Inhalt: Schonungslos und selbstkritisch erzählt der Schriftsteller Erich Loest aus seinem Leben. 1926 im sächsischen Mittweida geboren, kam Loest über die Hitlerjugend zur NSDAP und nahm als junger Soldat, als sogenannter "Werwolf", am Zweiten Weltkrieg teil. 1947 trat er begeistert in die SED ein, wurde aber zehn Jahre später wegen angeblicher "konterrevolutionärer Gruppenbildung" zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Mit seiner Entlassung endet diese Autobiografie. Gelesen von Kurt Böwe ist "Durch die Erde ein Riss" eine beeindruckende literarische Chronik deutscher Zeitgeschichte. Umfang: 1129 Min.
Inhalt: Der Roman beleuchtet vor dem Hintergrund der Ereignisse, die 1989 zum Fall der Mauer und zur Kapitulation der DDR führten, die Geschichte einer Leipziger Familie. Sie spiegelt im Kleinen die Konflikte und Entwicklungen eines ganzen Volkes wider. »Der Riss, der die DDR bersten ließ, geht mitten durch eine Leipziger Familie.« Nikolaikirche gilt als einer der wichtigsten Romane der Wende. Entstehung: Ohne selbst an den Leipziger Demonstrationen teilnehmen zu können, verfolgte Loest die Ereignisse wie gebannt von Bonn aus, seinem Wohnort im Westen. Motiviert von Günter R Grass, nahm er sich des Themas an und begann kurz nach dem Mauerfall mit der Recherche, führte Gespräche mit dem Pfarrer der Nikolaikirche, forschte in Archiven. Inhalt: In den Mittelpunkt stellt Loest die Leipziger Familie Bacher und deren Schicksal bis zum Herbst 1989. Die politischen Ansichten der Bachers sind unterschiedlich, eine Situation, die immer häufiger zu internen Spannungen führt. Der hochdekorierte General der Volkspolizei, Albert Bacher, ist zu Beginn der Haupthandlung (1985) bereits ein Jahr tot, aber durch Rückblenden und Erinnerungen der Figuren ständig präsent. Die Witwe lebt in der schmerzlichen Erinnerung an einen mustergültigen Kommunisten, der durchaus verräterische Leichen im Keller hat, von denen die Familie nichts ahnt. Der Sohn Alexander tritt in die Fußstapfen des übermächtigen Vaters: Als Stasi-Hauptmann übt er sich, in der Hoffnung auf baldige Beförderung, mit der Observation von »Störern der staatlichen Ordnung«. Seine Schwester Astrid hingegen ist Architektin beim Leipziger Bauamt und beschließt, städtebauliche Unzulänglichkeiten nicht länger zu decken. Bis dato konform, stellt sie nun kritische Fragen, ohne dass Kollegen unmittelbaren Widerstand vermuten. Bei einem Sanatoriumsaufenthalt knüpft sie erste Kontakte zum Umfeld der Leipziger Nikolaikirche, dem Zentrum des geistigen Widerstands, sowie zu den Pastoren Ohlbaum und Reichenbork. Anhand der Personenkonstellationen aus Aufrührern und Angepassten, Helden und Nichthelden schildert Loest den hoffnungslosen Niedergang einer Stadt und schließlich den jämmerlichen Zusammenbruch eines Staates, der mit jener Ausweglosigkeit zeitlebens zu kämpfen hatte. Loest setzt retrospektiv die Geschichte keimender Opposition lange vor den Friedensgebeten an, bereits 1968 mit der Sprengung der Leipziger Universitätskirche: Eine Kirche stürzte in sich zusammen und gab den Blick auf St. Nikolai frei. »Es war, als ob man einer Hydra den Kopf abschläge, und sofort sprang ein anderer hoch.« Schließlich steuert die Handlung auf die historische Montagsdemonstration der 70 000 am 9. Oktober 1989 zu, für Loest das Datum der Wende. Wirkung: Nikolaikirche besticht durch eine prägnante Schlichtheit der Sprache. Loest verzichtet auf Pathos und Schwarzweißmalerei. Sein nüchterner Erzählstil, der trotzdem Raum für humorvolle kleinere Passagen lässt, wurde von der Kritik hervorgehoben. Das Buch wurde in Deutschland gleich nach Erscheinen ein Bestseller . Es trug ebenso dazu bei, den Autor im Westen des Landes bekannter zu machen. Die erfolgreiche zweiteilige TV-Adaption des Romans, an Originalschauplätzen entstanden, ist dabei eher auf die plakative Wirkung der teils dokumentarischen Bilder angelegt. R. M. Schlagworte:Familie Systematik: $L-G Umfang: 519 Seiten Standort: $L Loest ISBN: 978-3-9802139-8-1
Inhalt: In trickreich angelegten Rückblicken aus der Gegenwart werden hier, aus der Perspektive kleiner Leute, tragikomische Wedungen und Geschichten um das 1913 errichtete Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig erzählt. Systematik: $L-G Umfang: 284 S. Standort: $L Loest / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-423-12533-8
Inhalt: Triumphe und Niederlagen im Leben der Menschen zwischen Leipzig und Berlin spiegeln sich in der Geschichte des Schriftsellers G. Haas - er versucht alles, sich eine Westreise zu erzwingen - und seiner Familie. Systematik: $L-G Umfang: 285 S. Standort: $L-G Loest ISBN: 978-3-455-04521-5
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