Inhalt: In kaum einem anderen Werk Klaus Manns leuchtet seine Beobachtungsgabe so strahlend wie in dieser Autobiografie. Jahrelang mäanderte der Schriftsteller durch die Welt, erst auf einer ausgedehnten Reise mit seiner Schwester Erika, später als Exilant im Zickzackkurs durch Europa und Amerika. Er war ein Getriebener, stets auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Auf seinen Reisen schrieb und arbeitete er wie besessen und lernte die großen Schriftsteller seiner Zeit kennen. Damit gewährt Manns Autobiografie einen tiefen Einblick in das kulturelle Leben der 20er-Jahre und in die Jahre im Exil - einfühlsam gelesen von Ulrich Noethen. Umfang: 796 Min. ISBN: 978-3-7424-0335-3
Inhalt: Klaus Manns Mephisto, der den Zusatztitel Roman einer Karriere trägt, setzt sich in einzigartiger Weise mit der Position des Künstlers zur Zeit des deutschen Nationalsozialismus auseinander. Mit seinem Protagonisten Hendrik Höfgen führt Mann einen von übersteigertem Ehrgeiz getriebenen Schauspieler vor, der um seiner Karriere willen einen Pakt mit dem Bösen eingeht. Darüber hinaus entwirft der Autor ein Bild von der Situation der exilierten Intellektuellen. Mephisto ist als Künstler- und Zeitroman und nicht zuletzt auch als Schlüsselroman lesbar. Er wird als wichtiges Dokument der Exilliteratur gewertet. Entstehung: Unterstützt vom Amsterdamer Querido Verlag nahm Mann den Vorschlag seines Kollegen Hermann Kesten (1900-96) auf, eine politische Satire über Gustaf Gründgens (1899-1963), Schauspieler und Intendant des Berliner Staatsschauspiels, zu schreiben. Ehemals mit Gründgens befreundet, beobachtete Mann dessen Werdegang seit Jahren mit einer Mischung aus Faszination und Hass. Obwohl Mann - auch um den Blick auf die literarische Dimension des Werkes zu richten - stets betonte, die Personen des Romans stellten Typen und nicht Porträts dar, ist die Orientierung an außerliterarischen Vorbildern unverkennbar. Inhalt: Im Jahr 1936 beginnend, zeigt der Roman Höfgen als umjubelten Günstling des nationalsozialistischen Regimes auf der Geburtstagsfeier des preußischen Ministerpräsidenten. Retrospektiv wird die Geschichte dieser Karriere nachgezeichnet. Nach schauspielerischen Erfolgen in Hamburg bekommt Höfgen Ende der 1920er Jahre ein erstes Engagement am Berliner Staatstheater. Seine Bekanntheit steigert sich stetig und in der Rolle des Mephisto wird er zum Star. Zum Zeitpunkt der Machtergreifung befindet sich Höfgen im Ausland und befürchtet zunächst wegen seiner ehemaligen Mitarbeit in einem kommunistischen Kabarett nicht nach Deutschland zurückkehren zu können. Durch die Fürsprache einer Kollegin erlangt Höfgen dann aber das Wohlwollen des Ministerpräsidenten und setzt seine Arbeit in Berlin fort. Seine vitale Darstellung der mephistotelischen Figur wird für die Nationalsozialisten zu einer faszinierenden, ästhetisch überhöhten Darstellung des Bösen. Die eigene Situation klar reflektierend, erreicht Höfgen mit der Ernennung zum Intendanten und Staatsrat einen neuen Höhepunkt seiner Karriere. Ganz mit der Sorge um sein selbst empfundenes schauspielerisches Versagen in der Rolle des Hamlet beschäftigt, lehnt er am Ende des Romans in der Konfrontation mit einem kommunistischen Widerstandskämpfer jede politische Verantwortung ab und zieht sich voller Selbstmitleid auf seine Position als »gewöhnlicher Schauspieler« zurück. Wirkung: Der während des Dritten Reichs verbotene Roman wurde nach Kriegsende von westdeutschen Verlagen aus Angst vor dem Prozessrisiko abgelehnt. Als das Buch mit kleinen Veränderungen 1956 im Ostberliner Aufbau-Verlag erschien, versuchte Gründgens, der nach kurzer Inhaftierung bereits seit 1947 wieder eine Intendantenposition innehatte, den Verkauf in der Bundesrepublik zu behindern. 1963 gab die Nymphenburger Verlagshandlung Mephisto heraus, nachdem eine Klage von Gründgens' Adoptivsohn Peter Gorski zunächst abgewiesen wurde. 1966 wurde die Verbreitung des Romans gerichtlich verboten. Während im Ausland Übersetzungen erschienen, kursierte in Westdeutschland nur ein Raubdruck des Romans. Als er 1981 bei Rowohlt als Taschenbuch verlegt wurde, blieb eine erneute Klage aus und Mephisto führte monatelang die Bestsellerlisten an. Im selben Jahr wurde die Verfilmung von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer in Cannes mehrfach preisgekrönt und erhielt einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. 1979 hatte Ariane Mnouchkine mit dem Théâtre du Soleil bereits eine Bühnenfassung erarbeitet. A. K. Systematik: $L-G Umfang: 398 S. Standort: $L Mann
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