Max Madlener Das Flüstern der Fische (Band 1) ein Fall für Kommisar Max Madlener ; Bodensee-Krimi Emons Verlag, Köln (2013)
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Inhalt: Kommissar Max Madlener, hinter seinem Rücken von den Kollegen "Mad Max" genannt, hat im Laufe der Jahre bei der Kripo Stuttgart in viele menschliche Abgründe geblickt. Grund genug für seinen Chef, ihn nach seiner Rückkehr an den Bodensee aufs Abstellgleis zu schicken. Aber Madlener beißt sich durch und löst einen eigentlich unlösbaren Altfall. Als jedoch eine aufsehenerregende Mordserie die Region erschüttert, muss Madlener weitere Tote befürchten und erkennen, dass der Schlüssel zur Wahrheit erschreckend ist ... Systematik: $L-Krimi Umfang: 400 Seiten Standort: $L-Krimi Kaerg / Krimi - Thriller - Spionage - Detektiv ISBN: 978-3-95451-083-2
Max Madlener Tunichtgut und Tunichtböse (Band 2) ein Fall für Kommisar Max Madlener ; Bodensee-Krimi Emons Verlag, Köln (2015)
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Inhalt: Staatsanwalt Matussek aus Friedrichshafen fühlt sich und seine Familie verfolgt und bedroht von einem verurteilten Mörder, den er vor Jahren hinter Gitter gebracht hat. Kommissar Madlener und seine Assistentin Harriet sollen sich darum kümmern. Doch als im Eisenbahntunnel von Überlingen eine Frauenleiche gefunden wird, nimmt der Fall eine überraschende Wendung, und Madlener muss weit in die Vergangenheit zurückgehen, um alle Fäden zu entwirren. Systematik: $L-Krimi Umfang: 383 Seiten Standort: $L-Krimi Kaerg / Krimi - Thriller - Spionage - Detektiv ISBN: 978-3-95451-527-1
Max Madlener Der Zorn des Zeppelin (Band 3) ein Fall für Kommisar Max Madlener ; Bodensee-Krimi Emons Verlag, Köln (2016)
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Inhalt: Apotheker Arbogast hat einen Gehirntumor, der ihm noch sechs Monate Zeit lässt, um seinen Traum wahr werden zu lassen - er will mit seinen Taten den gesamten Bodenseeraum erschüttern. Seine Mutter ist das erste Opfer, danach folgt der Kriminaldirektor, seine Motive bleiben vorerst rätselhaft. Kommissar Madlener und seine Assistentin Harriet sind die Einzigen, die ihn noch aufhalten können. Aber Arbogast macht sich einen Höllenspaß daraus, mit der Kripo Katz und Maus zu spielen ... Systematik: $L-Krimi Umfang: 413 Seiten Standort: $L-Krimi Kaerg / Krimi - Thriller - Spionage - Detektiv ISBN: 978-3-95451-797-8
Inhalt: "Zurück bleibt ein Ton, der uns gefangen nimmt weil er Atmosphäre schafft." Die Welt, 8.3.2008 Roter Flieder ist ein gewaltiger Roman, geformt aus der Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts, seinen Hoffnungen und Wirren. Goldberger musste weg aus dem Innviertel. Man hatte ihm eine neue Existenz in einiger Entfernung versprochen - wenn er nur bald ginge. Und nachdem er seine Frau beerdigt hatte, verließ er Wald und Hof, begleitet von seiner Tochter Martha. Als Ferdinand aus dem Krieg nach Hause kam, da übergab Goldberger seinem Sohn die Verantwortung für den neuen Hof, mit dem er selbst nie etwas anzufangen gewusst hatte. - Ferdinand gelang viel, die junge Familie kam zu etwas, "die Dinge liefen" und alles ging seinen vorherbestimmten Gang... Auf der langen Strecke gehen Menschen dreier Generationen verloren. Sie scheitern an ihrer Unfähigkeit, den anderen wahrzunehmen, sich verständlich zu machen oder sich auch nur über die eigenen Gefühle klarzuwerden. Gottesfürchtigkeit und Schicksalsergebenheit bemänteln Sprachlosigkeit und stumme Gewalt. Umfang: 467 S. ISBN: 978-3-455-81058-5
Inhalt: Sybille, die Seherin von Avignon, folgt ihrer Mission, den alten Glauben an die Göttin Dea zu bewahren. Nach langer Trennung finden sie und ihr Geliebter Lux, der wie sie magische Kräfte besitzt, zusammen, um das Böse zu besiegen. Systematik: $L-Tb Umfang: 447 S. Standort: $L-Tb Kalo / Historisches ISBN: 978-3-548-60517-3
Inhalt: Als Mona Lisa 1492 Leonardo Da Vinci zum ersten Mal begegnet, ahnt sie noch nichts von dem großen Geheimnis, das er ihr eines Tages anvertrauen wird. Ein farbenprächtiger Roman über das Schicksal, das sich hinter dem berühmtesten Lächeln der Welt verbirgt.
Aus dem Engl. übers. Systematik: $L-Tb Umfang: 587 S. Standort: $L-Tb Kalo / Historisches ISBN: 978-3-548-60814-3
Inhalt: Wladimir Kaminer beschreibt mit viel Herz und Humor Erfahrungen von und mit Geflüchteten in seinem kleinen brandenburgischen Dorf und an anderen Orten. Außerdem beobachtet er die deutsche Bürokratie, der sich die Geflüchteten nun stellen müssen. Systematik: $L Umfang: 235 Seiten Standort: $L Kami ISBN: 978-3-442-48701-1
Inhalt: Onkel Wanja sieht sein letztes Stündlein herannahen und wünscht sich von seinem Neffen Wladimir: "Bevor ich sterbe, möchte ich noch einmal die Welt bereisen. Vielleicht nicht die ganze Welt, vielleicht nur Europa, oder gar nur Deutschland. Und auch dort nur Berlin. Kurzum, schicke mir bitte eine Einladung." Gesagt, getan. Als er in Berlin eintrifft, machen sich die beiden vom Bahnhof zu Fuß auf den Weg zu Wladimir. - Ein Spaziergang durch das nächtliche Berlin, voller eigentümlicher Begegnungen und unvergesslicher Betrachtungen über das Leben. Systematik: °e-hör Umfang: 2 CD (130 Min.) Standort: °e-hör Kami / Hörspiele ISBN: 978-3-8371-1567-3
Inhalt: Onkel Wanja sieht sein letztes Stündlein herannahen und er wünscht sich von seinem Neffen Wladimir nur noch eines: >>Bevor ich sterbe, möchte ich noch einmal die Welt bereisen. Vielleicht nicht die ganze Welt, vielleicht nur Europa oder gar nur Deutschland. Und auch dort nur Berlin. Kurzum, schicke mir bitte eine Einladung.<< Gesagt, getan. Als Onkel Wanja in Berlin eintrifft, machen sich die beiden zu Fuß auf den Weg zu Wladimir nach Hause. Es ist ein Spaziergang durch die nächtliche Stadt voller eigentümlicher Begegnungen und unvergesslicher Betrachtungen über das Leben. Was ist gut, was böse? Was bleibt irgendwann von uns? Warum leuchtet die Hose des Onkels im Dunkeln? Und wo gibt es eigentlich die besten Matjes? Systematik: $L Umfang: 190 S. Standort: $L Kami ISBN: 978-3-442-54658-9
Inhalt: Die sympathische Anne-Sophie tritt eine Stelle als Gesellschafterin bei Lady MacAdleston an. Doch die Erben dieser zerstrittenen Familie lehnen sie ab. Welche geheimen Pläne verfolgt Dylan, der jüngste Sohn, zu dem Anne-Sophie sich unwiderstehlich hingezogen fühlt? Umfang: 350 S. ISBN: 978-3-7844-8113-5
Inhalt: Hasan, einen jungen Deutsch-Türken, hält nichts in Istanbul. Gemeinsam mit seinem Vater zieht er nach Berlin. Während sein Vater in einem Reisebüro Tickets und Südfrüchte verkauft, wirft sich Hasan in das pulsierende Leben der gerade wiedervereinten Großstadt. Systematik: $L Umfang: 381 S. Standort: $L Kara ISBN: 978-3-257-06335-6
Inhalt: Sündiges Treiben am Fuße der idyllischen bayerischen Alpen? Kommissar Hölzl muss sich genau damit herumplagen, denn er untersucht den Mord an einer jungen Frau, die kurz vor der Veröffentlichung ihres ersten Erotikfilmes mit einem Hirschfänger im Hals tot aufgefunden wird. Im Zuge der Ermittlungen entdeckt und erlebt Hölzl einen alten Konflikt zwischen Tradition und Moderne, erotische Abenteuer und einen ganz und gar nicht jugendfreien Heimatfilm. Systematik: $L-Krimi-Tb Umfang: 240 S. Standort: $L-Krimi-Tb Karo / Krimi - Thriller - Spionage ISBN: 978-3-95451-271-3
