Inhalt: Carsen McCullers (1917-1967) hatte mit ihrem Meisterwerk, das sie bereits 1940 veröffentlichte, in Amerika großen Erfolg. Darin schildert sie das Leben einiger Außenseiter in einer Kleinstadt in den Südstaaten, deren Schicksale bei dem taubstummen John Singer zusammenlaufen. Nachdem sein bester Freund in eine "Irrenanstalt" gebracht wurde, wird er Untermieter bei Familie Kelly, deren halbwüchsige Tochter Mick von einer Karriere als Pianistin träumt. Seine einsamen Abende verbringt Singer im Café New York und begegnet dort dessen Besitzer Biff Brannon, der resigniert in einer freudlosen Ehe lebt, Jack Blount, der vergeblich versucht, seine marxistischen Ideen unter die ausgebeuteten Arbeiter zu bringen und dem schwarzen Arzt Dr. Copland, der sich für die Rechte der Schwarzen einsetzt, aber von den eigenen Kindern abgelehnt wird. Sie alle finden in Singer einen verständnisvollen, gutmütigen und ernsthaften Zuhörer. Elke Heidenreich liest eines ihrer "Lieblingsbücher" mit ihrer natürlichen, einfühlsamen und doch zurückhaltenden Art und führt den Hörer langsam in den eindrucksvollen Südstaatenkosmos hinein.
Inhalt: Mit ihrem Roman Das Herz ist ein einsamer Jäger gelang der damals erst 23-jährigen Carson McCullers ein viel beachtetes Debüt als Schriftstellerin. Der unmittelbare Erfolg dieses Buchs, das die Anerkennung namhafter Kollegen und Kritiker fand und die junge Autorin zum Liebling der literarischen Szene New Yorks werden ließ, gründet vor allem in der gekonnten Verbindung einer realistischen Darstellung menschlicher Entfremdung mit einer ebenso zurückhaltenden wie poetischen Sprache. Inhalt: Im Mittelpunkt des Romans, der in einer Stadt »mitten im tiefen Süden« spielt, steht der taubstumme Graveur John Singer. Als sein ebenfalls taubstummer Freund Spiros Antonapoulos, mit dem er seit Jahren eine kleine Wohnung und einen in seiner Gleichförmigkeit durch nichts unterbrochenen Alltag teilt, in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wird, gerät das Leben Singers aus den Fugen. Er zieht aus der für ihn unerträglich gewordenen Wohnung aus und mietet ein Zimmer im Haus der fortwährend von Finanznöten geplagten Familie Kelly. Mit seinem ernsten, bescheidenen Wesen, seiner Klugheit und seiner Höflichkeit übt Singer eine magische Anziehungskraft auf die vier anderen Hauptfiguren des Romans aus. Zu ihnen gehört der grüblerische Cafébesitzer Biff Brannon, der sich aus einem freudlosen Dasein an der Seite seiner Frau Alice immer mehr auf den Posten des schweigsamen Beobachters zurückgezogen hat. In der Gesellschaft Singers scheint sich seine innere Distanz und Kommunikationslosigkeit in einer Art stillem Einverständnis aufzulösen. Auch die halbwüchsige Mick Kelly, die sich auf ihren einsamen Streifzügen durch die Umgebung eine Zukunft als Komponistin und Pianistin erträumt, fühlt sich von Singer verstanden. Ebenso ergeht es dem der Trunksucht verfallenen Streuner Jake Blount, der nach einem gefährlichen Alkoholexzess in Brannons Café von Singer wieder auf die Beine gebracht wird. Blount, der seine Mission in der Verbreitung marxistischer Ideen gefunden hat und Arbeiter zum Widerstand gegen die kapitalistische Ausbeutung aufruft, glaubt in Singer einen Seelenverwandten zu erkennen. Zu dessen regelmäßigen Besuchern gehört schließlich auch Benedict Copland, der sich neben seinem Beruf als Arzt für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung einsetzt, aber wegen seiner Strenge von den eigenen Kindern gemieden wird. Als Singer eines Tages erfährt, dass sein Freund Antonapoulos in der Klinik verstorben ist, verliert er jeden Lebensmut und begeht Selbstmord. Brannon, Mick, Copland und Blount, die weder etwas über seine Beziehung zu dem Griechen wussten noch seine Einsamkeit bemerkt haben, bleiben erschrocken und ratlos zurück. So beschreibt der Roman die rastlose Suche der Hauptfiguren nach einem Ausweg aus ihrer Einsamkeit. Durch den Tod Singers wieder auf sich selbst zurückgeworfen, beginnen Mick, Brannon, Copland und Blount schließlich, sich mit ihrem Dasein als Einzelgänger zu arrangieren. Blount begreift, dass er mit seinen Ideen an diesem Ort nichts bewirken kann und zieht weiter, um sich anderswo nützlich zu machen. Mick gibt ihre Hoffnungen auf ein Leben als Künstlerin auf und nimmt eine Arbeit in einem Warenhaus an. Während der an Schwindsucht schwer erkrankte Copland unbeirrt sein politisches Engagement fortsetzt, kehrt Brannon wieder in den gewohnten Alltag in seinem Café zurück. Wirkung: Das Herz ist ein einsamer Jäger wurde nach seinem Erscheinen von der begeisterten Kritik mit Werken von Fjodor R Dostojewski und William R Faulkner verglichen und die Autorin als Begründerin eines symbolischen Realismus bezeichnet. B. S. Systematik: $L-G Umfang: 352 S. Standort: $L McCul ISBN: 978-3-937793-33-7
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 04.05.2024, 12:16 Uhr. 1.088 Zugriffe im Mai 2024. Insgesamt 1.252.231 Zugriffe seit Juni 2003
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral