Guéret, der zurückgekommen ist und inzwischen weiß, dass Angèle noch lebt. Sie bietet ihm Hilfe an, doch er flieht. Als er Angèle wiedersieht, fleht er sie an, mit ihm fortzugehen; das nötige Geld werde er schon auftreiben. Das Mädchen versucht ihn hinzuhalten, da sie selbst die Stadt verlassen will. Vergeblich bittet sie Frau Grosgeorge um Geld. Eines Abends steht Guéret vor der Villa seines ehemaligen Arbeitgebers. Frau Grosgeorge verspricht, ihm Geld zu geben; er solle aber bis zum Morgen in einem Salon ihres Hauses warten. Zögernd willigt Guéret ein. Während einer nächtlichen Unterredung der beiden wird sich Frau Grosgeorge schmerzlich ihrer Liebe zu Guéret bewusst. Als sie erfährt, dass dieser nur wegen Angèle zurückgekommen ist, empfindet sie grenzenlose Scham und Selbstverachtung. Einem Bediensteten gibt sie einen Brief an Angèle, in dem sie nur vermerkt, dass Guéret in ihrem Haus versteckt sei und man die Polizei benachrichtigen solle. Der Brief gerät in die Hände von Angèles Hauswirtin, die der Aufforderung sofort nachkommt. Als die Villa von Grosgeorge bereits von der Polizei umstellt ist, kommt es nochmals zu einer Begegnung zwischen Frau Grosgeorge und Guéret, in deren Verlauf Frau Grosgeorge nach ihrer Bemerkung, dass ihn Angèle nicht geliebt habe, mit einem Revolver auf sich schießt. Auf dem Boden liegend, fleht sie Guéret an, ein zweites Mal zu schießen, da sie nicht länger leben könne. Aufbau: Der Roman besteht aus zwei Teilen. Der erste erzählt linear die Geschichte Guérets bis zu seinem vermeintlichen Mord und seiner Flucht. Der zweite Teil enthält in weiten Passagen Rückblenden (Guérets Flucht, Angèles Gefühle zu Guéret, Madame Grosgeorges Eheleben) und gipfelt in der Begegnung von Madame Grosgeorge und Guéret. In einer Art Abspann wird von den Gerüchten, die sich in der Stadt verbreiten, berichtet und schließlich von Angèles bevorstehendem Tod. Der immoralistische Blick des Erzählers ist auf alle Romanfiguren gerichtet: Madame Grosgeorges Leiden an der Leere und Sinnlosigkeit ihres Lebens wird protokollarisch verzeichnet, ihre plötzlich erkannte Liebe zu Guéret als eine Art Naturereignis vermerkt. Gefühle, sofern sie erwähnt werden, sind selbstbezüglich, d.h. nur auf die fühlende Person selbst gerichtet: Von Angèle, die sich von Guéret geliebt fühlt, wird z. B. berichtet, dass sie sich in die Freude, geliebt zu werden, verliebt habe. Wirkung: Kritiker wie Walter R Benjamin stellten Green neben Marcel R Proust und erkannten früh seine Bedeutung für die literarische Moderne. Doch Green war ein literarischer Einzelgänger, der am Rand aller gängigen Strömungen stand, so dass er keine Nachahmer gefunden hat. G. Ha. Systematik: $L-G Umfang: 303 S. Standort: $L Green ISBN: 978-3-937793-50-4
Inhalt: Es ist der Traum eines jeden Menschen, nicht altern zu müssen. Für den jungen, aufstrebenden Dorian Gray geht dieser Traum auf mysteriöse Weise in Erfüllung. Nachdem der Maler Basil Hallward ihn für einen Freund portraitiert hat, geschieht das Unglaubliche: Während das Gesicht auf dem Bild von Tag zu Tag älter wird, scheint Dorian ewig jung zu bleiben. Jahr um Jahr geht ins Land, doch sein Gesicht ist immer noch das eines wunderschönen Jünglings. Sein blendendes Aussehen verschafft ihm Erfolg bei Frauen und Männern, die allesamt fasziniert sind von seiner unvergänglichen jugendlichen Schönheit. Er verkehrt in den besten Gesellschaftskreisen, verbringt Stunden vor dem Spiegel, um sich herauszuputzen, und führt das mondäne Leben eines Dandys. Doch Dorian hat auch etwas Beunruhigendes. Je länger der Spuk dauert, desto verwunderter fragen sich die Leute, was es mit seiner unvergänglichen Jugend auf sich hat. Der Maler Hallward sucht nach seinem Portrait von einst, und Dorians Geheimnis droht entdeckt zu werden. Doch das kann Dorian nicht zulassen. Was als Traum ewiger Schönheit begonnen hat, wird zum Albtraum... Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L Wilde ISBN: 978-3-937793-43-6
Inhalt: Damals, 1973, lebte Hans zusammen mit seinem Vater. Mit Martha, der Frau, die er liebte, fuhr er häufig zu dem Häuschen des Vaters vor der Stadt. Eines Tages fand Hans das Haus besetzt. Dies war der Beginn einer Geschichte, die sein Leben veränderte: In dem Haus wurde ein Mann gefangengehalten. Der Vater und zwei seiner Freunde hatten herausgefunden, daß er Lageraufseher während des Krieges war. Nun verhörten sie ihn, schlugen ihn. Sie, die Überlebenden, glaubten eine Legitimation für ihr Handeln zu besitzen, wie sie nur Opfern zusteht. Hans ist zum Mitwisser geworden, und der Vater hielt ihn, weil er das Vorgehen mißbilligte, für einen Feind. Jetzt, ein Jahr später, lebt der Vater nicht mehr. Hans wohnt inzwischen bei Martha, aber die Liebe ist erloschen. Er will nicht bleiben und weiß nicht, wohin. Um die Geschichte vom vergangenen Jahr, von der Entführung des Aufsehers und vom Tod seines Vaters, vergessen zu können, erzählt er sie.
Hans Bronstein ist achtzehn Jahre alt und will vom Schicksal seines Vaters, eines Juden und ehemaligen KZ-Häftlings, nichts wissen. Doch dann entdeckt er, dass dieser im Waldhaus der Familie einen einstigen KZ-Aufseher gefangen hält, um ihn zu foltern und zum Geständnis seiner Untaten zu zwingen. Jetzt kann Hans seine Augen vor dem Trauma des Vaters nicht mehr verschließen. Der Sohn fragt sich, ob "einer, der mit dreißig geschlagen wird, mit sechzig zurückschlagen" darf. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung um Schuld und Sühne, um Vergebung und Selbstjustiz. Hans kann das Verhalten seines Vaters nicht billigen und entschließt sich, den Gefangenen freizulassen. Doch als er in der Waldhütte ankommt, wartet eine schreckliche Überraschung auf ihn. Jurek Becker (1937-1997) wurde als Jerzy Bekker im polnischen Lodz geboren. Er entstammte einer jüdischen Familie, mit der er 1940 in das von den deutschen Besatzern eingerichtete Ghetto ziehen musste. 1944 wurde er von seinem Vater getrennt und zusammen mit seiner Mutter in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Die Mutter starb an Unterernährung, Becker selbst überlebte nur knapp. Zusammen mit dem Vater, der ins Lager Auschwitz verschleppt worden war, zog er nach Ostberlin. Dort lernte Becker Deutsch und wurde zu einem überzeugten Sozialisten. 1957 nahm er ein Philosophiestudium an der Berliner Humboldt-Universität auf, doch schon bald musste er die Hochschule verlassen, weil er die offizielle Parteilinie kritisiert hatte. In der Folgezeit wurde Becker von der Staatssicherheit überwacht. 1969 machte ihn der Erfolg seines Romans "Jakob der Lügner" mit einem Schlag berühmt, doch eckte er in der DDR bald erneut an, da er die Ausbürgerung Wolf Biermanns offen kritisierte. Er wurde von der SED ausgeschlossen und siedelte nach Westberlin über. In den folgenden Jahren hielt er Vorlesungen in Amerika, schrieb Romane wie "Amanda herzlos" (1992) und verfasste mehr als vierzig Drehbücher für die ARD-Serie "Lieb Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L-G Beck ISBN: 978-3-937793-44-3
Inhalt: Hans Giebenrath ist ein guter Schüler und ein sensibler Junge. Sein ehrgeiziger Vater sorgt dafür, dass er von den Lehrern und Honoratioren seiner Kleinstadt in Süddeutschland als einziger Kandidat für das traditionelle württembergische "Landesexamen" ausgewählt wird. Getrieben vom väterlichen Ehrgeiz vertieft sich Hans ganz in die Vorbereitungen; Zeit, seine Kindheit auszuleben, hat er kaum noch... Hermann Hesse (1877-1962) wusste schon als Dreizehnjähriger, dass er "Dichter oder gar nichts" werden wollte. Zu dieser Zeit war er in der Klosterschule Maulbronn untergebracht, wo er zum Theologen ausgebildet werden sollte. Zwei Jahre später riss er aus und kam bis Hessen, bevor er nach Maulbronn zurückgebracht wurde. In der Folgezeit war er dem physischen und psychischen Zusammenbruch nahe. Die hilflosen Eltern wiesen ihn in eine "Anstalt für Schwachsinnige und Epileptische" ein, was ihnen der Sohn nie verzieh... Systematik: $L-G Umfang: 159 S. Standort: $L Hesse ISBN: 978-3-937793-17-7
Inhalt: Primo Levi ist ein Wissenschaftler unter den Schriftstellern. Das periodische System chemischer Elemente gibt ihm den Aufbau seiner faszinierenden Autobiografie vor: In einundzwanzig Kapiteln, die alle den Titel eines chemischen Elements tragen, analysiert er sein eigenes Leben mit wissenschaftlichem Blick. Da ist das erste Kapitel, das er mit "Argon" überschreibt und in dem er von seinen Vorfahren erzählt, die jüdische Kaufleute im Piemont waren und mitunter so "träge und mit ihrem Zustand zufrieden" wie dieses Gas. Dann gibt es das Kapitel "Zink", in dem er davon berichtet, wie sehr er zunächst darunter gelitten hat, als jüdischer Student als "unrein" empfunden worden zu sein. "Gold" berichtet von seinen Abenteuern als Partisan, "Chrom" davon, wie er seine Ehefrau kennengelernt hat. So baut Levi seine Autobiografie mit analytischer Strenge wie ein periodisches System auf und findet eine wissenschaftliche Form der Selbstbetrachtung, die fasziniert. Schlagworte:Autobiographie, Levi, Primo Systematik: $L-G Umfang: 247 S. Standort: $L Levi ISBN: 978-3-937793-47-4
