Barker, Pat; Pleitgen, Ulrich
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Niemandsland-Trilogie
Niemandsland. Das Auge in der Tür. Die Straße der Geister
gekürzte Lesung
HörbuchHamburg, Hamburg (2003)
Standort:
°e-hör Bark
Details hier
Inhalt: In einem schottischen Sanatorium versuchen Soldaten ihre traumatischen Erlebnisse während des 1. Weltkriegs als Kämpfer an der Front zu verarbeiten. Der 1. Weltkrieg geht in England mit einem hysterischen Vernichtungsfeldzug gegen innere Feinde, vor allem Pazifisten und Homosexuelle, einher. Offiziere, die an Leib und Seele schwer beschädigt dem Grauen der Schützengräben entronnen sind, wissen plötzlich nicht mehr, auf welche Seite sie gehören. Leutnant Billy Prior wird im 1. Weltkrieg wegen seiner traumatischen Erfahrungen in ein Nervensanatorium eingewiesen. Dennoch will er an die Front zurück. - Ein kühler Scharfblick auf das Grauen, erzählt in einem Realismus, der keine Täuschungen und Sentimentalitäten zulässt. So wie Pat Barker hat noch niemand über den Krieg geschrieben: In ihren Romanen schildert sie nicht das Gemetzel auf den Schlachtfeldern, sondern die verwundete Psyche der Männer, die dem Handwerk des Krieges nachgehen müssen. "Kriege werden von Menschen geführt, nicht von Tieren oder Göttern. Kriegführen ist eine dem Menschen eigentümliche Tätigkeit", sagt Pat Barker. Die Autorin wurde 1943 in Thornaby-on-Tees geboren. Sie stammt aus einer Arbeiterfamilie, studierte an der London School of Economics und unterrichtete Geschichte und Politik. Für den dritten Band der "Regeneration"-Trilogie "Die Straße der Geister" über den ersten Weltkrieg erhielt Pat Barker 1955 den Booker Prize. Niemandsland: England 1917. Mit einer revolutionär neuen Methode versucht Dr. Rivers, den traumatisierten Offizieren im Armee-Sanatorium Craiglockhart zu helfen. Unter seinen Patienten befindet sich auch Siegfried Sassoon, ein junger Dichter und hochdekorierter Frontkämpfer, der einen flammenden Aufruf an das Parlament gerichtet hatte, den Krieg zu beenden. Um ihn nicht vor ein Kriegsgericht stellen zu müssen, hat man ihn kurzerhand für verrückt erklärt. Aber Rivers gibt seinem neuen Patienten insgeheim recht. Das Auge in der Tür: Das übergroße Auge, Symbol der allgegenwärtigen Überwachung, hat ein früherer Häftling an die Tür gemalt. Schlimm ist es erst, sagt Beattie, die aufrechte Pazifistin, die in der Zelle sitzt, wenn das Auge in den Kopf gelangt. Prior, der kriegsuntaugliche Offizier, hat es längst im Kopf. Doch das ist nicht alles. Es häufen sich seine Absenzen, und von den Dingen, die sein dunkles Alter ego treibt, ahnt er nur, dass sie furchtbar sein müssen. Ein Doppelleben führen auch die anderen Gestalten des Romans. Mannings, der Offizier aus besseren Kreisen, muss seine Homosexualität verbergen, um so mehr, als im letzten Kriegsjahr in England eine hysterische Hetzjagd gegen alle beginnt, die von der Norm abweichen: Suffragetten, Pazifisten, Sozialisten, Schwule. Sassoon, der Frontkämpfer und Dichter, hält den Krieg für verbrecherisch, will aber die Kameraden nicht im Stich lassen. Und der Psychiater Rivers wird von Prior immer häufiger selbst in die Rolle des Patienten gedrängt. Sie alle haben etwas zu verbergen, auch wenn sie oft selbst nicht wissen, was sie zu verdrängen versuchen. Die Straße der Geister: Im August 1918 kehrt Leutnant Billy Prior zum vierten Mal an die Front zurück. Er glaubt längst nicht mehr an einen Sinn dieses Krieges, kann es aber nicht aushalten, andere an seiner Stelle in Frankreich sterben zu lassen. Zusammen mit dem Dichter Wilfred Owen verbringt er einen merkwürdig idyllischen Nachsommer in einer verlassenen Villa bei Amiens, wo sie auf ihren Einsatz warten. Er überlebt die Schlacht von Joncourt und will unter allen Umständen einen jungen Soldaten retten. Doch letztlich kann er ihn nicht vor einem qualvoll langen Sterben bewahren. Rivers, Priors Therapeut, träumt sich zu Hause in England im Fieberwahn zurück auf die melanesische Insel, wo er einst unter Kopfjägern gelebt hat. Die Geister der toten melanesischen Krieger vermischen sich in seinen Halluzinationen mit dem ständig wachsenden Heer der Gefallenen. Und über allem steht das grausame Fazit, das der sterbende junge Soldat herausschreit: "Es war's nicht wert." »Sehr intensiv und wunderbar ist diese Hörkassette von Pat Barker.« Elke HeidenreichSchlagworte: 1. Weltkrieg, Belletristische Darstellung, Buch, England, Erster Weltkrieg, Großbritannien, Hörbuch, Hörspiel, Kriegsneurose, Nordirland, Schottland, Soldat, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland, Wales, Weltkrieg <1914-1918>, Weltkrieg , Weltkrieg ISystematik: °e-hörUmfang: 9 CDsStandort: °e-hör Bark
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