Inhalt: Als Trilogie "Das Kaiserreich" wollte H. Mann seine Romane "Die Armen", "Der Untertan" und "Der Kopf" verstanden wissen. Auch in "Die Armen" stehen D. Heßling, seine Fabrik und die Arbeiter im Mittelpunkt der zwischen 1912 und 1914 ablaufenden Handlung. "Der Kopf" spielt zwischen 1891 und 1917, im Milieu der bestimmenden Führungsschicht, in der Mann schon faschistische Züge bemerkte. Als Trilogie u.d.T. "Das Kaiserreich" wollte H. Mann seine 3 Romane "Die Armen", "Der Untertan", "Der Kopf" verstanden wissen. Den größten Erfolg hatte "Der Untertan". Der Roman "Die Armen" (1917) schließt zeitlich an den erst 1918 erschienenen "Untertan" an, auch hier stehen D. Heßling, seine Fabrik und die Arbeiter im Mittelpunkt der zwischen 1912 und 1914 ablaufenden Handlung. "Der Kopf" (1925) spielt zwischen 1891 und 1917, wählt eine völlig andere Umwelt, die der bestimmenden Führungsschicht, in der Mann schon faschistische Züge bemerkte. Ausführliches Nachwort. Wichtiger Beitrag zum Gesamtwerk H. Manns. Systematik: $L-G Umfang: 691 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-546-46276-1
Inhalt: Der Untertan von Heinrich Mann gilt als die schärfste Satire auf die machtverherrlichende, nationalistische Gesellschaft unter der Regierung von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941). Entstehung: Erste Notizen gehen bis auf 1906 zurück. Die kontinuierliche Arbeit am Roman fällt in die Zeit 1911/12-14. Abgeschlossen war er bereits Anfang Juli 1914, zwei Monate vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs. Ein Vorabdruck in der Illustrierten Zeit im Bild (ab 1. Januar 1914) musste vorzeitig abgebrochen werden, da, wie der Herausgeber an Mann schrieb, »im gegenwärtigen Moment nicht in satirischer Form an den deutschen Verhältnissen Kritik geübt werden könne«. 1916 erschien Der Untertan als Privatdruck; erst unmittelbar nach Kriegsende wurde der Roman veröffentlicht. Inhalt: In sechs Großkapiteln wird die Aufstiegsgeschichte des Kleinstadtpotentaten Diederich Heßling erzählt, der um 1870 geboren wird: ein symbolträchtiges Datum, das den Protagonisten als Repräsentanten der spätgründerzeitlichen Epoche erscheinen lässt. Im Zentrum der Lebensgeschichte Heßlings stehen die Jahre 1890-97. Diederich erfährt seine frühe Prägung als empfindsames Kind eines Kleinunternehmers, das in seiner Individualität gebrochen wird durch die als schrankenlos erfahrene Macht des Vaters und anderer »furchtbarer Gewalten« vom »lieben Gott« bis zum Schullehrer, denen das Kind Gehorsam leisten muss. Der Heranwachsende entwickelt gegenüber Machtpersonen autoritäre Unterwürfigkeit, gegenüber Schwächeren hält er sich aggressiv schadlos - der Untertan als sadomasochistischer Sozialtyp wird erzogen, nicht geboren. Mit seinem Studium der Chemie in der Reichshauptstadt Berlin vollendet sich das Untertanen-Profil Diederichs: Er wird Mitglied der Studentenverbindung der »Neuteutonen«, die ihn lehrt, sein Individual-Ich an das »große Ganze« von Wissenschaft, Korporation, Militär, Bürokratie, deutschnationaler Partei, Staatskirche und Monarchie abzutreten. Als glühender Monarchist kehrt Heßling aus Berlin in seine Heimatstadt Netzig zurück. Die Geschäftsübernahme der kleinen Papierfabrik seines verstorbenen Vaters gestaltet sich als bewusste Imitation