Inhalt: Marguerite Duras gelingt es in dem eng mit ihrer Lebensgeschichte verknüpften Roman Der Liebhaber die bedingungslose sexuelle Begierde und Lusterfüllung einer jungen Französin mit einem Chinesen zu schildern, die aber nicht in Liebe aufgehen darf, da sie den gesellschaftlichen Normen widerspricht. Inhalt: Bei der Betrachtung ihres gealterten und durch den Alkohol zerstörten Gesichts kehrt eine französische Schriftstellerin in Gedanken an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück: Mit 151/2 Jahren lernt sie in Indochina während einer Flussüberfahrt - Symbol des Übergangs in die Erwachsenenwelt - einen reichen, zwölf Jahre älteren Chinesen kennen, den sie sofort in ihren Bann zieht. Von nun an holt er sie täglich mit seiner Limousine vom Mädchengymnasium in Saigon ab. Auf ihr Verlangen hin weiht er sie in die sexuelle Lust ein, die sie mit ihm bis zur Ekstase heimlich auskostet. Obwohl er ihr seine Liebe gesteht, möchte sie, dass er sie wie eine Prostituierte behandelt und aushält. Sie erzählt ihm von ihrer verarmten Familie, dem problematischen Verhältnis zu ihrer verwitweten Mutter und ihrem älteren, gewalttätigen Bruder, den ihre Mutter dem schwächeren jüngeren Sohn und der Tochter vorzieht. Ihre Familie lässt sich vom Chinesen bereitwillig in teure Restaurants einladen, demütigt ihn aber, indem sie ihn ignoriert und nicht mit ihm spricht, ist doch der Umgang mit einem Chinesen in der weißen Kolonie gleichbedeutend mit einem sozialen Abstieg. Die Mutter akzeptiert das Verhältnis nur, solange sie davon finanziell profitieren kann und ihre Tochter sich nicht in den Chinesen verliebt. Dieser zahlt die Spielschulden des älteren Bruders und schließlich auch die Schiffsreise, damit die Familie nach Frankreich zurückkehren kann. Trotz seiner leidenschaftlichen Liebe zu der jungen Französin beugt auch er sich den familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen und heiratet eine Frau aus der chinesischen Oberschicht, die sein Vater für ihn erwählt hat. Auf der Rückreise nach Frankreich wird der inzwischen 18-Jährigen schmerzvoll bewusst, dass sie den Chinesen geliebt hat. Gleichzeitig erkennt sie, dass sie sich nach der Trennung dem Schreiben widmen kann und versucht ihn zu vergessen. Nach Jahrzehnten ruft er sie in Paris an, um ihr seine noch immer währende Liebe zu gestehen, die sie sprachlos lässt. Aufbau: In bildhaften und knappen, fast bruchstückhaften Textsequenzen fängt Duras die Unbedingtheit der Liebesbeziehung zwischen der jungen Französin und dem reichen Chinesen ein. Verschiedene Erzählperspektiven und Zeitebenen sind geschickt ineinander verwoben. Die Erzählerin bleibt namenlos; in ihrer Selbstdarstellung wechselt sie zwischen der ersten und dritten Person, vor allem in den erotischen Szenen, und versucht damit ihrer Betroffenheit durch Distanz Einhalt zu gebieten. Wirkung: Für ihren autobiografischen Roman erhielt Duras 1984 den Prix Goncourt. Der internationale Bestseller, 1992 von Jean-Jacques Annaud (* 1943) verfilmt, erreichte eine Auflage von fast drei Millionen Exemplaren und wurde in 42 Sprachen übersetzt. C. H. Systematik: $L-G Umfang: 95 S. Standort: $L-G Duras ISBN: 978-3-937793-48-1
Süddeutsche Zeitung : Bibliothek Wenn ein Reisender in einer Winternacht (Band 50) Roman Süddeutsche Zeitung Bibliothek, München (2005)
Standort: $L Calv
Inhalt: Calvinos hintergründig-witziges Verwechslungsspiel läßt den Leser des Romans auf die Suche gehen nach einem Roman. Der Leser, so beteiligt am kriminalistischen Spiel, wird zum unumstrittenen Helden des Buches. "Calvino ist einer der letzten großen Zauberer der europäischen Literatur." (Mary McCarthy)Italo Calvino wurde 1923 in Santiago de las Vegas/Kuba geboren und wuchs in San Remo auf und kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Partisan gegen die Deutschen. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaften, Philosophie und Literatur war er einige Jahre als Lektor bei dem italienischen Verlag Einaudi beschäftigt. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Rom, Paris und in Siena, wo er 1985 starb. Sein Werk wurde in alle Weltsprachen übersetzt und mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Viele von Calvinos Büchern sind heute in Italien Volksgut und Schullektüre. Systematik: $L-G Umfang: 275 S. Standort: $L Calv ISBN: 978-3-937793-42-9
Inhalt: Inni Wintrop führt das Leben eines modernen, großstädtischen Taugenichts. Seine Leidenschaft gilt den Frauen und allem Ästhetischen. Seine Existenzgrundlage verdankt er dem Ex-Liebhaber einer exzentrischen Tante, Arnold Taads, der bei Innis' betuchter Familie ein kleines Vermögen für den verstoßenen Spross erlangte. Taads selbst wurde durch das egoistische Verhalten des Clans zum Menschenfeind; er bevorzugt klösterliche Abgeschiedenheit und erfriert in den Alpen. Zufällig lernt Inni Wintrop bei einem Kunsthändler Taads Sohn Philip kennen. Der Anhänger des Zen-Buddhismus hat sich in eine reinweiße Dachstube eines heruntergekommenen Amsterdamer Hauses zurückgezogen. Philip bildet sich ein, das echte, reine Japan zu verkörpern. Nach jahrelanger Suche findet er eine besonders seltene Teeschale. Er lädt Inni Wintrop und den Kunsthändler zu einer traditionellen Teezeremonie ein. Wenig später ertränkt er sich; in seinem Zimmer findet man die zertrümmerte Teeschale. Durch die Konfrontation mit den beiden extremen Existenzen reift Inni Wintrop. Zu Beginn wollte er Hand an sich legen, da seine Frau ihn verlassen hatte und ihm vor dem Älterwerden graute. Am Ende bejaht er das Leben und seine Unvollkommenheiten. Schlagworte:Alltag, Amsterdam, Belletristische Darstellung, Beobachtung, Einwohner, Mann Systematik: $L-G Umfang: 183 S. Standort: $L Noot ISBN: 978-3-86615-801-6
Inhalt: Mit seiner Novelle über die Freundschaft zwischen dem namenlosen Schriftsteller und seiner jungen Nachbarin Holly Golightly auf der Upper Eastside von New York, die 1958 erschien, war Truman Capote seiner Zeit um Jahre voraus. Seine beiden Hauptfiguren verkörperten einen neuen Typus Großstädter, der bald schon eine Revolution anzetteln sollte, die bis heute im Gange ist. Es war der Aufstand der jungen Kosmopoliten gegen die Konventionen des bürgerlichen Lebens, allen voran gegen die traditionellen Familienstrukturen und geordneten Biografien. Radikal war damals vor allem die unverhohlene Sexualität, mit der Capote seine Figuren ausstattete. Der namenlose Erzähler war ein Homosexueller. Die achtzehnjährige Holly Golightly verdiente sich ihr Geld als Prostituierte. In Blake Edwards Verfilmung mit Audrey Hepburn und George Peppard wurden diese Details drei Jahre später sorgsam ausgespart und die Handlung aus den letzten Kriegsjahren in die damalige Gegenwart verlegt, weswegen sich Truman Capote von dem Film auch immer distanzierte. Denn was der Film da romantisierte, war letztlich ein gesellschaftlicher Bruch. Sicher, da ist die moralisch-nihilistische Pointe des Buches, die vom Drehbuch sogar zum moralisch korrekten Happy End umgedichtet wurde. Doch schon der Titel verriet Truman Capotes Verachtung für die Bürgerlichen, denn er beruhte auf einer Anekdote, die unter Capotes Freunden und Bekannten zirkulierte. Demnach antwortete ein Tourist aus der Provinz auf die Frage eines New Yorkers, welches der großartigen Restaurants seiner Stadt er denn gerne besuchen wollte, mit dem Satz: "Lassen Sie uns doch zum Frühstück zu Tiffany's gehen." Für Capotes Hauptfigur Holly Golightly wird das Frühstück beim teuren Juwelier zum Symbol für die verlorenen Sicherheiten des bürgerlichen Lebens. Sie fühle sich dort zu Hause, sagt sie. Und meint damit den unerreichbaren Wohlstand eines Lebens, das ihr immer verschlossen bleiben wird. Als die Novelle herauskam, rätselte die New Yorker Gesellschaft lange, wer die Vorbilder für die Haupt- und Nebenfiguren waren. Immerhin war Capote zu diesem Zeitpunkt schon ein gefeierter Starautor, dessen Ruhm gleichermaßen auf seinem brillanten Gefühl für eine minimalistische Sprache, seinem scharfen Blick für die leichtesten Strömungswechsel in der Gesellschaft wie auf seinen extravaganten Auftritten auf dem Parkett der High Society beruhte. Während der namenlose Erzähler ganz offensichtlich ihm selbst ähnelte, setzte sich Holly Golightly aller Wahrscheinlichkeit aus den bekannten Gesellschaftsdamen seiner Zeit und seiner Mutter Nina zusammen. Vor allem aber war Holly Golightly jung, schön und konsequent eigensinnig. So wurden sie und das Frühstück bei Tiffany zur Blaupause für eine neue Generation Großstädter, die bis heute ihre Gültigkeit behalten hat.
