Inhalt: Anlässlich Camus' 100. Geburtstag ermöglicht Literaturkritikerin Radisch eine aktuelle Sicht auf den Philosophen des Absurden. In Algerien als Halbwaise aufgewachsen, kam er 1940 nach Paris, wo seine schriftstellerische Karriere erste Früchte trug. 1957 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Systematik: Phl 10 Umfang: 348 S. Standort: Phl 10 Camus ISBN: 978-3-498-05789-3
Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Die Frau des Blauen Reiter Kunst ist ihre Leidenschaft, Franz Marc die Liebe ihres Lebens : Roman atb, Berlin (2022)
Standort: $L-Tb Rehn / Historisches
Inhalt: Maria Franck (1876-1955) besucht ab 1903 die Münchner Damenakademie, um ihre Fertigkeiten als Malerin zu verbessern. Nach einer enttäuschenden Liebesbeziehung lernt sie den Maler Franz Marc kennen und lieben, der allerdings mehrere Eisen im Feuer hat ... Systematik: $L-Tb Umfang: 399 Seiten Standort: $L-Tb Rehn / Historisches ISBN: 978-3-7466-3796-9
Inhalt: Der Literaturkritiker blickt auf sein bewegtes Leben zurück, erinnert sich an die Schulzeit im Dritten Reich, seine Erlebnisse im Warschauer Getto und seine Rückker ins Nachkriegsdeutschland.
Inhalt: Knappe und zuverlässige Einführung in Karl Schmidt-Rottluffs Leben und künstlerischer Entwicklung. Mit Beispielen aus allen Schaffensphasen, in denen die farbig-kraftvollen Bilder seines Werkes deutlich zum Ausdruck kommen. Systematik: Rmm Umfang: 79 Seiten : Illustrationen, teilweise schwarz-weiß ; 21 cm Standort: Rmm Schmidt ISBN: 978-3-943616-33-0
Inhalt: Miroslav Klose war einzigartiger Torjäger und selbstloser Teamspieler. Einen wie ihn wird es im Profifußball nicht mehr geben: Mit 20 spielte er noch in der Bezirksliga und wurde dann Weltmeister und bester Torschütze in der Geschichte der Nationalmannschaft. In enger Kooperation mit Miroslav Klose erzählt Ronald Reng von einem Mann, den jeder aus dem Fernsehen kennt - den aber keiner wirklich kannte: Mit acht kam er aus Polen, lernte Zimmermann und wurde Weltstar. Er spielte als Kopfballspezialist und Techniker in europäischen Topclubs. Mitreißend und berührend bringt uns "Miro" eine Zeit im Fußball nahe, die längst untergegangen ist: die Zeit des Straßenfußballers, der aus einfachsten Verhältnissen den Weg nach ganz oben geschafft hat. Systematik: Ybn 10 Umfang: 444 Seiten : Illustrationen Standort: Ybn 10 Klose ISBN: 978-3-492-05953-4
Inhalt: Als der Ausnahme-Torwart Robert Enke seinem Leben im November 2009 mit 32 Jahren selbst ein Ende setzte, hielt Deutschland den Atem an. Von seinen Erfolgen und Niederlagen, privatem Glück, Schicksalsschlägen und Krankheit berichtet sein Freund R. Reng. Systematik: Ybn 10 Umfang: 320 S. : Ill. Standort: Ybn 10 Enke ISBN: 978-3-492-05428-7
Inhalt: Der bisherige Werdegang und die gegenwärtigen überzeugende Wirkung des (Mit-)Vorsitzenden der Grünen sprechen dafür, dass er auch zukünftig eine Spitzenposition in der deutschen Politik einnehmen wird. Systematik: Emp 80 Umfang: 206 Seiten Standort: Emp 80 Habe ISBN: 978-3-95972-291-9
Inhalt: Die Kindheits- und Jugendjahre der Bundeskanzlerin Merkel in der ehemaligen DDR waren bis zur Wende 1990 durch eine unaufgeregte Angepasstheit an das SED-Regime und keine oppositionellen Ansätze gekennzeichnet. Systematik: Emp 80 Umfang: 335 S. : Ill. Standort: Emp 80 Merk ISBN: 978-3-492-05581-9
Inhalt: Biografischer Roman über Ise Frank, die zweite Ehefrau des Bauhaus-Gründers Walter Gropius. Systematik: $L Umfang: 303 Seiten : Illustrationen Standort: $L Reve ISBN: 978-3-8321-8354-7
Inhalt: Biografien zu Nachkommen berühmter Musiker sind kulturgeschichtlich meist wenig ergiebig. Die Wagners und im Besonderen die Enkelin Richards, Friedelind, nehmen da eine Ausnahmestellung ein. Eva Rieger, eine der Pionierinnen der Genderforschung und aus feministischer Sicht erfahren in Sachen Wagner, zeichnet hier auf großartige Weise das Leben einer kämpferischen, mutigen und charakterstarken, aber auch in sich widersprüchlichen Frau, die sich allen Konventionen entzog. Sie sagte sich von ihrer dem braunen Sog verfallenen Familie los, emigrierte nach England, wo sie zunächst interniert wurde und schlug sich danach über Argentinien in die USA durch, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs jeglicher Art über Wasser hielt. Ihre Ambitionen, nach dem Krieg in Bayreuth beim Wiedererstehen der Festspiele als Einzige politisch unbelastet verantwortlich mitzuwirken, wurden durch Intrigen ihrer Familie, aber auch durch politische Schachzüge vereitelt. Sie lebte in der Schweiz, wo sie unbeugsam bis zuletzt 1991 starb. Systematik: Syk Umfang: 512 S. Standort: Syk Wagn ISBN: 978-3-492-05489-8
Inhalt: Kleine, feine Einführung in Leben und Werk Emil Noldes (1867-1956), verfasst vom Direktor und vom Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung Seebüll, ergänzt um einen illustrierten Lebenslauf des Malers sowie wenige Briefe und Dokumente. Schon äußerlich ist das schmale Bändchen eine Augenweide, im Inneren glänzt es mit hochqualitativen, eher kleinformatigen Abbildungen aus allen Schaffensphasen. Noldes künstlerische Auffassung, die eng verknüpft ist mit seinem deutsch-dänischen Selbstverständnis sowie seine Arbeitstechniken und der Farbeinsatz sind Kernthemen der beiden anschaulichen Essays. Systematik: Rmm Umfang: 71 S. : Ill. Standort: Rmm Nolde ISBN: 978-3-943616-11-8
Inhalt: Die Biografie des neugewählten Bundespräsidenten reicht bis zu seiner Nominierung im Februar 2012 und setzt ihren Schwerpunkt auf Gaucks erfolgreiche Tätigkeit als Chef der Stasi-Unterlagenbehörde 1990 bis 2000.
Literaturverz. 231 - 233 Systematik: Emp 80 Umfang: 240, [24] S. : Ill. Standort: Emp 80 Gauck ISBN: 978-3-7338-0388-9
Inhalt: Maler, Architekt, Forscher, Erfinder, Literat und Gelehrter: Niemand hat das Ideal der Renaissance vom "uomo universale", vom universalen Menschen, glänzender verkörpert als Leonardo da Vinci. In seiner mitreißend geschriebenen Biographie folgt Bernd Roeck Leonardo durch das Italien der Renaissance und durch den geistigen Kosmos dieser Epoche, dessen Grenzen er immer wieder durchbrach. Systematik: Rln Umfang: 429 Seiten, 31 Seiten Bildtafeln : Illustrationen Standort: Rln Leonardo ISBN: 978-3-406-73509-7
Inhalt: Mit GONZO liegt nun das Porträt des Ausnahmemusikers und überzeugten Familienmenschen Matthias "Gonzo" Röhr vor. Die authentischen Einblicke in die schillernde Welt des Punk und Hard Rock machen das Buch zugleich aber auch zu einer bewegten und bewegenden Reise durch mehr als vier Jahrzehnte deutscher Musikgeschichte. Zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotos - unter anderem aus dem umfangreichen Privatarchiv Matthias "Gonzo" Röhrs - und eigens gefertigte Illustrationen von Lennart Menkhaus runden den Band ab. Systematik: Syk Umfang: 391 Seiten : Illustrationen Standort: Syk Roehr ISBN: 978-3-85445-679-7
Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Beethovens Geliebte Roman : sie lebt für die Künste, doch in der Liebe findet sie keine Freiheit atb, Berlin (2022)
Standort: $L-Tb Romes / Historisches
Inhalt: Babette Koch (1771-1807) wächst in Bonn auf. Ihre Familie führt den berühmten Zehrgarten, wo die wichtigsten Persönlichkeiten verkehren. Babette liebt diese Zusammenkünfte und fühlt sich zum jungen Komponisten Beethoven hingezogen, den sie von Kindheit an kennt. Doch Beethovens Ruf ist zweifelhaft. Systematik: $L-Tb Umfang: 335 Seiten Standort: $L-Tb Romes / Historisches ISBN: 978-3-7466-3845-4
Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Die Bildhauerin mit Rodin begeht Camille Claudel neue Wege, doch ihre Liebe droht zu scheitern : Roman atb, Berlin (2021)
Standort: $L-Tb Rose / Historisches
Inhalt: Paris, 1881 bis 1888: Die junge Camille Claudel möchte - ganz unerhört für ihre Zeit - Bildhauerin werden und lässt sich als Meisterschülerin bei Auguste Rodin in Paris ausbilden. Er macht die Widerstrebende zu seiner heimlichen Geliebten und spielt ihr übel mit, als er genug von ihr hat ... Systematik: $L-Tb Umfang: 350 Seiten Standort: $L-Tb Rose / Historisches ISBN: 978-3-7466-3770-9
Inhalt: Biografie von Jutta Rosenkranz zum 100. Geburtstag der Lyrikerin Mascha Kaléko zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Nachdem sie zu Beginn der 1930er Jahre erste Erfolge mit ihren Gedichten feiern konnte, werden ihre Werke 1937 verboten und 1938 muss sie vor den Nazis ins Exil fliehen. Wie Erich Kästner, Kurt Tucholsky oder Joachim Ringelnatz, mit denen sie immer wieder verglichen wird, wollte sie keine feingeistige Literatur für wenige schreiben, sondern eine zugängliche, unverkrampfte "Gebrauchspoesie" im besten Sinne. In ihrem unverwechselbaren Ton schuf sie Gedichte, die man für das Leben gebrauchen kann, aus dem Alltag für den Alltag, gegenwartsnah, voller Ironie und gleichzeitig voller Gefühl. Zum 100. Geburtstag der Lyrikerin am 7. Juni 2007 präsentieren dtv und das "Literatur-Café" zehn vertonte Gedichte von Mascha Kaléko als Podcast. Inszeniert und interpretiert werden die Gedichte von dem Kreativteam Wolfgang Tischer (Text) und Jan Dintenbusch (Musik). Wöchentlich können Sie auf der Homepage des dtv-Verlags neue vertonte Gedichte hören. Jutta Rosenkranz wurde 1957 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik arbeitet sie seit 1986 als freie Schriftstellerin, Journalistin und Dozentin für Literatur. Unter anderem wurde sie ausgezeichnet mit einem Arbeitsstipendium der GEDOK 2004, dem Lyrik-Förderpreis Poetessa 2000, einem Wiepersdorf- und Hermann-Sudermann-Stipendium sowie der Künstlerförderung des Berliner Senats. »Eine Biografie, die ganz eng am Werk entlang geht. Denn fast alles, was Mascha Kaléko schrieb, ist autobiografisch.« Elke Heidenreich Systematik: Pgr 30 Umfang: 299 S. Standort: Pgr 30 Kale ISBN: 978-3-423-24591-3
Inhalt: Der Porzellan-Unternehmer Philip Rosenthal, im Nebenberuf SPD-Bundestagsabgeordneter, berichtet in einem Buch über seine drei Jahre in der Fremdenlegion. Auf die Frage, wo er am meisten gelernt habe, antwortet der Porzellanfabrikant und SPD-Abgeordnete Philip Rosenthal, 64, gern stolz und "nicht nur im Spaß": "In Oxford und in der Fremdenlegion." Wo andere deutsche Unternehmer seiner Generation allenfalls mit Frontkämpfer-Erfahrungen oder schlicht mit einem weißen Fleck in der Biographie dienen können, da hat der Spezialist für exklusives Design Besonderes zu bieten: "achtzehnhundertsiebenundzwanzig Tage in der Legion". Bei der Berechnung seiner Lehrzeit als Legionär hat sich Rosenthal zwar ein wenig verrechnet: Es waren nur 1142 Tage. Aber die Zeit zwischen dem 8. September 1939 und dem 23. Oktober 1942 scheint ausgereicht zu haben, in dem Jüngling eine Fülle von Lebensweisheiten reifen zu lassen. Etwa diese: "Es kann einem jungen Menschen, ob Sohn eines Millionärs oder eines Müllarbeiters, nichts Besseres passieren, als im Dienst mit und im Dienst von anderen Menschen ein bis zwei Jahre ohne jedes Privileg -- also auch kaserniert -- das Leben kennenzulernen." Die "heutige Jugend", der solche "Lehr- und Wanderjahre" wie einst dem Legions-Korporal Rosenthal "fast unmöglich geworden sind", hat nun wenigstens die Gelegenheit, dem Erkenntnis-Pfad durch den Wüsten-Sand im Geiste zu folgen. Anfang März erscheinen Rosenthals Erinnerungen an diese Zeit als Buch mit dem Titel "Einmal Legionär". Das Manuskript hatte er schon 1944 verfaßt, als er für den britischen "Soldatensender Calais" arbeitete. In den Nachkriegswirren fand sich jedoch kein Verleger. So kriegte nur Ehefrau Lavinia das Werk zu lesen, und sie fand es "wunderbar". Später schmökerten die vier Kinder darin und zeigten sich, nach Auskunft des Papas, gehörig beeindruckt. Mit anderem Material für ein aufwendiges Jubiläumsbuch zum hundertjährigen Bestehen der Porzellanfirma Rosenthal im vorletzten Jahr geriet das Werk an den Chefreporter der Zeitschrift "Geo", Hermann Schreiber. Der hielt es für "das originellste Stück Autobiographie eines deutschen Industriellen und Bundespolitikers, das man sich denken kann", und ließ diese Einsicht in seinem Beitrag zur "Rosenthal Story" ("Reicher Junge, armer Hund") abdrucken. Nach so einem Lob war es wohl kaum noch zu verantworten, das Werk der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Nachzulesen ist nun also, was den reichen Jungen in die Fremdenlegion trieb. Nach dem Examen in Oxford -sein Vater, jüdischer Abstammung, war von den Nazis aus seiner Firma gedrängt worden, der Junior erhielt im sicheren England eine standesgemäße Ausbildung -- wollte