Inhalt: Bad Feilnbach bereitet sich auf das prestigeträchtige Gautrachtenfest vor. Doch die Freigabe des Marihuanaanbaus in ausgewählten Höfen des Ortes und ein reichlich freizügiges Hippiecamp am Jenbach sorgen vor Ort für Streit und Gewalt. - Erotischer Regionalkrimi; Forts. von "Dirndl Swinger". Systematik: $L-Krimi-Tb Umfang: 239 Seiten Standort: $L-Krimi-Tb Karo / Krimi - Thriller - Spionage ISBN: 978-3-7408-0186-1
Inhalt: Neuer Sex-Skandal in Bad Feilnbach. Im "Sternenhof" findet eine Swinger-Party mit - beinahe - tödlichem Ausgang statt. Kommissar Hölzl legt sich mit Prominenz und Politik an - und bezahlt dafür beinahe mit seinem Leben. - Erotischer Regionalkrimi; Forts. v. "Dirndl-Porno". Systematik: $L-Krimi-Tb Umfang: 255 Seiten Standort: $L-Krimi-Tb Karo / Krimi - Thriller - Spionage ISBN: 978-3-95451-555-4
Inhalt: Nach der Wahl eines neuen Papstes entbrennt im Vatikan ein mörderischer Machtkampf um die Grundlehren der katholischen Kirche. Systematik: $L-Krimi-Tb Umfang: 606 S. Standort: $L-Krimi-Tb Kast / Krimi - Thriller - Spionage ISBN: 978-3-426-61906-3
Inhalt: Frei, aber einsam. So verbringt die Enddreißigerin Tsukiko regelmäßig ihre Abende, bis sie in einer Kneipe auf ihren alten Japanischlehrer trifft. Auch er lebt allein, ein weise gewordener Mittsechziger, dessen Leidenschaft allein dem Dichten von Haikus gehört. Von nun an gehen sie gemeinsam aus. Sie teilen den Hang zur familiären Thekenatmosphäre, und sie schätzen beide kulinarische Entdeckungsreisen. Ganz allmählich kommen sie sich näher bei Thunfisch, Lotuswurzel, Walfischspeck und jeder Menge Sake. Selten wurde der Beginn einer Liebe so verhalten und zart beschrieben und zugleich so delikat mit feinem Humor für all die schamvollen Selbstzweifel gewürzt, die einen daran hindern, ja zu sagen. Umfang: 286 Min. ISBN: 978-3-8449-0350-8
Inhalt: Fuyuko ist eine einsame freiberufliche Korrekturleserin, die in Tokio arbeitet. Im Schaufenster eines Ladens stellt sie fest, dass sie unglücklich und kraftlos aussieht und beschließt, ihr Leben zu ändern. Als sie ihre Zurückhaltung aufgibt, droht ihr der totale Kontrollverlust. Systematik: $L Umfang: 236 Seiten Standort: $L Kawa / Bestseller aktuell ISBN: 978-3-8321-8229-8
Inhalt: Vor der märchenhaft-exotischen Kulisse Britisch-Indiens wird die Geschichte der jungen Winter de Ballesteros erzählt. Die Frau mit dem außergewöhnlichen Namen hat Indien nach dem tragischen Tod ihres Mannes den Rücken gekehrt. Der Brautwerber Alex soll sie in ihre Heimat zurückholen, wo sie einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt. Alex gerät mit diesem Auftrag in größte Schwierigkeiten, denn er und Winter verlieben sich ineinander. Systematik: $L Umfang: 509 S. Standort: $L Kaye
Inhalt: Der historische Roman zeichnet die Lebenswege zweier großer "Weltvermesser" des 19. Jahrhunderts in einer Art Doppelbiografie nach: des berühmen Naturforschers Alexander von Humboldt und des in seiner Zeit nicht weniger berühmten Mathematikers und Astronomen Carl Friedrich Gauß.