Aus dem Engl. übers. Systematik: $L-G Umfang: 108 S. Standort: $L Capo ISBN: 978-3-86615-501-5
Inhalt: Die Geschichte des gestrigen Tages Der Überfall Aufzeichnung eines Marqueurs Der Holzschlag Sewastopol im Dezember Sewastopol im Mai Sewastopol im August Systematik: $L-G Umfang: 293 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Der Schneesturm Zwei Husaren Der Degradierte Der Morgen eines Gutsbesitzers Das Märchen, wie ein anderes Mädchen Warenka plötzlich groß war Luzern Albert Drei Tode Systematik: $L-G Umfang: 311 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Polikuschka Eine Idylle Der Traum Leinwandmesser Die Dekabristen Der Gefangene im Kaukasus Gottes Mühlen mahlen langsam Systematik: $L-G Umfang: 275 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Wovon die Menschen leben Auf Feuer habe acht! Wo die Liebe ist, da ist auch Gott Die beiden Alten Die Kerze Der Knecht Jemeljan und die leere Trommel Wieviel Erde braucht der Mensch? Das Korn so groß wie ein Hühnerei Die drei Greise Der reuige Sünder Der Teufel ist zäh, aber was Gott macht, hält fester zusammen Die Kinder sind klüger als die Alten Die beiden Brüder und das Gold Iljas Wie der Teufel die Brotschnitte verdiente Der Taufsohn Das Märchen von Iwan dem Narren Der Tod des Iwan Iljitsch Systematik: $L-G Umfang: 292 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen Vierzig Jahre Die Kreutzersonate Der Teufel Vater Sergius Der junge Zar Systematik: $L-G Umfang: 263 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Der gefälschte Kupon Aljoscha der Topf Kornej Wasiljew Erdbeeren Das Gebet Göttliches und Menschliches Nachgelassene Aufzeichnungen des Greises Fjodor Kusmitsch Wofür? Was ich im Traum sah Bibliographische Anmerkungen Systematik: $L-G Umfang: 281 S. Standort: $L Tols
Inhalt: Dramen II: Maria Stuart. Jungfrau von Orleans. Braut von Messina. Wilhelm Tell. Huldigung der Künste. Dramenfragmente: Braut in Trauer. Malteser. Polizei. Kinder des Hauses. Warbeck. Demetrius u.a. Systematik: $L-G Umfang: 856 S. Standort: $L Schil
Inhalt: Phil. Schriften: Philosophie der Physiologie. Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet. Philosophische Briefe über die tragische Kunst ,über Armut und Würde, über Naive und sentimentalische Dichtung u.a. verm. Schriften: Aus der Frühzeit . Rezensionen. Vorreden. Anzeigen. und Be- sprechungen eigener Werke. Redaktionelles über Theater. Systematik: $L-G Umfang: 946 S. Standort: $L Schil
Inhalt: Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) gilt nach wie vor als größte deutsche Dichterin. In dieser einbändigen Ausgabe wird ihr gesamtes dichterisches Werk vorgelegt. Sie selbst hielt sich vom Literaturbetrieb ihrer Zeit weitgehend fern; so steht in dieser Ausgabe Publiziertes neben Unveröffentlichtem und Unvollendetem. Nur auf vollständiger Textbasis wird der dichterische Rang der Droste erkennbar, lösen sich Werk und Dichterpersönlichkeit von den vielfältigen, äußerst hartnäckigen Verzeichnungen und sentimentalen Popularisierungen Annette von Droste-Hülshoff wurde am 10. Januar 1797 auf Schloß Hülshoff bei Münster geboren. Von 1812 bis 1819 wurde sie von Professor Anton Matthias Sprickmann unterrichtet und gefördert. Eine erste größere Reise führte sie 1825 an den Rhein nach Köln, Bonn und Koblenz. In Bonn lernte sie Sibylle Mertens-Schaaffhausen kennen, mit der sie fortan eine enge Freundschaft verband. Zu ihrem Freundeskreis zählten außerdem Johanna und Adele Schopenhauer sowie Goethes Schwiegertochter Ottilie. In Bonn, das sie bis 1842 mehrfach besuchte, begegnete Annette von Droste-Hülshoff außerdem August Wilhelm Schlegel. Sie stand in brieflichem Kontakt mit intellektuellen Zeitgenossen wie den Brüdern Grimm und sah ihre Berufung als Dichterin, worin sie besonders von dem wesentlich jüngeren Levin Schücking unterstützt wurde. Ihre Balladen, wie Der Knabe im Moor, ebenso ihre Novelle Die Judenbuche, machten sie berühmt, auch wenn sie zu Lebzeiten als schreibende Frau keine Anerkennung fand. Ein wichtiges Dokument religiöser Dichtung ist ihr Gedichtzyklus Das geistliche Jahr. Ab 1841 wohnte sie vorwiegend auf Schloss Meersburg am Bodensee, wo sie am 24. Mai 1848 starb. Systematik: $L-G Umfang: 391 S. Standort: $L-G Droste
Inhalt: Ildikos Familie gehört zur ungarischen Minderheit in Serbien, lebt aber in der Schweiz. Hier sind sie und ihre Schwester aufgewachsen, aber heimisch fühlt sie sich nicht. Heimat bleibt die Vojvodina, der Landstrich in Serbien, in dem der Vater es nicht mehr ausgehalten hat, von dem er aber auch nicht loskommt. Der Roman der serbisch-schweizerischen Autorin kreist um das Thema Heimat. Die Ich-Erzählerin Ildiko schildert, in ungeordneter Chronologie ihre Kindheit und Jugend. Die Schufterei im Familienbetrieb und die Ausländerfeindlichkeit der Schweizer; die Besuche in Serbien bei der Verwandtschaft; die Erzählungen der Großmutter über das von den jeweiligen Regimes beeinflusste Leben der Familie; der Jugoslawien-Krieg. Dieses Kaleidoskop, klar und leicht erzählt, führt zu dem Schluss: Heimat ist Teil der Identität, aber oft genug unbewältigtes Lebensthema. Der Roman steht auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis.
Inhalt: Jane Smileys Roman Tausend Morgen ist eine kraftvolle Umsetzung des King-Lear-Stoffs über den zerstörerischen Machtkampf zwischen einem tyrannischen Vater und seinen »undankbaren« Töchtern am Beispiel einer reichen Farmerfamilie im Mittleren Westen der USA. Inhalt: Der alte Laurence Cook hat in jahrelanger Arbeit aus sumpfigem Boden in Iowa 1000 Morgen fruchtbares Ackerland gemacht. Auf seiner Farm leben die beiden Töchter Ginny und Rose, seine Schwiegersöhne und Enkel. Die jüngste Tochter Caroline arbeitet als Anwältin in der Hauptstadt Des Moines. Cook ist ein misstrauischer, gerissener Geizhals. Um Erbschaftssteuer zu sparen, überschreibt er seinen Millionenbesitz vorzeitig auf seine Töchter, ohne jedoch seine Macht abgeben zu wollen. Doch Rose und Ginny wollen für ihre jahrelange Loyalität entschädigt werden. Ihr Vater flüchtet sich in geistige Verwirrtheit und strengt mithilfe seiner jüngsten Tochter eine Klage gegen seine beiden Ältesten an. Für die resolute Rose ist nun die Zeit der Abrechnung gekommen. Ihr Vater hat sie und Ginny jahrelang drangsaliert und nach dem Tod ihrer Mutter auch sexuell missbraucht. Als der attraktive Jess Clark nach Jahren wieder auf der Nachbarsfarm auftaucht und in Rose und Ginny leidenschaftliche Gefühle weckt, beginnt ein Teufelskreis aus Eifersucht, Habgier und Gewalt, der das Familienleben zerstört. Aufbau: Jane Smiley hat R Shakespeares Drama King Lear (1606) aus dem frühen 17. Jahrhundert in England in die weiten Ebenen Iowas am Ende des 20. Jahrhunderts verlegt. Doch erzählt sie den alten Stoff mit umgekehrten Vorzeichen. Hier ist es der Zorn der Töchter, der eine verhängnisvolle Entwicklung auslöst. Stück für Stück enthüllt die Autorin die wohl behüteten Geheimnisse und Lebenslügen ihrer Figuren. Im Mittelpunkt stehen die Frauen, die sich in der männlich dominierten Welt der US-Provinz unterzuordnen haben. Doch nun bringen sie ihre Kränkungen ans Tageslicht und lernen, für ihre Rechte zu kämpfen. Zumindest die bislang so bescheidene Ginny, die älteste der drei Töchter, bricht aus den patriarchialen Zwängen aus und verlässt die Farm. Wirkung: Für Tausend Morgen, ihrem erfolgreichsten Buch, erhielt Jane Smiley 1992 den Pulitzerpreis und den Preis der US-Kritik für den »besten Roman des Jahres«. Regisseurin Jocelyn Moorhouse verfilmte das Buch 1997 mit den Stars Michelle Pfeiffer, Jessica Lange, Jennifer Jason Leigh und Jason Robards. B. B.