Jung-Rosenthal "raus aus dem Glashaus". Mit dem Fernziel Mongolei trampte er gerade durch Frankreich, da fiel die deutsche Wehrmacht in Polen ein. Vom Kameradschaftsführer der Hitlerjugend hatte er sich zum Antifaschisten gewandelt. Nun wollte er gegen die Nazis kämpfen. Die Engländer aber hätten den Deutschen nur in einem Pionier-Korps schaufeln lassen. Von der Fremdenlegion versprach er sich Besseres: "Wenn dies meine Jahre voll Blut und Grauen waren, dann sollten sie wenigstens soviel Blut und Grauen bieten, daß sie interessant waren." Nach der Grundausbildung, "eine aussichtslose Schlacht gegen Läuse und Langeweile", schickte man den Rekruten statt an die Maginot-Linie in die Sahara. Monatelang zog er mit einer Maultier-Kompanie durch die Wüste. Abwechslung verschaffte allein der Wachdienst vorm "Bordell Militaire de Campagne": "Das führte zu peinlichen Szenen, da es nicht einfach ist, im Arabischen zwischen Lust- und Schmerztönen zu unterscheiden." Nach der Kapitulation Frankreichs wurde die Truppe dem deutschfreundlichen Vichy-Regime unterstellt. Legionär Rosenthal fand sich endgültig "persönlich um unsere kleine Chance zu kämpfen betrogen". Er beschloß zu desertieren. Dreimal scheiterten die Fluchtversuche. Schließlich landete er in einem Zwangsarbeitslager. Neun Monate schuftete der Legionär im Steinbruch und lernte die Arbeit gründlich kennen: "Sowjet-Europa hat für mich seitdem keinen Schrecken mehr." "The last of the legion", wie der Titel des auf englisch verfaßten Original-Manuskripts suggeriert, war der unentwegte Erfolgsmensch Rosenthal dort so wenig wie vorher als Legionär. Die Korporalschule hatte er als Zweitbester absolviert, zwischen zwei Fluchtversuchen brillierte er unter falschem Namen in Casablanca als Rugby-Star, und im Steinbruch ackerte er sich schnell in die Spitze der Akkord-Arbeiter hoch. Eine englische Untergrundgruppe in Casablanca schleuste ihn schließlich aus dem Lager und schmuggelte ihn in einem Kutter nach Gibraltar. Zurück in England, bot sich ihm endlich die ersehnte Kampf-Chance. Die Briten wollten ihn mit einer Fallschirm-Truppe hinter den feindlichen Linien einsetzen. Doch Rosenthal hatte inzwischen genug gelernt: "Da habe ich gepaßt." Systematik: D Heimatkunde Porzellan Umfang: 287 Seiten Standort: Heimatkunde Porzellan ISBN: 978-3-8135-1085-0
Inhalt: Biografischer, von persönlichen Statements geprägter Bericht über den Ausnahmefußballer Sebastian Deisler, Jahrgang 1980, den Verletzungen, vor allem jedoch eine schwere Depression zum Aufgeben zwangen. Systematik: Ybn 10 Umfang: 247 S. : Ill Standort: Ybn 10 Deis ISBN: 978-3-941378-28-5
Inhalt: Der Autor Dirk Rossmann, Gründer der Drogeriemarktkette Rossmann, erzählt von seinem Leben, über seine Familie und seine vielen Unternehmungen, sei es geschäftlich oder auch privat, unterstützt durch zwei Journalisten. Systematik: Hcp 1 Umfang: 239 Seiten : farbige Illustrationen Standort: Hcp 1 Ross ISBN: 978-3-424-20192-5