Inhalt: Der historische Roman zeichnet die Lebenswege zweier großer "Weltvermesser" des 19. Jahrhunderts in einer Art Doppelbiografie nach: des berühmen Naturforschers Alexander von Humboldt und des in seiner Zeit nicht weniger berühmten Mathematikers und Astronomen Carl Friedrich Gauß. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin. Daniel Kehlmann wurde 1975 in München geboren und lebt in Wien. Für seine Romane und Erzählungen, die in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Candide-Preis 2005. Sein Roman "Ich und Kaminski", 2003 erschienen, wurde international zu einem großen Erfolg ... »Es gibt Bücher, in die verliebt man sich sofort. Dieses gehört dazu.« Elke Heidenreich Systematik: $L-Tb Umfang: 301 Seiten Standort: $L-Tb Kehl / Taschenbuchständer ISBN: 978-3-499-24100-0
Inhalt: Ein junger Kunsthistoriker versucht sich bei einem weltberühmten, schon hochbetagten Maler einzuschmeicheln und einzuschleichen, um an unbekannte Details aus dessen Leben und Schaffen heranzukommen. Aber es kommt alles ganz anders! Mit kleineren Gelegenheitsarbeiten schlägt sich Sebastian Zöllner nach seinem Kunstgeschichtsstudium so durch, aber nun hat er einen ganz großen Fisch an der Angel: Er schreibt die Biographie des Malers Kaminski, der, entdeckt und gefördert einst von Matisse und Picasso, durch eine Pop-Art-Ausstellung, seine dunkle Brille und die Bildunterschrift "Painted by a blind man" weltberühmt wurde. Inzwischen lebt Kaminski zurückgezogen in den Alpen und ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Soll die Biographie noch rechtzeitig zum Ableben fertig werden, und dieser Termin läßt natürlich größere Aufmerksamkeit erwarten, dann ist Eile geboten. Zöllner, der zunächst mit alten Freunden und Feinden, mit Sammlern und Galeristen gesprochen hat, macht sich zum Objekt seiner Begierde auf den Weg, um exklusive O-Töne zu bekommen. Womit er nicht gerechnet hat: Kaminski ist abgeschirmt durch ein ganzes Heer von Vertrauten, und als es dem Biographen endlich trickreich gelingt, die Bewacher loszuwerden und den Maler auf eine tagelange Reise im Auto mitzunehmen, erkennt er, daß er dem Alten, blind oder auch nicht, in keiner Weise gewachsen ist. »Der Herr ist hochbegabt, ich empfehle ihn dringend. Leider schreibt er etwas rasch, etwas zu geschwind, zu schnell geht mir das. Deswegen würde ich doch dringend bitten, dass er sich ein bisschen bremst und genau darauf achtet, was er schreibt.« Marcel Reich-Ranicki Systematik: $L Umfang: 173 S. Standort: $L Kehl ISBN: 978-3-518-41395-1
Inhalt: Um ein Missverständnis gleich aufzuklären: Der Roman heißt Tyll, und seinen Umschlag ziert eine Gauklermaske, aber Daniel Kehlmann hat keinen Roman über Till Eulenspiegel geschrieben. Er hat vielmehr einen Roman über den Dreißigjährigen Krieg geschrieben, in dem befremdlicherweise die mittelalterliche Schelmenfigur des Tyll Ulenspiegel auftaucht. Nach Kriterien der historischen Richtigkeit hat sie dort nichts zu suchen, aber nach Kriterien der poetischen, vielleicht sogar psychologischen Richtigkeit könnte man das auch anders oder gerade umgekehrt sehen. Eulenspiegel oder Ulenspiegel mag nicht ins 17. Jahrhundert gehören, aber er wird von den Menschen des 17. Jahrhunderts, jedenfalls von den Romanmenschen in Kehlmanns 17. Jahrhundert, wie selbstverständlich als Zeitgenosse ersehnt und erwartet. Kaum hat sich eine dünne, überlange Gestalt im Narrenkostüm nur schemenhaft in der Ferne gezeigt, schreien alle auf den Markt- und Dorfplätzen: Der Tyll ist da, der Tyll Ulenspiegel kommt! Vielleicht denkt es sich Kehlmann so: Im Lauf der hundert Jahre zuvor, in denen die Eulenspiegel-Geschichten schon gedruckt in Umlauf waren, muss die Figur des rebellischen Gauklers, des keineswegs durchweg lauteren, sondern auch bösen und zynischen Streichemachers, zu einem Typus der Volkslegende geworden sein, die jederzeit wieder ins Leben treten kann, wenn nur irgendeiner begabt und abgefeimt genug dafür ist - und die Welt hinreichend