Inhalt: Für Schnitzlers Zeitgenossen Stefan Zweig könnte diese Geschichte "nicht wahrer sein. Sie romantisiert nicht, sondern sie bleibt grausam nüchtern und erschreckend wahr." Therese Fabiani ist "eine Gestalt, die von den Lesern ständige Hellhörigkeit und Aufmerksamkeit fordert" hat die Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Ruth Klüger festgestellt. Tochter eines Offiziers, der geisteskrank stirbt, und einer Mutter, die sie schon früh an einen Adligen verkuppeln will, behält Therese das Gefühl, im letzten immer allein zu sein. Ihr Leben ist zum Scheitern bestimmt. Arthur Schnitzler gibt ihr jedoch als einziger der wenig charaktervollen Figuren eine Entwicklung ins Positive. Dieser Roman spiegelt die Situation des Vorkriegs-Österreich, das "eine Vergangenheit hat, aber keine Zukunft". Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin, wurde Assistenzarzt an der Poliklinik und dann praktischer Arzt, bis er sich mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten widmete. 1891 wurde Schnitzlers erstes Theaterstück uraufgeführt, 1895 erschien Schnitzlers erstes Buch bei S. Fischer in Berlin. Schnitzler starb als einer der größten österreichischen Erzähler und Dramatiker am 21. Oktober 1931 in Wien. »Der Roman beschreibt auf unheimlich schöne Weise, dass das mit der Mutterliebe manchen Frauen überhaupt nicht leicht gemacht wird.« Monica Bleibtreu über "Therese" Systematik: $L-G Umfang: 302 Seiten Standort: $L-G Schni / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-596-15917-8
Inhalt: Auf einer Party gerät der Schriftsteller Hans Lach mit einem berühmter Kritiker aneinander. Als wenig später der blutgetränkte Pullover des Kritikers gefunden wird, fällt der Verdacht auf Lach. Für Kriminalhauptkommissar Wedekind ist der Fall klar, Michael Landolf, ein Freund Lachs, versucht, dessen Unschuld zu beweisen.
Inhalt: In der kleinen peruanischen Gebirgssiedlung herrschen Gewalt und Aberglaube. Korporal Lituma, der sich mit dem rätselhaften Verschwinden dreier Männer zu befassen hat, steht hier auf verlorenem Posten. Irrational ist auch die Liebe des jungen Tomás zu einer Hure, von der er Lituma in den Nächten erzählt.
Inhalt: Und sagte kein einziges Wort schildert als einer der ersten deutschen Nachkriegsromane die Folgen des Krieges. Die realistische Beschreibung eines Wochenendes in einer westdeutschen Großstadt kurz nach der Währungsreform 1948 aus der Perspektive zweier Eheleute war Heinrich Bölls erster großer Erfolg. Entstehung: 1952 fasste Böll Prosafragmente unter dem Arbeitstitel Die Imbissstube zusammen, benannt nach dem einzigen Ort im späteren Roman, der den Menschen Wärme und Geborgenheit vermittelt. Noch im selben Jahr verfasste Böll das Hörspiel Ich begegne meiner Frau (Arbeitstitel Unverhofftes Rendezvous), das der Hessische Rundfunk am 8. April 1953 sendete. Darauf basierte der im Herbst 1953 erschienene Roman. Titelgebend ist die Zeile des im vierten Kapitel erwähnten Spirituals über die Leiden Jesu, Und sagte kein einziges Wort. Inhalt: Der 44-jährige Fred Bogner hat seine Frau Käte und seine drei Kinder vor zwei Monaten allein gelassen, weil er Lärm und Schmutz in der engen Einzimmerwohnung nicht mehr ertragen konnte. Seitdem treibt er sich - von Krieg und Armut innerlich wie äußerlich gezeichnet - in der zerbombten Stadt herum. Das Geld, das er als Telefonist in einer kirchlichen Behörde verdient, gibt er seiner Frau. Zigaretten, Alkohol, Automatenspiele und regelmäßige Treffen mit seiner Frau in billigen Hotels finanziert er meist von geliehenem Geld. Die 38-jährige Käte möchte ebenso gern dem trostlosen Alltag und der bigotten katholischen Hauptmieterin entfliehen, doch ist sie durch ihre Kinder gezwungen, ein geordnetes Leben in der kläglichen Unterkunft zu führen. Obwohl sie erneut schwanger ist und ihren Mann liebt, fasst sie während einer gemeinsamen Nacht im Hotel den Entschluss, sich nach 15 Jahren Ehe von ihm zu trennen. Aufbau: Die 13 Kapitel schildern abwechselnd 48 Stunden aus der Sicht beider Hauptfiguren. In den Abschnitten, in denen das Paar zusammen ist, dominieren dialogische Passagen über monologische. Der nüchterne, schlichte Ton ist Ausdruck der geschilderten Tristesse. Böll kritisiert soziale Ungerechtigkeit und Not trotz beginnenden Wirtschaftsaufschwungs, im Roman u. a. sichtbar in der mit Werbeaufwand stattfindenden Drogisten-Tagung, und wirft der wohlhabenden katholischen Kirche Untätigkeit vor. Wirkung: Böll erhielt für Und sagte kein einziges Wort mehrere Literaturpreise und fand in der Gruppe 47 (Stichwort R S. 430) große Anerkennung. Aus kirchlichen Kreisen kam hingegen heftige Kritik an der Darstellung des katholischen Milieus. Zeitgenössische Leser diskutierten eher über die Inhalte, heutige Besprechungen heben formale Mängel des Romans hervor, darunter Schematismus, Durchsichtigkeit der Motive und teilweise klischeehafte Darstellung. Unbestritten ist jedoch, dass mit diesem Roman Bölls stetig wachsender Einfluss auf die öffentliche Meinung in Westdeutschland begann.
Inhalt: Ungeduld des Herzens ist Stefan Zweigs einziger Roman. Sein Titel weist auf das zentrale Thema der Erzählung hin, das falsche Mitleid, das dem anderen nicht hilft, sondern schadet. Der Roman spielt unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet. Inhalt: Der in einem langweiligen ungarischen Garnisonsstädtchen stationierte Leutnant Anton Hofmiller erhält eine Einladung in das Schloss des ungarischen Magnaten Lajos von Kekesfalva. Dessen gelähmte Tochter Edith verliebt sich in den jungen Offizier, Hofmiller aber empfindet nur Mitleid für das »kranke Kind«. Darum und aus Feigheit verschweigt er Edith seine wahren Gefühle, macht der Unheilbaren Hoffnung auf eine baldige Genesung, verlobt sich sogar mit ihr, steht aber in der Öffentlichkeit aus Angst vor Spott und Verachtung nicht zu seiner Verbindung mit der Gelähmten. Als diese seinen Verrat durchschaut, nimmt sie sich das Leben. Hofmiller flüchtet in den kurz darauf ausbrechenden Weltkrieg »wie ein Verbrecher ins Dunkel« und kehrt als »Held« zurück. Aufbau: Ungeduld des Herzens trägt zwar die Gattungsbezeichnung Roman, ist aber eigentlich eher eine umfangreiche Novelle. Die Erzählung beschränkt sich im Wesentlichen auf wenige, aber prägende Monate im Leben des Protagonisten, dessen psychische Befindlichkeiten bis in die kleinsten Regungen von ihm selbst geschildert werden. Aufgezeichnet wird seine Geschichte aber von einem Schriftsteller, dem er sie 1938 - ein Vierteljahrhundert nach der Romanhandlung - während mehrerer Tage erzählt und der in seiner Einleitung berichtet, wie er den alten Hofmiller kennen gelernt hatte. Der Leser soll hierdurch den Schriftsteller, der betont, im Bericht Hofmillers »nur weniges verändert« und nichts Wesentliches hinzuerfunden zu haben, mit Zweig selbst gleichsetzen. Wirkung: Wie seine Novellen und Romanbiografien lebt auch Zweigs einziger Roman vor allem von der minutiösen Beschreibung des Denkens und der Gefühle seines Protagonisten. Diesem Stil und dem Eintauchen in die vergangene Welt des habsburgischen Kaiserreichs, dem Zweig im brasilianischen Exil nachtrauerte und dessen Untergang er letztlich nicht verwinden konnte, verdankt die Erzählung bis heute ihre große Leserschaft. Systematik: $L-G Umfang: 455 S. Standort: $L Zweig ISBN: 978-3-89350-477-0
Inhalt: Danzig, 1989: Ein älteres Liebespaar versucht - als Beitrag zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschland - eine völkererbindende Friedhofsgesellschaft ins Leben zu rufen. Ein kunstvolles Gleichnis voll leiser Ironie.
