Inhalt: Zweimal in ihrem Leben, 1976 und 1998, war es "Amerikas letzter Intellektuellen" gelungen, den Krebs zu besiegen. Beim 3. Mal wandte sich ihr heroischer Lebenswille und die Bereitschaft, für ihr Überleben buchstäblich alles auf sich zu nehmen, auf grausame Weise gegen sie. Die letzten 9 Monate, vom 28.3. bis zum Tod am 28.12.2004, dokumentiert Susan Sontags 56-jähriger Sohn in einem persönlichen Essay. Was Rieff am Beispiel seiner Mutter schildert, ist die Tragödie des modernen aufgeklärten Individuums. Er beschreibt, wie Sontags Bündnis mit dem Rationalismus, von dem ihre berühmten Essays über Krebs und AIDS Zeugnis ablegen ("Krankheit als Metapher"), ihr verbissen vernunftbetontes Verhältnis zu Krankheit und körperlicher Symptomatik, ins Gegenteil umkippte: Ihr irrationaler Glaube, die "große Ausnahme" von jeder Regel zu sein, trieb sie in ein abergläubisches Verhältnis zur Allmacht medizinischer Wissenschaft. Doch ohne diesen Rest Hoffnung auf Verschonung, so glaubt Rieff, wäre seine Mutter schlicht wahnsinnig geworden. "Tod einer Untröstlichen. Die letzten Tage von Susan Sontag" beschrieben von ihrem Sohn. Das ist alles andere als ein voyeuristischer Einblick in Intimes, da ist nichts peinlich und undezent. Da sitzt ein kluger Mann am Sterbebett einer klugen Frau und sieht, wie verzweifelt, untröstlich und ungläubig sie sich dagegen wehrt, daß es wirklich vorbei sein soll. Systematik: Vel 8 Umfang: 159 S. Standort: Vel 8 Rieff ISBN: 978-3-446-23276-1
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