des Regierungsantritts von Kaiser Wil- helm II. Es gelingt Heßling, durch Anpassung an den nationalen Zeitgeist, durch Intrigen, Denunziation und Betrug nicht nur seine Konkurrenten auszuschalten und die Papierfabrik hochzubringen, sondern auch politisch und ökonomisch die Macht in Netzig an sich zu reißen. Er wird Großaktionär einer Papier-Aktiengesellschaft und deren Generaldirektor, er schafft es, durch Manipulationen die Aktienmehrheit an sich zu bringen und seine eigene Fabrik ertragreich zu verkaufen, er kontrolliert die städtische Presse sowie die lokale Verwaltung und er wird so zur politisch einflussreichsten Person von Netzig. Sein sozialer Aufstieg vollendet sich auf der familialen Ebene. Er heiratet gezielt die begüterte Guste Daimchen und hat mit ihr drei Kinder, deren weitere Lebensgeschichte unschwer zu prognostizieren ist - der Weg des Untertanen wiederholt sich. Aufbau: Der negativen »Bildungs«- und Aufstiegsgeschichte des Deutschnationalen Heßling entspricht eine Abstiegsgeschichte - der Niedergang und die gesellschaftlich-ökonomische Deklassierung der durch die Tradition des bürgerlichen Liberalismus geprägten Honoratiorenfamilie Buck. Deren Seniorchef verkörpert als überlebender "Achtundvierziger" die politische Vorstellungswelt des revolutionären Bürgertums, während für seinen Sohn Wolfgang das altliberale Ethos der Volkssouveränität und der Sorge um das öffentliche Wohl nur noch Rhetorik darstellt. Als Gegenspieler Heßlings verachtet Wolfgang Buck eine Bourgeoisie, die ihre freiheitlichen Ursprünge verraten hat und reagiert darauf aber als Ästhet und Intellektueller. Er "durchschaut", wo der stramm-nationale Bourgeois-Bürger Diederich »blitzend, gesträubt und blond gedunsen« agiert. Der Roman arrangiert in analytischer Absicht Wirklichkeitsmaterial zu satirischen Wirklichkeitsbildern. Dabei geht es nicht um einen naturalistischen Abbildrealismus, sondern um eine Typisierung von Mentalitaten und sozialen Mechanismen, welche die Realität zur Kenntlichkeit entstellen. Wirkung: Der Roman wurde ein überwältigender Erfolg. Bis heute ist die Kritik an diesem satirischen »Bürgerspiegel« von konservativer Seite nicht abgerissen. Unter der Regie von Wolfgang Staudte wurde Der Untertan 1951 verfilmt. R. W. Systematik: $L-G Umfang: 496 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-10-047817-7
Inhalt: Der Roman (Erstausg.: 1905) von der unmöglichen Liebe und vom unaufhaltsamen Fall des gefürchteten Gymnasiallehrers war die Vorlage zu Sternbergs Filmklassiker von 1930: "Der blaue Engel" mit M. Dietrich. Systematik: $L-G Umfang: 257 S. Standort: $L Mann ISBN: 978-3-351-02202-0
Klassiker. Welten Der Untertan Hörspielbearbeitung ; Aufnahme des Westdeutschen Rundfunks 1971 Hörverlag, München (2001)
Standort: °e-hör Mann / Klassiker
Inhalt: Vor dem Ersten Weltkrieg: Der Papierfabrikant Hessling, nationalistisch und chauvinistisch eingestellt, ist ein geachteter und gefürchteter Mann. Seine Untertänigkeit den Behörden und dem Kaiser gegenüber macht ihn aber schleichend zu einer untragbaren Witzfigur. - Eine bissige Satire über Machtausübung und Unterwerfung. Aus heutiger Sicht einer der wichtigsten deutschen Nachkriegsfilme. Ein Klassiker nach dem Roman von Heinrich Mann. -
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