Georg-Büchner-Preis 1965 Systematik: $L-G Umfang: 299 S. : Ill. Standort: $L Grass ISBN: 978-3-88243-222-0
Inhalt: Durch die Fotoausstellung "Verbrechen im Osten" wird Katja, 50-jährige Lehrerin aus Hamburg, aufgeschreckt: Auf einem der Bilder glaubt sie ihren Vater zu erkennen. Sie konfrontiert ihn mit den Fotos aus dem Ausstellungskatalog und Stück für Stück gibt der alte Herr seine Erinnerungen preis. Schlagworte:Belletristische Darstellung, Kriegsverbrechen, Tochter, Vater, Vergangenheitsbewältigung Systematik: $L-G Umfang: 278 S. Standort: $L Hahn / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-13320-3
Inhalt: Der 60-jährige Liam Pennywell wird in seiner Wohnung überfallen. Am nächsten Tag erwacht er im Krankenhaus mit einer Amnesie für das Ereignis. Bei seinem verzweifelten Bemühen, sein Gedächtnis wiederzuerlangen, lernt er die 22 Jahre jüngere Eunice kennen ... Schlagworte:Amnesie, Belletristische Darstellung, Identitätsfindung, Identitätssuche, Älterer Mann Systematik: $L-G Umfang: 302 S. Standort: $L Tyler ISBN: 978-3-0369-5571-1
Inhalt: Der Romantitel verweist einerseits auf den geographischen Ort des Geschehens (die Via-Mala-Schlucht im schweizerischen Kanton Graubünden, in deren Nähe John Knittel das fiktive Städtchen Andruss ansiedelt), andererseits auf den "schlechten Weg" (so die deutsche Übersetzung des lateinischen Begriffs), auf dem sich die Protagonisten des Romans in mehrfacher Hinsicht befinden. Da ist zunächst der "schlechte Weg" Jonas Lauretz', eines Sägemüllers, den die Langeweile der langen Hochgebirgswinter zu einem Säufer und Gewalttäter gemacht hat. Seine ungeheure Brutalität gegenüber seiner Frau und seinen Kindern führte bei diesen zu vielfachen bleibenden körperlichen Schäden; an seinen kleinen Zwillingstöchtern ist er sogar zum Mörder geworden. Er hält seine Familie wie Sklaven und demütigt sie noch zusätzlich, indem er seine Geliebte in das talwärts gelegene Winterhäuschen einziehen lässt, während seine Frau und die vier verbliebenen Kinder (seine Töchter Hanna und Silvia, seine Söhne Niklaus und Sepp - letzterer, geistig schwer behindert, wird gewöhnlich "Mannli" gerufen) in der hochgelegenen Sägemühle die schneereichen Winter ertragen müssen. Um seine Ausschweifungen bezahlen zu können, verwehrt er nicht nur seiner Familie eine ausreichende finanzielle Unterstützung, er bestiehlt auch seine eigenen Kinder, wenn sie unerwartet zu etwas Geld gekommen sind. Eine viermonatige Haftstrafe wegen verschiedener Vergehen bringt ihn nicht zur Räson - er unterschlägt einen grösseren Barbetrag, den seine jüngere Tochter Silvia (auch Silvelie oder Sivvy genannt) von einem Maler geerbt hat, für den sie eine Weile Magd, Modell und Vertraute war. Dieses Ereignis führt zu dem zweiten "schlechten Weg": Niklaus, Hanna, Jonas' Ehefrau und der Tagelöhner Jöry Wagner, den Jonas Lauretz ebenfalls um Geld betrogen und mit dessen Frau er ein Verhältnis hatte, töten ihn gemeinsam, die Leiche wird verscharrt. Wagner erhält eine Geldsumme und verschwindet aus der Gegend. Die jüngere Tochter, die zur Tatzeit nicht anwesend ist, erfährt nach ihrer Rückkehr von der Tat. Obwohl sie diese entschieden ablehnt, verhält sie sich solidarisch zu ihrer Familie und belügt die Untersuchungsbehörden, denen gegenüber Jonas Lauretz als vermisst angezeigt wird. Es folgen Jahre der Angst, der Gerüchte, der Unsicherheit, ob die Behörden den Fall abschliessen werden oder nicht - aber auch Jahre, in denen es der Familie dank ihres Fleisses deutlich besser geht als zuvor und in denen sie sich neues Ansehen erwirbt. Verkompliziert wird die Angelegenheit, als sich Silvia in den Untersuchungsrichter Andreas von Richenau verliebt. Sie bringt es nicht über sich, ihm die Wahrheit zu sagen; ebenso wenig kann sie aber seinem Werben widerstehen und heiratet ihn schliesslich. Auch hier wird wieder ein "schlechter Weg" eingeschlagen - das Glück der Eheleute wird durch das dunkle Geheimnis Silvias und ihre unregelmässig wiederkehrenden Gewissensbisse und Depressionen getrübt. Schliesslich landet nach wenigen Jahren unverhofft die Akte des vermissten Jonas Lauretz auf dem Schreibtisch von Richenaus. Er entdeckt in ihr einige Ungereimtheiten und schöpft den Verdacht, dass es bei dessen Verschwinden nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Er beginnt Nachforschungen anzustellen, versucht auch, von Silvia Antworten auf seine Fragen zu bekommen, was die bis dahin glückliche Ehe in eine tiefe Krise stürzt. Schliesslich konfrontiert er die Familie Lauretz mit seinem Verdacht und setzt sie unter Druck, woraufhin er von Hanna und Niklaus die Wahrheit, aber auch das ganze Ausmass des durch Jonas Lauretz verursachten Elends erfährt. Andi von Richenau schlägt nun eine Richtung ein, die, je nach Betrachtungsweise, ebenfalls als ein "schlechter Weg" angesehen werden kann. Nach langem Ringen entschliesst er sich, seiner Berufsethik und dem hohen persönlichen Risiko zum Trotz, seinerseits den Mord zu decken: Er veranlasst den Abschluss des Verfahrens, Jonas Lauretz wird als verschollen erklärt. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 697 S. Standort: $L Knit
Inhalt: In dem 2. Roman des 1971 geborenen Autors wird der Bummel durch einen Supermarkt zu einem Sinnbild unserer Konsumgesellschaft, aber auch zu einem Sinnbild des eigenen Lebens des Ich-Erzählers. Systematik: $L-G Umfang: 158 S. Standort: $L Wagn ISBN: 978-3-498-07368-8
Inhalt: Hauptakteure dieser nicht erfundenen Geschichte von Liebe, Gewalt und Tod sind eine Journalistin und ein junger Intellektueller spanischer Herkunft, deren mögliches Glück im gemeinsamen Unglück und Kampf gegen die Diktatur begründet ist. Systematik: $L-G Umfang: 423 S. Standort: $L-Tb Alle / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-518-38235-6
Inhalt: Preis der Leipziger Buchmesse 2014 Preisträger; Deutscher Buchpreis 2014 - Nominierung
Fürstenfelde in der Uckermark: Am nächsten Tag will das Dorf feiern, doch in der Nacht vor dem Fest geschehen merkwürdige und bedrohliche Dinge: Die Kirchenglocken sind verschwunden, der Fährmann ist tot, aus dem Haus der Heimat sind alte Geschichten und Erinnerungen ausgebrochen ... Systematik: $L-G Umfang: 320 S. Standort: $L Stan ISBN: 978-3-630-87243-8
Inhalt: In trickreich angelegten Rückblicken aus der Gegenwart werden hier, aus der Perspektive kleiner Leute, tragikomische Wedungen und Geschichten um das 1913 errichtete Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig erzählt. Systematik: $L-G Umfang: 284 S. Standort: $L Loest / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-12533-8
Inhalt: Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stellen sich 3 Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Herkunft dieselben Fragen nach echten Gefühlen, emotionaler Nähe und kultureller Verwurzelung. Eigentlich, von außen gesehen, eine beneidenswerte Ehe zwischen der gut aussehenden, aus (klein-)bürgerlichen Kreisen stammenden jungen Frau und dem 40-jährigen reichen Unternehmer im Budapest der Vorkriegszeit einschließlich der im Großbürgertum verankerten gesellschaftlichen Stellung und einem komfortablen Leben ohne erkennbare Mängel. Wie so oft bei Marai offenbaren sich auch hier die beiden Protagonisten einem für den Leser unsichtbar bleibenden Partner in literarisch gekonnten, äußerst spannenden Monologen. Ilonka und Peter erweisen sich dabei als Menschen, die aneinander vereinsamen, weil sie die existenziellen Fragen des Zusammenseins ganz unterschiedlich beantworten. Der 3. Teil des Buches, der Monolog Judits, ursprünglich Hausmädchen bei Peters Eltern und nach Peters Scheidung dessen 2. Ehefrau, erklärt das Scheitern beider Ehen zugleich mit der verhängnisvollen Bindung an die gesellschaftlichen Konventionen. (Helga Glaas) Schlagworte:Belletristische Darstellung, Bürgertum, Europäische Union, Geschichte 1939, Ungarn Systematik: $L-G Umfang: 460 Seiten Standort: $L Marai ISBN: 978-3-492-04485-1
Inhalt: Der 1933 im Exil erschienene Roman berichtet vom Schicksal der jüdischen Familie Oppermann aus Berlin, die nach der Mactergreifung von den Nazis verfolgt wird.
Lizenz d. Aufbau-Verl., Berlin u.a. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 375 S. Standort: $L Feuch / Historisches ISBN: 978-3-7844-1895-7
Inhalt: Handlungs- und personenreicher Roman aus deutschen Emigrantenkreisen in Paris (1935). Im Mittelpunkt des Geschehens stet die Entführung eines jüdischen Journalisten durch die Nazis der unter dem Druck der weltweiten Proteste aus dem KZ entlassen werd
Lizenz d. Aufbau-Verl., Berlin u.a. Schlagworte:Belletr. Darstellung, Emigration, Exil, Historisches Systematik: $L-G Umfang: 808 S. Standort: $L Feuch / Historisches ISBN: 978-3-7844-1874-2
Inhalt: "Die Erzählung entstand 1979 und beschreibt die Zeit Ende der siebziger Jahre, in der Staatssicherheitsbeamte wochenlang bei uns vor dem Haus standen." (Christa Wolf). (DDR-Lizenz)
Inhalt: Das Ehepaar Rosemarie und Bernward Hopsten sonnt sich im öffentlichen Glanz der feinen Gesellschaft von Frankfurt am Main. Als sich Bernward in die Frau seines Freundes verliebt, wird mit Bekanntwerden der Liäson das Leben beider Familien und das der Kinder völlig durcheinandergewirbelt.