schlecht und elend, dass es sich für einen Spötter lohnt, mit ihren Widersprüchen und frommen Lügen zu spielen. Und das ist zweifellos der Fall im großen europäischen Glaubenskrieg, in dem es um den Glauben zuallerletzt oder nur als Vorwand geht. Das gilt nicht nur für die europäischen Mächte - man denke an das Bündnis des katholischen Frankreichs mit den protestantischen deutschen Kurfürsten -, es gilt bis in die moralischen Kapillaren des Einzelmenschen hinein, allen voran für die katholische Geistlichkeit, die mit Hexenjägerei Karriere machen will. Das ekelhafteste Beispiel der unter Folter erpressten Geständnisse, der unter Ausnutzung dörflichen Aberglaubens verführten Zeugen entfaltet sich gleich im zweiten Kapitel des Romans. Opfer der Jesuiten wird ein autodidaktisch gelehrter Müller, der mit Zaubersprüchen und Naturstudien experimentiert: In seiner Arglosigkeit ist ihm beides gleichermaßen Schlüssel zum Weltwissen, zwischen Wissenschaft und Magie kennt er keinen Unterschied - was im Übrigen auch für die Jesuiten gilt, die mit theologischen Argumenten wie mit Zaubersprüchen hantieren. Der Müller besitzt aber verbotene Bücher, und es ist den Anklägern einerlei, dass er sie, weil lateinisch abgefasst, gar nicht lesen konnte. Nach der Hinrichtung des Müllers flieht sein Sohn und wird, als Lehrling fahrenden Volks, allmählich zu Ulenspiegel, dem Spötter und Entlarver. So weit das, was man die Rahmenhandlung nennen könnte. Genauer besehen, sind Ulenspiegels Schicksal und Erlebnisse eher der bunte Faden, der immer wieder mal in der Handlung aufscheint, die sich allmählich von den Drangsalen der kleinen Leute zu den keineswegs weniger bitteren Bedrängnissen der Mächtigen und fürstlichen Verlierer des Krieges fortentwickelt. Der Roman beginnt gewissermaßen bei den Verheerungen, die der Krieg im Alltag und in den Köpfen anrichtet, und endet bei denen, die seine verhängnisvolle Maschinerie in Gang gesetzt haben - bei dem böhmischen "Winterkönig" und seiner englischen Gemahlin, dem Pfalzgrafen Friedrich V. und der schönen Elizabeth Stuart. Das ist nicht gegen die Chronologie erzählt, aber gegen die Kausalität; es geht in der Zeit voran, aber von Ursache zu Ursache in der Wirkungskette zurück. Mit solchen Konstruktionen prunkt das Buch, als wollte es neben den Brutalitäten der Zeit auch deren Spitzfindigkeit vorführen, das Künstliche und Gesuchte, die Freude an verrätselten Strukturen. Wie Tyll Ulenspiegel mit Bällen jongliert, jongliert Kehlmann mit den Motiven und Bewusstseinslagen des Jahrhunderts, auch er versucht, alles in der Luft und in der Schwebe zu halten, ob Glaube oder Aberglaube, Magie oder berechnende Vernunft, und keineswegs ist ausgemacht, dass der Zauberspruch, der das eine Mal versagt, nicht das nächste Mal seine Wirkung entfaltet. Vielleicht waren ja auch nur die Buchstaben vertauscht. Der Leser kann sich den Spaß machen, das magische Quadrat, das die Müllersleute in ihrer Not verwenden, mit dem Quadrat zu vergleichen, das der legendäre (und hier unvergleichlich scheußliche) Universalgelehrte Athanasius Kircher zu seiner Rettung gebraucht. Die Spielereien dienen dem Zeitkolorit, aber ganz offenkundig versucht sich Kehlmann auch an Techniken, ein gebildetes Publikum mit Rätselaufgaben zu amüsieren, wie es Umberto Eco in seinen historischen Erfolgsthrillern getan hat. Es ist überhaupt viel Umberto Eco in dem Roman, das heißt viel Postmoderne, viel Vergnügen am Mischen von Fiktion und geschichtlicher Realität, an erfundenen Figuren, die historisch Beglaubigtes erleben, und historischen Figuren, die frei Erfundenes tun. Es ist, auf dieser Ebene, ein großer Spaß, auch ein beachtlich frivoles Hantieren mit den Kuriosa aus der kulturgeschichtlichen Grabbelkiste. Namentlich aus Kirchers Werk lässt sich natürlich beliebig Verqueres oder Perfides finden. Manchmal vermeint man Kehlmann wie ein vergnügtes Rumpelstilzchen kichern zu hören über eine neu gelegte Rätselspur. Auf einer anderen Ebene, mehr