Inhalt: Der Roman Portnoys Beschwerden zeichnet eine scharfe Karikatur des jüdischen Lebens im Amerika des 20. Jahrhunderts. Das Klischee von der jüdischen Übermutter wird genauso überspitzt dargestellt wie das Bild des hypochondrischen Vaters oder des orientierungslosen jüdischen intellektuellen Sohns. Die sexuellen Fantasien des Romanhelden und seine problematische Beziehung zu Frauen krönen die Satire auf das vorurteilsbeladene Bild der Juden in Amerika und führen es ad absurdum. Inhalt: Der 33-jährige Alexander Portnoy berichtet seinem Psychoanalytiker Dr. Spielvogel, wie sein Leben verlief. Er beginnt mit seiner Kindheit in einem jüdischen Viertel in Newark. Zwischen einer Übermutter, einer übergewichtigen Schwester und einem weichen, hypochondrischen Vater aufwachsend, entwickelt Portnoy bald Anzeichen eines ödipalen Komplexes. Der hervorragende Schüler und Student vollzieht äußerlich eine an den American Way of Life angepasste Entwicklung, die ihn schließlich zum amtlich bestellten Verteidiger der Menschenrechte in New York werden lässt. Hier wird ihm bewusst, was er schon lange ahnte, dass er die Vorurteile der Juden durch die nichtjüdischen »Gojim« zwar äußerlich bekämpfen kann, in ihrem Inneren jedoch nicht zu zerstören vermag. So steht denn von früher Jugend an diesem äußerlich angepassten Leben Portnoys der Versuch gegenüber, sich mittels Sexualität in allen Spielarten aus dem jüdisch-amerikanischen Mittelklassedasein und den dort an ihn gestellten Erwartungen zu befreien. Zunächst entwickelt Portnoy als Teenager exzessive Selbstbefriedigungspraktiken, die ihn schließlich zu einem ausschweifenden Sexualleben mit häufig wechselnden Partnerinnen treiben. In den Beziehungen, zunächst mit Jüdinnen, dann auch mit nichtjüdischen »Schicksen«, versucht Portnoy stets aufs Neue seine Überlegenheit zu beweisen und fällt doch stets seinen Minderwertigkeits- und Schuldkomplexen anheim, die sich bis zu konkreten Kastrationsängsten auswachsen. Sein letztes Verhältnis mit dem ungebildeten, aber in allen sexuellen Praktiken bewanderten Mannequin Mary Jane Reed, die er »The Monkey« nennt, gefährdet Portnoys berufliche und emotionale Existenz. Nach einer Nacht zu Dritt, gemeinsam mit einer Prostituierten, zu der Portnoy »The Monkey« in Rom überredet, verlässt er sie kurze Zeit später und flieht nach Israel, wo er das Gefühl genießt, nicht mehr Teil einer Minderheit zu sein. Bald erkennt er jedoch, nicht zuletzt durch seine Impotenz, dass er als Amerikaner auch hier Außenseiter ist. Aufbau: Portnoy befindet sich in der Praxis des jüdischen Psychoanalytikers Dr. Spielvogel und erzählt dort, von Assoziationen geleitet, seine Lebensgeschichte, ohne dass sich der Psychoanalytiker in seinen Bericht einmischt. So entsteht eine Erzählung des Helden aus der Ich-Perspektive, die entsprechend subjektiv und überzeichnet ausfällt. Portnoy bedient sich dabei wiederholt jiddischer Redewendungen. Wie der gesamte Roman, so ist auch die Rahmensituation, in der erzählt wird, eine Persiflage. Dr. Spielvogel ist das Klischee des österreichisch-jüdischen Freud-Schülers. Er schaltet sich erst am Ende des Romans ein, nachdem Portnoy sein Leben ausgebreitet hat, mit der Frage, ob man nun mit der Therapie beginnen könne. Der als Eintrag eines psychologischen Handbuchs aufgemachte Absatz über »Portnoys Beschwerden« zu Beginn des Romans belegt zudem, dass Spielvogel Portnoy als Forschungsobjekt benutzt. Wirkung: Der große Erfolg, den dieser Roman seit Erscheinen in den USA und weltweit erlangt hat, ging einher mit anhaltenden Kontroversen. Während die Befürworter in Portnoys Beschwerden eine gelungen Satire über die Probleme der amerikanischen Juden sahen, warfen nicht wenige Philip Roth Antisemitismus und Nestbeschmutzung vor. Auch die weit reichenden Schilderungen des ausschweifenden portnoyschen Sexlebens boten immer wieder Anlass für heftige Kritik. St. N.
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