Inhalt: Der einzige Roman von Harper Lee, aus der Sicht eines siebenjährigen Mädchens erzählt, ist ein leidenschaftliches Plädoyer für Zivilcourage sowie Toleranz und ein Klassiker der Südstaaten-Literatur. Inhalt: Schauplatz ist Macomb County in Alabama während der Depression in den frühen 1930er Jahren. Wohl behütet wächst Jean Louise »Scout« Finch mit ihrem Bruder Jem bei Rechtsanwalt Atticus Finch auf, der nach dem frühen Tod seiner Frau ganz für seine Kinder da ist. Trotzdem spüren alle drei den Rassenhass im tiefen Süden der USA, besonders als Atticus die Verteidigung des Farbigen Tom Robinson übernimmt. Tom soll die Tochter eines weißen Bauern vergewaltigt haben, beteuert jedoch seine Unschuld. Bereits im Vorfeld des Prozesses sehen sich Atticus und seine Kinder zahlreichen Anfeindungen der »ehrwürdigen« Bürger ausgesetzt, die nicht verstehen können, dass man einen »Nigger« überhaupt verteidigt. Aber Atticus ist von dessen Unschuld überzeugt, doch sein Klient wird ermordet. Aufbau: Der Roman stellt zwei unterschiedliche Moralcodes gegenüber. Die archaischen Überlegenheits- und Abgrenzungsgefühle der weißen Kleinstädter brechen in offenen Rassenhass aus, als das größte aller Vorurteile erfüllt scheint: dass Schwarze weiße Frauen und Mädchen vergewaltigen. Diese »Moral«, das Thema vieler Südstaaten-Autoren, verkörpert am stärksten die verbohrte Tante Alexandra, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Eine andere Moral vertritt Anwalt Atticus, ein toleranter und aufrechter Mensch, die ruhige Stimme der Vernunft in einer Umgebung aus Angst, Hass und Gewalt. Atticus, eine demokratische Figur, vertritt jeden unabhängig von Rasse oder sozialem Status und versucht sogar jene zu verstehen, die ihm fremd sind. Um die Demütigung von Schwarzen nachvollziehen zu können, erklärt er seiner Tochter Scout, müsse man eine Weile in ihre Haut schlüpfen. Scout wird bald die neue Südstaatenfrau im Sinne der Autorin verkörpern - stark, selbstbewusst und tolerant. Ein geschickter literarischer Kunstgriff von Lee ist ihre bewusst eingesetzte Strategie des Scheins. Viele Figuren sind nicht so, wie sie beim ersten Hinsehen wirken. Indem der Leser hinter die Gerüchte und Vorurteile der Kleinstädter blickt, erkennt er nicht nur den wahren Charakter der Figuren, sondern auch seine eigenen Ressentiments. Wirkung: Das Buch erhielt 1961 den Pulitzerpreis, die höchste literarische Auszeichnung der USA, und wurde in rund 25 Sprachen übersetzt. Bereits 1962, zwei Jahre nach Erscheinen, drehte Robert Mulligan die Verfilmung, die drei Oscars erhielt, darunter einen für Hauptdarsteller Gregory Peck als Rechtsanwalt Finch. B. B. Schlagworte:Alabama, Hass, Mohr, Neger, Rassendiskriminierung, Rassenkonflikt, Rassismus, Schwarze, Schwarze Menschen, Schwarze Rasse, Schwarzer, USA, Weiße Systematik: $L-G Umfang: 462 S. : Ill. Standort: $L Lee
Inhalt: Der nach 5-jähriger Haft entlassene Willi Kufalt versucht verzweifelt, wieder Anschluß an die Gesellschaft zu finden. Falladas (autobiografischer) großer Gefängnisroman erschien erstmals 1934. Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 612 S. Standort: $L Fall / Historisches ISBN: 978-3-939716-66-2
Inhalt: An die Gebrauchsprosa der berühmten Espede-Reden anknüpfend, thematisiert Grass hier das Dilemma des Intellektuellen in dieser Zeit und den scheinbaren Stillstand des Fortschritts.
Werke Flegeljahre. Schmelzles Reise nach Flätz. Dr. Katzenbergers Badereise. Leben Fibels ... (Band Bd. 3) Hanser, München [u.a.] (1986)
Standort: $L Paul
Inhalt: Die Schule der Diktatoren. Zu treuen Händen. Leben in dieser Zeit. Münchhausen. Peter Pan u.a. Systematik: $L-G Umfang: 927 S. Standort: $L-G Kaes
Inhalt: Mit seiner Novelle über die Freundschaft zwischen dem namenlosen Schriftsteller und seiner jungen Nachbarin Holly Golightly auf der Upper Eastside von New York, die 1958 erschien, war Truman Capote seiner Zeit um Jahre voraus. Seine beiden Hauptfiguren verkörperten einen neuen Typus Großstädter, der bald schon eine Revolution anzetteln sollte, die bis heute im Gange ist. Es war der Aufstand der jungen Kosmopoliten gegen die Konventionen des bürgerlichen Lebens, allen voran gegen die traditionellen Familienstrukturen und geordneten Biografien. Radikal war damals vor allem die unverhohlene Sexualität, mit der Capote seine Figuren ausstattete. Der namenlose Erzähler war ein Homosexueller. Die achtzehnjährige Holly Golightly verdiente sich ihr Geld als Prostituierte. In Blake Edwards Verfilmung mit Audrey Hepburn und George Peppard wurden diese Details drei Jahre später sorgsam ausgespart und die Handlung aus den letzten Kriegsjahren in die damalige Gegenwart verlegt, weswegen sich Truman Capote von dem Film auch immer distanzierte. Denn was der Film da romantisierte, war letztlich ein gesellschaftlicher Bruch. Sicher, da ist die moralisch-nihilistische Pointe des Buches, die vom Drehbuch sogar zum moralisch korrekten Happy End umgedichtet wurde. Doch schon der Titel verriet Truman Capotes Verachtung für die Bürgerlichen, denn er beruhte auf einer Anekdote, die unter Capotes Freunden und Bekannten zirkulierte. Demnach antwortete ein Tourist aus der Provinz auf die Frage eines New Yorkers, welches der großartigen Restaurants seiner Stadt er denn gerne besuchen wollte, mit dem Satz: "Lassen Sie uns doch zum Frühstück zu Tiffany's gehen." Für Capotes Hauptfigur Holly Golightly wird das Frühstück beim teuren Juwelier zum Symbol für die verlorenen Sicherheiten des bürgerlichen Lebens. Sie fühle sich dort zu Hause, sagt sie. Und meint damit den unerreichbaren Wohlstand eines Lebens, das ihr immer verschlossen bleiben wird. Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L-G Capo / Magazin (Doppelstück) ISBN: 978-3-0369-5159-1
Inhalt: Nach dem Tod seiner Mutter soll der 13-jährige Joel Knox zu seinem Vater ziehen, für ihn ein völlig Unbekannter. Als er in Alabama auf dem Land ankommt, findet er auf dem riesigen, verfallenen Anwesen nur seine missmutige, spröde Stiefmutter Miss Amy und seinen verdorbenen Cousin Randolph vor, die wie Gespenster durch das geheimnisvolle Haus geistern - von seinem Vater fehlt weiterhin jede Spur. Der Roman war, sagte Capote, sein ¯Versuch, Dämonen auszutreiben®, sein eigener Vater blieb Zeit seines Lebens ein Phantom. Mit der Veröffentlichung der halluzinatorisch anmutenden Begegnung eines Jungen mit einer sonderbaren Erwachsenenwelt katapultierte sich der damals 24-jährige Truman Capote 1948 augenblicklich in die erste Schriftstellerliga - die Kritiker rühmten ihn als Ausnahmetalent und machten aus dem Umschlagfoto des mädchenhaft hübschen Debütanten, auf dem er in verführerischer Unschuld in die Kamera schaut, einen kleinen Skandal. Systematik: $L-G Umfang: 252 S. Standort: $L-G Capo ISBN: 978-3-0369-5158-4
Inhalt: Die Grasharfe spielt im Süden der USA und handelt von den beiden Schwestern Verena und Dolly und ihrem Neffen Collin. Nach einem Streit verbarrikadieren sich Dolly und Collin in einem Baumhaus. Sie erhalten überraschend Hilfe vom alten, listigen Richter Charlie Cool ... Systematik: $L-G Umfang: 186 S. Standort: $L-G Capo ISBN: 978-3-0369-5160-7
Inhalt: Truman Capotes Erzählungen handeln von Heimatlosen und Verirrten, von Aussenseitern und Sonderlingen. Ein unbestechlicher Sinn für Realitäten, das Gespür für psychologische Zwischentöne, ohne jedoch zu psychologisieren, und eine ausgeprägte Empfänglichkeit für Hauch und Schimmer des Romantischen machen den Zauber dieser Kurzgeschichten aus. Systematik: $L-G Umfang: 444 S. Standort: $L-G Capo ISBN: 978-3-0369-5162-1