an der Oberfläche von Handlung und Sprache, ist es allerdings ein ernstes und tieftrauriges Buch. Kehlmann erzählt schreckliche Geschichten aus einer schrecklichen Zeit und tut dies in einer schmucklosen, entschlackten, nur gelegentlich leicht altertümelnden Sprache. Ein Menschenleben wiegt nichts; aber schlimmer noch als Gewalt und Blut und Hunger und Seuchen sind die Verheerungen, die der Außendruck des Krieges im Innern des Einzelnen anrichtet. Hier kommt der Autor verblüffend nahe den zeitgenössischen Diagnosen der deutschen Barockdichter, die vor allem von seelischer Not, Gefühlen überwältigender Ohnmacht und Ausgeliefertheit berichten. Das sind weniger Grimmelshausen (obwohl natürlich keine Darstellung der Zeit ohne ihn auskommt) als die großen Lyriker - Gryphius und der von Kehlmann fraglos bewunderte Fleming. Vor allem aber kommt Kehlmann in seinem Furor der Vergegenwärtigung einer vergangenen Schreckenszeit nahe an einen anderen großen, vielleicht den größten deutschen Roman über den Dreißigjährigen Krieg - Alfred Döblins Wallenstein. Auch Döblin mischte, noch ganz ohne postmoderne Theorie, im Geist der Zeit Erfundenes und Tatsächliches, entlegene Quellen und berühmte Begebenheiten, kleine Leute und Staatsfiguren, den Vorschein der Moderne mit dem Dunkel des Aberglaubens, um den, wie schon Schillers Wallenstein zeigte, niemand herumkommt. Aber Döblin setzte nicht auf den Kontrast von äußerlich beruhigter Sprache und krassem Geschehen, er stürzte die Sprache selbst in einen expressiven Strudel von Wirrsal, Schrecken, Taumeln und Flehen. Es gibt bei Döblin keinen Halt in Humor und entspannt heutigem Darüberstehen - gelehrter Lehnsesselhaftigkeit wie in Kehlmanns Athanasius-Kircher-Parodie. Oder besser gesagt: Es gibt Humor, aber er gibt keinen Halt. Der Grund ist einfach: Döblin schrieb nicht aus der emotionalen Ferne einer beruhigten Gegenwart, sondern unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs. Nun ist Döblins Wallenstein weitgehend vergessen und lebt höchstens noch in der Bewunderung und dem Nachahmungseifer fort, die er bei späteren Schriftstellern auslöste (Günter Grass, Wolfgang Koeppen). Aber wenn es anders wäre, wenn Döblins Ton noch in aller Leser Ohren wäre, müsste nach Rang und Berechtigung von Daniel Kehlmanns Reprise gefragt werden. Sein Tyll wäre dann nur mehr eine Empfehlung für diejenigen, die sich dem Grauen einer grauenhaften Zeit nicht völlig aussetzen wollen, sondern es ein bisserl leichter nehmen wollen und ab und zu während der Lektüre auch die Illusion genießen möchten, dass wir es heute so viel aufgeklärter und ziviler haben. Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 41/2017 Systematik: $L Umfang: 473 Seiten Standort: $L Kehl / Historisches ISBN: 978-3-498-03567-9
Inhalt: Ein Junge sucht einen Ausweg aus der Langeweile der Sommerferien - und findet ihn in grundloser Gewalt. Ein Literaturwissenschaftler will das Grab eines Dichters aufsuchen, der ihm zeit seines Lebens auswich, aber dieser erweist sich über den Tod hinaus als der Überlegene. Ein Schauspieler sitzt auf dem Weg zu einer Vorstellung im Flugzeug neben einem Kritiker, der ihn auf schamlose Weise beleidigt und belästigt. Daraufhin sagt der Schauspieler seinen Auftritt ab. Ein müder Geschäftsmann verirrt sich auf dem nächtlichen Nachhauseweg in einen heftigen Schneesturm und kapituliert vor der Naturgewalt. Bereits in seiner zweiten Veröffentlichung zeigt Daniel Kehlmann sein großes literarisches Können. Geschickt aufgebaute Spannung und subtile Ironie machen die Geschichten zu einem abgründigen Vergnügen. Umfang: 117 Min. ISBN: 978-3-8449-0126-9
Inhalt: Eine junge, deutsche Familie siedelt nach Palma de Mallorca um. Autobiografischer Bericht mit fiktiven Anteilen über ihre ersten beiden Jahre auf der Insel. Systematik: $L-Tb Umfang: 362 Seiten Standort: $L-Tb Kell ISBN: 978-3-548-37374-4
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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