Inhalt: Mit dem Erscheinen von Erhörte Gebete, einer bissigen Abrechnung mit den Schönen und Reichen, findet die Truman Capote-Werkausgabe bei Kein & Aber nun ihren Abschluss. Das Buch sollte sein Opus magnum werden, doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist es sein vielleicht konsequentestes Werk, eine schonungslose Untersuchung der internationalen Jetset-Szene. Mit dem kühlen Blick des Chronisten beschreibt er die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als erste Kapitel des Romans in Esquire abgedruckt wurden, erkannten sie, dass dieses Schoßhündchen auch zubeißen konnte. Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse, von Seitensprüngen bis zum vertuschten Mord, schwarz auf weiß nachzulesen. "Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein", bemerkte einst Somerset Maugham. Truman Capote entschied sich schließlich für Letzteres. Und bescherte der Nachwelt mit diesem letzten Werk ein Stück große Literatur. "Dieses Buch war die interessanteste Erfahrung meines Lebens, ja sie hat tatsächlich mein Leben verändert und auch meine Einstellung zu fast allem - es ist ein großes Werk, und selbst wenn ich scheitere, wird mir etwas gelungen sein." Truman Capote an Newton Arvin Systematik: $L-G Umfang: 230 S. Standort: $L-G Capo ISBN: 978-3-0369-5164-5
Inhalt: Die Reportagen, Porträts und Reiseskizzen eines Rastlosen - nie war Truman Capote so nah am Leben, an den Menschen und ihren Geheimnissen. Ob Haiti, Tanger, Italien oder Brooklyn, ob Marlon Brando, Humphrey Bogart oder Marilyn Monroe - mit Scharfsinn und freimütiger Neugier begegnet Truman Capote in diesem Buch den interessantesten Orten und Menschen. Dank seinem Gespür für seine Gesprächspartner und ihre Geschichten gelingt es ihm immer wieder, ihre verborgenen Seiten zu enthüllen. Die Klassiker "Kaltblütig", "Frühstück bei Tiffany" oder "Andere Stimmen, andere Räume" sind die Fixsterne in Capotes Werk, doch ebenso glanzvoll sind diese kurzen Prosatexte: Reportagen, Konversationsporträts, Reiseberichte, Stories. Sie enthalten alles, was den Schriftsteller Capote ausmacht - die Melancholie, die Beobachtungsgabe, perfekte Dialoge und eine glühende Liebe zum echten Leben. So bieten sie einen Querschnitt durch alle Schaffensperioden und zeigen die ganze Stilbreite Capotes. "Ein unvergleichlicher Stilist und Unterhalter, mit einem superben, beinahe absoluten Gehör für Dialoge." The New York Times Book Review Schlagworte:Capote, Truman, Reportage Systematik: $L-G Umfang: 904 S. Standort: $L-G Capo ISBN: 978-3-0369-5163-8
Inhalt: Vor ihr liegt ein Sommer, in dem sie einen ganzen Kontinent zwischen sich und ihrer Familie weiß: Während ihre Eltern nach Europa segeln, bleibt die 17-jährige Grady McNeil allein zurück in einem New York ohne Aircondition, aber vielen Versprechen. Grady kann tun und lassen, was sie will. Und sie will eine Menge, bloß sich noch nicht in die reiche, feine Gesellschaft einfädeln, die sie nur müde macht. So verliebt sie sich in Clyde, einen jüdischen Jungen aus Brooklyn, der, zurück aus dem Krieg, als Parkplatzwächter arbeitet. Es ist ihr egal, dass sich ihre Mutter einen anderen Schwiegersohn erträumt - eine standesgemäße, sichere Partie. Doch ein komfortables, risikoloses Leben ist das Letzte, was Grady interessiert. Sie schwirrt durch diese heißen Monate mit Clyde und seinen Kumpeln - erfüllt von einer Sehnsucht nach einer Welt mit lauter Unbekannten, wo nichts festgeschrieben ist und immer noch ein letztes Rätsel zu lösen bleibt. Truman Capote wurde am 30. September 1924 in New Orleans geboren, wuchs in den Südstaaten auf und arbeitete in den verschiedensten Berufen. Mit neunzehn Jahren erhielt er für seine Kurzgeschichte "Miriam" den O.-Henry-Preis. 1948 erschien sein Roman "Andere Stimmen, andere Räume", der als das sensationelle Debüt eines literarischen Naturtalentes gefeiert wurde. Es folgten 1949 die Kurzgeschichtensammlung Baum der Nacht, 1950 die Reisebeschreibung Lokalkolorit, 1951 der Roman Grasharfe. Truman Capote starb 1984 in Los Angeles. Ende 2004 wurde in einem alten Pappkarton sein tatsächliches Debüt entdeckt, "Summer Crossing" (Sommerdiebe), das er mit gerade mal neunzehn Jahren geschrieben hatte und von dem man ein halbes Jahrhundert lang glaubte, Capote habe es vernichtet. »Das Buch bricht irgendwie leicht und luftig ab.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 145 S. Standort: $L Capo ISBN: 978-3-0369-5157-7
Inhalt: Inhalt: Das Stundenbuch, S. 5 Das Buch der Bilder, S. 123 Neue Gedichte, S. 235 Der Neuen Gedichte anderer Teil, S. 311 Requiem, S. 399 Das Marien-Leben, S. 421 Duineser Elegien, S. 439 Die Sonette an Orpheus, S. 483 Anhang, S. 533 Systematik: $L-G Umfang: 563 S. Standort: $L Rilke
Inhalt: "... triffst du nur das Zauberwort": Die Gedichte und Erzählungen von Joseph von Eichendorff haben - weit über die Anhänger romantischer Poesie hinaus - zu allen Zeiten die Leser begeistert: unter seinen Verehrern sind so unterschiedliche Köpfe wie Heinrich Heine und Theodor Fontane, wie Theodor W. Adorno und Eckhard Henscheid. Die Ausgabe enthält das gesamte lyrische Werk, den Roman "Ahnung und Gegenwart" sowie den "Taugenichts" und drei weitere Novellen. Sorgfältig annotiert, mit Nachwort und Zeittafel, ist eine Zusammenstellung entstanden, die den ganzen Dichter Joseph von Eichendorff zeigt. Systematik: $L-G Umfang: 1062 Seiten Standort: $L Eich ISBN: 978-3-446-20846-9
Inhalt: Der ehemalige Kleinverleger Reither und die literarisch ambitionierte Leonie Palm begegnen sich am Alpenrand. Sympathie und Seelenverwandtschaft bewegen die beiden zu einer italienischen Reise mit kurzem Glück am Meer, bis sie von der Realität eingeholt werden.
Inhalt: 30 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ist Brigitte Schwaigers Debütroman ein nach wie vor aktuelles Plädoyer wider die provinzielle Bürgerlichkeit. Das Buch zählt zu den unbestrittenen Klassikern der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dessen Thematiken an Aktualität nichts eingebüßt haben. Die provinzielle Bürgerlichkeit ihres Elternhauses prägt das Leben der Ich-Erzählerin. Die frühe Heirat mit Rolf bringt keinen Ausweg sondern führt zu einer weiteren Einengung ihrer persönlichen Freiheit. Es folgen eine Affäre, Abtreibung, Depression und Scheidung. Die scheinbare Banalität der Themen bekommt durch den Scharfblick der Autorin etwas Exemplarisches. Es entwickelt sich eine Sozialkritik ohne erhobenen Zeigefinger, ein literarisches Meisterstück ohne prätentiöse Verbrämungen. Ein Buch zum Entdecken österreichischer Literatur und zum Wiederentdecken einer großen Autorin. Systematik: $L-G Umfang: 167 S. Standort: $L Schwa
Inhalt: Bernd Willenbrock, ehemals Ingenieur in einem DDR-Betrieb, führt in Berlin einen Gebrauchtwagenhandel. Er ist ein sympathischer Mann im besten Alter. Sein Leben verläuft in geordneten Bahnen. Die Ehe mit einer Boutiquebesitzerin funktioniert ohne Probleme. Von seinen Treffen mit attraktiven Kundinnen bekommt die Gattin nichts mit. Doch dann beginnen die Sicherheiten der bürgerlichen Existenz wegzubrechen - erst unmerklich und dann unübersehbar. Mehrmals verschwinden von seinem Geschäftsparkplatz Autos, ohne dass die Diebstähle aufgeklärt werden können. Als schließlich Willenbrock selbst Opfer eines brutalen Überfalls wird, ist sein Sicherheitsbedürfnis erschüttert. Die Erfahrung der Wehrlosigkeit verändert seinVerhältnis zum Rechtsstaat. Hatte er bisher Waffenliebhaber stets verachtet, besorgt er sich nun mit Hilfe eines russischen Kunden einen Revolver. Eine Zeitbombe beginnt zu ticken. Systematik: $L-G Umfang: 318 S. Standort: $L Hein ISBN: 978-3-518-41155-1
Inhalt: Als Fürst Nechljudow als Geschworener an einer Gerichtsverhandlung in Moskau teilnimmt, erkennt er in der Prostituierten Katjuscha Maslow, die eines Giftmordes angeklagt ist, eine Freundin seiner Jugend. Vor acht Jahren hat er sie auf dem Gut seiner Tante verführt und dann verlassen. Nun will er seine Tat sühnen: er bietet ihr an, sie zu heiraten und ihr nach Sibirien zu folgen. "Auferstehung" - Tolstois letzter großer Roman - ist ein Werk von hohem moralischen Anspruch und überwältigender psychologischer Meisterschaft. Leo Tolstoi (1828-1910) entstammte einem alten russischen Adelsgeschlecht. Nach ausgedehnten Reisen durch Europa zog er sich auf sein Familiengut zurück und schrieb dort seine großen Werke. Unter dem Eindruck Rousseauscher Ideen verurteilte er Kultur und Zivilisation als das natürlich Menschentum verfälschende Elemente. Werke u.a.: "Krieg und Frieden", "Anna Karenina", "Die Kreuzersonate", "Meine Beichte".
Aus d. Russ. übers. Systematik: $L-G Umfang: 586 S. Standort: $L Tols ISBN: 978-3-538-05218-5
Inhalt: Die unterhalb des Hradschin gelegene Prager Kleinseite im 19. Jahrhundert ist Schauplatz dieser humorvollen und hintergündigen Geschichten (Erstausg.: 1878).
Aus d. Tschech. übers. Systematik: $L-G Umfang: 299 S. : Ill. Standort: $L Neru ISBN: 978-3-538-06593-2
Inhalt: Die junge Stella soll ein Jahr bei einer befreundeten Familie verbringen. Als sie sich in den selbstsüchtigen Ehemann dr Freundin verliebt, kommt es zur Katastrophe. Schlagworte:Familie Systematik: $L-G Umfang: 72 S. Standort: $L Haus ISBN: 978-3-546-44188-9
Inhalt: Familiensaga und zugleich ein Roman über die Schwierigkeit, einen Mörder zu finden oder den Mann fürs Leben. Im Mittelpunkt steht die erfolgreiche Schriftstellerin Ruth Cole aus Long Island, die in ihrem Privatleben jedoch vom Pech verfolgt wird. Systematik: $L-G Umfang: 761 Seiten Standort: $L-Tb Irving / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-23300-1
Über alles ein Lese- und Bilderbuch mit Satiren, Humoresken, Fabeln, Märchen, Erzählungen, Texten, Gedichten, Bildge Haffmans, Zürich (1994)
Standort: $L Gern
Inhalt: Eine systematisch geordnete Auswahl aus den Werken des beliebten deutschen Humoristen. Systematik: $L-G Umfang: 479 S. : Ill. Standort: $L Gern ISBN: 978-3-251-00247-4
Inhalt: Der neue Prosa-Band von Hans Magnus Enzensberger (geb. 1929) enthält 99 Miniatur-Porträts deutschsprachiger wie internationaler Schriftsteller, die alle - auf ganz unterschiedliche Weise - die Kriege und die Diktaturen des 20. Jahrhunderts überlebt haben.
Inhalt: 7 Reiseerzählungen des berühmten Romanciers, die gesellschaftliche Rituale kritisch beleuchten und dabei das Menschliche - Allzumenschliche sichtbar machen.
Nach dem Erfolg seines letzten Romans "Fundbüro" bei Kritik und Lesepublikum legt der inzwischen 78-jährige Erfolgsschriftsteller und einflussreiche Repräsentant der deutschen Nachkriegsliteratur ein schmales Bändchen mit Reiseerzählungen vor, die humoristisch pointiert und vergnüglich zu lesen sind. Obwohl die kleinen Erlebnisskizzen aus unterschiedlichen Schaffensphasen stammen, wirken sie in ihrem behaglichen Plauderton und ihrer farbigen Sprachgestalt wie aus einem Guss. Ob Lenz die Eigentümlichkeiten einer jütländischen Kaffeetafel beschreibt, einen Farmbesuch in Wyoming oder den schweißtreibenden Aufenthalt in einer finnischen Gemeinschaftssauna - immer gelingt es ihm, eine Situation plastisch zu machen und gesellschaftliche Rituale zu ironisieren, ohne dabei die Menschen zu karikieren und ihnen ihre Würde zu nehmen. Schlagworte:Anthologie, Erzählung, Reise Systematik: $L-G Umfang: 106 S. Standort: $L Lenz / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-13436-1
Inhalt: Der 60-jährige Paul Rayment verliert bei einem Fahrradunfall ein Bein und muss nun in Zeitlupe auf Krücken durchs Leben gehen. Er verliebt sich in die junge Krankenpflegerin Marijana, doch dann tritt eines Tages Elizabeth Castello in sein Leben und stellt es erneut auf den Kopf. Als "slow man" stakst der 60-jährige Paul Rayment durch seinen Wohnung, nachdem ihm wegen eines Verkehrsunfalles ein Teil seines Beines oberhalb des Knies amputiert werden musste. Nur dank der tatkräftigen Hilfe seiner Pflegerin, der nach Australien eingewanderten Kroatin Marijana, versinkt er nicht in grenzenlosem Selbstmitleid, sondern erhält durch Gymnastik ein wenig Beweglichkeit; mehr noch, er verliebt sich in die verheiratete Frau, will sogar ihrem Sohn einen Aufenthalt an einem Elitecollege finanzieren. Eigentlich könnte nun die Story harmonisch weitergehen, doch da taucht plötzlich Elizabeth Costello, Hauptperson von Coetzees gleichnamigen Roman, auf und bringt durch ihre respektlosen Fragen und ihr beinahe unverschämtes Verhalten Pauls mühsam gezimmertes neues Selbstverständnis ins Wanken. Ein beeindruckender, scharfsinniger Roman über Alter und Liebe mit grandiosen Dialogen zwischen Rayment und Costello, nicht ohne eine gewisse feine Komik. Systematik: $L-G Umfang: 301 S. Standort: $L Coet ISBN: 978-3-10-010833-3
Inhalt: Florenz um 1900: Die junge Lucy lernt in einer Pension George Emerson kennen und verliebt sich. Mit ihrer Rückehr nach England aber scheint auch George vergessen. Cecil, ein junger Snob hält um ihre Hand an. Da tritt George erneut in ihr Leben. Florenz um 1900: Ziel jedes reiselustigen und bildungshungrigen Engländers. Auch die junge Lucy Honeychurch wird nach Italien geschickt - allerdings in Begleitung ihrer Cousine Charlotte, die sehr darauf achtet, daß Lucy vom sinnlichen Charme des Südens unberührt bleibt. Doch dann erregt der junge, unkonventionelle George Emerson Lucys Aufmerksamkeit, und Charlotte hat alle Hände voll zu tun, die aufkeimende Liebesbeziehung zu unterbinden... Schlagworte:Historisches Systematik: $L-G Umfang: 327 Seiten Standort: $L-G Fors / Historisches ISBN: 978-3-596-90577-5
Inhalt: Wenn sich Dr. Daruwalla aus Bombay nicht gerade vergeblich bemüht, Blutproben von Zwergen in indischen Zirkussen zu sammeln, denkt er im Golfclub darüber nach, wer der Mörder eines ehrenwerten Clubmitglieds sein könnte.
Aus dem Amerik. übers. Systematik: $L-G Umfang: 970 S. Standort: $L Irvi ISBN: 978-3-257-06070-6
Inhalt: Mit diesem Roman ist Colum McCann nicht nur ein beeindruckendes Frauenporträt gelungen, "Zoli" ist auch ein groß angelegtes Panorama des Europas in der Zeit des Kalten Krieges. Zoli Lackowa ist Roma, geboren und aufgewachsen vor dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Bratislava. Sie überlebt den Holocaust in einem Versteck im Wald und lernt dort, höchst ungewöhnlich für eine Roma der damaligen Zeit, lesen und schreiben. In der kurzen politischen Aufbruchsstimmung nach dem Sieg über die Nazis, beginnt sie - beobachtet von dem jungen Iren Stephen Swann, der sich sofort in sie verliebt - die Gesänge ihres Volkes aufzuschreiben und ihre Erfahrungen in Gedichten festzuhalten. Die tschechoslowakische Regierung versucht sie als Büttel für die Sesshaftmachung der Roma und die "völkerverbindenden" Gedanken des Sozialismus zu vereinnahmen, woraufhin ihre Sippe sie verstößt. Colum McCann wurde 1965 in Dublin geboren. Er arbeitete als Journalist, Farmarbeiter und Lehrer und unternahm lange Reisen durch Asien, Europa und Amerika. Für seine Erzählungen erhielt McCann, der heute in New York lebt, zahlreiche Literaturpreise, unter anderem den Hennessy Award for Irish Literature sowie den Rooney Prize. »Das ist ein ganz großartiges Buch: frei, grausam, wild, schön, ernst. Es hat eine unbändige Erzählkraft, eine große Sprache.« Elke Heidenreich Systematik: $L-G Umfang: 381 S. Standort: $L McCan ISBN: 978-3-498-04489-3
Inhalt: Melville's berühmter Roman vom todesmutigen Kampf des Kapitän Ahab gegen den weißen Wal Moby Dick steht mit seiner vielchichtigen Metaphorik für den Kampf des Menschen mit der Natur und gegen die Natur schlechthin. Schlagworte:Abenteuer, Historisches Systematik: $L-G Umfang: 639 S. Standort: $L Melv / Historisches ISBN: 978-3-546-46479-6
Inhalt: Triumphe und Niederlagen im Leben der Menschen zwischen Leipzig und Berlin spiegeln sich in der Geschichte des Schriftsellers G. Haas - er versucht alles, sich eine Westreise zu erzwingen - und seiner Familie. Systematik: $L-G Umfang: 285 S. Standort: $L-G Loest ISBN: 978-3-455-04521-5
Inhalt: In Zärtlich ist die Nacht sieht Fitzgerald sein Schicksal voraus. Er schildert den Zerfall des Psychiaters Dick Diver. Es ist ein Dasein zwischen Cote d'Azur, Rom und Zürich, in Hotels, Bars, inmitten von Filmstars, Adligen und Millionären. Diver handelt als Arzt, wo er als Mensch handeln sollte, und als Wissenschaftler, wo er als Gatte empfinden sollte. Es ist die Seelenforschung eines Isolierten."Die Geschichte Scott Fitzgeralds ist die Geschichte einer Epoche der USA, und wie es vom Bild des Glanzes zu dem des Verfalls kommen konnte, erklärt sich vor allem aus den Gesetzen, die in diesem Land für Kunst und Künstler galten. Fitzgerald inkarniert, begleitet und beschreibt den Weg der USA aus naivem, unerschütterlichem Selbstbewußtsein ins selbstzerstörerische, neurotische Amerika unserer Zeit. Wenn Thomas Mann sagte: Wo ich bin, da ist deutsche Kultur, hätte Fitzgerald behaupten können: Die Position des amerikanischen Traums bestimme ich." (Süddeutsche Zeitung) Systematik: $L-G Umfang: 386 S. Standort: $L-G Fitz / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-257-21119-1
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